Wesenstest in Niedersachsen
Dr. Ute Borowski-Wörner ist die einzige Ärztin im Landkreis Oldenburg, die Kampfhunde auf ihr Aggressionspotenzial testet und darüber entscheidet, ob die Hunde weiterleben dürfen oder eingeschläfert werden müssen. Borowski-Wörner hat ein gutes Händchen für Hunde. "Ich habe Hunde seit ich denken kann", sagt die 57-jährige Tierärztin.
Ihre große Erfahrung mit Hunden kommt der Tierfreundin bei ihrer Arbeit zugute. Einige der von vielen als gefährlich eingestuften Tiere kann sie gar vom Leinen- und Maulkorbzwang befreien.
Knapp 30 Kampfhunde hat die Ärztin bislang geprüft. Fast alle haben den so genannten Wesenstest bestanden. Ein Dobermann muss zur Nachprüfung.
Den Test bezeichnet Borowski-Wörner als "sehr stressig" für die Hunde. Und mit dieser Einschätzung hat die Hundeexpertin wohl Recht. Videoaufnahmen, die sie von den Tests zur Dokumentation ihrer Arbeit gemacht hat, zeigen, welche Hürden die Hunde nehmen müssen, um nicht eingeschläfert zu werden beziehungsweise um die Leine und den Maulkorb zu Hause lassen zu dürfen. Nach der Kampfhunde-Verordnung des Landes Niedersachsen müssen Hunde der Kategorie 1, also Bullterrier, Pitbulls und American Staffordshire-Terrier, zum Wesenstest. Fallen sie durch, ist das ihr Tod. Für die Kategorie 2-Hunde (etwa Rottweiler und Dobermänner) ist der 1000 Mark teure Test freiwillig. Sie können durch Bestehen des Testes vom Leinen- und Maulkorbzwang befreit werden.
Kein leichtes "Spiel": Der Test dauert etwa zwei bis drei Stunden. Getestet wird der Kampfhund von der Ärztin und ihrem Mann Karl August, vier bis sechs Testpersonen sowie mindestens zwei Testhunden. Hin und wieder kommen hier die Dogge und der Rottweiler von Borowski-Wörner zum Einsatz. Typische Testsituationen sind etwa, dass sich der Hund, angebunden an einer kurzen Leine, von einer fremden Person streicheln lassen muss. So wie es beispielsweise in der Realität vor einem Supermarkt passieren könnte. Überhaupt sind die Testsituationen nah an der Realität. Alles könnte bei einem Spaziergang mit dem Hund auf offener Straße passieren: Ein Fahrradfahrer klingelt und radelt dem Hund fast über die Pfoten, jemand schreit und brüllt das Tier wütend an, jemand stolpert beim Passieren des Hundes, jemand macht Spielbewegungen vor dem Vierbeiner, jemand erschreckt den Hund, jemand fährt mit einem Kinderwagen, aus dem lautes Babygeschrei tönt, an dem Hund vorbei. Freilich wird der Prüfling auch mit Artgenossen zusammengebracht: Die bellenden Hunde, die vor dem Hundehalter und dem Hund stehen, oder die Konfrontation mit einem selbstsicheren Rüden beziehungsweise einer Hündin sind nur zwei von mehreren Situationen, in denen geprüft wird, wie der Hund auf seine "Kollegen" reagiert.
Nach dem Test fällt Borowski-Wörner ihr Urteil und hält die Ergebnisse in einem Gutachten fest. "Wenn ein Hund den Test besteht, ist er nicht gefährlich", ist sich die Tierärztin sicher. Der Test sei "gut und zuverlässig". Das Problem sei lediglich, dass nur Hundebesitzer kommen, die an ihren Tieren hängen. "Die Kriminellen, die aus ihren Hunden Kampfmaschinen gemacht haben, verstecken ihre Tiere im Keller oder töten sie", meint Borowski-Wörner.
Aber kann man den Hund nicht auch nach dem bestandenen Test abrichten? "Das geht kaum", sagt Borowski-Wörner, "denn für einen ,richtigen' Kampfhund muss der Grundstein in den ersten Monaten gelegt werden, die Hunde werden aber frühestens nach 15 Monaten getestet."
