Hi,
Perro de Presa: Auch dies empfinde ich nicht so.
Zum einen ist es ein Spagat, ohne Medien keine Aufmerksamkeit - ohne Aufmerksamkeit
keine Wirkung und vor allem kein Druck auf Behörden.
Als reißerisch finde ich die Seite von Sonja Zietlow schon – aber du hast völlig Recht: Nur dieser Aufmerksamkeit ist es zu verdanken, dass die Behörden auch mal reagieren mussten.
Das Tierschutz Vergehen bei uns, in den meisten Fällen, kaum geahndet werden, ist leider
so. Aber ist in diesem Fall für mich nicht so wichtig.
Ich würde es begrüßen, wenn Tierschutz einen höheren Stellenwert hätte.
Ein Beweggrund, warum ich dieses Thema aber auch so intensiv verfolge, hat auch damit zu tun, dass ich mich frage: Warum ist G. so geworden, wie sie am Schluss war? Das scheint auch Pommel zu interessieren:
Ich finde die Frage durchaus interessant, weil "so etwas" ja meist nicht von heute auf morgen kommt.
oder BVC72:
Denn wie gesagt - mich interessiert in erster Linie wie G.K. es geschafft hat solange damit durchzukommen
Was hatte sie, was dazu führte, dass sie lange Zeit für so einen Engel gehalten wurde und dass Viele ihr so blind vertraut hatten? Was für ein Mensch war oder ist sie eigentlich?
Dazu würde ich ehrlich gesagt auch gerne die Meinungen derjenigen hören, die immer noch zu ihr halten. Ich will die gar nicht in den Boden stampfen oder von irgendwas überzeugen, sondern einfach mal zuhören. Zu gerne würde ich auch die ehrliche Meinung vom Amtsveterinär mal hören und seine Beweggründe, sich damit zufrieden gegeben zu haben, dass einerseits Beschwerden seit dem Sommer schon vorlagen, es ihm aber trotzdem genügte, 30-40 Hunde im Freilauf sehen zu können, die völlig alleine waren! Denn G. wurde ja bei seinen ersten Kontrollbesuchen nicht angetroffen.
G. muss ein unglaubliches Charisma gehabt haben – oder die Mehrheit der Leute, die ihr begegnet sind, waren wahnsinnig leichtgläubig und naiv. Irgendwer schrieb hier in diesem Forum auch sinngemäß: Wenn G. gewollt hätte, dass ihr Freund das Haus nicht betritt, dann hätte er das auch nicht getan und er hätte es auch nicht hinterfragt.
Hatte sie wirklich so eine riesige Macht über Menschen? Auffällig ist ja auch, dass dieses hier das einzige Forum ist, in dem stark über diesen Fall diskutiert wird und bei den vielen Beiträgen ist das Interesse also definitiv nicht gering. Manche Leute (ich auch) haben sich extra hier angemeldet – die sind sonst in anderen Foren unterwegs, aber dort entsteht keine Diskussion, oder: Sie wird, wie hier ja auch schon angedeutet wurde, gleich wieder gelöscht.
Warum? Was steckt dahinter?
Oder kennen die Unterstützer sie doch besser? Hat sie ihre Tiere gut gehalten, bis zum Schluss, wo ja auch etwas passiert sein mag, was nicht in ihrer Macht lag? Krankheitsbedingter Ausfall beispielweise? Auch diese Frage wurde ja hier schon gestellt. Eine Frau hier im Forum schrieb, dass sie 2(?) Wochen vor der Beschlagnahmung noch persönlich dort war und da wäre es zwar dreckig gewesen, aber nicht so, wie man es auf den Videos sieht.
Für mich selbst sprechen die Videos eine deutliche Sprache. Zwar weiß ich, dass man super auch mit Videos lügen kann, indem man immer nur bestimmte Ausschnitte zeigt. Aber mir scheint, dass hier doch recht viel aus dem Haus gezeigt wurde. Hinzu kam G. eigene Aussage, sie würde nur noch tagsüber bei den Hunden sein (und tagsüber hatte sie etliche Termine wahrgenommen)
Angel: ich bin einfach nur ganz schwer enttäuscht über mich selber, das ich mich offensichtlich so sehr hab blenden lassen durch schöne worte und idyllische bilder.
