Ich wäre ja für den Vollpfostenhorst. Oder Vollpfostenmurat in dem Fall vielleicht. Oder Vollpfostenhassan? Keine Ahnung was ein Horst auf türkisch wäre. Und bis auf den hier explizit Beschriebenen möchte ich ja keinem auf die Füsse treten.
Ohnehin muss die Gutti-Mutti ja stattdessen lieber ein bißchen kürzer treten. Das mit den Aufenthalten in Luxuspensionen wird sich bis Ende des Jahres erledigt haben, so wie es aktuell aussieht. Gesundheitliche Watsch'n, insbesondere so plötzliche wie mein kleiner Ausflug mit dem RTW vom Tag der Allerheiligen, haben den tieferen Sinn und Zweck, den Besitzer der zugehörigen Körperhülle zum Nachdenken zu zwingen. Was ich auch pflichtschuldigst getan habe:
Rhythmusstörungen: das Leben ist aus dem Rhythmus geraten. Stimmt auffallend.
Zurückfließendes Blut in Herzhöhlen wo es eigentlich nicht hingehört: das Herz blutet einem. Auch nicht von der Hand zu weisen.
Wenn ich mich zu schnell bewege, wird mir schwindelig. Steht eindeutig für langsamer machen und trifft die aktuelle Situation nur zu genau. Wo es einen schwindelt, verliert man dann auch den Überblick - und diese Gefahr droht durchaus.
Ausserdem schwindelt es mich, wenn ich mich bücke. Naja, leuchtet ja auch ein, dass man nicht mehr so die Übersicht hat, wenn man sich klein macht und auf dem Boden herumkrabbelt. Da muss man sich dann auch net wundern, wenn Taxifahrer nach einem treten.
Kreiselnde Tachykardien werden
immer durch Extrasystolen ausgelöst. Extrasystolen sind sowas wie ein Stolpern der Pumpe. Wann stolpert man? Wenn man zu schnell unterwegs ist und net aufpasst, wo man hinlatscht. Kreiselnde Tachykardien - sich im Kreis drehende Zündfunken, die nur Funken absetzen, aber den Motor nicht richtig in Gang kriegen. Energieverschwendung sozusagen.
Ursache sind mit 99%iger Wahrscheinlichkeit angeborene zusätzliche Leitungsbahnen. Die man in einer kleinen Op suchen und dabei auch gleich "stillegen" kann. Ich soll also meine Energien mehr bündeln und konzentrieren.
Au weia .. und Radlfahren und Langzeit EKG nebst zugehörigen Erkenntnissen folgen noch.
Diese Dinge auf privter Ebene umzusetzen ist immer sehr komplex und schwieriger zu erfassen, ausserdem wenig forentauglich. Jobmässig geht es leichter, also gucken wir als erstes da mal.
Basis ist Selbständigkeit. Soll auch so bleiben. Bereich Pharmaindustrie. Kann und soll auch so bleiben, kann ja auch nur das. Derzeit 2 laufende Verträge:
a. ein Projekt (Betreuung einer Alzheimerstudie eines spanischen Arzneimittelherstellers) und
b. eine Vertretung bis zur Einstellung eines neuen Mitarbeiters in einer Abteilung für Arzneimittelsicherheit.
a. immer ausufernde Arbeitslast, in der Regel aufgrund von Desorganisation der Projektleitung, die auch zu Schlampereien bei gesetzlichen Vorgaben führt, wenn auch nur bei Formalitäten. Dienstreisen mit Flug und Bahn und Gutti in sündhaft teuer Pension. Trotz 20 Std. Vertrag bis zu 50 Std. und mehr gearbeitet. Jeden Tag neue Ärgernisse, Schwierigkeiten und völlig sinnfreie Diskussionen um Banalitäten, während Wichtiges einfach ausgesessen wird. Vorgängerin hat sich deshalb auch schon intern versetzen lassen, eine an der Studie teilnehmende Klinik komplett ausgestiegen, eine weitere Klinik verweigert die Erledigung weiterer zusätzlicher Aufgaben. Aufgaben, die aufgrund fehlender Arbeitsmittel gar nicht erfüllt werden können. Einzelne Projektmitarbeiter regelrecht dumm und stinkfaul. Eine teilnehmende Praxis aktuell unter Betrugsverdacht, gefährdet dabei auch Patienten (hilflose alte Menschen!), für mich vor allem mit weiterer Mehrarbeit verbunden. Neue Line-Managerin ist eine gefährliche linke Bazille, telefonisch fast nie erreichbar oder zu sprechen. Generell unsozialer, regelrecht kindischer Umgang mit Angestellten mit ausgeprägtem Kontrollbedürfnis.
