Dobermann (Ersthund)

bondurant

Hallo liebe Kampfschmuser-Gemeinde,
seit einiger Zeit lese ich interessiert im Kampfschmuser Forum mit und wollte mich nun mit meinen persöhnlichen Fragen an euch wenden.
Wie dem Thema zu entnehmen ist geht es um die Anschaffung eines Ersthundes. Die gewünschte Rasse ist der Dobermann. Auch wenn der Dobermann kein Listenhund ist, abgesehen von Brandenburg, hoffe ich hier die richtigen Ansprechpartner zu finden. Ich habe bereits rauslesen können, dass einige Dobermann Besitzer im Forum aktiv sind.
Zuerst einmal einige Fakten über mich. Ich bin 20 Jahre jung und beginne im Mai eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Ich wohne in NRW, genauer in Köln. Meine Freundin ist 18 Jahre jung und wird ebenfalls dieses Jahr ihr Jura-Studium beginnen. Unser Plan ist es Anfang nächstes Jahr in unsere erste gemeinsame Wohnung zu ziehen und im Sommer kommenden Jahres einen Dobermann Welpen aufzunehmen.
Wir haben uns bereits intensiv mit den Rasseeigenschaften beschäftigt und wissen, dass der Dobermann uns viel abverlangen wird. Deshalb möchte ich diesen Thread nutzen um in nächster Zeit aufkommende Fragen hier zu stellen und zu diskutieren.
In die Rasse verguckt haben wir uns vorallem aufgrund seiner außerordentlichen Aktivität, der liebevollen Art, seiner Loyalität, der Verspieltheit und der Intelligenz. Da wir sportlich sehr aktiv sind würden wir gerne mit dem Hund häufig laufen oder Rad fahren. Aber auch der Hundesport ist sehr interessant.
Damit ich hier nicht gleich im ersten Text jeglichen Rahmen sprenge belasse ich es erstmal bei diesen Ausführungen und komme nun zu meinen ersten Fragen.
1. Ist die Herzschwäche (DCM) so gravierend, dass auch von seriösen Züchtern und geprüften Elterntieren so gut wie jeder zweite Hund an der Krankheit leidet ?
2. Auch an vielen anderen Erbkrankheiten soll der Dobermann häufig leide. Welche sind das und treten diese so extrem häufig auf ?
2.Kosten (Wir möchten unseren Hund barfen) Sind die kalkulierten Planung von max. 1500 Euro Anschaffung, max. 500 Euro Erstanschaffung (Körbchen, Decken, Spielzeug, etc), laufende Kosten ca. 150 Euro ( Futter, Versicherung, Tierarztkosten, Rücklagen) ausreichend ?
3. Mit welchem Hundesport habt ihr Erfahrungen und Spaß ?
4. Ist die Loyalität so sehr auf eine Person bezogen, dass es zu Problemen mit anderen Familienmitgliedern kommen kann ?
6. Ist der Jagdtrieb so ausgeprägt, dass der Dobermann kaum ohne Leine geführt werden kann ?

Ich weiß, dass durch diesen ersten Text viele Fragen offen bleiben und ich werde weitere Informationen folgen lassen, um das ganze nicht zu unübersichtlich zu gestalten. Allerdings wenn Fragen aufkommen, bitte stellt sie !

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag Abend und freue mich auf eure Antworten !
 
  • 16. April 2024
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Hi bondurant ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo und herzlich willkommen. :)

Wie Du an meinem Avatarbild siehst, gehöre ich auch zur Dobi-Fraktion hier im Forum, wobei ich sagen muss, dass derzeit keiner mehr hier wohnt und wohl auch in nächster Zukunft keiner mehr einziehen wird.
Ich habe diese Rasse seit 1982 gehalten bis 2013.

Zu Deinen Fragen:

