Übrigens hätte ich noch etwas Senf zum Thema "Anspruchshaltung von Flüchtlingen" beizutragen.
Damit habe ich meine eigenen sehr persönlichen Erfahrungen mit Leuten aus dem arabischen Raum gemacht.
Die hatten durchaus Ansprüche, bei denen ich mir innerlich teilweise an den Kopf gepackt habe. Das lag aber daran, dass sie vollkommen unrealistische Vorstellungen vom Leben hier hatten. Also, vom ganz normalen Alltagsleben der allermeisten Leute hier. Von den Löhnen und den Lebenshaltungskosten.
Die dachten, alle (also, die allermeisten) Deutschen seien sehr "reich", es ginge ihnen super - kein Krieg, immer genug zu Essen, immer Wasser, immer Arbeit, und jeder hier im Land könne sich das alles leisten, was es hier in den Läden zu kaufen gab. Leute, die das nicht taten, hatten sich vermutlich (wie ich...
) zu einer seltsamen, vielleicht relgiös motivierten Art von Askese verpflichtet, sonst hätten sie ja keinen Grund dazu gehabt.
Und genau das - meinten sie zumindest am Anfang - wollten sie eben zumindest
annähernd auch. Fairerweise muss man sagen, in erster Linie für ihre Kinder.
Die wussten auch am Anfang nicht, welche Geschäfte günstig sind und welche teuer. Und dass es nicht nötig ist, einen Gast in die "teuerste Bar am Platze" einzuladen (die war in München wirklich !!! teuer), weil sich die schon viele Deutsche mit normalem Einkommen nicht leisten können. Dass man für eine günstige Kinderbrille nicht zum erstbesten Edel-Optiker in der Münchner Innenstadt geht, sondern besser zu einer Kette...
Hab ich mir den Mund fusselig geredet, es kam nicht an. Weil es irgendwie nicht ins Weltbild passte. Wurde einfach ausgeblendet. Denn: "IN Deutschland sind alle reich!"
Das gab sich deutlich, als die Leute länger da waren und sich besser zurechtfanden und ihr eigenes EInkommen und ihre Lebensumstände (dadurch dass sie aus humanitären Gründen gekommen waren, waren die durchaus gut) besser in das Gesamte einordnen konnten.
Ich könnte mir vorstellen, sowas gibt es öfters.
Und zum Thema "standesgemäße Kasernen":
Das Problem der Soldaten war ja anscheinend, dass sie aus den renovierten Kasernen ausquartiert wurden bzw, gar nicht dort eingezogen sind, weil dort Flüchtlinge untergebracht werden. Und selbst weiter in den unrenovierten Kästen hocken mussten. Der Frust ist verständlich. Die Bausubstanz der Kasernen ist schlecht (eine Freundin von mir arbeitet bei der BW in der Liegenschaftsverwaltung oder wie auch immer sich das da schimpft), eigentlich ist das keine, - außer Soldaten - zuzumuten, dort zu wohnen.
Die Entscheidung, dort Flüchtlinge unterzubringen, haben aber ja nicht die Flüchtlinge getroffen, sondern irgendwelche Verantwortlichen. Und das vermutlich auch, weil es bestimmte Brandschutz- und sonstige Vorschriften für derartige Großunterkünfte gibt, die unbedingt eingehalten werden müssen. Außer für Soldaten, von wegen Bestandsschutz oder "dürfen noch Gebäude nach alten Vorschriften nutzen".
Ist hier auch so: Jedes verfügbare leerstehende kommunale Gebäude wurde mittlerweile zum Flüchtlingswohnheim umgewidmet. Aber die wurden alle vorher saniert und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht, es wurden nicht einfach Betten in die alten Zimmer gestellt und gut. Halte ich auch für sinnvoll, im Sinne einer längeren Nutzung, falls das nötig sein sollte.
Da kann man sich vor Ort höchstens über den aufregen, der das so organisiert oder angeordnet hat. Die Flüchtlinge waren das aber ganz sicher nicht.
Und was das Essen angeht: Hatte gerade gelesen, gerade in einigen der riesigen Unterkünfte wie jetzt in Suhl oder wo auch immer die Ausschreitungen der Flüchtlinge untereinander waren, müssten die Leute mittags aus logistischen Gründen zwei Stunden für ihr Essen anstehen. Jeden Tag.
Weißt du was? - Da z.B. wäre ich mit der Verpflegung auch nicht "zufrieden" - egal, was es zu essen gibt. Und da finde ich mich nicht übertrieben anspruchsvoll. Das würde von uns keiner frohen Mutes hinnehmen, also sollte man das auch von keinem anderen verlangen.
Also mussten die Soldaten ausziehen und die Flüchtlinge konnten einziehen.