Ängstlich-aufgeregten Rüden kastrieren

SinaundMalle

15 Jahre Mitglied
Moin zusammen,

Ich bräuchte mal Meinungen.
Das Tier ist sechs, immer noch schwer aufgeregt und häufig ängstlich.
Wir sind jetzt beispielsweise bei Knallern so weit, dass er immerhin nicht mehr sofort brüllend Gas gibt, aber sicher ist das nicht. Keine Ahnung was wäre, würde er frei laufen...drinnen ist Knaller und Gewitter ok, aber nicht vorfallsfrei.
das nur als Beispiel. Er ist definitiv der ängstliche Typ.
Dass er auch der aufgeregte Typ ist, wird hier niemanden Erstaunen.

So, im Sommer fing der Mist an, Dejavu-mäßig (Malle) die blöde Prostata...er hatte eine akute Prostataentzündung, Blut tropfte aus dem Penis, Fieber, Schmerzen, stark vergrößerte Prostata, was so dazu gehört. Und natürlich am WE, was uns den Besuch bei einer fürchterlichen Tierärztin im Notdienst einbrachte, die ihm die Milz entfernen wollte und ihn im Grunde totsagte beim zweiten Notfall-Besuch (wenn dann zieht das Tier es ja richtig durch...).

Bei seinem normalen Tierarzt wurde er geschallt, es fanden sich Zysten in der Prostata, er bekam Antibiotika, Schmerzmittel und Ypozane. Und ich eine Rede über Kastration.

Nachschallen im September zur Kontrolle ergab, dass die Prostata nur noch halb so groß war, alles hübsch, Kastration vom Tisch.

Seit einigen Tagen ist das Tier schwer zu ertragen, es jammert, ist unruhig, stöhnt manchmal, frisst nicht so dolle und hat immer mal wieder weicheren Kot (hatte er damals auch, keine Absatzprobleme und auch kein Durchfall, nur weicher halt).

Die Wirkung des Ypozane ist nun vorbei, die Hündinnen läufig, sicher ist sicher. Also zum TA, Blutbild, allgemeiner Check und Prostata schallen.

Ergebnis: das Ding ist größer, als beim ersten Schall, also bei der akuten Prostatitis.
Wir waren jetzt leider bei der Vertretung, die nur mit alten Bildern vergleichen konnte und so ganz will es mir noch nicht in den Kopf. Zum Glück ist er schmerzfrei bisher.

Sie begann dann auch mit Kastration, für mich käme wenn dann erstmal eh nur die chemische in Frage. Da wir aber dann zu Sylvester mitten im Hormonchaos wären, hab ich mich jetzt erstmal für eine zweite Runde Ypozane entschieden, das zumindest keine Verhaltensveränderungen brachte und das Ding erstmal abschwellen lässt und mir Zeit lässt.

Ich würde dann erstmal im Winter/Frühjahr einen Chip setzen lassen, der nur kurz, also sie meinte etwa 4 Monate, wirkt, um mir sein Verhalten anzugucken und die Veränderungen.

Sie fing vorhin an, dass sehr reizempfindliche Hunde durch Kastration auch ruhiger würden, was ich verstehen könnte, wenn dies auf einem übersteigerten S.exualverhalten oder zu viel Testosteron basieren würde. Beides würde ich bei ihm ausschließen.

Ich bin so unschlüssig und hab das Gefühl, dass es immer viel zu schnell in die Richtung geht.
Ich hab einfach wirklich Bedenken, was mit diesem Hund passiert, wenn ihm sein hormoneller Gegenspieler zu Aufregung und Angst fehlt. Es hat Jahre gebraucht den händelbar zu bekommen und jetzt reden wir von ausgewachsenen 26kg Muskelmasse, die in Panik wirklich nicht witzig sind. Davon ab, dass es auch für ihn nicht witzig ist/wäre.