1) Ja. Es gibt keine DCM-freien Linien mehr. Du musst damit rechnen, dass Dein Hund, auch wenn er vom seriösen Züchter stammt, eventuell nur 4 - 5 Jahre alt wird. Und wenn der Hund erkrankt, ist diese Erkrankung sehr, sehr teuer. Ich habe derzeit einen Hund mit DCM, kein Dobermann und er ist auch schon 14, aber der eine bekommt Herzmedikation, Entwässerung, muss regelmäßig zum EKG und Herzultraschall. Er lebt jetzt ein dreivierteljahr mit dieser Diagnose und hat uns bisher an DCM-Tierarztkosten so um die 2500 Euro gekostet. Je länger er lebt, desto teurer, Herzmedikamente kosten ein Arm und ein Bein. :(
Mein Bruder hat kürzlich erst die 2. Hündin an DCM verloren, beide Hündinnen waren vom VDH-Züchter aus "alten deutschen" Linien. Die Geschwister seiner 2. Hündin sind auch fast alle zwischen 4 und 7 Jahren an DCM gestorben, ebenso Vater und Großvater.
Der Rüde meiner Freundin fiel auf dem Weg zum Gassigehen vor der Haustür tot um. Meine ehemalige Pflegehündin im Garten beim Ballspielen. Deren Schwester nichtmal eine Woche später beim Gassigehen. DCM ist eine Seuche, knapp 60 % aller Dobermänner werden im Laufe ihres Lebens daran erkranken, es ist ein Glücksspiel...
Ich kenne Leute, die haben schon den 4. und 5. Dobermann an DCM verloren, alles Hunde von seriösen Züchtern, keiner wurde älter als 6 Jahre... die haben jetzt andere Rassen...

2) Weitere Erbkrankheiten:
Wobbler-Syndrom. Tritt häufig auf, ich habe selbst einen Rüden daran verloren mit 7 Jahren und das war ein elendes Sterben. Der Vater meines Rüden hatte es, der Großvater auch. Die Hündin meines Bruders, die dann an DCM verstoben ist, hatte es auch, ebenso mein zweiter Rüde, dessen Abstammung ich nicht kenne. Es kann ausgeprägt und weniger ausgeprägt auftreten, bei meinem Rüden war es sehr ausgeprägt. Es ist eine Fehlbildung der Halswirbelsäule, dadurch nutzen sich die Wirbelkörper und die Bandscheiben ab, die Nervenkanäle werden gequetscht und die Nerven sterben ab. Die Hunde bekommen Probleme mit dem Bewegungsapparat und zentralnervöse Störungen. Ich habe meinen Hund einschläfern lassen müssen nach 1jähriger Leidenszeit und er konnte am Tage vor seinem Tod mit 7 Jahren und 4 Tagen nichtmal mehr alleine aufstehen und maximal noch 10 Schritte gehen, bevor er umfiel.
Wobbler ist wie DCM eine "züchterfreundliche" Krankheit, die erst auftritt, wenn der Hund 4 oder 5 Jahre alt ist, vorher ist der Hund wie bei DCM auch, unauffällig. Deswegen sehen leider auch wenig Züchter Veranlassung, dagegen was zu unternehmen.... :(
Weiter kommt vor: Das Von-Willebrandt-Syndrom, die Bluterkrankheit. Diese Hunde können bei Verletzungen oder einem Routineeingriff verbluten, ist einer Hündin auf unserem DV-Platz passiert bei einer Routine-OP. Wie häufig das auftritt, weiß ich nicht.
Erbliche frühzeitige Erblindung kommt auch vor, hatte ebenfalls ein Rüde bei uns am DV-Platz, der ist mit 5 Jahren erblindet.

Mein Fazit: Der Dobermann ist eine sehr kranke Rasse.

2) Kosten: 150 Euro all inclusive ist eher niedrig gegriffen, wenn da Steuern, Versicherung, Hundeplatz/Hundeschule, Futter etc. mit drin sind. Ich hatte meine Dobermänner auch gebarft, ist schon einige Jahre her, aber ich habe damals alleine für das Barfen (ist ja nicht nur Fleisch, sondern auch Obst/Gemüse/Milchprodukte/Kräuter/Öle etc) für 2 Dobis im Monat 200 Euro und mehr gezahlt.
Und Tierarzt kann mitunter sehr ins Geld gehen, besonders wenn Medikamente im Spiel sind, die der Hund regelmäßig bekommen muss.

3)
Ich habe mit meinen Dobermännern VPG gemacht, woran wir allerdings aufgrund der seinerzeitlichen steinzeitlichen Erziehungsmethoden auf den Hundeplätzen (Stachel, Teletakt, Würger & Co.) nicht sonderlich Spaß hatten.
Wir sind dann mehr auf Unterordnungsturnieren gestartet, haben die Begleithundprüfung gemacht und ich habe mit meiner Hündin Tricks eingeübt und Dog Dancing gemacht.
Was man macht ist eigentlich egal, wichtig beim Dobermann ist nur: Dass man was macht. Aber wenn man Hundesport macht, sollte man ihn richtig machen und bei VPG ganz wichtig, dass man einen gescheiten Helfer dabei hat.