Vertrag läuft bis Ende des Jahres, das Projekt mindestens bis Mitte 2012, daher sehr realistische Aussichten auf Verlängerung. Danach möglicherweise neues Projekt, insgesamt also längerfristige Aussichten. Bezahlung im üblichen Rahmen, allerdings mit erheblichen Zeitverzögerungen und unverhältnismäßig hohen Eigenleistungen.
b. Firma und Kollegen bereits bekannt, vertraute Umgebung und Arbeitsabläufe, angenehme ruhige Arbeit in sauberen und klaren Strukturen und Abläufen. Strenge Zeitvorgaben führen manchmal zu extrem viel Druck, ansonsten allgemein sehr freundliche und nette Atmosphäre. Vollausgestattetes Büro, freie Einteilung von Arbeitszeiten allgemein üblich.
Vertrag derzeit bis Ende des Jahres gesichert. Verlängerung mündlich in Aussicht gestellt, allerdings trotzdem endlich, soweit keine längerfristigen Aussichten. Bezahlung identisch wie a. , daher aber besser, weil eigentlich niedrigeres Jobniveau. Keine Zeitverzögerungen, keine Abzüge, keinerlei Kontrollmechanismen, hab nicht mal eine übliche Vertraulichkeitserklärung unterschreiben müssen, gibt generell keinen richtigen Vertrag. Reines Verhältnis auf Vertrauensbasis.
Job b. wurde in letzter Zeit immer stressiger, weil a. ständig in Terminplanungen eingreift, ausschließlich wegen überflüssiger oder verschiebbarer Nichtigkeiten oder weil die faulen Säcke sich weigern ihre eigenen Arbeitszeiten zu strapazieren. Telefonate vor 10.30 nicht möglich, nach 18.00 nicht möglich, über Mittag selbstständlich auch nicht.
Kleine Anekdote gefällig?
Online-Schulungen, die ich bei a. machen muss, werden nicht anerkannt, weil ich angeblich zu spät gekommen bin oder ein Kennwort zu spät geschickt habe. Das hätte ich ja auch bei Kollegen erfragen können, ohne dort gewesen zu sein. Genau - hier sitzen ja auch so wahnsinnig viele Kollegen herum, Kollege Gutti zum Beispiel
Hab versucht es mit Humor zu nehmen und der Trainerin als "Beweis" dass ich mir das Gefasel tatsächlich angehört habe (man glaubt es ja wirklich kaum), ihre eigenen Witzeleien während der Schulung per Email geschickt. Daraufhin kam eine Mail zurück, in der sie sich energisch "meinen" unangemessenen Ton verbat. Upps - wie peinlich. In dieser Firma fällt mir alles mögliche ein - aber sicher keine Witzeleien.
Obwohl das Missverständnis schnell aufgeklärt und damit eigentlich meine Anwesenheit (einschließlich Aufmerksamkeit) endgültig bewiesen war, musste ich mir tatsächlich den ganzen Schmarrn noch mal anhören - ein einziger unglaublicher Kindergarten, der einen regelrecht fassungslos macht. Wäre mir ja so gesehen völlig egal, ist schließlich net mein Geld, das dafür sinnlos vergeudet wird - würde es bei dieser Schulung nicht um ein internes Bewertungssystem gehen. Das ich als Externer nicht im Traum gedenke mit meinen Daten zu füttern.
Zur Abwechslung vielleicht mal eine nette Anekdote aus der Welt von Job b.?
Gibt mitunter wirklich Meldungen von möglichen Nebenwirkungen die einen echt schmunzeln lassen:
Frau erfährt durch Medikament dramatische Besserung ihres Zustandes. Aus Euphorie darüber, dass sie nun wieder besser laufen kann, übernimmt sie sich und stürzt.
Nu kann se also wieder nich laufen ... und der Arm ist auch noch hin.
Derartig gemeldete Vorkommnisse müssen an die Behörden übermittelt werden, häufen sich bestimmte Meldungen, müssen sie in den Beipackzettel aufgenommen werden. Bei nicht wenigen Meldungen fragt man sich, was das eigentlich soll, zB so eine:
Gemeldetes Ereignis: fiebrige Erkältung. Zusammenhang mit Medikament: nein. Darf Auskunft beim Arzt eingeholt werden: nein. Alter: keine Angabe
Manche Meldungen stellen einen vor echte technische Herausforderungen, zB sowas:
Baby, 12 Monate, hat versehentlich Tablette vom Vater geschluckt.
Tjä - was geb ich nun als Nebenwirkung ein? Is ja Gott-sei-Dank nix passiert - aber wie geb ich nix ein? Alter des Patienten? Wenn das Baby 12 Monate als ist, wie alt ist der Vater - ich rechne und rechne, aber ich komm net drauf. Und eigentlich ist der Vater zwar der Patient, der die Tablette bräuchte - aber geschluckt hat's ja das Baby, net der Vater. Okay, also muss ich das Baby als Patient eingeben. Aber was gebe ich dann ein, wofür die Tablette eingenommen wurde? Kleinwüchsigkeit?
