Wesen vom American Staffordshire Terrier im Rassestandard

Matcha

Hallo,

zuerst einmal die Formalien: Ich bin Matcha (grüner Tee... omnom ^^), weiblich, noch 26 Jahre alt, habe aber noch keinen Hund. Irgendwann soll natürlich ein schnuckeliges Hundeschnäutzelchen einziehen, aber dafür hat es noch Zeit. Bis dahin wollte ich, weil noch nie einen Hunde besessen habe, ein bisschen Hundeerfahrung sammeln.
Aber das alles hat grad überhaupt nichts mit meinem eigentlichen Anliegen zu tun (ich hab nur irgendwo mal gelesen, man soll sich vorstellen, sonst bekommt man keine Fragen beantwortet ^^)

Nun zu meiner Frage:
Warum ist bein American Staffordshire Terrier kein Wesen/Charakter im Rassestandard angegeben, obwohl dieser doch sehr verwandt mit dem Pit Bull ist und dieser im Standard des UKC Kinderfreundlichkeit aufweisen soll und aggressives Verhalten gegenüber Menschen uncharakteristisch ist. Warum wurde dies nicht in den Rassestandard des American Staffordshire Terriers übernommen? Weiß das zufällig jemand? ^^

Viele Grüße, Matcha :)
 
  • 19. April 2024
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Kinderfreundlich, der ist gut.
Der Hund muss Kinder kennenlernen, einfach sagen die Rasse ist kinderfreundlich ist nicht wahr.

Untypisch ist aggressives Verhalten gegenüber Menschen schon, kommt aber vor. Nur weil es geschrieben steht muss es nicht so sein.
 
Danke für deine Antwort @APBT18 :)

Wird das denn einfach so gesagt? Wie entstehen denn Rassestandards? Stellen diese nicht Zuchtziele dar bzw. das Idealbild wonach gestrebt wird?
(ja, mir ist klar, dass das bei Hinterhofzuchten und Vermehrern sowieso egal ist, aber die streben auch nicht nach dem Standard (vielleicht gerade das Äußere) und sind sowieso sehr fragwürdig)
 
naja, beim AST steht "Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.". Da geht es allgemein um Verhaltensstörungen, also jedes Verhalten was beim Hund nicht in die aktuelle Zeit, Gesellschaft ... passt.
 
Ah, danke @Matthias W. :)
Das habe ich so noch gar nicht gesehen.

Nun stellt sich mir aber die Frage: Wer bestimmt das Verhalten der aktuellen Zeit/Gesellschaft? (klar, die Zeit und die Gesellschaft, aber ist das nicht sehr allgemein gehalten? Sollte es vielleicht so allgemein gehalten werden? Damit dieser Standard lange Bestand hat? Und welches Verhalten nimmt man dann? Das vom DSH? Vom Dackel? Labrador? Eine bunte Mischung aus allen Hunden? Oder einfach: es muss halt passen? (also, wisst ihr was ich meine?)

Und: Analog zu dem was APBT18 schon geschrieben hatte zu den Kindern: ist Verhalten nicht sehr von der Erziehung usw. abhängig? Sollte dann so etwas eigentlich gar nicht im Rassestandard stehen? (Andererseits: Mut oder Jagdverhalten ist auch Verhalten, was wahrscheinlich nicht so deutlich erziehbar oder aberziehbar ist)

Oder mir ist gerade noch ein Gedanke gekommen: Sind Hunde, bei denen besondere Kinderfreundlichkeit im Rassestandard steht eher dazu geneigt Kinder toll zu finden bzw. mit denen umzugehen, wenn sie denn welche kennen gelernt haben? Andere Hunderassen akzeptieren nach erfolgtem Kennenlernen eventuell nur Kinder (nach dem Motto: Leben und Leben lassen)?
 
Hi und herzlich Willkommen im Forum.

Ich möchte mal nur auf den Punkt Kinderfreundlichkeit eingehen... das ist eine hundliche Charaktereigenschaft die so gut wie ausschließlich erworben wird und nicht genetisch festgelegt ist.

Kinderfreundlichkeit in den Rassestandard zu schreiben ist rein logisch gesehen absoluter Quatsch, ist halt aber nett zu lesen.
Ein Dobermann, der gut mit Kindern sozialisiert wurde, ist vielleicht hektisch und rüpelig und hyperaktiv (das bringt er genetisch mit), aber durchaus kinderlieb. Ein Golden Retriever, der zwar von Haus aus eher unbedarft und ruhiger ist, aber in der Prägephase negative Erfahrungen mit Kindern gemacht hat, kann sich durchaus zu einem ganz und gar nicht kinderlieben Hund entwickeln.