4) Kann passieren, muss nicht, das hängt auch viel von Euch ab. Fakt ist, dass sich der Dobi sehr stark an eine Person bindet, in meinem Fall war ich das. Sie haben meinen Mann akzeptiert und es gab auch keine größeren Probleme, allerdings hatte mein Mann bei meinen Hunden auch nicht wirklich viel zu sagen. Besuch war schwieriger... meine Dobis waren sehr territorial.

6) Jein. Ja, sie haben Jagdtrieb, Jagd ist selbstbelohnendes Verhalten und nicht "wegzuerziehen", nur umzulenken. Beim Dobi funktioniert das über den Gehorsam. Es ist eine langwierige Sache und der Hund sollte möglichst keine Möglichkeit haben, Jagderfolg zu haben. Jagderfolg für den Hund kann auch schon das Reh-hetzen sein ohne das Reh zu erwischen. Hatte ein Hund Jagderfolg, ist es um so schwieriger, da dran zu arbeiten, aber es gibt nur wenige aussichtslose Fälle. Ich hatte so einen, aber der war in seinem ersten Leben auch Straßenhund und Selbstversorger und hat auch schon das ein oder andere Tier gekillt um es zu fressen. Meine Züchterdobis hatten zwar auch Jagdtrieb, aber der war mit entsprechendem Gehorsam kontrollierbar.

Wenn Du weitere Fragen hast, nur raus damit.

Gruß
tessa
 
Hallo bei der KSG :)

In die Rasse verguckt haben wir uns vorallem aufgrund seiner außerordentlichen Aktivität, der liebevollen Art, seiner Loyalität, der Verspieltheit und der Intelligenz.
sehr schön geschrieben :love:

zu deinen Fragen
1) ja, DCM :( Ihr könnt nach seriösen Züchtern gucken (da können dir ein paar user bestimmt ein paar empfehlen), darauf achten, dass die Elterntiere nicht mehr ganz jung sind, die Großeltern und Ur-Großeltern alt geworden sind; die entsprechenden Auswertungen vorhanden sind usw. - aber eine Garantie gibt es nicht :(
Ob wirklich 60% der Rasse betroffen sind, wie Tessa schreibt, weiß ich jetzt nicht. Aber auf jeden Fall sind es viel zu viele.

2) an weiteren Erbkrankheiten fällt mir jetzt noch HD ein, da müssten entsprechende Auswertungen der Elterntiere vorhanden sein; außerdem gibt es bei den Dobermännern oft Probleme mit der Schilddrüse. Letztere muss glaube ich, wenn ich auf aktuellem Stand bin, für die Zucht nicht ausgewertet werden, es gibt aber Züchter, die das trotzdem machen.

2) die Kosten - Anschaffung, ja... aber mtl. 150 Euro. Könnte je nachdem, wie ihr füttert, knapp werden. Wenn der Hund krank sein sollte, reicht es auf jeden Fall nicht. Meine Hündin hat z.B. Probleme mit der Schilddrüse, da zahle ich alleine für die Medikamente bestimmt 100 Euro im Monat (so genau rechne ich nicht nach, muss es ja so oder so kaufen)

3) Sport - ja, IPO macht den Dobis Spaß, aber du kannst viel mit ihnen machen. Hauptsache, der Kopf wird gefordert und sie können sich auspowern :)
Ich hätte z.B. gerne noch mit Scootern angefangen, habs dann aber aus verschiedenen Gründen gelassen.
Nasenarbeit liegt ihnen ebenfalls sehr.

4) ja, die Hunde sind schon sehr auf eine Person bezogen; aber wenn ihr beide viel mit dem Hund unternehmt, ist es auch kein Problem, ihn zu zweit zu führen. Wenn ihr von Anfang an drauf achtet, beide viel mit dem Hund zu machen, beide gleich konsequent seid usw., sehe ich da kein Problem.
Und ja, zu Hause sind sie sehr territorial, wobei meine Hunde Besuch mögen, wenn er mal da ist...

