.....Die wissenschaftliche Forschung dazu beschreibt ja, kaum widerlegbar, was beispielsweise alles mit der zwang- freien Konditionierung, mit Desensibili- sierung und mit positiver Gegenkonditi- onierung möglich sein kann. Dabei zählen aber immer augenscheinliche und damit sichtbare Ergebnisse.
Was und wie ein Hund fühlt, welche emotional begründeten Zustände vor- herrschen, kann die Wissenschaft – auch wenn sie es wollte – faktisch noch immer nicht erfassen.
So kann beispielsweise ein Hund, der dem allgemeinen Betrachter einen kör- perlich und damit äußerlich „traurigen“ Zustand vermittelt, in Wahrheit ein zu diesem Zeitpunkt entspannter und zu- friedener Vierbeiner sein.
Oder ein anderer Hund, der sich bel- lend, juchzend und äußerlich sichtlich erregt in einer Hundegruppe an Renn- spielen beteiligt, kann scheinbar glück- lich oder fröhlich aussehen, obwohl er es in seinem Innern überhaupt nicht ist und er enormen Stress empfindet. Diese Umstände unterliegen geistig- seelischen Prozessen und lassen sich wissenschaftlich bis zum heutigen Zeit- punkt nicht erfassen, denn es fehlen die Möglichkeiten einer faktisch fun- dierten Datenerhebung.
Das, was von außen zu sehen ist, ist nicht immer das, was innen empfunden wird.
Der Wissenschaftler erhebt und erfasst Daten, die einem faktischen Nährbo- den entspringen. Er berechnet, zählt, vergleicht, wertet aus und präsentiert zu gegebenem Zeitpunkt das Ergebnis seiner Arbeit. Bestenfalls hat der Wis- senschaftler keine eigene Meinung und Denkrichtung zur Datenerhebung und steht so seinem wissenschaftlichen Projekt OBJEKTIV gegenüber. Bewerten kann er aber nur das, was er von außen sieht und nicht die tatsächli- chen, emotional oder auch geistig herr- schenden Vorgänge im Innern eines Organismus.
Diese inneren Vorgänge können mit den nach außen erkennbaren Vorgän- gen übereinstimmen, müssen es aber nicht. Und genau darin liegt eine au- ßerordentliche Barriere für wissen- schaftliche Möglichkeiten.
Gleiches gilt für die Begrifflichkeit der Intuition – auch Bauchgefühl genannt. Jeder weiß, dass es Intuition gibt, auch die Wissenschaft bestreitet das nicht. Doch erklärbar und prüfbar ist die Intui- tion unter wissenschaftlichen Gesichts- punkten nicht.
Die Intuition ist wissenschaftlich nicht erklärbar
Unter Intuition verstehen wir in der Re- gel Gedanken oder Vorstellungen, wel- che auf unserem Unterbewusstsein be- ruhen und ohne bewusstes Nachden- ken zustande kommen. Intuitive Ge- dankenblitze, Gefühle oder auch spon- tane (unüberlegte) Ideen lassen sich bis heute nicht wissenschaftlich erklä- ren. Man kann weder die Entstehung noch die Voraussetzungen eines intui- tiven Handelns exakt beschreiben.
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Sachliches Fazit:
Im Erkennen und Akzeptieren der Grenzen von wissenschaftlichen Er- kenntnissen verbirgt sich ein sehr inte- ressantes Fazit:
Alles, was wir in der Hundeerziehung an funktionalen Ergebnissen berech- nen und erklären können, entspricht der typischen und verbreiteten Lehre der Konditionierung. Hierzu gibt es schon seit vielen Jahren unzählige Er- kenntnisse und Studien aus der Wis- senschaft. Deren Notwendigkeit und Wichtigkeit soll auch überhaupt nicht in Abrede gestellt werden. Doch auch das erfolgreichste Umsetzen der Kon- ditionierungslehre macht Hunde noch lange nicht glücklich. Viele Zweibeiner scheinen das noch immer nicht zu be- greifen.