Naja, Gabi, das mag alles sein, dass diese spezielle Kuh völlig friedlich war usw.
Aber so wie du es dargestellt hattest, diente das Wort "Kuh" dazu, ein völlig harmloses Tier zu beschreiben, von dem keine Bedrohung ausging - um zu zeigen, dass die Polizei nicht nur bei Listis überreagiert, sondern auch sonst Gefahren sieht, wo keine sind.
Es diente lediglich dazu, Beispiele zu bringen, wo Tiere von der Polizei getötet bzw. konkret erschossen wurden, die KEINE "Listies" waren.
Es war ja auch nur ein Satz - was soll ich in einem Satz schon groß "darstellen" können?
Und bei einer in der Großstadt frei laufenden Kuh sehe ich nunmal durchaus Gefahrenpotenzial - und nicht grundsätzlich keines, "nur weil es sich um eine Kuh handelt".
Schon. Nur hatte ich nicht von Kühen im allgemeinen geschrieben, sondern von einem konkreten Vorfall. Und eben auch lediglich als Beispiel für "Nicht-Listie".
Aber dass die Kuh an sich durchaus in der Lage war, Leute zu gefährden - und zwar allein durch ihr Kuh-sein, nicht durch übermäßig aggressives Verhalten - ist einfach so. Selbst wenn sie es nicht vorhatte und im Endeffekt anfangs nicht getan hat.
ehm... wie? Eine Kuh kann Leute dadurch gefährden, dass sie eine Kuh ist? Versteh ich grad net.
Ich geb gerne zu, dass ich Kühen gegenüber nicht so völlig angstfrei bin. Hat aber mit ihrer Größe zu tun, trifft im selben Maß bei mir auch auf Pferde zu.
Ansonsten sind Kühe aber nun wirklich mal gar nix, was Leute "gefährdet". Wodurch denn bitte?
Das sind sanfte und wirklich freundliche Tiere - was hast du vor Augen, wenn du an Kuh denkst - einen wütenden Stier?
Wozu eine verzerrte Wahrnehmung fähig ist, hast du uns ja vorhin selbst in deinem Beispiel mit dem Stoffhund auf dem Rasen vor deiner Wohnung sehr gut beschrieben.
Ja sicher. Bei "Leuten". Aber doch nicht bei Polizisten. Polizeibeamte mit verzerrten Wahrnehmungen und Angstzuständen ? Gott bewahre!
Wer einen Stoffhund für deinen Hund hält, findet vielleicht auch Kartons zerfetzende "Kampfhunde" aggressiv, weil "Kampfhunde" halt bestimmt aggressiv sind. Also muss dieses Zerfetzen ein aggressives Zerfetzen sein,.
Hab ich doch geschrieben - das kann erklären, warum Leute die Polizei rufen. Aber nicht, warum die Polizei diese Sichtweise übernimmt. Ist es nicht vor allem Aufgabe der Polizei, Ruhe in aufgeregte Menschenansammlungen zu bringen? Das hat sie in dem Fall nicht nur nicht gemacht oder erreicht - nein, sie hat für neue und zusätzliche Aufregung gesorgt. Ist auf dem Video unschwer zu überhören. Rumschreien von Menschen
und von der Polizei.
Und der befürchtet möglicherweise bei jedem fliegenbedingtem Ohrzucken einer Kuh eine Stampede, reagiert falsch und beschwört die Rinder-Panik erst herauf
Ja. Muss ich das verstehen? Weil Kühe heutzutage lila sind?
Bei einem unbedarften Bürger - ja vielleicht. Bei einem Polizisten - ganz klar nein. In München bei einer Kuh - scho glei überhaupt's net. Hat auch niemand verstanden hier. Da bin ich nicht die einzige.
Ich gestehe übrigens jedem Helfer und somit auch Polizisten noch eher zu, von einer frei laufenden Kuh in der Stadt überfordert zu sein, als von einem oder zwei Hunden.
Das kommt auf die Situation an, oder nicht?
Diese Kuh gab jedenfalls keinen Anlass für "Überforderung". Sie lief nicht wie irre durch die Gegend, ging auf niemanden los, zeigte keine Aggression oder Angriffsstimmung. Man kann doch nicht ernsthaft Verständnis dafür haben, dass Polizisten beim Anblick einer friedlich laufenden Kuh so überfordert sind, dass sie die Kuh durch den Stadtverkehr treiben, um sie am Ende dann wegen "gefährlich" abzuknallen. So wird einfach kein Schuh draus.
Wenn ich einen Hund endlos so lange provozieren und er beisst mich - hast du dann auch Verständnis für mich, weil ich ja vielleicht überfordert gewesen sein könnte?
Hunde hat es im Alltag öfter, Kühe leider nur noch selten.
Falsch. Herumlaufende Kühe landen nur nicht so häufig in der Zeitung. Passieren tut das durchaus öfter. Vielleicht nicht in Großstädten, ansonsten aber durchaus. Und da gerät niemand in Panik. Schafe, Kühe, Ziegen - die laufen immer wieder mal über irgendwelche Straßen.
Solche Dinge werden doch nicht richtiger, nur weil wir mittlerweile schon so dermaßen weit entfernt sind, von allem was normal und natürlich ist. Eine Kuh ist nicht gefährlich. Ein Hund auch nicht. Ein Kuh ist auch nicht lila und Pitbulls haben keine 82 Zähne. Punkt. Da gibt es kein wenn und aber. Wir reden hier nicht von Raubtieren oder Giftschlagen, sondern von ganz normalen Tieren, mit denen Menschen schon seit Urzeiten zusammen gelebt haben und auch immer noch leben. Es sind Haustiere, Lektorratte - Haustiere, keine wilden Tiere.
So verzerrte Sichtweisen gibt es - aber das ist doch schon schlimm genug. Wenn wir jetzt auch noch hergehen und damit Erschiessungskommandos rechtfertigen - wo soll das enden? Wir machen einfach alles "weg" was uns Angst macht? Paff tot - nu braucht ihr keine Angst mehr haben!
Vor technischen Dingen - ja da werden wir ständig aufgeklärt, dass wir keine Angst haben sollen. Vor NSA, Datenklau, Facebok und Viren, vor dem Fliegen, vor Mikrowellen, Handystrahlung, Röntgen und Mammografien - Aufklärung wo du hinschaust. Aber vor völlig natürlichen und normalen Haus-Tieren und Situationen, da ist es ja "völlig normal und verständlich"? Und das jetzt nicht nur für uns - sondern auch schon die Polizei.
Aber vor Mördern, Einbrechern, Rechtsradikalen und Terroristen sollen sie uns schützen können... ein Polizist dem eine Kuh oder spielende Hunde Angst machen und der wegen seiner eigenen Angst gleich die Waffe zieht.
Weisst du - ich kenne solche Polizsten. Auch privat. Kann ich auch privat Verständnis dafür haben. Nur gehören sie dann nicht auf die Straße, sondern an einen Schreibtisch. So ein Verhalten ist panisch und panische Menschen haben in Uniformen nichts verloren. Und sie sollten schon gar keine Waffen tragen dürfen.