Hat hier jemand Erfahrungen? Bitte nicht sowas, wie: "mein Hund ist auch kastriert und er ist wie immer."
Wenn brauche ich ein wenig mehr gedankliches Futter

Alternative wäre natürlich ihn weiter auf Ypozane zu halten, das ist nicht sonderlich gesund aber so lange es anschlägt vielleicht eine Alternative.

Boah, bin ich genervt, nichts läuft gerade auch nur ansatzweise rund und jetzt auch noch das wieder

Also, her mit Erfahrungen, Alternativideen oder Kopftätscheln!

Genervte Grüße
Sina
 
  • 19. April 2024
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Hi SinaundMalle ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich würde dann erstmal im Winter/Frühjahr einen Chip setzen lassen, der nur kurz, also sie meinte etwa 4 Monate, wirkt, um mir sein Verhalten anzugucken und die Veränderungen.
Ich hab da "leider" keine Erfahrung, aber genau das würde ich machen. Ich hätte die gleichen Bedenken wie Du und würde die Kastra als letzten Ausweg sehen.
Allerdings ist auch psychisch mit 6 Jahren keine extreme Verhaltensänderung zu erwarten. In Eurem Fall wäre aber auch eine weniger extreme, aber negative, Veränderung schlecht. Deswegen würde ich defintiv den Chip vorschalten. In der Regel wirken die allerdings etwas länger als 4 Monate. Ich würde sagen eher 6- 10 Monate. Das kann gut sein, denn in dieser Zeit verschrumpelt die Prostata schon ordentlich. Im Falle einer negativen Veränderung, hättest Du diese aber uU länger als nu 4 Monate.
 
Also sie meinte es gäbe zwei Chips oder chemische Varianten, weiß gar nicht ehrlich gesagt, ob beides Chips sind. Und eine davon hätte halt nur eine kurze Wirkdauer von etwa 4 Monaten, wobei man das natürlich nicht genau sagen kann, weil man ja nicht weiß, wie er es verstoffwechselt vorher...

Es wäre halt zumindest keine "für immer ohne Rückwärtsgang"-Lösung...von daher eine Variante zum "Ausprobieren"...

Vielleicht (was weiß ich) kriegt sich die Prostata in der Zeit ja richtig wieder ein...oder die zweite Runde Ypozane bringt es jetzt...

Man ey, ich dachte echt wir hätten das abgehakt
 
Sondern? Was für Erfahrungen willst du hören, wenn nicht, wie sich der Hund nach der Kastra verhalten/verändert hat? :hö:

Nein, so meinte ich das nicht. Ich meinte nur "bitte mehr Infos". Ich weiß, dass es Rüden gibt, zumal in Emils Alter, wo es keine Veränderungen gibt. Mich interessieren eher die Geschichten, wo es welche gab, verstehst Du?
Oder auf der anderen Seite die, wo Hunde mit Emils Kaliber danach ebenso klar kamen.

Ich weiß, dass Kastration immer ein heiß diskutiertes Thema ist und dann gerne zwei Seiten aufeinander prallen, Gegner und Befürworter. Und dass dann halt auch mal gerne Beiträge kommen, die eben nur den Inhalt "ist wie vorher" haben.
Mich würden halt aber die interessieren, die ähnliche "Verhaltensprobleme" vorher hatten und mir sagen können, ob und wie sich ihr Rüde verändert hat.
Es ist zwar schön zu wissen, dass Rüde xy sich null verändert hat, aber alleine diese Info hilft mir nicht weiter. Es geh um unsere spezielle Situation, ängstlich-aufgeregter Rüde, der kastriert wird.
Die Berichte von vorher schon völlig ausgeglichenen Rüden helfen mir gerade nicht weiter.

