Und bitte - wenn ihr wollt- erläutert bei positiver Sicht zum Thema Verein auch, was Ihr Euch davon versprecht/erhofft, in welcher Richtung der Verein Eurer Meinung nach tätig werden soll, auf was auf keinen Fall hingearbeitet werden soll, ... halt in einer Art Brainstorming all die Sachen, die Euch durch den Kopf gehen!
Hallo "Pommel" mit Rentnergang,
nachdem ich mir diesen Thread bis hierhin durchgelesen habe, meine Anmerkungen dazu:
Unbestritten ist es, dass einige Hunderassen (und deren Halter) durch Behörden, Medien und in der öffentlichen Diskussion benachteiligt sind.
Dagegen anzugehen, ist auch aus meiner Sicht notwendig und ein Einzelner/eine Einzelne ist damit rettungslos überfordert.
Also gilt es, sich zusammenzutun.
Ob nun als Verein, oder als IG ist zunächst total nebensächlich. Der Unterschied besteht ja lediglich in der persönlichen Haftung der Vorstandsmitglieder. Den Status der Gemeinnützigkeit können beide Gruppen haben.
Dieser "Verein" sollte jedoch einen Namen erhalten, der in der Öffentlichkeit neutral registriert wird. Einen "SoKa-Verein" halte ich hier nicht unbedingt für zweckdienlich. Eher schon "Verein gegen Hunderassenbenachteiligung". Damit sind nicht nur die Kat.1-Halter, sondern auch die Kat.2- und alle gefährdeten Halter mit im Boot.
Als Vereinsziel würde ich definieren:
- Abschaffung der Rasselisten
- Abschaffung der Sondersteuer für "gefährliche" Hunde
evtl. noch:
- generelle Abschaffung der Hundesteuer (denn auch diese stellt gegenüber einer anderen Tierhaltung (Katzen, Pferde, Schafe etc.) eine Benachteiligung dar).
Ein Jahresbeitrag von 60,00 Euro ist sicher nicht überzogen, doch halte ich ihn für zu hoch. Dieser Betrag wird manchen abschrecken.
So viel vorab gab es garnicht, nur der Ruf nach einem Verein, um sich zu organisieren, um Geld für Aktivitäten zu haben, um als geschlossene Interessenvertretung mit etwas mehr Gewicht gegenüber Presse, Politik und Bürgertum aufzutreten ....
Vorsicht mit solchen Aussagen. Natürlich kann man mit einer entsprechenden Geldmenge viele Aktivitäten betreiben, doch ob es auch etwas bringt? Es kann auch schnell zum "Groschengrab" werden.
raceman schrieb:
Bleibt bei einem Verein gezielt für Listenhunde.
Kein Mensch braucht einen weiteren allgemeinen Tierschutzverein.
Wenn ich kämpfe, dann für diskriminierte Hunderassen, eben für Listenhunde. Der Dackel und der SH haben ihre Vereine schon.
Diesen Einwand halte ich für nicht ganz zutreffend.
Was es gibt, sind in der Regel Züchtervereine (auch für Listis).
raceman schrieb:
die kann man erreichen durch:
- Präzens zeigen
- Internet
- Newsletter
- Arbeit mit anderen Vereinen
- Anlaufstelle für Menschen mit Fragen / Problemen
- Geschichten / Story´s über Hunde
Richtig. Wobei ich hier zunächst die Hauptarbeit in einer
guten Internetpräsenz (die vielfältig verlinkt werden kann) sehe.
Zudem kann auf diese Internetinfo auch jeder Politiker/Verwaltungsbeamte hingewiesen werden.
Auf ein öffentliches Forum würde ich allerdings (zunächst?) verzichten.
Podifan schrieb:
Will ja kein Miesepeter sein, aber die Resonanz hier im Forum, auf diesen Aufruf, erschreckt mich ein wenig!
vielleicht ist es ja auch normal. Viele Menschen begeistern sich erst dann für eine Sache, wenn sie klare Ziele erkennen können, die mit ihren eigenen übereinstimmen.
