Der Schuldige ist gefunden, zeigt Reue und alle leben in Frieden weiter - bis auf die Hunde.
Schlimm, was da passiert ist.
Dennoch muss ich gestehen, dass auch mir da von Seiten der Mutter irgendwie ein kurzes "ich habe da was unterschätzt" oder irgendsowas in der Art fehlt.
Ich bin nun wahrlich keine KSG-Hundehalter-Heilige, da ich ja im vergangenen Sommer einen Vorfall hatte, wo meine Hündin durch ein Gartentor (von dem ich dachte, es sei zu, was aber irgendein Bote lediglich angelehnt hatte) entwischt und auf die Straße gelaufen ist, wo sie einen für sie bremsenden Radfahrer zu Fall brachte.
Das waren alles ganz blöde Umstände. Dennoch kam es zu diesem Sturz und ich hätte diesen Sturz verhindern können, hätte ich besser aufgepasst oder mich an irgendeiner Stelle dieser Kette anders verhalten. Wäre meine Hündin als Folge dieses Unfalls so grausam getötet worden, dann hätte ich da ebenfalls Vorwürfe geltend gemacht - keine Frage. Aber ich hätte eben auch meine Verantwortung in der ganzen Sache gesehen und zum Ausdruck gebracht.
In meinem Umfeld gab es nach dem wegen Tiffy gestürzten Radfahrer viele Menschen, die meinten, das wäre ja alles nicht passiert, wenn dieser keine Klickpedale gehabt hätte und überhaupt diese Rennradler und und und... Es war sehr verlockend, dem vorbehaltllos zuzustimmen und mich einfach als Opfer einer Verkettung blöder Umstände zu sehen. Aber so einfach ist es eben nicht. Man ist verantwortlich und ich find's irgendwie blöd, wenn dies überhaupt nicht zur Sprache gebracht wird.
Ich kann das verstehen, dass man nach so einem Erlebnis inklusive der anschließenden Berichterstattung außer sich ist und erstmal "zurückschießt". Ich find's halt dennoch schade, dass die eigenen Fehler/Fehleinschätzung keine Erwähnung finden. Wobei Fehler/Fehleinschätzung sich wieder so nach Schuldzuweisung anhört. Ist aber nicht so gemeint. Ich meine damit einfach den Teil der Kette, der in der Hand der HH lag und bei anderweitigem Handeln ggf. den Rest der Kette gar nicht ausgelöst hätte. Man weiß das vorher nicht immer, wie die Dinge sich entwickeln. Es ist kein Vorwurf. Ich find's nur ein bisschen einseitig, nur aufdas Fehlverhalten der anderen einzugehen.
Ohne das schönreden zu wollen... Aber wissen wir, was die Einsatzkräfte für Anweisungen bekommen haben? Oder was denen durchgegeben wurde?
Die Beamten werden vermutlich sagen "aber wir mussten dafür sorgen, dass die Hunde niemand anderen verletzen / keine Unfälle provozieren". Wenn nun wegen der Flucht zu einem Unfall mit Personenschäden gekommen wäre, dann wären die Einsatzkräfte noch die viel größeren Buhmänner gewesen. (Ich bin die letzte, die bei so was die Tötung von Tieren gutheißt. Wenn es nach mir ginge, würde jede Autobahn/Straße, auf der Hund läuft, so lange gesperrt, bis das Tier unversehrt eingefangen werden konnte. Ich weiß aber eben auch, dass die Realität leider eine andere ist und finde darum, dass es ein Gebot der Fairness sein sollte, diese Aspekte mit in die Überlegungen einzubeziehen und man den Beamten nicht unterstellen sollte, Spaß an der Tötung der Tiere gehabt zu haben. Könnte ggf. sein (wenn da irgendwelche psychisch gestörten Beamten am Werk waren, die eher einer Behandlung bedürfen würden) - muss aber eben nicht so gewesen sein)
Die ganze Situation bzgl. Hunden in der Gesellschaft / Öffentlichkeit ist so vertrackt, dass man es sich auch ein bisschen einfach macht, wenn man nun die Schuld einfach nur bei den Einsatzkräften sieht.
Und ja, Unfälle passieren. Oft war aber eben irgendwer an irgendeinem Punkt unachtsam/hat die Situation falsch eingeschätzt o.Ä. Solche Dingen können (leider!) passieren. Es soll auch kein Vorwurf sein. Mir fehlt einfach dieser Aspekt in den Ausführungen der Hundehalterin.
Ich finde das Verhalten von Feuerwehr und Polizei auch alles andere als angemessen. Aber ein einfaches "Ja, ich als HH hätte an dieser oder jener Stelle auch anders handeln können" würde bei mir einfach einen besseren Eindruck hinterlassen.
Das soll nicht heißen, dass ich der Mutter die Schuld gebe o.Ä. Ich denke einfach nur, dass an diesem beschissenen Tag auf beiden Seiten suboptimal gehandelt wurde.