Bones schrieb:
Helki, lies' doch nochmal nach, von welchen friedlichen, deeskalierenden Rechten ich geschrieben habe
. Du bist so sehr auf dem Kriegspfad, dass deine Wahrnehmung dir Streiche spielt. Hoffe ich wenigstens, es könnte natürlich auch Absicht sein
.
Bones, ich hatte im Rahmen der Diskussion gefragt, wie es zur Festnahme von über 200 rechten Demonstranten auf dem Kudamm kam. Darauf wurde mir geantwortet, die Demo sei einfach nur nicht angemeldet gewesen, sonst nix. Offenbar war da noch ein bisschen mehr und darauf wollte ich hinweisen, ohne irgendwem ans Bein pieseln zu wollen. Und in dem Bericht, den ich gelesen und eingestellt habe (der sich offenbar auch auf Polizeiangaben stützt), steht halt noch ein bisschen mehr zu dieser unangemeldeten Demo. Darum hab ich's ja eingestellt. Hätte da gestanden, die Demo war nur nicht angemeldet, sonst nix, hätte ich mir die Einstellerei ja gespart.
Richtig - von Deeskalation hattest du in diesem Zusammenhang nichts geschrieben. Mea culpa!
Bones schrieb:
Rechte Demonstranten können sich tatsächlich meistens benehmen, und ihre Strategie geht auch noch auf, weil immer wieder genug dämliche Gegendemonstranten kommen und negativ auffallen.
Und eben da scheint es in Sachen Friedlichkeit rechter Demonstranten einen Wandel zu geben (wie ich vor einigen Beiträgen mit Artikeln darzulegen versucht habe). Siehe Autonome Nationalisten oder solche Aktionen wie auf dem Kudamm am 01. Mai 2010 (von denen die Veranstalter der friedlichen, deeskalierenden Demo entgegen ihrer anfangs getätigten Behauptungen durchaus wussten).
Und ich bitte einfach dies auch mal zur Kenntnis zu nehmen, statt sich auf der "böse Linke Krawalleros"-Schiene auszuruhen - das kann aus gesellschaftlicher Sicht bös ins Auge gehen, wie ich finde. Darauf wollte ich hinweisen - mehr nicht.
Und ja, ich finde es absolut okay, wenn man sich Leuten, die Nazis zu einer Kundgebung um sich versammeln, zu dieser Holocaust-Leugner laden, (die ganz nebenbei auch noch permanent mal mehr mal weniger unterschwellige Auslänerhetze betreiben etc.pp.) und mitten in der Stadt ihren "Kongress" abhalten wollen, die also für sich öffentliche Räume in Anspruch nehmen wollen, in den Weg stellt und ihnen zu verstehen gibt, dass man ihnen den öffentlichen Raum für ihre Propaganda (ach ich vergass, Propaganda kommt ja nur von links) nicht einfach so überlässt.
Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass den armen harmlosen rechten Demonstranten das Recht auf freie Meinungsäußerung abgesprochen worden wäre. Sie bringen doch nach wie vor ihre Botschaften unters Volk. Oder rennt denen ständig 'ne Meute gutmenschlicher Kölner hinterher, um sie daran zu hindern, ihre Meinung zu äußern? Man will ihnen nicht ungehindert das Feld räumen, so what? Ist das nicht auch ein Recht der Bürger dieses Landes? So manch einer soll dazu tatsächlich eine eigene Meinung haben und sich diese sogar ganz einfach selbst gebildet haben. Dabei Krawall zu schieben, finde ich nicht okay.