Zur Kinderfreundlichkeit von Hunden jeglicher Rasse sei gesagt: Hundefreundliche Kinder haben kinderfreundliche Hunde.
Wenn man seinen Hund gut sozialisiert und ihm in der Prägephase viele positive Begegnungen mit Kindern ermöglicht, bekommt man aller wahrscheinlichkeit einen kinderfreundlichen Hund. Ebenso, wenn ein Welpe mit einem hundefreundlichen Kind aufwächst, das ihn nicht ärgert und ihm nicht weh tut.

Genetisch festgelegt sind dagegen z.B. Wesenszüge wie eine niedrige oder höhere Reizschwelle, wobei man hier durchaus sagen kann, dass ein Hund mit hoher Reizschwelle wahrscheinlich eher zu Kinderfreundlichkeit neigen wird als einer mit niedriger Reizschwelle.

Kinderfreundlichkeit kann man mit Jagdtrieb z.B. gar nicht vergleichen, denn Jagdtrieb ist in sehr hohem Maße genetisch bedingt und es ist ein Trieb, ein Ur-Trieb - während Kinderfreundlichkeit eine rein erlernte und nicht genetisch fixierte Eigenschaft ist.

Gruß
tessa
 
Vielen Dank @tessa für deine ausführliche Antwort :)

Also stimmst du durchaus damit überein, dass es Verhaltensweisen gibt, die, da sie stark genetisch fixiert sind / Triebe sind, nicht so gut beeinflussbar sind, aber andererseits auch erlernte Verhaltensweisen gibt, die logischerweise beeifnlussbar sind?
Meint dann der Rassestandard des AmStaffs bei Verhaltensstörungen ausschließlich die gentisch fixierten? Oder auch die erlernten? Andereseits werden ja die erlernten dann nicht weitergegeben, damit wäre es sinnlos, solche von der Zucht auszuschließen, wenn das alles nur erlernt wäre...? Und enn es nur nach den gentisch fixierten gehen würde, welche Verhaltensweisen wären dann eine Störung?

Und war dann beim Pit Bull das selektieren nach "menschenfreundlichen" Hunden (damit sie in der Pit beim Trennen der Hunde keine Menschen angehen), auch nur eine erworbene Sache und demnach sinnlos diese danach zu selektieren?

Und warum steht die hohe bzw. niedrige Reizschwelle nicht in den Rassestandards?
 
Meint dann der Rassestandard des AmStaffs bei Verhaltensstörungen ausschließlich die gentisch fixierten? Oder auch die erlernten? Andereseits werden ja die erlernten dann nicht weitergegeben, damit wäre es sinnlos, solche von der Zucht auszuschließen, wenn das alles nur erlernt wäre...?
Nein, eine ängstliche Hündin kann dieses Verhalten auch durch Nachahmung an ihre Welpen weiter geben, wenn es nicht genetisch bedingt ist. Außerdem werden manche Eigenschaften die nicht direkt erblich sind auch an die Nachkommen weitergegeben, zB wenn die Hündin in der Trächtigkeit starkem Stress ausgesetzt ist wirkt sich das auf die Fähigkeit der Welpen aus mit Stress umzugehen.

MMn ist es daher durchaus sinnvoll verhaltensauffällige Hunde auch dann aus der Zucht auszuschließen wenn das Verhalten nicht (nur?) genetisch bedingt ist.

In der Praxis ist es im Normalfall eh kaum zu klären ob ein Hund, der wegen Wesensmängeln durch die Zuchtzulassung rasselt, diese ererbt oder erlernt hat.
 
eine ängstliche Hündin kann dieses Verhalten auch durch Nachahmung an ihre Welpen weiter geben, wenn es nicht genetisch bedingt ist.
mein erster hund wurde nie geplagt und hat meine kinder gehasst.
Kann hier vielleicht die Nachahmung duch die Mutter greifen? Andererseits: Wenn das Hündin-Welpen-Gespann nie zusammen auf Kinder getroffen hätte, dann dürfte sich daraus keine Abneigung entwickeln, oder?

@toubab : Darf ich fragen welche Rasse dein erster Hund hatte?

wenn die Hündin in der Trächtigkeit starkem Stress ausgesetzt ist wirkt sich das auf die Fähigkeit der Welpen aus mit Stress umzugehen.
Gibt es aber nicht auch Tiere, die trotzalledem wesensfeste Hunde werden? Hat dies dann ausschließlich etwas mit Erziehung zu tun? (oder ist das wieder diese durch Ausnahmen bestätigte Regel?)