6) ja, Jagdtrieb haben sie schon; ich lass meine Hunde z.B. auch im Wald nicht von der Leine
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort Tessa.
Das enttäuscht natürlich alles in allem sehr. Ich habe von den vielen Rassekrankheiten auch erst nach ausführlichem Nachforschen mitbekommen. So wie du es schilderst kann man in keinster Weise im vorhinein sagen, ob ein Hund erkrankt oder nicht. Ist es also unmöglich in Zukunft die Erbkrankheiten zu verringern ?
Das ist natürlich einiges und vorallem viele schwere Erbkrankheiten unter denen der Dobermann leidet.
Wie du geschrieben hast, bist auch du ein großer Fan der Rasse. Würdest du aber trotzdem aufgrund der vielen Erbkrankheiten von einem Dobermann abraten ? Es scheint mir leider auch nichts zu geben, was ich in diesem Fall tun könnte um der Rasse zu helfen, wenn überhaupt keine Linie von DCM verschont geblieben ist und auch wenn Elterntiere frei von DCM waren die Wahrscheinlichkeit für ihre Nachkommen nicht geringer wird. Oder sehe ich das falsch ?
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast auf alle meine Fragen einzugehen aber aufgrund dieser schweren Gesundheitlichen Probleme der Rasse würde ich gerne erst mal bei diesem Thema bleiben, bevor über anderes nachgedacht werden kann.
 
Ich kann dazu nicht viel beitragen, finde aber Deine Herangehensweise sehr löblich und Du stellst schonmal die richtigen Fragen. Das ist viel wert. :)
 
Danke für deine Antwort DobiFraulein.
Hattest du auch schon Erfahrungen mit DCM oder anderen Erbkrankheiten ? Und bei HD kann die Wahrscheinlichkeit schon eingegrenzt werden, nachdem Elterntiere und Großeltern davon frei waren ?
Danke für den Hinweis in Sachen Kosten, natürlich ist eine genaue Kalkulation im voraus so gut wie unmöglich aber die monatlichen Ausgaben würdest du leicht erhöhen ?
Und deinen Hinweis zum Hundesport IPO finde ich sehr gut, das könnte uns auf jeden Fall gut gefallen :D

Grüße Bondurant
 
Also, dass ich keinen Dobermann mehr habe liegt an verschiedenen Faktoren, allerdings muss ich zugeben: Ich würde selbst wenn alles andere stimmt, derzeit wegen der DCM-Geschichte keinen Welpen aufnehmen.
Mir ist das Risiko einfach zu hoch. Und ich weiß, was das für eine teure Angelegenheit werden kann.
Bist Du bei FB? Wenn ja, geh mal in die Dobermann DCM Gruppe (Dobermann DCM - Deutschland) rein, da gibts reichlich Infos. Leider keine positiven.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift WUFF gibts auch einen guten Artikel zur DCM beim Dobermann.

Nein, man kann nicht voraussagen, ob der Welpe an DCM erkranken wird oder nicht. Wie gesagt, es gibt keine DCM-freien Linien mehr.
Auch wenn die Elterntiere schon relativ alt waren, kann der Welpe erkranken, auch das ist keine Sicherheit. Es gibt keine Sicherheit.

Um der Krankheit Herr zu werden ist es eigentlich schon zu spät, dazu ist die Seuche zu weit verbreitet. Meiner Ansicht nach. Es haben schon viele Züchter deswegen aufgegeben. Einige andere züchten weiter, aber eine Garantie auf DCM-freiheit kann keiner geben. Es gibt gewissenhafte Züchter und Züchter, denen es schlicht egal zu sein scheint, ob die Nachzucht alt wird oder früh stirbt.
Das ist das große Problem, der DV schweigt und tut... nix. Weil für die dieses riesige Problem einfach nicht existent ist.

Das große Problem bei der DCM ist: Die Untersuchung ob der Hund DCM-frei ist, ist eine Momentaufnahme. Ein Hund kann 5 Jahre lang "DCM-frei" getestet werden und beim 6. Testen hat er DCM. Der Test zeigt nicht, ob der Hund die Krankheit trägt, nur, dass sie noch nicht ausgebrochen ist (DCM-frei) oder dass sie ausgebrochen ist (DCM).
Es wird in Amiland an einem Gentest geschraubt, solange der hier in D noch nicht auf dem Markt ist und einwandfrei festzustellen ist, welcher Hund DCM-Träger und welcher DCM-frei ist, kann man die Krankheit nicht eindämmen.
Denn ein DCM-Träger muss nicht erkranken, er kann aber. Und auch wenn er nicht erkrankt, er kann die Krankheit vererben.

