Ich sehe in dem Video nur eine Gruppe Menschen, die offenbar gewaltsam Jagd auf andere Menschen macht. Wer was vorher gemacht hat, kann ich in dem Film nicht erkennen. Ich sehe aber durchaus das übliche Gesindel, höre den üblichen Dünnpfiff, und sehe die üblichen Feuer. Von Nothilfe keine Spur - wenn es sie gab, dann fehlt sie im Video.
Bones, das wurde im Kontext aber deutlich gesagt und es verschlägt mir jetzt echt die Sprache, dass du das hier konsequent ausblenden willst, dass es hier in diesem Fall eben nicht so war, dass dem Vorgehen der Angehörigen der Antifa friedliche Demonstrationen vorausgegangen sind.
Helki, im Gegensatz zu vielen anderen in diesem Thread beschränke ich mich, so gut es geht, auf persönliche Wahrnehmung, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass gerade bei der rechts/links-Geschichte fast niemand sachlich die Wahrheit zeigt. Wenn jemand Menschen angreift und ein anderer hindert ihn daran, dann ist das
selbstverständlich toll, aber in dem Video erkenne ich einfach nichts in der Art! Dieser ganze Vorlauf, der Nothilfegrund, fehlt einfach. Mag sein dass es ihn gab, aber er ist nicht zu sehen.
Dass es dir die Sprache verschlägt, wenn ich mich weigere, mir den passenden Teil zusammenzuphantasieren, finde ich geradezu grotesk, traurigerweise wundert es mich kaum noch - ich bin fast sicher, du "siehst" den fehlenden Teil im Video einfach... Oder glaubst zumindest blind, dass genau die Menschen, die da wegrennen, vorher alle höchstpersönlich mindestens einen Brandsatz geworfen haben
. Wie war das noch mit der Differenzierung? Bei
denen aber nicht, da dürfen ruhig alle dran glauben - oder wie...?
helki schrieb:
Bones, ich habe nicht gesagt, dass es okay war, dass in Köln Menschen angegriffen wurden! Definitiv habe ich das nicht gesagt.
Hab' ich auch nie behauptet. Wie oft muss ich es denn noch sagen, ich rede nicht nur vom Krawall, ich rede von Tausenden Menschen, die alleine durch ihre Masse, durch das organisierte Blockieren von Wegen und Plätzen eine rechtmäßige Demo verhindert haben. Für mich persönlich ist das definitiv nicht mehr friedlich, es verletzt die Rechte eines anderen Menschen.
Ursache war ja letztlich die "gespannte Stimmung" (wie du so schön formuliert hast). Ich hab's damals schon geschrieben: Es gab in Köln regelrechte Hetzjagden z.B. auf einen Anzugträger, der einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, und nix mit der Veranstaltung zu tun hatte. Da wurde dann "Nazi" geschrieen und wir hatten alle Hände voll zu tun, damit der arme alte Mann nicht am nächsten Baum aufgehängt wurde. Und das waren ganz normale Bürger, bunt gekleidet und gaaaaanz friedlich. Nur konnten sie sich der Gruppendynamik nicht entziehen, wie so oft.
Und als dann klar wurde, dass die Polizei die Sicherheit der Rechten nicht garantieren kann und daher die Demo verboten wurde, da klatschten die bunten Bürger und feierten sich als Sieger. Eine solche, von allen Medien als "friedlich" gefeierte, "erfolgreiche" Gegenveranstaltung als Beispiel heldenhaften "Widerstands" ist in meinen Augen
nicht friedlich, auch wenn diese Menschen keine Brandsätze oder Steine geworfen haben. Sie haben aktiv, geplant, bewusst und gewollt, anderen Menschen ein Grundrecht weggenommen. Ob sie sich dazu auf die Straße setzen oder Steine werfen ist natürlich ein Riesenunterschied, aber es ist beides undemokratisch und streng genommen asozial.
helki schrieb:
Es ist sehr schrecklich, was da in Athen passiert ist. Ich finde da so recht keine Worte und heiße das ganz sicher nicht gut - ganz im Gegenteil.
Natürlich nicht, das würde ich dir nie unterstellen. Es passte nur tragischerweise in die Diskussion zu linken und rechten Brandsätzen und dem angeblichen "Unterschied" dabei...
Mal was anderes: Die Rechten, die überall im Bundesgebiet marschieren, sind nur Touristen. Es sind also nicht Tausende, sondern nur ein paar Handvoll, die aber herumreisen und so den Eindruck erwecken, als wären sie mehr. Die Hundertschaften im Land kennen den Großteil der armen Irren mittlerweile persönlich, weil wir ja auch durch's Land geschickt werden.
Also nochmal: Es geht um ein paar Hundert Dummköpfe unter uns 80 Millionen. Ist es da wirklich so unmöglich, die demonstrieren zu lassen, statt ihnen ständig viel mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, als sie verdienen? Sie hätten kaum noch Zulauf, wenn sie sich nicht ständig zu Recht als politisch Verfolgte verkaufen könnten
. Die größte Niederlage hatten sie, als sie alleine durch ein Dorf spaziert sind. So entnervt, frustriert und geradezu traurig habe ich die Gesellen noch nie erlebt...
Wenn es etwas zu demonstrieren gibt, dann ja: Raus auf die Straße! Aber doch bitte nicht, um den Deppen eine Plattform zu verschaffen.
LG
Mareike