Hundeuschi schrieb:
... habt ihr schon überlegt wo der Hauptsitz des Vereins sein soll? Und strebt ihr Ortsgruppen oder Landesgruppen an? Denn das erachte ich auch als sinnvoll, damit es wirklich über alle Bundesländer hinaus bis ins kleinste Örtchen getragen werden kann.
Der Sitz eines solchen Vereins ist letztendlich nebensächlich, da sich die Mitglieder über das ganze Bundesgebiet verteilen. So muss z.B. die jährliche Hauptversammlung nicht am Vereinssitz einberufen werden.
Ortsgruppen und Landesverbände sind m.E. auch kontraproduktiv, da sie eine Zersplitterung bringen.
Im Zeitalter des Internets mit all seinen Möglichkeiten kann z.B. auch eine Vorstandsitzung o.ä. ortsungebunden erfolgen.
Und da ein solcher Verein in der Anfangsphase vermutlich nicht über 50 Mitglieder kommen wird, erübrigt sich die Gründung von Ortsgruppen oder gar Landesverbänden.
Für einen
Eintragungssitz halte ich persönlich Berlin (Machtzentrum aller Regierung und Lobbyarbeit) allerdings für sinnvoll.
Pommel schrieb:
Eine IG ist also eine GbR, kann nicht gemeinnützig sein und Beiträge gibt es nicht, gezahltes Geld an die IG wären steuerlich gesehen Einlagen.
Das stimmt
so nicht. Die "Gemeinützigkeit" ist allein
vom Zweck einer Gemeinschaft abhängig und wird vom Finanzamt (nach Prüfung) zugeteilt. Es könnte sogar eine Privatperson für Teilbereiche ihrer Handlungen diesen Status bekommen.
Pommel schrieb:
Probleme könnte es eventuell (!!) beim Vereinskonto geben, bin mir im Moment nicht sicher, ob man nicht e.V. sein muss, um ein Vereinskonto öffnen zu können.
Nur ein e.V. ist eine "juristische Person" und kann ein eigenes Konto eröffnen.
Bei allen anderen Gruppierungen muss das Konto auf eine Privatperson (z.B. Kassenwart) laufen und kann (je nach Bank) mit dem Vereinsnamenzusatz versehen werden.
Ados schrieb:
von daher sollte wenn so ein verein gegründet wird dieser auch bundesweit agieren mit z.b. ablegern in größeren städten oder ähnliches....
Wie stellst Du Dir das praktisch vor, mit vielleicht 10-20 kompetenten Vereinsmitgliedern in den ersten Jahren?
Mein derzeitiges Fazit:
Grundsätzlich halte ich eine solche IG/Verein für sinnvoll.
Problematisch wird es für mich bei der Umsetzung der möglichen Ziele.
Diese sind m.E. nicht mit Argumenten umsetzbar (welcher Politiker ist denn schon von einmal gemachten Beschlüssen mit Argumenten abzubringen?), sondern nur durch "politischen Druck" in Verbindung mit einer
guten Öffentlichkeitsarbeit.
Und da fangen die Probleme doch schon an.
Für nahezu jeden tollen SoKa-Halter mit seinem friedlichen Hund ist ein Gegenbeispiel zu bringen.
Viele SoKa-Halter (auch die von z.B. Schäferhunden) geben in der Öffentlichkeit ein (vorsichtig ausgedrückt) "gewöhnungsbedürftiges" Erscheinungsbild ab. Jedenfalls im Gegensatz zu Oma mit ihrem Pudel und Opa mit seinem Dackel.
Um hier wirklich etwas bewegen zu können, bedarf es eines immensen Zeitaufwandes. Das artet dann nahezu schon in einen Fulltimejob aus. Wer von Euch ist in der Lage dies zu erbringen? Wie viele potentielle Vereinsmitglieder sind auch bereit, einen solchen Zeitaufwand mitzufinanzieren? Einmal krass ausgedrückt: Da werden schnell Neidgefühle hochkommen.
Mein Rat: Findet erst einmal 10-20 Menschen, die mitmachen wollen, gründet einen Verein (ist nun einmal normal in Deutschland), setzt ein paar wenige Ziele und sucht einen Webmaster, der in der Lage ist, eine gute professionelle Internetseite zu gestalten und zu betreuen. Alles weitere findet sich dann (oder auch nicht).
Grüße Klaus