Angel, kanntest du G. auch persönlich?
Würde vieles einfacher machen wenn mehr Menschen bei Zweifeln
versuchen würden es direkt zu klären.
Dazu allerdings zählt für mich vor allen Dingen auch, einfach mal zu sammeln. Auch die Meinungen derer, die sich jetzt nicht mehr zu Wort melden: Die G. unterstützen, die sie persönlich kennen und die auch ihr Haus von innen kennen, als G. da noch gewohnt hat. Die Einsicht in ihren Tagesablauf bekommen hatten. Die anderen Meinungen inclusive Fotos und Videos dazu kann man diese Tage ja leicht sammeln.
: BVC72: Ach ja und vergessen wir die Leute nicht die von den Zuständen alles wussten und diese deckten - dies auch jetzt noch tun. Welchen "Gewinn" haben diese in dem System (ich meine das nicht unbedingt im pekuniiären Sinne) G.K. war ja alles andere als isoliert.
Wäre schön, wenn von denen mal jemand den Mut hätte, sich zu melden. Wie gesagt, ich möchte auch solche Leute nicht in den Erdboden rammen, ich möchte es verstehen, wie so was entsteht.
Idefix: Es tut mir ausgesprochen leid, dass ich in dieser Sache je an irgendeiner Aussage gezweifelt habe und versuchte, es unter dem Gesichtspunkt Hund/problematischer Hund/gestörter Hund die Anzahl diese Hunde mitberücksichtigend zu sehen.
Angel: ja, es stimmt was pat schrieb, sonja meinte, sie würde gesa auch jetzt wieder glauben, wenn sie ihr was zu der geschichte erzählen würde.
Wenn man blind glaubt und blind vertraut, finde ich das extrem naiv. Die Wahrheit allerdings – was ist das eigentlich? Sie kann viele Gesichter haben. Wir haben hier jetzt nicht mehr als die Fotos, Videos und einige von Euch gerüchliche Eindrücke und den Rest reimen wir uns zusammen. Manches wird stimmen, vielleicht stimmt vieles, aber niemals alles. Selbstverständlich wird es auch Dinge geben, die neu sind, wenn man G. Geschichte hören könnte. Ich zumindest würde auch ihr zuhören. Aber ganz sicherlich würde ich ihr nicht unkritisch alles glauben.
Mahedo: Wäre es weniger schlimm, wenn sie ausschließlich als Privatperson dargestellt hätte? Für mich nicht und für die Tiere schon dreimal nicht.
Für die Tiere wäre da kein Unterschied. Für mich schon, denn G. wurde einfach so unkritisch bejubelt und als DIE Hundefachfrau bejubelt und beklatscht. So jedenfalls kam es mir in ihrem eigenen Forum vor, aber auch in dem anderen Border Collie Forum. Kritische Beiträge sind ja offenbar gelöscht worden. Dieser Thron, der ihr da gebaut wurde, der hat aus meiner Sicht auch dazu beigetragen, dass man dann dazu tendiert, andere Wahrnehmungen zu verdrängen. Wie im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Erst als ein Kind es wagte, das Selbstverständliche auszusprechen, sahen die Anderen es auch – und dann fiel die Meute über die Betrüger her.
Persilia: wir sind keine Psychiater und sollten deshalb die Spekulation über eine obsessive Sammelleidenschaft wie das Tierhorten, dahingestellt lassen. Unsere Aufmerksamkeit verdienen lediglich die Opfer - hier die Hunde.
Alles hier sind Spekulationen und das ist auch jedem klar. Trotzdem darf es einen interessieren, was dahinter gesteckt haben mag und ich zumindest möchte mich darüber austauschen.