Die Tierärztin sprach zB: aber manche Rüden werden ja auch ruhiger mit der Kastration.
Als ich nach dem Zusammenhang fragte, räumte sie ein, dass diese zuvor S.exuell motiviert meist ziemlich unruhig waren, rangeln mit anderen etc.. Also eine andere "Motivation", als sie der Emil hat. Der hat, unter anderem, ein Reizverarbeitungsproblem, er nimmt viel wahr und das regt ihn auf. Eine Kastration wird hier wohl keine Beruhigung bringen. Soll sie ja auch nicht, es ist ja jetzt ok wie es ist, ist halt Emil, nur verschlechtern sollte es sich auch nicht. Irgendwann kommen wir dann nämlich an den Punkt und die Frage, inwieweit der Hund sich selbst noch zuzumuten ist...

Es ist so gemein! Endlich läuft er halbwegs problemlos und ist mit sich im Einklang und jetzt das!

Also, wie gesagt, Erfahrungsberichte auf unsere Situation bezogen, um die geht es mir
 
ich markiere dir mal @Melanie F hier rein, vielleicht kann sie dir da Erfahrungswerte bzgl. späte Kastration geben.

Dem Emil mal eine gute Besserung wünsche!
 
Oh ich muss lange ausholen.... Ich will meine Sicht erklären, aber keine Panik machen.
Ich bin bei dem Thema nur selber sehr emotional getroffen und betrachte es wohl nicht neutral.


Mein erster Hund Spike hatte auch Probleme mit der Prostata.
Zysten, vergrößert.... Das volle Programm.
Es bereitete ihm wirklich dolle Probleme.

Hab ihn chippen lassen, da ich ihn nicht mit 10 oder 11 einer OP unterziehen wollte.
Ich weiss nicht ob ich es darauf schieben kann.... 1- 2 Jahre ging es rauf und runter mit der Prostata und dies tat ihr wohl nicht gut?!
Prostatakrebs

Ich weiss nicht ob es diesbezüglich einen Zusammenhang gibt - ehrlich.... und ohne hier Hysterie hervorzurufen.
Ich denke aber all das hatte einen Zusammenhang - irgendwie.

Aber du schreibst selber "
Alternative wäre natürlich ihn weiter auf Ypozane zu halten, das ist nicht sonderlich gesund aber so lange es anschlägt vielleicht eine Alternative.

Ein stetiges Auf und Ab der Prostata ist sicher nicht gesund.

Mein Jasper jetzt hat Cystinurie. Ich kam um eine Kastra gar nicht drum herum.
Seine Prostata war auch leicht vergrößert- eine kleine Zyste.
Rief natürlich Panik auf.

Er wurde mit 4,5 Jahren kastriert. Er veränderte sich NULL.
Aber seine Prostata wurde und blieb bisher schön klein - keine Auffälligkeiten.
Er hat auch gerade in der Woche vor OP komische Angstmomente gehabt wie zb das Trecker oder Pferde plötzlich Angst machen ... wieso auch immer.
Es blieb ein wenig aber wurde absolut nicht schlimmer.
Auch sein führerweiches Verhalten ist nicht schlimmer geworden.


Nur mein gedankliches Futter.

Ich weiss nicht wie schlimm das Verhalten deines Hundes ist, aber daran kann man arbeiten. Eine Prostata kann man aber nicht retten.
 
Moin und Danke für Deine Gedanken und Erfahrungen!!

Ein auf-und ab der Prostata (oder auch der Hormone) ist sicherlich nicht gesund. Eine Kollegin, die Internistin ist, wies auch nochmal im Hinblick auf das Ypozane, das er jetzt bekommen hat, bei längerer Vergabe auf Risiken, wie Niereninsuffizienz hin.
Ich bin mir leider im Klaren, dass eine solche Entscheidung sein Leben deutlich verkürzen könnte...allerdings könnte eine Verstärkung seiner "Auffälligkeiten" seine Lebensqualität sehr deutlich einschränken und letztendlich auch verkürzen...

Du schreibst, dass die Angst vor Treckern etc. geblieben ist bei Deinem Rüden. Aber verstärkt hat sich nichts, oder? Wenn die vor der OP das erste Mal auftraten, kann da ja kein Zusammenhang bestehen, heißt also letztendlich, dass die Kastration keine verstärkende Wirkung hatte.

