Vielleicht war die Pflege- und Sorgenzeit geschenkte Zeit- seine Uhr war eigentlich schon vorher abgelaufen. Er hat die Liebe und das Umsorgen noch mitgenommen, vielleicht als Ausgleich für seine harte Vergangenheit.
Danke Paulemaus. Danke für diese Worte! Ähnliches schoss mir auch schon durch den Kopf, aber man fühlt sich selbst absurd dabei.
Ich bin kein gläubiger Mensch (eigentlich Atheistin). Und gestern habe ich ganz bitter gesagt, dass die Tatsache dass Shiwa JETZT und SO gehen musste, der Beweis ist, dass es keinen Gott geben kann.
Aber heute auf dem Rückweg vom Rosengarten habe ich auch gedacht: Vielleicht wollte da oben jemand Shiwa UNBEDINGT bei sich haben. Und hat ihr darum in den letzten beiden Jahren so unglaublich viele Krankheiten geschickt, z.B. alleine 2 verschiedene Arten Krebs und zuletzt gleich 3 Anämieursachen auf einmal. Und wir haben ALLEM getrotzt und trotz düsterster Prognose JEDEN Kampf gewonnen. Und uns so noch weirtvolle und schöne Wochen erstritten!
Vielleicht hat darum jemand erkannt, dass man uns mit Krankheiten nicht beikommken kann und hat darum dieses Unglück inszeniert. Und das vielleicht auch gerade als ich absolut außer Reichweite war, so dass ich nicht eingreifen konnte. Vielleicht wollte jemand so unbedingt Shiwa nach drüben holen - und hat darum auch Lilou bei uns gelassen...
Diese Betrachtungsweise gibt mir wenigstens ein Fitzelchen Seelenfrieden zurück...
Und die Tatsache, dass ich zwar am letzten Tag nicht bei ihr war, aber die Wochen vorher wirkoich außergewöhnlich schön waren. Gerade in der letzten Woche waren wir 4 mal mit ihr am Kanal schwimmen. Am Vorabend und selbst unmittelbar vor ihrem Fortgang gab es große Spaziergänge am Wasser mit Schwimmen und Spielen. Die letzte Nacht hat sie ang bei mir im Hotel auf einer wolkenweichen Bettdecke geschlafen und ich habe die ganze Nacht gefroren, weil ich sie nicht unter Shiwa wegziehen wollte... Bis auf den wirklich letzten Tag hatten wir eine schöne letzte gemeinsame Zeit. Mit viel schmusen, Gassi, Schwimmen, Fressen (da war ich nicht mehr so streng) und sie hatte nach der Anämiesache einige Privilegien hier, die sie früher nicht hatte.
Ich versuche das so zu sehen und darum schaue ich mir - auch wenn es weh tut - auch die ganze Zeit die Fotos der letzten Woche an. Um mir selbst zu beweisen, dass es ihr wirkich bis zuletzt gut ging.