ich wünschte ich könnte Dir die verbindliche Excel Tabelle schicken.
Diese zu haben ist einer unserer größten Wünsche.
Die Landeshundeliste gibt hier maximal aber auch nicht schriftlich Auskunft über die Anzahl der gemeldeten Beißvorfälle.
Die Statistiken der Tierärzte, die Hundebeißunfälle katalogisieren ist sehr aufwändig zusammenzuführen.
Ich dachte es mir fast.
Die jeweiligen Landeslisten mit Beißvorfällen wären aber immerhin ein Hinweis.
Hmmh.Zu viele Hunde sind erst garnicht registriert.
Hier Licht ins Dunkel zu bringen ist ebenfalls Sinn des Gesetzesvorschlags.
Jeder Hund registriet.
Jeder Hund zu einem Teamtest.
Jeder Hund der in definiertem Maß auffällig ist, katalogisiert und
untersctützt ausgebildet.
Ad 1) Hier ist es wie mit den Listenhunden:
Es wird sich nicht umsetzen lassen. Und es trifft überwiegend die Halter, die eh greifbar sind, weil sie ihre Hunde ordnungsgemäß anmelden.
Wie ich schon schrieb: Ich fürchte, wer wirklich richtig verantwortungslos mit seinem Hund umgeht, und dem nicht nur Leberwurstbrot zu fressen gibt und ihn auf's Sofa lässt - dem ist die herrschende Gesetzeslage egal.
Und zu diesem hier
Peter (auch wenn du das nicht geschrieben hast Du bist gegen die Vorratsdatenspeicherung und gegen die allgegenwärtige Überwachung durch den Staat und unterstützt so ein Konzept?Jeder Hund der in definiertem Maß auffällig ist, katalogisiert und
untersctützt ausgebildet.
Widerspricht sich das nicht etwas?
Ich konnte nicht nach K zur Demo, mir ging's nicht so gut (wie das halt so ist in der Schwangerschaft) - aber ich wäre gern gekommen. Allerdings widerstrebt mir euer Vorschlag aus genau diesem Grund.
Cesar Millan ist aber Amerikaner, oder?Die Zahlen die ich angegeben haben stammen von Feddersen Petersen (Gesprächen) und von Hans Schlegel (Seminaren und Gesprächen) sowie Cesar Milan (Mailverkehr).
Erfahrungen und Schilderung aus Therapien von auffälligen Hunden.
Nahm man den Hunden die Angst, oder die Frustration so waren die Problem gelöst.
Was weiß der über die Verhältnisse hier?
Klar ist ein Hund ein Hund, aber wie der Hund lebt, und was an seinem Verhalten ein Problem darstellt, hängt doch sehr davon ab, wo er lebt? Und was die Gesellschaft von Hunden erwartet?
Entschuldige, dass ich wieder mit "meinem" Hund ankomme, aber wenn wir wo wohnen würden, wo es kaum andere Hunde gäbe, hätte der kein Problem. Und wäre kein Problem. Nun wohnen wir aber wo, wo es extrem viele andere Hunde gibt... - nur ein Beispiel.
Ein anderes Beispiel wäre eine Bekannte von mir aus Nevada, die Border Collies hat und mit denen auch semi-professionell Herding Trials macht. Keiner von ihren älteren Hunden ist leinenführig - brauchten die nicht, war Platz genug da, die waren nie an der Leine. Zwei kann man nicht mit Kindern zusammenlassen, weil sie diese hüten und notfalls rabiat ruhigstellen wollen, wenn die nicht brav wie die Schafe in ihrer Ecke bleiben. - Auf der Farm, wo sie früher gearbeitet hat (mit den Hunden) gab es keine Kinder, sie hat keine, also gab es keinen Grund, an dem Verhalten zu arbeiten - zumal ihr mangels Gelegenheit jahrelang nicht aufgefallen ist, dass es so sein könnte.
Hier wäre es unter Garantie früher aufgefallen, weil wir alle viel dichter aufeinander hocken.
