... vermutlich hatte der 15-jährige Hengst Schmerzen bei seinem hoffentlich letzten sportlichen Auftritt.
Immer wieder trat er hinten unregelmäßig auf, entlastete das linke Hinterbein bei jedem Halten, alle konnten das sehen. Erst am nächsten Tag gab Equipechef Klaus Roeser zu: "Das Pferd war nicht in Ordnung." Vorher will keiner etwas bemerkt haben, nicht Roeser, nicht Bundestrainerin Monica Theodorescu und schon gar nicht der Reiter, der doch als erster hätte fühlen müssen, dass mit seinem Pferd etwas nicht stimmte. Ihm waren nicht nur die Taktstörungen entgangen, sondern auch die Fehler in den Galoppwechseln. Schon bei der Veterinärkontrolle am Tag vor dem Start hatte ein Tierarzt eine Nachuntersuchung gefordert, war aber überstimmt worden von seinem Kollegen und zwei Richtern.
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Die Verbandsführung muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Pferd mit Gesundheitsproblemen quasi auf Abbruch ins Team genommen zu haben, um den Titel zu retten. "Das kann man so sehen", sagte Röser, "aber ich kenne kein Pferd, das nicht irgendwo ein Problem hat."
Verletzte Pferde sind also die Regel und nicht eine bedauerliche Ausnahme? Man kann wohl sagen, dass sich Roeser damit selbst als das größte Problem der Dressur geoutet hat, Rücktrittsforderungen wurden bereits laut.