Ist er denn sonst eher der ängstliche Typ?

Zum Arbeiten:
Ich arbeite seit sechs Jahren hart mit diesem Hund. Er hat schlicht seine Grenzen. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, dafür muss man das Tier vermutlich kennen.
Er ist sehr arbeitswillig, er ist konzentriert, hat einen hohen will to please, all das ist nicht unser Problem (jedenfalls meist...)

Unser Problem war und ist die Aufregung. In diesem Tier steckt wahnsinnig viel Aufregung, die er kaum kontrolliert bekommt. Er hat in den Jahren mit mir gemeinsam gelernt, sich runter zu holen bzw. runterholen zu lassen.
Dazu gehört einiges an Konditionierung, körperlicher Ruhe/Fixierung und halt auch die körperlichen/hormonellen Voraussetzungen.
Es geht zum Einen um Angst, ja. Er ist der ängstliche, Vorsichtige Typ. Da konnte ich in den letzten Jahren einiges erreichen mit positiver Konditionierung/Verknüpfung, mit Sicherheit vermitteln, ruhiger Führung und was so dazu gehört. Die Aufregung, die natürlich auch in beängstigenden Situationen dazu gehört, aber ebenso in freudigen, in schönen, in Situationen mit vielen Reizen usw, da hat er gelernt, sich runter zu fahren, aber ich befürchte einfach dass dazu ganz viel auch ein hormonelles Gleichgewicht nötig ist.

Nur um mal ein Beispiel zu nennen: belohnst Du diesen Hund ruhig und nur verbal drei-viermal hintereinander, kann es sein, dass das schon zu viel Aufregung macht und er Dir vom Teller dreht.
Das wiederum bedeutet, Du hast dann einen brüllenden, manchmal schuppenden Hund, der verbal und auch über Berührung nicht mehr zu erreichen ist. Du musst ihn Dir greifen, aus der Situation nehmen und Ruhe reinbringen. Das heißt wiederum Du nimmst ihn raus, verlässt die Situation (mit brüllendem, sich drehenden, nicht ansprechbarem Hund), der steinhart ist und im Zweifel zittert und schuppt, hockst Dich hin, fixierst ihn an Dir, bis er wieder ein wenig runter gekommen ist und wieder ansprechbar ist.

Selbiges kann passieren bei der Begegnung mit drei Menschen hintereinander, die "hallo" gesagt haben, es passiert immer bei der Sichtung von Eichhörnchen, Kaninchen etc, es kann bei einem Gang mit zu viel Rennen passieren (zu viel waren früher 10 Minuten, heute kommt das zum Glück selten vor), generell bei zu schnell rennen (auch das haben wir halbwegs im Griff), bei der Sichtung eines Autos, ob parkend oder fahrend, dass ihm bekannt vor kommt. Es kann passieren beim Autofahren selber, beim Besuch beim Tierarzt, weil es da witzig ist, usw.. In all diesen Situationen und unzähligen mehr bin ich früher mit dem Tier am Boden geendet, mit einem bebenden, brüllenden Hund, der lernte an mir Ruhe zu finden und heute in vielen Situationen damlt ausreichend klar kommt. Er ist sechs, er hat viel gelernt (und mit ihm ich und drei Hundetrainerinnen...).
Heute reicht es ihm häufig, wenn er sich kurz an mein Bein drückt oder ich ihn kurz dran drücke. Damit meine ich kein "ängstliches sich dran drücken", sondern er hat einfach gelernt, dass mein Bein ein Ort ist, an dem er Ruhe findet. Da atmet er dann tief durch und fährt sich runter.
Manchmal lehnt er sich mittlerweile im Voraus schon an, wenn er selber merkt, dass er überfordert ist und sich runterfahren will.

