Hallo liebe KSG Gemeinde..
Dies hier wird mein erster Post bei euch, hoffentlich bin ich in diesem Thread richtig.
Es gibt zwar schon viele Posts über verantwortungslose Hundehalter aber ich muss mich jetzt trotzdem mal über 2 solche Mitmenschen auskotzen die bei uns ihr Unwesen treiben. Auch wäre ich um Rat dankbar, zwar gibt es sicher immer noch Schlimmeres aber so kann es eigentlich nicht weiter gehen.
Vor etwa einem Jahr hat sich ein älteres Paar (Sie 50, er um die 70) 2 Hunde zugelegt. Die Halter sind sozial gut gestellt, wohnen in einer hübschen Doppelhaushälfte in gehobener Wohngegend. Sie ist vollständig esoterisch verklärt, er steht unter ihrem Scheffel, beide beratungsresistent und kritikunfähig.
Vollkommen hundeunerfahren fuhren sie sich einen süßen Welpen aus einem Wurf Hoverwart-Setter-Mixe angucken. Nach einer Meinungsverschiedenheit über die Wahl des Welpen und einem Sitzstreik ihrerseits (!) bei einem Probespaziergang nahmen sie gleich 2 der Welpen mit und das Dilemma begann..
Es sind Menschen von der Sorte, die überhaupt keinen "Hundeverstand" besitzen. Keine Frage, Welpen sind so mit das knuffigste was die Welt zu bieten hat aber sie tanzten ihnen von Anfang an auf der Nase rum was sie hingegen einfach nur süß fanden. Es gab keinerlei Grunderziehung, keine Regeln, keine Grenzen, keine gezielte Beschäftigung mit den Tieren. Sie genossen ausschließlich passiv das "Kuschelkino" der verspielten Welpen.
Dass die Hunde sich so ganz ohne Bindungs- und Erziehungsarbeit bald verselbstständigen und die Führung übernehmen würden, taten sie nur belächelnd ab. Schließlich reichte ihnen vorerst noch die massenhafte positive Aufmerksamkeit, die ihnen durch die beiden Plüschbabys zuteil wurde..
Kennt ihr diese Menschen, die sich nach außen stets kultiviert und außergewöhnlich freundlich präsentieren, deren Bequemlichkeit, Egoismus und Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer erst deutlich wird, wenn sie gefragt sind Verantwortung zu übernehmen und zu handeln? Um genau 2 solche Exemplare geht es in dieser Geschichte.....
Als die Hunde etwa 6 Monate alt waren, kam der Jagdtrieb durch. Die Besitzer merkten wohl, dass ihre immer größer werdenden Tiere das Kommando übernahmen, nicht mehr ansprechbar waren und sie nur noch durch die Gegend gezerrt wurden. Körperlich beide unfit wie sie sind, konnten sie die Hunde kaum noch halten. Also suchten sie sich Hilfe und trainierten parallel mit einem Trainer hier aus der Gegend und fragten auch mich, ob ich ihnen nicht helfen könne. Um den Teil etwas abzukürzen.. Sobald sie etwas an ihrer Einstellungen oder ihrem Verhalten hätten ändern müssen oder es auch nur ein bisschen anstrengend für sie wurde, redeten sie sich mit haarsträubendsten, sinnlos zusammengebastelten "Argumenten" heraus. Z.B. Autobahn in unter 100 Metern, Hund nicht ansprechbar, jagender Weise im Freilauf. Ich: "Das ist gefährlich...!" Sie: "Dahin rennt die nicht, da gehen wir doch nie lang!" Ich: "Ähm, wenn da ein Hase lang läuft rennt sie da sehr wohl hin, ob ihr da sonst zusammen lang lauft oder nicht. Ihr tragt die Verantwortung, auch für das was passiert wenn einer von ihnen auf die AB läuft, es zu einem Unfall, Verletzten oder gar Toten kommt!" Sie darauf: "Eigentlich ist Verantwortung nur eine Erfindung des Menschen, letzten Endes ist jedes Lebewesen für sich selbst verantwortlich!"............ O-Ton Ende.
