Woran machst Du den Unterschied zwischen "Staat" und "Gesellschaft" fest?ich denke, hier zeigt der staat, wo er sich seine probleme selber schafft. leiden muss dann die gesellschaft im ganzen und solche bedauernswerten opfer wie im vorliegenden fall.
Sind wir (die Gesellschaft) nicht alle "der Staat"?
Die drei Staatsgewalten sind genaugenommen doch von uns (den Wählern) beauftragt.
Und zu Deinem angesprochenen Fall:
Ich erinnere hier an so manche Äusserungen in diesem Thread, wo eine vorbeugende Massnahme als "zu kostenintensiv" bezeichnet wurde.
Hätte man also die komplette Familie wegschliessen sollen?
Grüße Klaus
ein ganz klares nein. wir sind nicht der staat. leider nicht. wir sind die gesellschaft. womöglich sollte der staat sich aus der gesellschaft bilden oder auch umgekehrt. aber so ist es meiner auffassung nicht mehr. ich für mich bin mitglied einer großen partei. ich bin mitglied aus überzeugung. dennoch muss ich sagen, ich stehe zurzeit nur hinter den wenigsten handlungen dieser partei. ich weiß, vielean anderen politisch und sozial aktiven aus verschiedenen richtungen geht es ähnlich.
ich bin bundesbürger und ich schätze und liebe unsere verfassung. sie ist eine der besten die es gibt. dennoch stehe ich hinter den wenigsten maßnahmen, welche aufgrund oder eher trotz dieser getätigt werden.
die gesellschaft will gleichheit und freiheit. sie will arbeit und bildung für möglichst viele. die gesellschaft will kindergartenplätze und ein ordentliches schulsystem.
der staat in der ausgestaltung der von dir erwähnten gewaltenteilung will überwachung im kleinen und im großen. kameras an allen ecken. computerlesbare und mit persönlichsten daten versehene ausweise. durchsuchungen der wohnung, des arbeitsplatzes und auch des computers. mit und ohne kenntnis des betroffenen und ungeachtet der beruflichen tätigkeit. der staat will wirtschaftlich handeln. schulen werden geschlossen, kranke nur unzureichend behandelt. ausländer, insbesondere asylanten werden nur noch in ausnahmefällen geduldet. wer rechtsschutz vor einem gericht sucht, der muss jahre einplanen. wer recht bekommen hat und dies durchsetzen will, der wird auf die staatlichen tücken der zwangsvollstreckung stoßen.
diese reihe kann man noch einige zeit fortsetzen. nein, so leid es mir tut, ich bin nicht der staat.
ja, man hätte sie damals zumindest entfernen müssen. entfernen aus der familie und aus dem umfeld. man hat es auch kurzfristig getan. die einrichtung, in welcher die drei jungens landeten wurde jedoch aus kostengründen geschlossen. auch dies kann man fortsetzen. es ist ja nicht so, dass nicht auch in jüngster vergangenheit kinder ums leben keamen. besonders schlimm sind dann immer die fälle, in denen der staat informirt war. aber er, vertreten durch den einzelnen überlasteten sachbearbeiter, konnte sich nicht kümmern. es wird halt gespart.
so leid es mir tut. ich bin ein teil der gesellschaft. das bin ich gerne. ich zahle meine steuern, leiste soziale dienste privat sowie beruflich und ich zeige, wenn nötig auch zivilcourage. ich bin aber nicht der staat. leider.
wie ich schon schrieb, ich möchte solche taten nicht entschuldigen. es schmerzt mich zu wissen, dass keiner der hier erwähnten fälle ernsthafte strafrechtliche folgen nach sich ziehen wird. ich finde es aber unerlässlich aufzuzeigen, dass sich der staat mit seiner sparpolitik genau solche probleme bewusst und langfristig heranzüchtet.
jetzt wird nach erziehungscamps geschrieen. es werden härtere strafen gefordert. blödsinn. viel gerede und kein erfolg. es wird auch nichts beschriebenes geben. wichtig wäre zum beispiel eine gezielte jugendarbeit. freiwillige hilfsdienste für familien, kinder und eltern und auch zwangsweise eingriffe in eben die familie. eine, wenn schon erforderliche prompte strafrechtliche verfolgung und aburteilung. echte, sofort einsetzende konsequenzen. aber das kostet geld und würde die verteidigung der bundesrepublik im kosovo, in afghanistan, im irak und sonstwo auf der welt gefährden. daher wird sich nichts ändern. oder besser, es wird sich nichts ins positive ändern. leider.
aber wer bin schon ich. leider.
pete