Er hat gelernt mit sich umzugehen, aber es waren harte sechs Jahre, die ich nicht nochmal schaffe. Und er glaube ich auch nicht.
So wie es jetzt ist, kann ich damit leben und er wohl auch.
Es gab Phasen, lange Phasen, in seiner Entwicklung, da bin ich verzweifelt, da hab ich nicht gewusst, wie ich ihm noch aus der Aufregung helfen soll. Und er ist verzweifelt.

Als er zu mir kam war er vier Monate und schlief nur ein, wenn Du ihn in reizarmer Umgebung festgehalten hast, anfangs eine halbe Stunde oder so, bis das Kleinteil nachließ, weich wurde und schlief. Der konnte zum Umfallen müde sein, er kam nicht runter, nie.

Ich möchte ihn nie wieder so sehen müssen!!
Heute gibt es davon kurze Ansätze, aber über Gehorsam und konditionierte Ruheorte kriegen wir die Kurve heute.
Ganz weg ist es nicht.
Das ins Ungleichgewicht zu bringen und zu gefährden, macht mir deutlich Sorgen!

Ach shit, ich weiß es einfach nicht...letztendlich wird mir wohl nur die Möglichkeit bleiben es chemisch auszuprobieren, denn rein körperlich sehe ich eine Kastration(also eine echte) für die Prostata auch als beste Lösung.

Aber das alles hilft leider nicht, wenn das Tier dann nicht mehr mit sich leben kann und im Dauerstress ist...

Ein ganz winzig kleines bisschen Hoffnung hab ich ja, dass die zweite Runde Ypozane jetzt was bringt, die Tierärztin schloss es zumindest nicht aus...

Sollte er mit dem Chip klar kommen, kommen die Klöten übrigens ab. Das Tier ist sechs und fit wie ein Turnschuh, Herz ok, Blutwerte top, dauerhaft Chip wird es nicht werden, das steht fest.

Ich kann also nur hoffen, dass ich mich irre oder zu schwarz male und er klar kommt, dann wär das Thema leicht vom Tisch zu kriegen!

Ich hätte übrigens jetzt schon den Chip ausprobiert, wenn nicht Sylvester anstünde, das war mir deutlich zu riskant...

LG
Sina
 
Die Entscheidung ist sehr hart für Dich. Aber ich glaube unter diesen Umständen kann Dir keiner zu etwas raten. Wir wissen ja nicht wie es um Deinen Hund hormonell bestellt ist und was genau da in seinem Kopf warum schief läuft.

Kastrierte Rüden verhalten sich in der Regel etwas steter, da es kein hormonelles auf und ab gibt, und S.exuell motivierte Aufregung nimmt auch deutlich ab. Deswegen kastriert man zB Epileptiker häufig, da die Anfälle durch Stress begünstigt werden und eine Kastration beim Rüden idR (!) Stress rausnimmt. Das kann Deinem Hund, auch wenn er keine offensichtlich S.exuell/hormonell motivierten Probleme hat, auch in Eurer Situation sogar helfen.
Mein Foxl ging, sicher auch rassebedingt, ein bißchen in die Richtung die Du beschreibst, er war allerdings nie ängstlich. Er hing bei Aufregung nur gerne wie ein Propellor an der Decke und kreischte. Da er vor unserer gemeinsamen Zeit kastriert wurde, kann ich nicht sagen ob er sich verändert hat, aber ich war doch froh dass immerhin Hündinnen, andere Prollrüden, Mädelsduftmarken, usw ihn nicht noch zusätzlich in so einen Zustand versetzten und das Hirn abschalteten. ;)

Bei unserem Bulldog ist die Kastration vom TH genau so verlaufen, wie man sich den worst case vorstellt. Ein unsicherer, pubertärer Hund kippte komplett, macht keinen Unterschied mehr zwischen Rüden und Hündinnen und nahm 3 Wochen nach der Kastra aus reinem Stress so rapide ab, dass er aussah wie frisch von der Strasse gepflückt. Aber dieser Hund war sehr jung und auch vom Typ her ganz anders als Emil. Außerdem in einer Zeit kastriert (im TH, unmittelbar vor Vermittlung) wo er sowieso nicht wusste wo oben und unten war. Der war sowieso schon im freien Fall.