Schleppleinenarbeit war zu anstrengend, Aufmerksamkeit auf sich lenken ebenfalls, mal ein Spiel zu unterbrechen oder den Abruf zu üben zu unbequem. Egal wie man es erklärte oder wie oft man ihnen etwas vormachte, sie waren chronisch unmotiviert und diskutierten stets über alles, was man ihnen erklärte, setzten aber nicht die kleinsten Dinge um. Es war einfach nur frustrierend und schließlich brachen sie beide Trainings zeitgleich ab.
Ich hatte mich dann auch mal mit dem anderen Trainer kurz geschlossen der das selbe denkt wie ich und sämtliche HH die hier mit ihren Hundis laufen.
Seither haben sie, naja, aufgeben kann man es nicht nennen weil sie auch noch stolz darauf zu sein scheinen.. Die Hunde sind jedenfalls nicht im Ansatz abrufbar, laufen frei und gehen gemeinsam auf die Jagd. Besitzer und Hunde kriegt man meistens nur getrennt zu Gesicht. Jäger überall, Autobahn, Landstraße, Hauptstraße, Zuggleis, alles in weinger als 1km Entfernung.
Alle haben schon aufgegeben, die Hunde zu locken, einzufangen und zu den Haltern zurück zu bringen, weil sie dort ohnehin wieder abgeleint werden um weiter zu streunen.
Zudem sind es nicht gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister... Von mehreren Seiten wurden sie gewarnt, die Tiere während der Läufigkeit der Hündin konsequent zu trennen. Tja und was soll ich sagen, wahrscheinlich haben die Hunde ihr in ihrem verklärten Verstand leid getan oder so. Jedenfalls wurde die Hündin dann trächtig von ihrem Bruder und sie ließen die Welpen austragen....... Und sind stolz drauf wie Bolle! Dass die Hündin mit unter einem Jahr total überfordert und gestresst war mit den Welpen, schien nebensächlich zu sein. 3 Monate alt sind sie jetzt, körperliche Behinderung sind zwar keine zu erkennen was aber nicht heißen muss, dass die Tiere keine andere Schädigung durch die direkte Inzestverpaarung haben. Die ist nicht umsonst sogar strafbar wenn ich richtig informiert bin.
Natürlich laufen die Hunde draußen auch auf jeden Hund zu, ob angeleint, krank, unverträglich, läufig.. und die Besitzer dürfen sich dann alleine damit rumschlagen.
Zuletzt war ich mit einer Bekannten und deren Pitbull-Mix draußen und wir haben Suchspiele mit ihm gemacht. Er ist (noch) extrem unausgelastet und gestresst. Der Hund steht so unter Strom, dass es nicht zu verantworten ist, ihn mit jedem Hund zusammen zu lassen. Wenn müssen es schon sehr ausgeglichene, gut sozialisierte Tiere sein. Nun sind die beiden Jagdhunde wirklich nicht aggressiv, doch läuft der Rüde immer recht zielstrebig und forsch voraus um alles abzuchecken, einen Bogen kann man auch nicht um ihn drehen weil er hinter her kommt was eine denkbar blöde Situation ist wenn man einen nicht ganz verträglichen Hund mit sich führt den man nicht ableinen kann.
Auf mehrfache Aufforderung, die Hunde zu sich zu holen, trottete der Besitzer der Jagdhunde unbesonnen weiter in unsere Richtung hinter seinen Hunden her und meinte, die würden halt nicht hören und wir sollten uns nicht so aufregen..
Das war die Situation, die das Fass nun für mich zum Überlaufen brachte und mittlerweile wäre ich bereit, wenn möglich eine Anzeige zu machen.
Meine Frage nun an euch, habt ihr Erfahrung damit? Welche Behörde kümmert sich darum, Ordnungsamt, Veterinärsamt? Womit wird man den größten Erfolg haben, mit der Gefahr die von den frei flottierenden Hunden ausgeht, mit der Inzestverpaarung? Was machen die wenn sie denn aktiv werden, lohnt es sich diesen Weg überhaupt einzuschlagen?
Tut mir leid, dass es so lang geworden ist aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben. Danke an alle, die es sich trotzdem durchgelesen haben