IPO ist im Prinzip das gleiche wie VPG, nur eine andere Prüfungsordnung... ;)
Ob das was für Euch ist, müsstet Ihr ausprobieren, es sind allerdings mittlerweile nicht mehr ganz so viele Hunde nervlich für die Belastungen dieses Sports geeignet. Meine Hündin z.B. war für diesen Sport nicht geeignet, sie hat die "Übungen" auch im Alltag "umgesetzt", was in Zeiten von Landeshundegesetzen sehr kontraproduktiv war...

Gruß
tessa
 
Hattest du auch schon Erfahrungen mit DCM oder anderen Erbkrankheiten ?
Persönlich toi toi toi noch nicht.
Unser Rüde ist inzwischen 10 1/2, die Hündin 5 Jahre. Bei der Kleinen bin ich immer wieder aufs Neue hin- und hergerissen, ob ich sie untersuchen lasse oder nicht...
Aber ich kenne auch aus dem Verein die Geschichten zur Genüge, dass ein Hund beim Gassi plötzlich einfach umfällt usw. :(
Ich werde hoffentlich nicht so bald in die Verlegenheit kommen, einen neuen Hund aufzunehmen - aber wenn, ich könnte heute wirklich nicht sagen, ob ich mich wieder für einen Dobermann entscheiden würde :(
Es ist wirklich total meine Rasse - aber ich weiß nicht, ob ich das Risiko wieder eingehen würde :(

Und bei HD kann die Wahrscheinlichkeit schon eingegrenzt werden, nachdem Elterntiere und Großeltern davon frei waren ?
Ja, aber eine Garantie hast du auch da nicht.

Und deinen Hinweis zum Hundesport IPO finde ich sehr gut, das könnte uns auf jeden Fall gut gefallen :D
Da könnte die vielleicht zu gegebener Zeit auch der ein oder andere User einen vernünftigen Platz in Deiner Nähe empfehlen. Ich kenne mich in Köln leider überhaupt nicht aus...
 
Bist Du bei FB? Wenn ja, geh mal in die Dobermann DCM Gruppe rein
Ich bin dort in einer Gruppe und hadere schon eine Weile mit mir, da wieder rauszugehen.
Nicht, weil ich meine Augen vor dem Problem verschließen will - aber dort liest man ja quasi nur von den kranken Hunden... gruselig...
 
Ja, gruselig ist es, aber es ist Fakt und Tatsache, dass jede Menge junger Dobermänner elendig an DCM verrecken, es ist ja nicht immer ein Sekundenherztod. :( Und gerade für Neulinge, die nicht viel wissen und die auch von anderen Seiten oft und gerne mal gesagt bekommen oder auch gerne glauben möchten "ist ja alles nicht so schlimm" kann so eine Info auch mal sehr interessant sein.

Gruß
tessa
 
Okay, deine Meinung kann ich absolut nachvollziehen und ich werde mir in den nächsten Tagen und Wochen meine eigene zu dem Thema bilden. Zu deiner Frage, ja ich bin bei FB und werde die von dir genannten Hilfen ansehen.
Das war auch meine logische Schlussfolge wenn keine Linie mehr frei ist und die Krankheit auch über Generationen hinweg vererbt werden kann ist es unmöglich die Rasse von der Krankheit zu befreien.
Du sagst, dass der DV es für als nicht existent bezeichnet. Meinst du sie leugnen das Thema oder habe ein ander Hypothese ?
Also es wird daran gearbeitet der Sache Herr zu werden, das ist doch wenigstens etwas...
Das habe ich auch gemerkt, ich bin leider noch nicht so geübt mit den Abkürzungen von den ganzen Profis hier :D
 
Das freut mich sehr für dich !
Das hat man wohl bei solchen Erbkrankheiten selten bis nie...
Ja da würde sich denke ich schon etwas geeignetes finden.
Zum Thema FB, ich finde auch man sollte sich beide Seiten der Medaille angucken und sich seine Meinung bilden. Sowohl das komplette Verschließen als auch die komplette Zustimmung sind bei so einem komplexen Thema meist falsch
 
Der DV ist der einzige, der sich der DCM in den Weg stellen könnte... der macht es leider nur nicht.
In den USA ist das Problem auch gravierend - wie in Europa auch. Aber in den USA wird an einem Gentest gearbeitet.

Es gibt in D eine große Studie der VetUni München, da mischt der DV allerdings auch nicht mit, die sind auf private Dobibesitzer angewiesen, die ihre Hunde da untersuchen lassen.

