Hi,
Es gibt ja immer einen gewissen Anteil an Impfversagern, die ja bei ausreichender "Impfdichte" mitgeschützt werden. Ich kenne keinen Hund der nach vollständiger Immunisierung Parvo hatte und hier ist Parvo verbreitet.
Ich auch nicht, denn "vollständige Immunisierung" bedeutet, daß der Hund dagegen immun ist, wodurch auch immer (Parvo schon durchgemacht, Impfung hat ausreichende Immunantwort erzeugt). Aber ich kenne einen Hund, der planmäßig (nach StiKo Vet) geimpft wurde und Parvo hatte, ebenso Welpen, die aber für die sogenannte "Grundimmunisierung" noch nicht alt genug waren, sondern erst die erste Impfung "nach Plan" hatten, mit Parvo. Der oben erwähnte, erwachsene Hund hatte übrigens einmal wöchentlich auch während seiner Erkrankung bei mir zu Besuch Kontakt zu meinen nur als Welpen geimpften, nicht "grundimmunisierten" Hunden, von denen alle (damals fünf) gesund blieben.
2005 ließ ich bei zwei ungeimpften Hündinnen den Parvotiter messen, der positiv war. Das heißt, beide Hündinnen hatten zu Wildvirus Kontakt, erkrankten aber nie. Eine dieser Hündinnen benutzte mit Parvowelpen die selbe Pipiwiese (die Welpen stammten aus einem illegalen Import und überlebten nicht) und erkrankte nicht.
Ich schließe aber nicht aus, dass du einen Impfversager kanntest.
Durchaus möglich, daß dieser erwachsene Hund ein Non-Responder war. Bei all den Welpen wird allerdings oft in die Inkubationszeit hineingeimpft.
Mich würde jetzt aber schon interessieren warum Pocken, Kinderlähmung, Diphterie, Masern usw. stark zurückgegangen bzw. ausgerottet sind bei uns, wenn nicht durch die Impfung.
Durch verbesserte Hygiene (sauberes Trinkwasser) und verbesserte Lebensumstände (Menschen mußten nicht mehr frieren und hungern). Von den genannten Krankheiten ist keine ausgerottet, lediglich bei uns zurückgegangen. Wir werden es beim nächsten (Welt-)Krieg erleben, daß Impfungen dagegen keinen Schutz bieten. Masern sind bei uns allerdings nicht wirklich zurückgegangen. Sie sind nur durch die Verschiebung des Zeitpunktes, in dem sie heute auftreten, gefährlicher geworden.
Ich kenne keine Zahlen von Masern bei Waldorfschülern (wobei die auch nur aussagekräftig wären, wenn man den Impfstatus der einzelnen Schüler kennt), wohl aber gibt es Zahlen aus USA, die dafür sprechen, daß die Masernfälle gestiegen sind seit der noch häufiger als früher stattfindenden Pflichtimpfung. USA hat sowieso die höchste Rate (der Industrieländer) an Masernfällen. Zahlen vom statistischen Bundesamt über den Rückgang der Seuchen, gegen die man impfen kann, findest Du gesammelt im Buch "Impfen - das Geschäft mit der Angst". Warum gegen Masern geimpfte Kinder für Masern anfälliger sind als nicht geimpfte Kinder, erklärt die Ärztin Suzanne Humphries in diversen Vorträgen, die deutsch synchronisiert sind.
Gegenfrage: Warum ist die Pest bei uns verschwunden? Warum gibt es bei uns keine Cholerafälle mehr? Gegen die Pest gab es nie eine Impfung. Gegen Cholera gibt es noch nicht lange eine, die aber nicht regelmäßig und jedem verabreicht wird. Als die Cholera "verschwand", gab es die Impfung noch nicht.