Das ist bei Emil nicht zu erwarten, der ist ausgereift, hat eine feste Bindung und sein Verhalten ist ritualisiert (was vielleicht manchmal ärgerlich ist, in diesem Fall aber keine Veränderung erwarten lässt).
 
Zusatz: Womit ich mich evtl beschäftigen würde, ist die Auswirkung von Kastration auf Jagdverhalten, bei dem was Du über sein Verhalten bei schnellen Bewegungen beschreibst.
 
Hallo Sina,
was du (be)schreibst klingt wirklich nach viel Arbeit und vielen Nerven, die es dich bzw. euch gekostet hat, Hut ab.
Als Tak zu uns kam, war er geschätzte 3 Jahre alt, laut TH ein Schäferhund-Bordermix und nicht kastriert. Ein sehr unsicherer Hund, der vermutlich nicht viel kennengelernt hat in seinem vorherigen Leben, dann ein Jahr im TH saß und anschließend zu uns kam. Seine Devise war "Angriff ist die beste Verteidigung" und in seiner ersten Zeit bei uns war er wegen jeder Kleinigkeit heillos überfordert. Ein Rollladen, der heruntergelassen wurde, ein gezogener Koffer über dem Asphalt, Radfahrer, lachende Menschen etc. Gar nicht erst zu sprechen von fremden Leuten, die sich nicht "normal" verhielten, zB hinkten, dunkle Brillen trugen usw. Bei Hunden war er immer furchtbar aufgeregt und versuchte seine Unsicherheit durch Rumgeprolle zu überspielen, fremde Menschen wurden angegangen, wenn sie sich "zu sehr" mit ihm beschäftgiten, da reichte manchmal schon anschauen und ansprechen oder ein sich bewegen auf der anderen Strassenseite. Es war ein hartes Stück Arbeit und ich hab manches Mal heulend in der Ecke gesessen. Auch die von dir beschriebene nicht-Ansprechbarkeit kenne ich sowie das Ausrasten. Bei uns hilft da auch entweder, Tak zu mir zu holen oder ihn aus der Situation zu bringen und dann runterzufahren, so wie von dir geschildert. Eine Jagdsau war er außerdem noch.
Tak hatte von Anfang an Probleme mit der Prostata, immer wieder alle paar Wochen und dann kam noch ein Präputialkatarrh hinzu. Mein Mann und ich haben lange überlegt, ob wir ihn kastrieren lassen, wir haben uns letztendlich dafür entschieden. Bis heute hat Tak was die Prostata angeht keinerlei Probleme mehr. Ob ihn die Kastration verhaltenstechnisch verändert hat, kann ich nicht wirklich sagen. Wir haben natürlich parallel dazu sehr viel mit ihm und einer Trainerin gearbeitet. Als er stabiler war, haben wir mit Mantrailing angefangen, was ihm bis heute sehr viel Spaß macht. Wenn man ihn kopfmäßig auslastet, ist er immer sehr zufrieden. Sein Jagdtrieb ist längst nicht mehr so schlimm wie früher, er läßt sich generell besser führen, orientiert sich am anderen Ende der Leine. Aber er wird ja auch älter und automatisch etwas ruhiger. Wir hatten eine gute stabile Phase von etwa zwei Jahren. Jetzt ist es gerade wieder schlechter, er wird nächste Woche beim TA vorgestellt.
Ich kann dir letzten Endes auch keine Antwort geben, mit der du wirklich etwas anfangen kannst...wenn ich zurückblicke, denke ich, dass Tak die Kastration bzgl seines Verhaltens nicht geschadet hat, aber das ist natürlich meine rein subjektive Meinung.
Ich hoffe, du findest eine für euch beide gute Lösung.