Feddersen-Petersen ist Wissenschaftlerin. Das ist insofern gut, als es mir sagt, dass zumindest ihre Veröffentlichungen von anderen kompetenten Kollegen gegengelesen wurden - diesem Prozedere muss sich jeder Naturwissenschaftler stellen. Ich kann sie mir notfalls besorgen (lassen) und nachlesen, was sie geschrieben hat.
Ich kann auch (erstmal) davon ausgehen, dass sie, wenn sie sagt, so und so viele Prozent aller Hunde verhalten sich so und so, eine hinreichend große und von der Auswahl her repräsentative Stichprobe untersucht hat, und dass ihre Untersuchung und vor allem die Definition der Verhaltenskategorien wissenschaftlich stichhaltig ist.
Ich könnte sogar in ihre Daten schauen und nachsehen, ob ich mit ihrer Interpretation übereinstimme - dafür reicht mein eigenes Statistikwissen möglicherweise grade noch aus, sonst müsste ich mir bisschen Arbeit machen. (Bitte nicht als Angeberei lesen, sondern als Aufzählung von Tatsachen. Wenn es ums Fliegen ginge, und ich wäre Pilotin, würde auch niemand von mir erwarten, dass ich so tue, als könne ich das nicht, oder?)
Damit könnte ich also etwas anfangen.
Schlegel dagegen ist mit Sicherheit kein Wissenschaftler. Das macht ihn nicht zu einem schlechteren Menschen, und es heißt auch nicht, dass er von Hunden keine Ahnung hat. Vielleicht hat er davon, wie man mit ihnen im Alltag umgeht, sogar mehr Ahnung als Frau FP. Das würde mich keineswegs wundern.
Hätte ich die Wahl zwischen ihm und ihr für einen alltagspraktischen Tipp, würde ich immer Herrn S. wählen.
Aber: (Großes Aber
Wenn Herr S. in einem Seminar, Buch oder Interview behauptet, 85% aller aggressiven Hunde verhielten sich nach seiner Erfahrung aus Grund X so und so - dann weiß zumindest ich (unabhängig davon, was ich sonst von ihm halte - um dazu etwas zu sagen, kenn ich ihn und seine Arbeit zu wenig) eines nicht:
Meint er:
A 85 % aller Hunde, die er jemals gesehen hat?
B 85% aller Hunde?
C 85 % der Hunde, mit denen er gearbeitet hat?
Falls B: Woher weiß er das?
Falls C, fällt mir spontan dazu ein:
Vielleicht liegt das daran, dass er mit aggressiven Hunden arbeitet? Vielleicht liegt das daran, dass er mit dieser Art von Hunden besonders erfolgreich ist, sodass die sich irgendwann bei ihm sammeln (und die Sensibelchen mit Stressproblemen woanders?)?
Und falls nicht, kann es immer noch daran liegen, wie er Angst und Frustration definiert, und das ist nirgends festgehalten, er nennt einfach 85% allen Verhaltens so, während vielleicht eine Turid Ruugaas 85% allen Fehlverhaltens auf "Stress" zurückführt (während sich die Hunde bei näherem Hinsehen erstaunlich ähnlich verhalten).
Das ist jetzt natürlich nicht ausschließlich auf Schlegel gemünzt, sondern im Prinzip auf jeden Experten auf jedem Fachgebiet - aber genau darum hab ich so Probleme damit, mir das Denken und die Definitionen so ausgeprägt vorkauen zu lassen.
Denn letztlich müssen wir diese Aussage von Herrn S. (oder Herrn B. oder, oder...) erstmal primär darum glauben, weil sie von Herrn S. oder Herrn B. oder Frau R. vorgebracht wurde. Die einfach sagen: "Ich seh das so, mit meiner Expertise." - Und vielleicht noch: "Und mein Erfolg gibt mir Recht!"
(Ich glaub eher: Wenn du den jeweiligen Hund richtig anpackst, ist ihm egal, wie du nennst, was er hat. Es macht höchstens für den hundeunkundigen Gesetzgeber einen Unterschied, ob du etwas "Stress" oder "Aggression" nennst - vor Stress muss man ein Lebewesen schützen, Aggression muss gemaßregelt und reguliert werden. Aber das ist meine Meinung und sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluss.)
