Helki schrieb:
Ist es da nicht auch irgendwo verständlich, dass jemand, der keinen Einblick in die Materie hat (und den kann halt einfach nicht jeder haben), sich wundert oder sogar (zumindest ansatzweise) verar...t vorkommt?
Ich weiß nicht.
Irgendwie, finde ich, machst du einen Denkfehler. Oder unterstellst (unbewusst?), dass Zuneigung immer gleich aussehen muss, oder... ich krieg hier grade den Dreh nicht so richtig.
Also: Polizeihunde und Polizeipferde sind
natürlich Nutztiere. Das heißt, sie müssen eine Aufgabe erfüllen können, das hat für die Behörde, in deren Dienst sie stehen, oberste Priorität. dafür werden sie ausgewählt und ausgebildet.
Diese Aufgabe erfordert es, dass sie daran gewöhnt werden müssen, sich Dingen und Situationen auszusetzen, in die "normale" Hunde und Pferde hoffentlich nie kommen.
Wenn Lieschen Müller sich verar... vorkommt, weil sie einerseits von der Ausbildung über den Spieltrieb hört, andererseits aber plötzlich die massiven Zwänge vor Augen geführt bekommt, dann vermutlich nur darum, weil sie unbewusst glaubt, die Ausbildung mit Spieltrieb verliefe in etwa so, wie wenn sie ihrem Pudel ein Bällchen schmeißt, und habe auch nur solche Inhalte.
Dass aber eben beim Diensthund auch andere Qualitäten gefordert sind, die man auf diese Weise nicht testen oder üben kann, wird in dem Moment vielleicht nicht bedacht.
Vor diesem und dem Nutztier-Hintergrund unterstellt sie den Hundeführern, die von ihrem Hund behaupten, er sei ihr ein und alles, Heuchelei. Schließlich bringen sie den Hund in Situationen, in den sie ihren niemals bringen würde. Fazit: "Die können ihre Hunde wohl schwerlich lieben. Ich liebe meinen Hund und würde so etwas nie tun."
Allerdings sollte man bedenken, dass die Polizisten auch sich selbst in Situationen begeben, in die sich Lieschen Müller hoffentlich niemals begeben muss, und auch sich selbst bei der Vorbereitung darauf einiges abverlangen. Das gehört eben zum Beruf - sowohl von Mensch, als auch von Hund.
Und warum sollte der Mensch, der sich in Gefahr begibt, den Hund, der sich gemeinsam mit ihm in Gefahr begibt, nicht lieben können?
Letztlich läuft es doch nur auf die Frage hinaus: "Sollte man einen Hund einen Job machen lassen, bei dem er umkommen kann?"
Oder eben: "Sollte man überhaupt ein Tier für den Menschen arbeiten lassen?"
Darüber kann man lange streiten, oder es lassen. Aber wenn man akzeptiert, dass es Nutztiere gibt, gibt es keinen Grund, warum ausgerechnet Polizeihunde eine Ausnahme darstellen - oder?