Das wusste ich zwar alles schon, aber ich hab irgendwann aufgehört das auch durch zu ziehen.
Ja, ja... und gib dem Teufel den kleinen Finger, und schon...
Genauso ging mir das am Anfang auch, und ich glaube, das Problem haben auch noch andere.
Hat ne ganze Weile gedauert, bis ich kapiert hatte, dass
a) der Hund bestimmte Sachen immer wieder probieren wird, wenn er meint, es geht
b) es keinen Grund gibt, das "persönlich" zu nehmen, außer in einer Hinsicht: Man hat ihn ja gelassen, also, warum sollte er es nicht mal probieren wollen? - Es geht ihm mehr um den Vorteil für sich als den Nachteil für dich. (oder mich)
c) Zumindest mein Hund (genau wie jeder andere - nur aufgrund seiner Behinderung noch etwas mehr) auf Konstanz und Konsequenz angewiesen ist und
glücklicher ist, wenn alles immer gleich ist und er weiß, woran er ist.
Klar, Tango macht das, um auszutesten, wie weit er gehen kann. Das hat aber nichts damit zu tun, dass er dich nicht mag, oder du gar "unfreundlich" zu ihm gewesen bist oder ein schlechter Halter bist. Im Gegenteil.
Erinnerst du dich noch an die Schule?
Ihr hattet doch bestimmt auch so Lehrer, die an sich nett waren - aber gleichzeitig so rückgratlose Weicheier, dass im Unterricht jeder gemacht hat, was er wollte. Keiner hat sie richtig Ernst genommen, und wenn man Lust hatte, wen zu ärgern, hat man die genommen, weil das eh niemals Konsequenzen hatte.
Dann gab's die Fiesen, wo sich niemand getraut hat, zu mucksen, aber niemand hat sie gemocht.
Und welche, wo man genau wusste: Da darf man nicht über die Stränge schlagen, aber der Unterricht macht Spaß, die Noten sind fair, im Grunde sind sie nett. Nur veräppeln darf man sie nicht. Aber wenn man es doch versucht, sind sie für nen Spaß zu haben, und bei Frechheiten greifen sie durch.
Und das - das ist grob gesagt das Fernziel für die allermeisten Hundehalter. Du sollst nicht die freudlose, dauernd maßregelnde Spaßbremse für deinen Hund sein. Aber auch nicht seine Lob- und Streichelmaschine und sein Futteranreicher, der nach Belieben herumgeschubst wird, und an dem man im Zweifelsfall seine schlechte Laune auslassen kann.
Verstehst du, wie ich meine?
Dein Hund wird dich nicht "weniger" mögen, wenn du ihn mit Konsequenz behandelst - im Gegenteil. Er wird zufriedener sein,
weil er dich versteht. Loben und streicheln sollst du ihn natürlich auch, aber eben nicht dauernd und quasi auf Kommando.
Klar ist das schön, wenn Hund dauernd ankommt und was will - man fühlt sich als Mensch ja soo geliebt und gebraucht in dem Moment... - Aber er muss halt auchmal verzichten können, wenn es grad eigentlich nicht passt.
Und Lob ist total wichtig - aber genauso wichtig ist, dass es das nicht für nichts gibt.
Ich glaube, du willst gern von deinem Hund "gemocht" werden.
Glaub mir, Tango
mag dich schon. Er "mag" dich auch, wenn er dich testet. Du gehörst zu seinem Rudel dazu. Nun muss er dich bloß noch
respektieren.
Dass das nicht immer gleich gut klappt, vor allem, wenn du ihm Lücken lässt, ist glaub ich ganz normal. - Aber dafür geht man ja zum Training.
LG,
Lektoratte