Es geht ganz pauschal
nur über die Schiene : Aufklärung, Kastration, Kennzeichnung mittels Tatto inkl. Registrierung dieser Tiere
Unser Verein macht auch Kastrationsaktionen - eigentlich andauernd, aber aktuell das erste Mal auf der HP propagiert
Das Problem wird durch einige Haupt-Faktoren jedes Jahr schlimmer / grösser / unlösbarer, die mir besonders aufgefallen sind :
1.)
- schlechte wirtschaftliche Lage der Menschen PLUS steigende Tierarztkosten, die Kastrationspreise wurden drastisch erhöht - man könnte meinen, statt DM wäre nur das €-Zeichen eingesetzt worden, die Summe blieb gleich....
Somit - sinkende Bereitschaft, Möglichkeit von Menschen, die Tiere kastrieren zu lassen.
Fazit der Leute : "was, 100 Euro für eine OP ??? Dann lass ich sie lieber werfen, die Jungen krieg ich schon irgendwie verschenkt".....
2.)
- Ansteigendes Klima, milde Winter - steigern die Geburtsraten / Anzahl der Würfe bei den Tieren, ganz grob gesagt : früher Maiwurf und Herbstwurf im Oktober hauptsächlich, inzwischen :
1. Wurf im April, 2. Wurf im Juli / Aug. und oftmals ein 3. Wurf im Okt./Nov. - und bei den Würfen ist die Anzahl der Weibchen deutlich gestiegen, was das Problem ins Desaster mutieren lässt...
Jeder kennt die Graphik : 1 Katzenpaar verursacht innerhalb von 10 Jahren 80.000.000 !! - also 80 MILLIONEN Nachkommen - wenn die Kette nicht unterbrochen wird.
3.)
- jährlich steigende, beträchtliche Mengen an Katzenwelpen und (für die breite Masse) besonders attraktiven, somit leicht vermittelbaren, jungen gesunden Katzen, die aus diversen Ländern importiert werden - einfach mal auf die Webseiten oder im Bekanntenkreis schauen, da findet man "en masse" rote, rot-weisse, helle bis weisse, dreifarbige, Schildpattkatzen sowie auch Siamkatzen / Siammixe usw. usf. - alles Tiere, die sehr gute Vermittlungschancen haben.
Diese Katzen hätten auch im Ursprungsland eine Chance. Vielleicht nicht so schnell / einfach wie hier - aber sie hätten sie. Und sie nehmen den vielen, vielen hier chancenlos sitzenden, graugetigerten oder schwarzen oder schwarzweissen Kätzchen definitiv eine Chance weg.
Auch wenn ich weiss, dass es vermutlich sinnlos ist, darauf hinzuweisen - ich habe NICHTS gegen Auslandstierschutz, sofern es mit der Situation hier
irgendwie vereinbar ist - und dies ist bei Hunden (m.M.) der Fall, denn viele importierte Hunde sind genau solche Tiere, die man hier in TH nicht findet.
Bei Katzen ist es anders - es gibt ein dermassen unbeschreibliches grosses Katzenelend hier - das VERSTECKT existiert, deshalb sehen es die Meisten leider erst gar nicht, was nicht heisst, dass es hier nicht vorhanden ist. Hier leben die Tiere auf Friedhöfen, auf alten Fabrikgeländen, auf verlassenen Grundstücken, in Schrebergartensiedlungen, werden überall gescheucht, werden sehr scheu, trauen sich nur in der Dämmerung raus = man SIEHT SIE NICHT. Aber es gibt sie hier : die Welpen mit geplatzten Augen, herausgeeiterten Augen, würfeweise wird krepiert an Seuche und Schnupfen, da Keiner die Würmchen mit Medizin und Nahrung versorgt, auch hier werden Katzen erschlagen, ertränkt, ersäuft, vergiftet - da Katzen hier in einem Ausmass streunen (und die Gemeinden fühlen sich nicht zuständig "das sind WILDtiere"), dass sie als Plage und Ungeziefer betrachtet werden !
Und solange es in einer Stadt von der Grössenordnung Düsseldorf schätzungsweise 70.000 !!! streunende Katzen gibt, die KEIN Zuhause haben, KEINE Nahrung / med. Versorgung und diese Zahlen steigen ja, müssen wir uns endlich eingestehen, dass wir hier ein RIESIGES Problem haben vor Ort.
Die Katze ist nicht nur inzwischen HAUSTIER NUMMER 1 - sie ist ganz klar auch bereits seit langem PROBLEMTIER NUMMER 1.
Deshalb kann ich es nicht gut finden, wenn hier die Vermittlung immer und immer schwerer bis unmöglich wird, die Tierheime / Katzenhilfen voll sitzen und nicht wissen wohin / woher, dass in riesiger Zahl o.g. Katzen hier hinkommen.
Oder dass es leider defakto Tierheime gibt, die als einzigen Rat an Menschen mit zugelaufenen Katzen dann ablassen : "einfach einen Eimer kaltes Wasser drüber und bloss nicht füttern, dann löst sich das Problem"
Oder dass es TH gibt, die erwachsene, unkastrierte Katzen abgeben.
PS : Ich habe selbst 2 Katzen aus Spanien, die Beide vor Ort keinerlei Chance gehabt hätten. Eine EKH mit zermatschten Hinterpfoten, sie kann nur auf 3 Beinen laufen, da das vierte zu sehr lädiert ist. Und eine Siamkatze, die dort vor Ort vom TA eingeschläfert werden sollte, weil sie wie tollwütig war, keinen an sich ranliess, sie noch nichtmals medizinisch versorgt werden konnte, so aggressiv war sie.
Was ich damit sagen will, ich finde es in Ordnung, wenn Katzen, die in Spanien oder Italien oder Griechenland oder wo auch immer KEINE Chance auf ein Zuhause hätten, hierhin vermittelt werden, sofern es vorab Interessenten gibt. Die Chance dürfte hier wirklich grösser sein, ganz besonders tierliebe Menschen zu finden, die auch eine Katze mit Handicap nehmen. Blinde oder dreibeinige oder taube Tiere beispielsweise. Dafür findet sich in Deutschland oftmals sogar schneller ein Zuhause als für eine "normale" Katze.
Und nun - einmal teeren und federn, bitte....