Ein paar Tage später kommt ein "Update": man weiss net, ob das Baby die Tablette wirklich geschluckt hat. Die Tablette ist halt verschwunden und das Baby krabbelte da herum. Neeeiiiheeeeinnn
Manche Meldungen verblüffen einen nur:
Frau, 56 Jahre. Gemeldetes Ereignis: gesteigerte Libido.
Aber hallo! Wenn sich
das rumspricht...
Meine "Chefin" meinte ganz trocken dazu "na hoffentlich war es keine recht greissliche" (recht greisslich = bayerisch für sehr hässlich).
ich sag net, welche Tablette das war
Jedenfalls hab ich während der letzten Tage sehr mit mir gerungen bezüglich der obigen bildhaften Mittelungen meiner derzeitigen Herzbefunde und den aktuellen Jobsituation. Passenderweise bzw. eigentlich unpassend, weil ich mich noch zu nichts Endgültigem entschlossen hatte, hab ich heute eine Email vorgefunden, wonach ich drei mögliche Termine für ein Telefonat vorschlagen soll, in der meine Vertragsverländerung besprochen werden soll. Vorsorglich wurde ich schon mal darauf hingewiesen, dass besagte LineManagerin mir ausrichten lässt, dass ich ab sofort allerdings nur noch 20% Überstunden abrechnen dürfte. Ausserdem soll ich detaillierte Aufgaben vorlegen für meine Stunden im September, da diese erst noch gesondert genehmigt werden müssten.
Nun ist es aber blöderweise so, dass ich gar keinen Vertrag mit dieser Dame LineMangerin habe, auch nicht mit der Firma in der sie angestellt ist. Demzufolge kann sie weder vorwärts und rückswärts schon gleich überhaupt nicht in meinen laufenden Vertrag hineinwursteln. Davon dass Stunden überhaupt genehmigt werden müssen, steht da dankenswerterweise auch grad mal nichts drin. Unabhängig von der Tatsache, dass sie tatsächlich bereits genehmigt wurden. Und bereits in Rechnung gestellt sind.
Ab davon leisten Selbständige keine Überstunden, weder bezahlte und erst recht keine unbezahlten. Sie leisten Dienste oder Werkstücke, deren Abnahme zur Zahlung verpflichtet. Ganz simpel, und eigentlich gar nicht so schwer zu begreifen.
Und dann hätten wir da noch:
Die Scheinselbstständigkeit
Scheinselbstständig sind Personen, die in der Ausgestaltung der Rechtsbeziehung wie Selbstständige behandelt werden, tatsächlich jedoch wie Arbeitnehmer arbeiten
Der Streit um die Frage, ob Selbstständigkeit oder Arbeitnehmereigenschaft anzunehmen ist, entbrennt oft erst nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und kann für den Auftraggeber teure Folgen haben, wenn er im Nachhinein als Arbeitgeber qualifiziert wird. In diesem Fall sind von ihm die Sozialversicherungsbeiträge nachzuentrichten. Das gilt auch für die Arbeitnehmeranteile, die er vom Arbeitnehmer nicht erstattet verlangen kann. Darüber hinaus kann dem als Arbeitnehmer qualifizierten Vertragspartner das Kündigungsschutzgesetz zur Seite stehen.
Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts beurteilt die Frage, ob jemand Selbstständiger oder Arbeitnehmer ist, nach dem Grad der persönlichen Abhängigkeit. Indizien können da die Einbindung in die betriebliche Organisation, das Weisungsrecht, der Arbeitsort, die Arbeitszeit oder das Verbot, eigene Mitarbeiter einzustellen, sein.
Autsch.
Ein paar arg viele rechtliche Schlüpfrigkeiten in so wenigen Zeilen.
Für sowas muss man eindeutig nicht arbeiten. In rechtsfreien Räumen überlebt man ohnehin nicht, dann besser ein Ende mit Schrecken.
Herzi, du darfst dich freuen:
hab kein Interesse an einem Telefonat signalisiert (terminlich nicht machbar), stattdessen schriftlich geantwortet: kein Interesse an einer Vertragsverländerung im aktuellen Projekt hauptsächlich wegen fortgesetzter Einbrüche der Projektleitung in die Belange meiner anderen Geschäftsverhältnisse. Generell kein Interesse an einer Vertragsverlängerung unter den aktuell diktierten Bedingungen. Dagegen großes Interesse an einer Rechtsberatung, ob das Scheinselbständigen für mich mit Folgen verbunden ist, wenn ich den jetzigen Weisungen unwidersprochen Folge leiste. Ebenso Interesse an vorzeitiger Vertragsauflösung zum 1. Dezember.
Dann kann ich wenigstens bei b. die liegengebliebene Arbeit aufholen. Vielleicht gibts ja auch noch ein Update zu "gesteigerte Libido"
Und der Rest wird sich dann schon finden. Hoffentlich.