Zu Frau PF
Hier müsste man echt den Kontext kennen. Die Aussage allein ist viel zu pauschal. Nicht jeder gefährliche Hund ist durch Reizarmut gefährlich, oder durch Reizarmut nicht in sein Umfeld eingepasst. Manchmal ist es auch umgekehrt.Gefährliche Hunde sind nicht in ihr Umfeld eingepaßt, bedingt durch Reizarmut.
Da hat sie völlig Recht. Das betrifft aber auch die Kategorisierung und damit die Auswertung (s.o.)Fazit: Die ökologischen Bedingungen einer Datenerhebung sind von ausschlaggebender Bedeutung (Ausschluß von Variablen!).
Das heißt in andren Worten aber nichts als: Die bestehenden Gesetze haben ausgereicht, sie wurden nur nicht angewendet. Das ist genau dasselbe wie bei den immer wieder auftretenden Kindesmisshandlungen. Zumindest bei denen, die durch die Presse gehen, liegt in der Mehrheit ein nicht böswilliges aber fahrlässiges Versäumnis der entsprechenden Ämter vor.Gefährliche Hunde resultieren in aller Regel aus bestimmten Mensch - Hund Beziehungen. Es geht um soziologische Probleme, Defizite. Auffällig gewordene Hunde waren es, die schwer verletzten oder töteten, ihre Opfer könnten heute noch leben, wenn der Vollzug der damaligen Legislative effektiver gewesen wäre.
Daran hätten strengere Gesetze nichts geändert, wenn die auch nicht besser durchgesetzt worden wären.
Dem stimme ich prinzipiell zu.Gefährliche Hunde sind nicht stabil (sozialer Status!) in Gruppen eingepaßt, haben Defizite im Sozialverhalten, sind in ihrem Verhalten nicht oder schlecht zu beeinflussen, zeigen ein unausgewogenes Sozialverhalten. Aggressionsverhalten tritt nicht als Regulativ, vielmehr als Symptom einer Verhaltensstörung auf.
Aber die Frage ist doch: Ist vor diesem Hintergrund schon Omas keifender Pudel ein gefährlicher Hund?
Der unangeleinte "Der tut nix", der dummbatzig jeden angeleinten Hund freudig begrüßt und dann eventuell auf's Dach kriegt, weil er sich vom Besitzer nicht abrufen lässt, ein gefährlicher Hund?
Der Schäferhund, der die Omma von den Füßen reißt, weil er ner Katze hinterherwill, außer für die Besitzerin (und die Katze) ein "gefährlicher Hund"?
Zeigen alle diese Hunde Symptome von Verhaltensstörungen?
Sind die alle Angst- oder Frustrationsaggressiv?
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen.5. Darstellung der Anforderungen an ein Heimtierzuchtgesetz.
Wer jetzt, ich?Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie Lust und Zeit hätten unsere Ideen mit zu formen und mit uns gemeinsam diese Statistiken erstellen würden.
Lust ja, Zeit schwangerschaftsbedingt nur begrenzt im Augenblick. (Das soll jetzt kein Kneifen sein, ich kann nur versprechen, was ich auch halten kann.)
Gibt es denn für euch oder jeden zugängliche Statistiken über gemeldete Mensch-Hund- oder Hund-Hund-Beißvorfälle in NRW?
(Werde mich diesbezüglich auch nochmal erkundigen, kenne wen, der im Kreis-Vet.-Amt arbeitet und vorher im Ministerium war, vielleicht kann die mir (bzw. euch) weiterhelfen).
Muss aber in einem Natalie zustimmen: Vielleicht wäre es sinnvoll, sich vorher auch nochmal mit dem Hund und Halter Entwurf auseinanderzusetzen (was ich, wie ich gestehen muss, bisher noch nicht getan habe.) Möglicherweise enthält der diese Daten schon.
So. Nu weiß ich zwar gar nicht mehr, was ich eigentlich wollte, aber ich muss jetzt eh erstmal ne Runde Arbeiten.
In diesem Sinne!