Naja, in früheren Zeiten hätte sich ein Vegetarier durchaus fragen können: "Bin ich ein Kannibale, weil ich ein Holzbein habe und trotzdem Pflanzen esse?"
Und bevor wieder jemand "belustigenden Umgang mit dem Thema" beklagt:
Ich hab mal ein entsprechendes Fachbuch bearbeitet, da wurde seitenweise und mit ausgesprochener Gründlichkeit die Frage erörter, ob ein Mensch, der zB eine elektronische Prothese oder einen Herz- oder Hirnschrittmacher hat, ein Cyborg ist und falls ja, was das für Konsequenzen für Ärzte, Patienten aber auch die entsprechende Medizingesetzgebung haben könnte, müsste oder sollte.
Wofür aber übrigens erstmal wieder seitenweise und in ähnliche Gründlichkeit erörtert wurde, was denn ein Cyborg überhaupt sei, ob es eine eindeutige Definition des Begriffs gäbe (nein), und was verschiedene Fachautoren darunter verstünden.
Woraus wieder folgte, wie also jeweils diese Frage zu beantworten sei.
(Das Fazit war übrigens, wenn ich mir Recht erinnere: Eher nein, aber falls doch macht es im Grunde auch keinen Unterschied... aber das war dann wenigstens gründlich durchleuchtet und dargelegt worden.)
Mein Fazit also: Es gibt Leute, die sich durchaus auf professionellem Niveau mit genau solchen Fragen beschäftigen.
Man kann sich sicherlich darüber streiten, ob das nun bezeugt, dass solche Diskussionen notwendig sind, oder ob es sich eher um eine ABM-Maßnahme auf hohem Niveau handelt - es zeigt aber zumindest, dass sich solche Fragen nicht nur hier immer wieder stellen.