Wer wirklich was gegen die DCM unternehmen möchte und das mit der Teilnahme an der Studie in München auch macht, das sind die betroffenen Dobermannbesitzer. Der DV leider nicht!

Geh bei FB mal in die Gruppe Dobermann DCM - Deutschland und lies Dich da ein, da kannst Du auch Fragen stellen.

Gruß
tessa
 
Rein Interesse halber würde ich gerne wissen, ob ihr auch mit anderen Hunderassen Erfahrungen habt die dem Wesen des Dobermann ähneln aber weniger anfällig für diverse Erbkrankheiten sind. Eben eine Alternative :D
 
Rein Interesse halber würde ich gerne wissen, ob ihr auch mit anderen Hunderassen Erfahrungen habt die dem Wesen des Dobermann ähneln aber weniger anfällig für diverse Erbkrankheiten sind. Eben eine Alternative :D
Also persönlich habe ich keine Erfahrungen mit anderen Rassen. Es gibt noch Rassen, die mich auch interessieren würden, wenn ich mich mal gegen die Dobermänner entscheiden sollte - aber da kommts auch immer drauf an, was du mit dem Hund machen möchtest.

Aber so wirklich vergleichbar mit dem Wesen der Dobis ist glaube ich keine andere Rasse :luftkuss:
 
Da Ihr aber noch keine Erfahrungen mit Hunden und auch nicht mit Dobis gemacht habt, fehlt Euch eh der Vergleich... von daher sehe ich es so, dass Ihr auch anderen Rassen gegenüber offen sein könnt, ohne dass Ihr der Verrücktheit eines Dobis hinterhertrauern würdet...
Ich habe mittlerweile ganz andere Hunde, Mischlinge und Windhunde. Mir war in erster Linie wichtig, dass meine Hunde gesund alt werden können und ich habe derzeit eine fitte und agile Seniorentruppe. :)
Ich hatte aber auch keine Ansprüche mehr in Bezug auf Sportlichkeit oder Hundesportambitionen.
Es wäre wichtig zu wissen, was Euch wichtig bzw. am Wichtigsten wäre...

Mit Aktivität, Loyalität, Verspieltheit, Intelligenz etc. können auch ganz viele andere Rassen punkten...vielleicht sogar noch mit dem Pluspunkt, dass die besonders im Junghundalter nicht ganz so durchgeknallt sind und einem nicht den allerletzten Nerv rauben... ;)

Meine Freundin, deren Rüde vor der Haustür tot zusammen gebrochen ist, hat mittlerweile Rhodesian Ridgebacks und ist von denen ziemlich begeistert. Sind natürlich anders als Dobis, aber zu ihr passen die super.

Gruß
tessa
 
Hallo erstmal, ein ganz großes Lob für die richtigen Fragen, die meisten wurden ja schon beantwortet, da muss ich gar nicht weiter drauf eingehen.
Nur würde ich dir von den bei Facebook vertretenden DCM Gruppen rigeros abraten - in der einen Gruppe wird die Rasse totgeredet und jeder, der sich einen Dobermann zulegen will für einen kompletten Idioten gehalten und in der anderen Gruppe wird alles daran getan, die Problematik klein zu reden. Ich sage immer gern - die Dobermannhalter sind schlimmer als ihre Hunde, alles selbstverliebte Egomanen.
Aber egal wie schlimm diese Gruppen sind, es ändert nichts an der Situation, in welcher der Dobermann steckt - eine Erkrankungsrate von 60% - Tendenz steigend, Ausgang immer tödlich.

Aber davon mal ab, sehe ich eher andere Gründe, warum ihr nicht unbedingt mit einem Dobermann anfangen solltet, so bin ich hierüber gestolpert

Zuerst einmal einige Fakten über mich. Ich bin 20 Jahre jung und beginne im Mai eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Ich wohne in NRW, genauer in Köln. Meine Freundin ist 18 Jahre jung und wird ebenfalls dieses Jahr ihr Jura-Studium beginnen. Unser Plan ist es Anfang nächstes Jahr in unsere erste gemeinsame Wohnung zu ziehen und im Sommer kommenden Jahres einen Dobermann Welpen aufzunehmen.

