So - ich fürchte, das einzige, außer der Tatsache, dass Baerchen MaHeDo absolut falsch versteht, waws ich beitragen kann, ist, trotz aller Einwände, eine "Psychoanalyse".
Man möge mir verzeihen, dass ich nichts über die Hunde schreibe, die jetzt noch am Leben sind. Ich weiß nicht wo sie sind, ich kann keinen nehmen, und ich denke, das beste wäre, sie kämen zu anderen Besitzern. Mehr ist dazu für mich erst einmal nicht zu sagen.
Da nicht nur Angel sich vermutlich jetzt für "blind" hält und an sich selbst zweifelt, wieso sie nie etwas bemerkt hat, denke ich, es könnte durchaus hilfreich sein, mich darum trotz allem auch GK zuzuwenden.
Es gibt - nach meiner Erfahrung - mindestens 3 Grundkonstellationen, die dazu führen, dass eine Person "dermaßen lügt" und ihre Umgebung so täuscht, wie es hier passiert ist. Die Ursachen sind teilweise ähnlich und die Übergänge fließend. Was davon auf Gesa zutrifft, kann ich nicht sagen, weil ich sie nicht gekannt habe - außer ganz vage durch Hörensagen hier im Forum.
Ich habe aber durchaus etwas Erfahrung mit Leuten, die an Realitätsverlust leiden.
Folgendes halte ich also für vorstellbar
Möglichkeit 1
Die betreffende Person lügt
bewusst. Das heißt: Sie weiß eigentlich, was richtig und was falsch ist. Ihr Verhalten rechtfertigt sie
auch vor sich selbst (und erst in zweiter Linie dann auch vor anderen) mit den Umständen oder dem Ziel ihrer Aktion ("Der Zweck heiligt die Mittel").
Sie hält ihre Situation für verzweifelt, sich selbst vielleicht auch für schuldlos hineingeraten - wenn sie nur diese eine Chance bekommt, das und das noch zu tun, dann.... wird alles gut und alles wieder so, wie es einmal geplant war. (Nur so als Beispiel.)
Funktioniert das nicht, zieht möglicherweise eine Lüge die andere nach sich, bis der Betreffende sich schließlich in diesem Gespinst aus Lügen verfängt und nicht mehr da herauskommt.
[Auf Persönlichkeitsstrukturen, die so etwas begünstige, gehe ich weiter unten noch ein.]
Möglichkeit 2:
Die betreffende Person hat von Grund auf ein recht "beliebiges" Verhältnis zur Wahrheit und lügt
gewohnheitsmäßig. Solche Leute haben ein sehr unterentwickeltes Verständnis davon, was "richtig" und was "falsch" ist. Sie bewerten beides
ausschließlich danach, was ihre eigenen momentanen Bedürfnisse am besten erfüllt. Dieser Prämisse ordnen sie alles unter und handeln daher unter Umständen für Außenstehende völlig unmoralisch. (Falls einer fragt: Ich war mal - kurz - mit so jemandem zusammen. War eine interessante Erfahrung.)
Sie haben schon früh (idR als Kinder) gelernt, Lügen als Mittel zu gebrauchen, um ihr Ziel zu erreichen. Meist handelt es sich um Leute, die besonders charmant sind und/oder besonders gut reden können, und dazu nicht ganz dumm sind. Dumme Lügner fallen meist vorzeitig auf die Nase und lernen nicht, dass sie mit dieser Taktik Erfolg haben können. Die dümmsten versuchen es trotzdem immer wieder und fallen auf die Nase, ansonsten kommen nur halbweg smarte Leute damit durch. Diese Leute merken, dass sie im Leben auf einfache Weise sehr weit kommen, indem sie andere
manipulieren.
Gründe, wie es dazu kommt, gibt es sicherlich einige, die mit dem Lebenslauf usw. zu tun haben. Ich denke aber, möglicherweise liegt auch eine Art physiologischer Defekt vor, ähnlich wie bei (echten) Psychopathen, denen die Spiegelneurone im Hirn komplett fehlen, sodass sie sich nicht in andere einfühlen können. Die Wahrheit ist vermutlich eine Kombination aus beidem, mit je nach Umständen veränderlichen Anteilen von Lebenslauf und Veranlagung.
Solche Leute findet man häufig unter Betrügern oder Hochstaplern. IdR scheinen sie auch eine extrem hohe Meinung von sich selbst zu haben und andere grundsätzlich zu unterschätzen (da sie sie ja manipulieren können...) - was letztlich zu einer komplett unrealistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten führt (Neigung zum Größenwahn).
Werden sie durchschaut, ziehen sie sich idR schnell zurück.
