Das mit den möglichen Stacheln in der Gutti-Schnauze und einer daraus entstehenden Entzündung gab auch so ein bißchen den Ausschlag dafür, dass ich ihn nicht rausgelassen habe. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich ohnehin nicht, der Igel war net gerade langsam unterwegs gewesen.
Auf die Idee, dass ein Hund in der Lage sein könnte, einen Igel über die RBB zu befördern, wäre ich niemals gekommen. Dass er ihn gar fressen - und dann im Urzustand wieder hervorko.tzen könnte ... hätte mir das ein Fremder erzählt, ich hätte das niemals geglaubt.
Kann mir nur allzu lebhaft vorstellen, dass man das bei einem Cain tatsächlich nicht glaubt. Beim Pepper vervollkommnet es vielleicht noch das Gesamtkonzept "wir waren schon lange nicht mehr bei einem Notdienst" und Herr S. Packo war ja auch schon immer für Überraschungen gut (auch wenn ich ihm derartige ebenfalls nicht spontan zugetraut hätte). Aber bei Cain ist es ja geradezu wider die ureigendste Persönlichkeit.
Euren Hundis muss das Adrenalin bis über die Ohren stehen, sonst geht das gar net. Erklärt auch das unverdaute Rückwärtsfressen, Lektoratte. Alarmstufe dunkelrot würde ich sagen.
Aber warum? Und warum nur einige wenige Hunde (obwohl ich jetzt drei sozusagen in meinem engerem KSG-Umfeld ja schon fast viele finde).
Geruch? Hm
Ob Igel vielleicht Geräusche von sich geben, die wir nicht hören? Ziemlich geräuscheintensiv sind sie ohnehin, auch für menschliche Ohren.
Auf Sicht gesehen werde ich eine Begegnung zwischen Guttenberg und einem Vertreter der Igelfamilie kaum vermeiden können. Dafür gibt es hier viel zu viele, ich wäre das ein oder andere Mal schon fast auf einen draufgetreten.
Einmal sass einer direkt vor der Terrassentür, der war richtiggehend zutraulich, rollte sich nicht mal zusammen und liess sich sogar füttern. Ich konnte ihn sogar mit Blitz fotografieren (Fotos sind in der Galerie). Und Cara sah seelenruhig zu. Während bei anderen das Adrenalin bis zum Anschlag hochkocht. Rätsel Hund.
Zumindest habt ihr mich schon mal vor einem gewaltigen Denk- bzw. Vorstellungsfehler bewahrt. Ich würde zwar mal vorsichtig sagen, dass sein Igel-Auftritt zwar schon heftig, aber nicht sooo wirklich dunkelrot war. Aber letztendlich kenne ich das Gutti ja noch gar nicht lange und gut genug, um mir da auch nur halbwegs sicher sein zu können.
So wie wir ihn bisher kennen, traut man ihm überhaupt nichts Arges zu. Widerum merkt man an seiner Wachsamkeit und demn damit verbundenen wirklich blitzschnellen Reaktionen schon sehr deutlich, dass er alles andere als ein "Schäfchen" ist. Auch gestern an der U-Bahn war er vorwiegend damit beschäftigt, die Leute abzuchecken, die die Treppe hochkamen. Vornehmlich Männer. Einen einzigen liess er ohne jedes Misstrauen durch - Besitzer eines Chihuahuas und spontaner Fan von Guttenberg "ist das aber ein schöner Hund".
Nur als meine Freundin kurz runtergefahren war um zu gucken, wann die nächste U-Bahn kommt, liess er Dreibein Dreibein sein und wartete ganz konzentriert auf die "neue Tante". Er leidet wirklich sichtbar, wenn jemand geht. Zwar nicht mehr ganz so wie anfangs, aber immer noch ganz unmissverständlich.