Eine bezahlbare Wohnung in Köln zu finden ist schon schwer, eine Wohnung wo Hundehaltung erlaubt ist, ist noch schwerer, wenn der Hund ein Dobermann sein soll, habt ihr die A*rschkarte in Gold. Leider ist der Dobermann immer noch eine der "Angstrassen" - das geht leider auch gerichtlich soweit, dass euch wegen der Rasse gekündigt werden kann. (entsprechendes Urteil aus Hamburg)
Auch sind die meisten Dobermänner nicht unbedingt dafür geeignet in einem Mehrparteienhaus zu leben. Sie sind territorial und bellfreudig, dass alleine ist schon eine blöde Kombination. Leider finden sie andere Menschen auch nicht immer toll und haben zudem ein wackeliges Nervenkostüm, dass kann in einer Mietswohnung sehr problematisch werden. Ich habe selber eine zeitlang so gewohnt, dass ich vorher das Treppenhaus kontrolliert habe, bevor ich die Wohnung verlassen habe. Das ist kein Spaß.
Nächstes Thema - viele Dobermänner lernen das Alleinebleiben sehr schwer. Gebelle und Zerstören der Wohnungseinrichtung gehören häufig dazu, was natürlich bei den Nachbarn schlecht ankommt.

Nächstes Thema - und das gilt nicht nur für Dobermänner! - ihr seid beide noch sehr jung. Das ist super! Genießt euer Leben, macht Urlaub, geht auf Partys, Köln ist eine obertittenaffengeile Stadt und das Leben ist noch lang genug. Holt euch deshalb besser einen Hund, der keine "Angstrasse" ist, den man auch mal problemlos mitnehmen oder bei Familie/Freunde oder Bekannten parken kann.

Ich rate euch nicht per se vom Dobermann ab - die Rasse braucht junge dynamische Halter, welche die Welpen der engagierten Züchter aufnehmen und sportlich führen. Ich weiß nur selber wie es ist, wenn auf einmal ganz normale Dinge (spontan auf eine Party, ins Kino etc.pp) nicht mehr gehen bzw. Leute von denen du es nicht geglaubt hast wegen der Rasse deines Hundes abspringen. Sowas belastet auch irgendwann eine Beziehung und ihr seid beide noch so jung.
Hundehaltung ist toll und soll vor allem Spaß machen, wenn man dann feststellt, dass man durchaus bereit ist unter Umständen sein Leben der Hundehaltung unterzuordnen, dann kann man sich auch getrost an "Angstrassen" bzw. Rassen mit problematischen Anlagen zuwenden.
 
Absolute Zustimmung! Besonders zur Wohnumfeldfrage:
Hätte ich nicht Eigentum gehabt, ich wäre achtkantig rausgeflogen mit meinem Dobermann-Jungspund, der für das Erlernen des Alleinebleibens etwa 18 Monate gebraucht hat. Territorial und bellfreudig verträgt sich definitiv nicht mit einem Mehrfamilienhaus.

Aber da ich das ungeheure Glück hatte, im Eigentum mit eigenem, separatem Eingang zu leben und über mir nur meine schwerhörige Oma gewohnt hat, blieb es beim"ich-lerne-meinem-Dobi-das-Alleinebleiben" bei Schäden an der Immobilie, Möbeln und Kleinkram im mittleren 4stelligen Bereich.... und mein Hund musste nur 3-5 Stunden täglich alleine sein.... hat ihn nicht davon abgehalten, meine Möbel zu schreddern, den Putz großflächig von den Wänden zu kratzen/beißen und sich durch Türen und Zargen zu beißen...

Auf das Abenteuer, täglich Menschen (und dann noch fremden Menschen) im Hausflur zu begegnen, hätte ich mich mit meinen Dobis nicht unbedingt einlassen wollen. Und ich hatte nette Dobis.

Gruß
tessa
 
Ich kann zu dem Thema zwar keine Erfahrungen beitragen aber ich muss dazu loswerden: Ich finde es soooooo schade dass man eine Rasse so "kaputt" macht. Ich bin durch Zufall neulich über einen Bericht gestolpert in dem mehrere Dobi-Besitzer vorgestellt wurden, mit ( oder leider schon ohne :( ) ihre Hunde und war sehr erschrocken über diese "Seuche" wie ihr es so passend beschreibt. Es ist sooooo traurig was mit so einem majestätischem wunderschönem sportlichem Hund so passiert... :( Ich selbst würde mir aufgrund dieser Voraussetzungen, nicht nur wegen den Kosten, sondern auch wegen dem emotionalen, keinen Dobi anschaffen :(:(:(
 
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