Manchmal ist es so, dass sie eine praktische Version der Wahrheit "für den Hausgebrauch" erfinden, die sie dann so lange erzählen, bis sie irgendwann selbst glauben, dass es die "Wahrheit" ist - auch wenn ihnen irgendwann mal klar war, dass sie sie erfunden hatten. (Selbst erlebt.)
Die Leute wirken auch darum so glaubwürdig, weil sie
in dem Moment, wo sie ihre Stories erzählen,
selbst daran glauben. Obwohl sie "wissen", dass es anders ist. In gewisser Weise hat das schon was von einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung.
Möglichkeit 3:
Die Person neigt tatsächlich zu
dissoziativem Verhalten und
blendet Fakten, die nicht ins Bild passen,
einfach aus. Sie sieht sich zB selbst als Retterin, als einzig wahre Helferin aller Bordercollies, und alles, was nicht dazu passt, wird auf die Umstände geschoben, verharmlost, anderen angelastet usw usf.
Mögliche Ursachen (wieder Überschneidungen möglich
1. Die Person ist nicht in der Lage, Konflikte zu ertragen oder sich unbeliebt zu machen. Entweder, weil sie zu schwach dazu ist, oder sich ausschließlich darüber definiert, was andere denken. Darum wird enorm viel Arbeit in das Bild investiert, was sie nach außen abgibt.
2. Die Person hat nie gelernt, ihre Probleme selbst zu lösen und für die Konsequenzen des eigenen Handelns geradestehen zu müssen. Entweder hat ihr das von Klein auf jemand abgenommen (zu gut gemeint, Person war besonders charmant, Person war krank), oder sie konnte sich immer irgendwie rausreden oder hatte einfach Glück. Sie ist evtl. schlicht nicht darauf vorbereitet, dass etwas nicht so läuft, wie geplant, und macht einfach weiter, als gäbe es gewisse "störende Umstände" nicht.
3. Die Person hat extrem wenig Distanz zu eigenen Handeln (hier Überschneidung zu Möglichkeit 2) und glaubt einfach nicht, dass irgendwas, das sie tut, falsch sein könnte. Sie rechtfertigt alles, hinterfragt sich nicht, und Fakten, die nicht ins Bild passen, werden (s.o.) einfach ausgeblendet.
(Konnte meine Oma extrem gut, aber die war damals auch schon über 90 und in jüngeren Jahren absolut nicht so gewesen.)
Begünstigende Faktoren für alle 3 Möglichkeiten wären:
Eine sehr hohe Meinung von sich selbst und/oder ein sehr hoher Anspruch an sich selbst, bei gleichzeitig fehlender Selbstkritik und Selbsteinschätzung
Die Fähigkeit, andere Leute von sich und der eigenen Idee einzunehmen
Eine gewisse Unfähigkeit, Konflikte zu lösen, bzw. die Neigung, am liebsten den einfachsten Weg zu gehen (ausgeprägter als das, was wir alle sowieso gern tun.
)
das Bedürfnis, sich in großem Maße über Zuspruch von außen zu definieren, sowie der Umstand, aufgrund der Lebensumstände oder der Persönlichkeitsstruktur immer über genügend Leute zu verfügen, die diesen Zuspruch liefern, sodass man sich Kritikern nicht stellen muss.
Ich wollte jetzt noch mehr schreiben, habe aber unterdessen den Faden verloren.
Was mir noch aufgefallen ist, war, auf der countrydogs (?)-Seite, eine Geschichte, wo Gesa selbst schrieb, wie sie auf irgendeiner Veranstaltung ihren zweiten Border bekam... sie hatte schon einen, und ein Mann hatte einen Welpen im Kofferraum seines Autos, den er loswerden wollte.
Daraufhin legten "die ganzen netten Borderleute" zusammen und kauften Gesa den Welpen, weil sie selbst das Geld nicht hatte.
Mein erster Gedanke, als ich das gelesen habe, war: "Offenbar hat sie es schon damals verstanden, anderen das abzuschwatzen, dass sie selbst soo gerne haben wollte."
Gelesen habe ich das erst nach dem Beginn dieses Freds, ich war also nicht mehr unvoreingenommen.
Aufgestoßen wäre es mir wegen meiner persönlichen Vorgeschichte allerdings vermutlich auch vorher schon. Zumindest hätte ich es im Hinterkopf behalten.
Es gibt so Leute, denen passiert wundersamerweise dauernd sowas. Es gibt andere, die es vielleicht genauso verdienen, die sich abrackern und unbeachtet bleiben. Weil sie vielleicht völlig uncharmant sind, und es auf jeden Fall den Helfern kein so gutes Gefühl gibt, ihnen zu helfen, wie das im anderen Fall halt der Fall gewesen wäre.