@lektoratte: Wow zu deinem Beitrag! Ich habe auch oft an einem dissoziativen Verhalten gedacht – manche Züge kenne ich von Borderline-Persönlichkeiten. Allerdings findet man viele Eigenschaften, wie nichts Hinterfragen, nicht differenzieren können, unangemessener Umgang mit Kritik, mitunter der Logik nicht zugänglich zu sein, Rechthaberei – ganz generell in Internetforen. Die Anonymität des Internets scheint manche Verhaltensweisen einfach zu begünstigen. Jetzt, wo du das schreibst, erinnere ich mich auch an eine Frau, die ich selbst sehr mochte, weil sie alles, was sie tat, mit einer unglaublichen Leidenschaft tat. Ihr Talent, Menschen für sich einzunehmen bestand sicherlich auch darin, dass sie einem immer wieder das Gefühl gab, ganz für einen da zu sein. Sie strahlte also eine gewisse Wärme und Herzlichkeit aus, aber nur so lange man ihr beruflich was genützt hat. Ich und viele Andere haben sie beruflich sehr unterstützt. Für mich war es ein Freundschaftsdienst und ich war enttäuscht, als ich merkte, dass es für sie eine Selbstverständlichkeit war, weil sie sich offenbar als Zentrum der Welt erlebte. In einem langen Brief habe ich ihr mal geschrieben, dass mich ihr Verhalten verletzen würde. Das war ein netter und freundschaftlicher Brief – aber ich habe das, was mich enttäuscht hatte, auch klar benannt. Der Brief blieb unbeantwortet und das war unser letzter Kontakt.
Aber jetzt, wo ich mich daran erinnere, fällt mir halt auch ein: Ja, auch ich habe schon Menschen getroffen, von denen ich so fasziniert war, dass ich wohl auch bereit gewesen wäre, ihnen vieles zu glauben. Sowohl diese Frau (sie war allerdings keine Psychopathin und auch kein Grenzfall) als auch G. hatten sich auffallend nur mit Leuten umgeben, die ihnen „zu Füßen“ lagen. Und wie diese „Freundin“ mag auch G. umgehend den Kontakt abgebrochen haben zu allen Menschen, die es mal gewagt hatten, die Dinge zu benennen. Da du ja auch im Forum warst, wirst du das bestätigen können: Eigentlich liefen dort kaum kontroverse Diskussionen und schon gar nicht wurde G. gegenüber Kritik geäußert. Sie wurde im Grunde mit allem, was sie ins Forum stellte, mit ganz viel Zuspruch überschüttet. Vielleicht war ihre Art zu manipulieren die, eine Art Beschützerinstinkt in Anderen zu wecken: Man kauft ihr einen Welpen, sobald sie von einem Border Collie schwärmt und später halt ein Haus.
Vielleicht sind Tierschützer ja sogar besonders anfällig dafür? Das „Helfersyndrom“ mag bei allen Leuten, die sich engagiert für andere Lebewesen einsetzen, durchaus weiter verbreitet sein als – sagen wir mal: in nüchternen Bankerkreisen. Die anderen Geschichten zu vergleichbaren Tierhaltungen, die Ihr hier nennt, kannte ich nicht. Aber es scheint ja echt keine Seltenheit zu sein.
Rein virtuell habe ich sie weder als besonders charismatisch noch als besonders intelligent wahrgenommen. Es wäre aber mal spannend gewesen, wenn ich sie mal getroffen hätte.
Knuspel:
[FONT="]AW: Das Ende von Countrydog...[/FONT]
[FONT="]Zitat:[/FONT]
[FONT="]Zitat von
Katzenschutz [/FONT]
[FONT="]Viel früher hätte mir aufgehen müssen, daß dies nicht so ist, denn ich habe verschiedentliche Interviews mit Sonja Zietlow in punkto Tiere / Hunde gesehen und fand sie in all den Interviews einfach rundherum klasse, wie sie über ihre Hunde / über Tiere insgesamt gesprochen / gedacht hat. Durch diese Interviews wurde sie mir sehr symphatisch, man konnte ihr Engagement, ihre Bescheidenheit, ihr "auf dem Boden bleiben" spüren und daß sie sich ehrlich für Tiere einsetzt.[/FONT]
[FONT="]Na, das würden doch auch viele von Gesa Kuhn sagen - sogar Sonja Zietlow selber, oder?