By the way. Die Pro Köln Hanseln laden sich fragwürdige Gäste ein, um im Rahmen eines Anti-Islamisierungskongresses auch noch dagegen vorzugehen, dass eine (auf demokartischem Wege genehmigte) Moschee gebaut wird. Wollen die da anderen nicht auch ein Recht absprechen? Das ist okay? Meinetwegen kann man gegen die Moschee sein, aber wenn sie doch offiziell und auf demokratischem Wege genehmigt wurde, müsste man das im Sinne der Demokratie dann nicht auch hinnehmen (ebenso wie genehmigte Versammlungen harmloser Bürger mit rechter politischer Gesinnungen z.B.)? Will mann mit der Verhinderung des Baus dann nicht anderen auch ein Recht absprechen? Warum ist das in Ordnung, während andere Menschen, die sich gegen die genehmigte Versammlung rechter Personen in ihrer Stadt aussprechen, als dumme Gutmenschen verunglimpft werden können, die andere ihrer Grundrechte berauben?
Um beim Beispiel Köln zu bleiben: Rein vom Prinzip her (dass man das nicht 1:1 gleichstellen kann, ist mir schon klar) machen doch beide Personengruppen dasselbe. Die einen wollen nicht, dass Mitbürger das Recht auf den Bau eines genehmigten Bauwerks wahrnehmen und die anderen wollen nicht, dass Bürger das Recht zum Abhalten einer genehmigten Versammlung wahrnehmen.
Und ja, in diesem Zusammenhang werden in meinen Augen oftmals ganz normale Bürger kriminalisiert. Wie z.B. mit der Anmerkung, das in Köln sei eine einzige Hexenjagd gewesen, wo dann völlig untergeht, dass auch unzählige Menschen auf der Straße waren, die niemanden aufknüpfen wollten, den armen Demonstranten nicht zu nahe gekommen sind etc.pp. Ich will gar nicht abstreiten, dass es sicherlich unschöne Szenen gegeben hat, das aber auf alles, was sich damals in Köln abgespielt hat, zu übertragen, finde ich persönlich nicht okay.
Und nein, ich habe nicht das Gefühl, das rechtes Gedankengut nur von einer winzig kleinen Minderheit vertreten wird, sondern dass es mehr und mehr gesellschaftsfähig (gemacht) wird - u.a. von so Knalltüten wie den Pro-Bewegungen. Und ja, ich sehe da eine Gefahr (wenn es momentan auch größere Probleme gibt, da hat Saschy schon recht).
Da ich (auch wenn das momentan offenbar en vogue ist) links nicht mit rechts gleichsetze, kann ich dir auf dein Beispiel mit der Demonstration der Partei der Linken nicht antworten. In meinen Augen kann man die Ziele von Nazis und die Ziele der Partei der Linken nicht gleichsetzen. Somit ist das in meinen Augen ein Äpfel-mit-Erdnüsse-Vergleich.
Sollte aber eine Veranstaltung, von wem auch immer, abgebrochen werden müssen, weil sonst die Sicherheit der Bürger nicht gewährleistet werden kann, finde ich das (auch bei linken, oben oder unten Veranstaltern) nachvollziehbar.
Bones schrieb:
Du stellst es dar, als würden völlig unschuldige Bürger kriminalisiert, als hätten Schreiber hier rechte Tendenzen, als würden Lügen über Rechte erzählt, die sie in ein viel zu positives Licht stellen, und hinterlässt mit deinen Beiträgen bei mir das Bild eines typisch links angehauchten Bürgers, der sich von linker Propaganda hat blenden lassen, mit seinen eigenen Äußerungen andere blendet, und genauso demokratisch denkt wie der durchschnittliche NPD-Anhänger.
Was die rechten Tendenzen einiger Schreiber betrifft. Ja, das ist mein subjektiver Eindruck, da mache ich ja auch keinen Hehl draus (habe ich bei Themen dieser Art auch noch nie gemacht, wenn ich mich recht entsinne). Ich meine sogar von dem einen oder anderen Schreiber in einem ähnlichen Zusammenhang auch schon gelesen zu haben, dass er ganz offen zugibt, eher rechts als links von der Mitte zu stehen. Das ist ja jedem selbst überlassen. Das ist ja nichts Verbotenes und ich persönlich setzte rechts auch nicht direkt mit Nazi gleich.
Damit ist die Diskussion mit Bones für mich hier an dieser Stelle aber dennoch beendet (obwohl ich ja solche Schlagabtäusche liebe).