Einzelerlebnisse, die ja durchaus nervend für denjenigen sein können, so sie denn wirklich zutreffend sind, werden unreflektiert als generelle Situation in Deutschland dargestellt, was so einfach nicht stimmt. Selbst viele langjährige Soka - Halter sagen, daß sie die Anfeindungen gegenüber der Zeit von 2000 - 2003 nicht mehr als so schlimm empfinden und arrangieren sich notgedrungen damit. Wenn nun einige Einzelerlebnisse herangezogen werden, um eine Massnahme, welche letztendlich alle Hundehalter treffen soll, zu rechtfertigen, ist das unseriös und so nicht zu begründen.
Also ist mit anderen Worten alles gut so wie es ist, weil die die Soka-Halter angeblich die Diskriminierung als nicht mehr so störend empfinden bzw. die Diskriminierung von Sokas und deren Haltern ist nicht so stark, dass sie Ersatz-Maßnahmen rechfertigt, die auch andere Hundehalter betreffen könnten? Darüber kann ich nur den Kopf schütteln.
Das man vorbeugend keine Beissunfälle verhindern kann, ist eine logische Geschichte, die jedem einleuchtet, der schon einmal einen WT oder die Sachkunde absolviert hat.
Dass man durch Vorbeugemaßnahmen keine Unfälle verhindern kann, ist eine absurde Behauptung. Nur weil der Wesenstest und der derzeitige Sachkundenachweis nicht dafür taugen, einen Beißvorfall zu verhindern, bedeutet es nicht, dass auch andere Maßnahmen nicht wirken könnten. Diese Schlussfolgerung ist total realitätsfremd und widerspricht unzähligen Erfahrungen aus Praktiken aus der Berufswelt, im Sport, im Straßenverkehr etc. wo durch Aufklärung und Vorsorgemaßnahmen Unfälle verhindert werden.
Man kann natürlich nicht alle Vorfälle verhindern, aber dadurch, dass man Gefahrenquellen erkennt, die Ursachen dafür herausfindet und Vorbeugemaßnahmen ergreift, senkt dies die Gefahr eines Unfalls deutlich. Das ist überall im Leben so und nur weil es einigen nicht passt, macht da die Hundehaltung keine Außnahme.
Bei uns in der Gegend ist vor einigen Jahren ein junger Mann in eine Müllpresse gestiegen, während diese lief und wurde in drei Teile geschnitten. Man sollte denken, dass soetwas niemandem passieren kann, aber die Realität sieht anders aus. Ich bin mir sicher, dass wenn man dem jungen Mann deutlich und anschaulich erklärt hätte, dass er nicht in die Müllpresse zu steigen hat, weil er sonst in mehrer Teile gerissen wird, der junge Mann noch leben könnte. Es wäre idiotisch zu behaupten, dass man solche Unfälle generell nicht verhindern kann, und keine Maßnahmen versucht zu ergreifen, weil es immer wieder Leute geben wird, die sich trotzdem nicht an die Regeln halten.
Wir reden hier nicht über eine Sachkunde, die dem Hund zu Gute kommt, über Haltungsbasics und Grundlagen, die eigentlich jeder HF haben sollte und wenn nicht, ist es sehr leicht möglich, sich diese anzeignen. Steht in jedem Hundebuch und in so ziemlich jedem Forum.
Wir reden über einen theoretischen Schein, der Basics vermittelt und damit Beissunfälle verhindern soll!
Ein Unikum und nicht wirklich ernst zu nehmen.
Ohne zu wissen, wie so ein HFS aussehen wird und was alles dazu gehören wird, wird das ganze als ungeeignte bewertet. Was Basiscs sind, darüber gibt es verschiedene Meinungen und wie Basics aussehen könnten, die eine Gefahr eines Beißvorfalles verringern könnten, darüber gibt es sicher auch verschiedene Meinungen.
Alle beißvorfälle, die ich in letzter Zeit in den Medien gesehen habe, wurden durch das Nicht-Einhalten von Basics verursacht bzw. durch das Nicht-Einhalten von Regeln, die ich und viele andere als Basiscs bezeichnen würden. Sogar der Vorfall im Tierheim mit der Sachkundigen und erfahrenen Pflegerin, die den Rotti an einer Menschnschlange von Erwachsenen und Kindern vorbei geführt hat und wo es dabei zu einem Beißvorfall mit einem kleinen Kind gekommen ist, dass auch dort in der Menschschlage saß, wurde verursacht, weil Basiscs nicht eingehalten wurden.
Ich sage nicht, dass der Vorfall und andere Vorfälle in jedem Fall hätten verhindert werden können, wenn sich die betroffenen Personen über bestimmte Basics im Klaren gewesen wären, denn auch Menschen sind fehlbar und nicht jeder kann immer alles zu hundert Prozent überschauen. Natürlich kann jedem, selbstverständlich auch denen, die einen HFS fordern und sich selber für besonders vorsichtig und sachkundig halten, so eine Situation passieren, aber es steht für mich außer Frage, dass man Vorfälle mit entsprechender Vorsorge verhindern kann.
Es geht nicht darum Schuld zuzuweisen, oder Hundehalter an den Pranger zu stellen, sondern aus Fehlern und Vorfällen zu lernen, daraus dann mögliche Vorkehrungen zu treffen und zu schauen, ob diese Maßnahmen greifen oder nicht. Die bestehenden Maßnahmen greifen anscheinden nach Meinung einiger Experten nicht und laut der Politik gibt es in manchen Gegenden Handlungsbedarf.
Ich lasse mich in meiner Meinung gerne von anderen Konzepten überzeugen, aber nicht davon, dass man alles so belassen kann, wie es derzeit ist, denn derzeit löffeln die Sokas die Suppe in vielen Bundesländern aus, in denen es derzeit Rasselisten gibt.