Nicht falsch verstehen: Ich will damit nicht Sonja Gesa gleichsetzen o.ä.
Aber das ist eben auch ein Eindruck wie Gesa Kuhn ihn bei vielen doch wohl ebenfalls vermittelt hat. Nur das selber Anschaun des Zarenhofes hätte die Leute von der gar nicht so schönen Realität überzeugen können. [/FONT]
Das denke ich auch schon seit ein paar Tagen!
Perro de Presa: Ich habe bei dieser Art der "Täterbetrachtung" auch immer zwei Sorgen:
1. Die Unterstützer solcher Täter haben dann auch noch (überspitzt gesagt) die Möglichlichkeit
auszuwählen, welche Art "Patient" sie mit ihren Handlungen "pflegen und therapieren.
Oder ob Sie selbst gar ähnlich krank, betroffen sind - um solche Tierquälerein zu decken.
2. Es ist wie so oft bei uns, auch bei Straftaten Mensch zu Mensch. Es wird stets über den
Täter gesprochen, Möglichkeiten und Ursachen gesucht und Untersucht, Krankheiten für
Möglich gehalten, Therapien erwogen und versucht. Aber wer kümmert sich um Opfer,
Beteiligte und Geschädigte, wo sind die Thema?
Ich interessiere mich halt auch für die „Täterbetrachtung“, aber ich interessiere mich generell auch für Menschen, deren Lebensläufe, Abgründe und Hintergründe. Das heißt aber nicht, dass ich damit das, was sie getan haben, schön reden möchte oder dass es dadurch weniger schlimm ist. Ich denke, dass das auch auf Lektoratte und die Anderen zutrifft, die ebenfalls interessiert sind an der Frage: Warum kam es so? Hier in dieser Forumsdiskussion kommen mir die Tiere nicht zu kurz – also die Opferbetrachtung. Es laufen ja viele Parallelgespräche, und die haben doch auch alle ihre Berechtigung. Gemeinsam scheint uns allen hier zu sein, dass wir geschockt sind, denn niemand von uns hätte damit gerechnet, dass G. – bewusst oder unbewusst – ihre Tiere gequält hat. Ich finde, alle Gedanken, die einem dazu aufkommen, haben auch ihre Berechtigung. Man muss sich ja nicht an jedem Gesprächsfaden beteiligen.
Genau wie dich interessieren mich zusätzlich auch die juristischen Aspekte sehr. Aber man kommt echt kaum mit dem Lesen hinterher – ich kann nur alle paar Tage mal ins Forum und lese jetzt schon ein paar Stunden.
Dass G. sich hier und auch anderswo schriftlich nicht äußert, wird ihr ihr Anwalt dringend geraten haben. Hätte ich als Anwältin auch getan.
Ich persönlich finde eher die Gedanken uninteressant, inwieweit Geldgier bei ihr im Spiel war, weil ich dafür halt nach wie vor keine Anhaltspunkte sehe. Eher sehe ich Geltungssucht als eine Komponente. Aber hierüber mögen sich dann von mir aus Andere unterhalten. Ist doch ok!
Artemis: Was mich an dieser ganzen Geschichte wirklich bestützt, ist das augenscheinliche "vertuschen" aller Rechtsorgane und Ämter!
Auch für mich sieht es momentan so aus, als wäre da was vertuscht worden – und nicht nur von einer Person. Das bestürzt mich auch. Waren die etwa alle auch dem Charme von G. unterlegen? Oder ist es doch eher, was Angel vermutet:
da wurde dann argumentiert, es sind ja bloß tiere, und dann noch welche, die keinem wirtschaftlichem zweck dienen, wofür also der aufwand
? Vermutlich Letzteres: Tiere haben keine Lobby.
Irgendwer, ich glaube es war Perro di Presa oder so – sprach mal an, dass bislang keine Beweise gesichert wurden. Und jetzt kann rein theoretisch jeder, der dieses Haus betritt, den Zustand zum Positiven oder Negativen hin zu verändern, also theoretisch weiteren Dreck oder Kadaver dort abladen oder auch.
Ciao für heute