Liebe Grüße
Brinja
 

Und... Ist es inzwischen passiert? Dann sind es jetzt 20kg Muskeln plus mindestens 10kg Fett.

Handelt(e) es sich wirklich um echten Krebs oder doch nur eine chronische Entzündung? Von einer Entzündung kann ich vom eigenen Körper her ein Lied singen... Ein ungewohnter Anblick für einen Mann: Blut und Eiter. Hat etwa 1 Jahr gedauert, im Sommer habe ich gefroren. Der damalige blöde Urologe hat es nicht hin bekommen. Nur zusätzlich noch Darmbluten von dem Antibiotikum (Ofloxacin). Die neue Hausärztin hatte mir dann etwas verschrieben, was schon nach 3 Tagen geholfen hatte. (Das hätte aber wohl eventuell krebserregend sein können...)

---> bärentraubenblätter tabletten (als Hausmittel)

 
Eben, könnten.... aber da liegen 10 Jahre Differenz zwischen den Hunden
 
Na ja - mein damaliger Rüde wurde mit ungefähr 8 Jahren kastriert - er wurde weder fett noch hat das in irgendeiner Art und Weise für kaputte Gelenke gesorgt. Seine Muskulatur war bis ins hohe Alter (über 1:cool: mehr als nur in Ordnung. Er wurde über 19 Jahre alt (Golden Retriever)
 
Nach einer Kastration brauchst Du keine 10 Jahre warten für den Schaden.

Ich selbst hatte nach dem kleinsten Anstubser am Schienenbein immer zuerst ein kleines, blutendes Fleck, das dann im Laufe von Wochen zu einer nicht heilenden Wunde wurde, die sich in Richtung offenes Bein entwickelte und die ich mit irgend welchen Salben behandelte und die meistens erst im nächsten Jahr um die Osterzeit zu heilte - wenn die Hormone noch wenigstens etwas aktiver sind.

Ich bin dann mal zum Urologen: Ja, ihr Wert ist deutlich (2 statt 3ng) unter dem Minimum. Er hat mir dann zum Probieren etwas Testosteron mitgegeben. Womit wir gar nicht gerechnet hatten: alle Schrammen waren nach 1 bis 2 Wochen zu, und nach ein paar Monaten waren auch die dunklen Streifen in der Haut von den alten Narben verschwunden.

Kastration beim Hund - neue Studien machen nachdenklich


Wir hatten in der Nachbarschaft Jana, eine Hündin aus dem "Tierschutz" (Rumänien?) - sicher kastriert. Mit 6 war die einem Tier hinterher gerannt - Kreuzbandrisse an beiden Beinen - teure OP - hat nicht gehalten - eingeschläfert.

Kreuzbandriss beim Hund



Neulich hat mir jemand erklärt, dass in manchen Wintersportgegenden Kreuzbandrisse gar nicht operiert werden. Die Muskulatur wird gekräftigt und übernimmt das mit. Vielleicht wächst es später von selbst an - aber bestimmt nicht, wenn man kastriert ist.

Ich hatte bis vor ein paar Monaten eine Mischling mit Golden Retriever. Der hatte mit 5 schon Spondylose (GR neigen dazu), musste mit 11 angeblich kastriert werden und war mit 13 skelett- und muskulaturmäßig total kaputt und wurde "erlöst".
 
Deine offenen Beine kamen ganz bestimmt nicht von zu wenig Testosteron.... Das nennt man Durchblutungsstörung und man sollte mal auf Diabetes oder Venenerkrankungen untersuchen....
 
Ich hatte einen intakten rüden, der war skelett und arthrosemaesig am ende und wurde mit 9 jahre erlöst.

Ich hatte einen kastraten, der ist herztechnisch am ende gewesen weiter knochen technisch i.o. und selber gestorben mit 11,5.

Was lernen wir hier raus? Das hunden sterben.
 
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