Dr. Ute Borowski-Wörner ist die einzige Ärztin im Landkreis Oldenburg, die Kampfhunde auf ihr Aggressionspotenzial testet und darüber entscheidet, ob die Hunde weiterleben dürfen oder eingeschläfert werden müssen. Borowski-Wörner hat ein gutes Händchen für Hunde. "Ich habe Hunde seit ich denken kann", sagt die 57-jährige Tierärztin.
Ihre große Erfahrung mit Hunden kommt der Tierfreundin bei ihrer Arbeit zugute. Einige der von vielen als gefährlich eingestuften Tiere kann sie gar vom Leinen- und Maulkorbzwang befreien.
Knapp 30 Kampfhunde hat die Ärztin bislang geprüft. Fast alle haben den so genannten Wesenstest bestanden. Ein Dobermann muss zur Nachprüfung.
Den Test bezeichnet Borowski-Wörner als "sehr stressig" für die Hunde. Und mit dieser Einschätzung hat die Hundeexpertin wohl Recht. Videoaufnahmen, die sie von den Tests zur Dokumentation ihrer Arbeit gemacht hat, zeigen, welche Hürden die Hunde nehmen müssen, um nicht eingeschläfert zu werden beziehungsweise um die Leine und den Maulkorb zu Hause lassen zu dürfen. Nach der Kampfhunde-Verordnung des Landes Niedersachsen müssen Hunde der Kategorie 1, also Bullterrier, Pitbulls und American Staffordshire-Terrier, zum Wesenstest. Fallen sie durch, ist das ihr Tod. Für die Kategorie 2-Hunde (etwa Rottweiler und Dobermänner) ist der 1000 Mark teure Test freiwillig. Sie können durch Bestehen des Testes vom Leinen- und Maulkorbzwang befreit werden.
Kein leichtes "Spiel": Der Test dauert etwa zwei bis drei Stunden. Getestet wird der Kampfhund von der Ärztin und ihrem Mann Karl August, vier bis sechs Testpersonen sowie mindestens zwei Testhunden. Hin und wieder kommen hier die Dogge und der Rottweiler von Borowski-Wörner zum Einsatz. Typische Testsituationen sind etwa, dass sich der Hund, angebunden an einer kurzen Leine, von einer fremden Person streicheln lassen muss. So wie es beispielsweise in der Realität vor einem Supermarkt passieren könnte. Überhaupt sind die Testsituationen nah an der Realität. Alles könnte bei einem Spaziergang mit dem Hund auf offener Straße passieren: Ein Fahrradfahrer klingelt und radelt dem Hund fast über die Pfoten, jemand schreit und brüllt das Tier wütend an, jemand stolpert beim Passieren des Hundes, jemand macht Spielbewegungen vor dem Vierbeiner, jemand erschreckt den Hund, jemand fährt mit einem Kinderwagen, aus dem lautes Babygeschrei tönt, an dem Hund vorbei. Freilich wird der Prüfling auch mit Artgenossen zusammengebracht: Die bellenden Hunde, die vor dem Hundehalter und dem Hund stehen, oder die Konfrontation mit einem selbstsicheren Rüden beziehungsweise einer Hündin sind nur zwei von mehreren Situationen, in denen geprüft wird, wie der Hund auf seine "Kollegen" reagiert.
Nach dem Test fällt Borowski-Wörner ihr Urteil und hält die Ergebnisse in einem Gutachten fest. "Wenn ein Hund den Test besteht, ist er nicht gefährlich", ist sich die Tierärztin sicher. Der Test sei "gut und zuverlässig". Das Problem sei lediglich, dass nur Hundebesitzer kommen, die an ihren Tieren hängen. "Die Kriminellen, die aus ihren Hunden Kampfmaschinen gemacht haben, verstecken ihre Tiere im Keller oder töten sie", meint Borowski-Wörner.
Aber kann man den Hund nicht auch nach dem bestandenen Test abrichten? "Das geht kaum", sagt Borowski-Wörner, "denn für einen ,richtigen' Kampfhund muss der Grundstein in den ersten Monaten gelegt werden, die Hunde werden aber frühestens nach 15 Monaten getestet."