Ich les jetzt maml den Schwarm von Frank Schätzing
Mir ist das immer noch suspekt. Lohnt das wirklich oder ist es irgendwie "über"?
Ja, "Der Schwarm" lohnt sich, wenn man mit einer Enttäuschung leben kann - das Ende ist bescheiden.
Ich fand das ganze Buch bescheiden. Ich glaub, ich hab das erste Viertel geschafft, und kein Verlangen, das nochmal zu ändern.
Gut aufgebautes Buch, massig Inhalt, verdammt gute Denkansätze und gut (soweit ich das beurteilen kann) recherchierte Technik,
Gute Denkansätze? Wo?
Die Technik und die Hintergründe sind in der Tat gut recherchiert, aber das Buch fand ich miserabel. Ganz übel.
Nicht nur der Schluss ist mies, die Charaktere sind Abziebilder... Schätzing kann vieles, aber er
kann keine Leute. Nicht wirklich. Und egal wie interessant die Fakten sind, wenn die
Personen, die durch diese aufgebaute Welt stapfen, Figuren wie aus nem C-Film sind (okay, vielleicht auch B), und die Handlung im Grunde auch nicht besser ist - ist das verdammt nochmal Ressourcenverschwendung!
Wenn er sich wirklich so lange mit dem Thema beschäftigt hat, und mit den Leuten, die in diesem Feld arbeiten - warum schreibt er sie nicht wenigstens ein bisschen so wie sie sind? Statt dessen wieder nur - Klischees.
Wie sich Klein-Fritzchen oder irgendein Drehbuchautor Wissenschaftler vorstellt.
Mit dem Unterschied, dass beide vermutlich noch nie einem begegnet sind, Schätzing aber angeblich schon.
Ich war wirklich schwer enttäuscht.
die aber nicht langweilig ist. Dazu Spannung, gut durchdachter Plot, trotzdem nicht so kompliziert, dass man nicht flüssig lesen könnte (ich hasse es, wenn etwas so kompliziert geschrieben ist, dass man zurückblättern muss). ABER das Ende verkommt zu einem klassischem "Hollywood-Aktion-Film" und wirkt dadurch ziemlich gehetzt und hingerotzt.
Spannend fand ich es auch überhaupt nicht. Eher billig. Ich dachte
die ganze Zeit, ich les einen Hollywood-Hochglanz-Schinken. Mit denselben Mängeln im formalen und logischen Aufbau und denselben Kürzungen bei der Personenentwicklung. Die ich im Film wohl oder übel hinnehmen muss, weils in dem Medium halt nunmal so geht, in einem Buch aber als Zumutung empfinde.
Fazit: Ich lese es jetzt zum 2.ten Mal, weil es trotzdem gut ist. Ich weiß zwar was kommt, aber weil es wirklich gut gemacht ist, kann ich es dennoch genießen - es läuft eben so runter.
Ich finde es nichtmal gut gemacht. Der kniet sich da so rein, sortiert die Fakten und alles, und schreibt dann so ein
schlechtes, Tom-Clancy-mäßiges Buch damit... das fand ich zum Heulen!
Ich würde "Der Schwarm" in die Kategorie "Sakrilig" oder die Grisham Romane packen. Es bedient die Massen, hat seine Schwächen, ist dabei aber nicht schlecht - ein Meisterwerk ist aber auch nicht. Flutscht halt so gut wie ein Sandra Bullock Film
Hmmh... das Interessante daran ist, dass es vermutlich um Längen besser recherchiert ist als die meisten der erwähnten Romane. Aber nach meinem Gefühl eher schlechter geschrieben. (Wobei ich das allerdings nicht so genau weiß, weil ich davon auch noch keins ganz gelesen habe. Grisham schreibt aber wenigstens recht flüssig, und seine Charaktere fand ich auch nicht alle auf den ersten Blick völlig platt, vielleicht aber auch, weil seine Klischees kulturmäßig nicht meine sind.)
Wobei der Schätzing in einem Recht hat: Die meisten
Wissenschaftler hätten nicht mal so ein Buch zustande gebracht.
Es ist aber als Buch, wenn man von den Fakten und den Hintergründen absieht, die drinstecken, höchst mittelmäßig.
Im Zusammenhang mit dem Buch kam mir sein ganzer Rechercheaufwand vor wie "Mit Kanonen auf Spatzen schießen". - Dass er danach allerdings im Zuge des Hypes um das Buch noch diverse Dokus und so weiter zum Thema gemacht hat, fand ich gut, und die, die ich gesehen habe, fand ich ziemlich gut gemacht.
Von daher würde ich nicht sagen, dass das alles für die Katz gewesen ist.
Trotzdem wäre mein
persönliches Fazit, dass das Buch eher verzichtbar ist.
Wer Grisham, Tom Clancy und so weiter mag, ist damit aber auf jeden Fall gut bedient.