Es besteht der dringende Verdacht auf IBD - also diese Darmentzündung. Die könnte eben eine Ursache sein. Ein Lymphom ist eine andere. Es lässt sich nicht zu 100% festellen. Dass es eins von beidem ist da liegt die Wahrscheinlichkeit bei 75%
Beides ließe sich ggf. und vielleicht mit Cortison soweit "behandeln" dass es noch einige Zeit bringen kann, so dass es nicht wichtig ist jetzt zu wissen, was von beidem es ist. Die TÄ will aber heute noch nicht mit Cortison anfangen, weil sie bis Montag noch sicher gehen will, dass die OP-Wunden abgeheilt sind.
Damit sind wir beim nächsten Problem: Wenn es nämlich weder IBD noch ein Lymphom ist, sondern wirklich eine einzelne offene, blutende Wunde macht man es mit Cortison schlimmer. Es ist ein Risiko von 3:1 was wir eingehen würden.
Ich habe nach EPO gefragt und die Ärztin meinte, dass man so künstlich von Außen die Blildung roter Blutkörprchen anregen kann, der Körper aber dann aufhört, selbst welche zu produzieren und darum der Effekt meist nicht lange anhält. Ihr wäre es zu riskant.
Sie bekommt jetzt ein stärkeres Magenschutzmittel. Omeprazol statt Cimetidin (danke Lisa für den Tipp). Falls es eine Blutung im Magen ist, könnte das ggf. damit besser werden. Ansonsten hofft man, dass die Pferde-Kartoffel-Diät den Darm so beruhigt, dass die Blutung aufhört. Ich bin da allerdings sehr skeptisch - de facto ist die Blutung seit ich das gebe wieder (minimal) stärker geworden...
Unsere theoretisch letzte Rettung wäre eben, dass das Cortison anschlägt. Das ist zum einen nicht sicher, weil wir mit einer sehr niedrigen Dosis einsteigen müssen (hab grad vergessen warum) und uns langsam steigern müssen. Zum anderen besteht eben die 25%ige Gefahr, dass es doch eine verletzung ist, die dann durch Cortison erst richtig aufbricht. Dann ist eh alles gelaufen.
Es gäbe die Möglichkeit, sie vor der Cortisongabe (um abzuklären, ob da eine große Blutung ist) entweder nochmal öffnen zu lassen - das möchten Basti und ich nach wie vor beide nicht! - oder endoskopisch reinsehen zu lassen.
Das hatte ich eigentlich vor, aber bin mir nicht mehr sicher. Die Ärztin, die das tun könnte ist erst Mittwoch wieder da. Ohne Interventionen vorher ist es dann definitiv zu spät. Außerdem hat man mir erklärt, dass das auch immer Glückssache ist, was man im Endoskop sieht, weil der Magen eben arbeitet. Gerade wenn der Hund nüchtern kommt (was er ja zur Endoskopie müsste), ist es möglich, dass sich keine Blutung zeigt, aber sobald das nächste mal Nahrung "durch geht" die Blutung doch wieder aufbricht. Eine absolute Sicherheit hat man also auch endoskopisch nicht.
Und davon ab gibt es in der Tiermedizin auch nicht die Option direkt per Laser endoskopisch zu veröden. Nur mit so einer Flüsigkeit, die das dann schließen soll. Das ist auch nicht sichet, ob das klappt. Ich glaube, das sind mir auch zu vielen "vielleichts", um ihr nochmal eine Narkose zuzumuten, die dann ggf. doch nichts bringt.
Basti ist noch auf der Arbeit, ich war heute allein in der Klinik. Ich muss es heute Nachmittag mit ihm durchsprechen. Meine persönliche Meinung ist im Moment die (kann sich aber noch ändern, stehe unter Schock
Keine OP, keine Endoskopie. Bei akutem Bedarf am WE oder am Montag eine weitere Transfusion (sollte sie wider Erwarten noch nicht nötig sein, um so besser. Danach könnte sie nach hause - ich würde sie NICHT wieder stationär dort lassen!) und dann Cortison.
Wenn die 25% eintreten, ist uns die Entscheidung eh abgenommen. Wenn nicht, warten, ob sich die Werte unter der Cortisongabe stabilisieren. Das ist die letzte Chance. Wenn nicht, lassen wir sie über den Regenbogen gehen... Schon allein diesen Satz zu schreiben, löst unerträgliche Schmerzen in mir aus... Aber irgendwann muss man ihr mal Frieden lassen...