Was bedeutet eigentlich Wesensfest? Der Hund verhält sich so, wie es der Rassestandard von ihm verlangt? Wahrscheinlich eher: der Hund reagiert angemessen auf Umweltreize? Diese sind aber je nach Rasse wiederum für jeden Hund anders, also doch Richtung Rassestandard? Aber wenn keine Reizschwelle angegeben ist, wie kann man das dann einschätzen, ob etwas angemessen war? (Das ein Hund keine grundlosen Aggressionen zeigen soll, ist mir bewusst, aber das allein kann wesensfest nicht bedeuten, würde das Wesen dann ja nur auf die Aggression beschränkt werden... oder doch?)

Kann jemand noch etwas zu der niedrigen/hohen Reizschwelle etwas sagen, warum diese nicht in den Standards steht?
 
Was bedeutet eigentlich Wesensfest? Der Hund verhält sich so, wie es der Rassestandard von ihm verlangt?
In den meisten Rassenstandards stehen mMn eher Allgemeinplätzchen zum Thema Verhalten. Auch was den Phänotyp angeht sieht man ja an den Veränderungen im Erscheinungsbild bei gleich gebliebenem Rassestandard wie interpretationsfähig das ist.
Wahrscheinlich eher: der Hund reagiert angemessen auf Umweltreize? Diese sind aber je nach Rasse wiederum für jeden Hund anders, also doch Richtung Rassestandard?
Die Durchführungsordnung, Bewertungsrichtlinien und Richterschulungen liegen bei den Rassezuchtvereinen. Entsprechend variiert da auch die Überprüfung von reiner Ausstellungsbewertung bis zu Arbeitsprüfung und Wesensüberprüfung, je nach Rasse.
Aber wenn keine Reizschwelle angegeben ist, wie kann man das dann einschätzen, ob etwas angemessen war?
Es gibt ja schon Sachen die ein Hund unabhängig von Temperament und Reizschwelle zeigt, z.B. ob er auf neutrale/freundliche Menschen aggressiv reagiert, wie schnell er sich nach einem Schreckreiz wieder fängt, ob er es schafft auf etwas zuzugehen und sich anzuschauen dass ihn ängstigt usw... Welche Reaktionen dann (noch) angemessen sind, entscheidet dann letztlich wieder der RZV.
 
Mein erster hund war ein bearded collie, er war 7 monate alt als das erste kind kam und 17 monate als das zweite eintraf.

Er war sehr wesensfest, 150% gehorsam. Ich vermute im nachhinein, das er dermassen respekt fuer mich hatte, das er sich nicht alzu nahe bei die kinder aufhalten wollte.
 
Wie schon gesagt entscheidet der jeweilige rasseclub, wie sie das wesen gerne haetten. Nicht jeder rasse sollte zum beispiel " unerschrocken" sein, oder wachsam. Es gibt rassen die reserviert fremden gegenueber sind und das auch sein duerfen, ich kenne jedoch keine rasse wo es erlaubt ist den wesensrichter mal in die haende zu beissen. Man belehre mich wenns nicht so ist.
 
Die Durchführungsordnung, Bewertungsrichtlinien und Richterschulungen liegen bei den Rassezuchtvereinen. Entsprechend variiert da auch die Überprüfung von reiner Ausstellungsbewertung bis zu Arbeitsprüfung und Wesensüberprüfung, je nach Rasse.
Muss das Wesen komplett überprüft werden? Der Staffbull hat im Standard stehen, dass er besonders liebevoll zu Kindern ist. Wird das dann überhaupt überprüft? Bzw. wie wird das überprüft?

Ich sehe: Ich habe noch viel zu lernen ^^ Das sind für mich alles noch Böhmische Dörfer ^^

Ich vermute im nachhinein, das er dermassen respekt fuer mich hatte, das er sich nicht alzu nahe bei die kinder aufhalten wollte.
Meinst du, dass er, weil er so viel Respekt zu dir hatte, sich deswegen nicht an die Kinder getraut hat und ihnen lieber ausgewichen ist, als dass er eventuell irgendwann dir missfallen hätte, weil er den Kindern zu nahe kam? (weißt du was ich meine? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gerade so rüberbringen kann, wie ich es meine XD)
 
Muss das Wesen komplett überprüft werden? Der Staffbull hat im Standard stehen, dass er besonders liebevoll zu Kindern ist. Wird das dann überhaupt überprüft? Bzw. wie wird das überprüft?

Je nach Rasse gibt es so eine Art "Wesenstest", den der Hund vor der Zuchttauglichkeit durchlaufen muss. Da wird dann aber eher der generelle Charakter überprüft, als jetzt im Speziellen die Kinderfreundlichkeit, soweit ich weiß.
Hier kannst du mal schauen wie so etwas bei den American Bulldogs abläuft:
 
@Matcha

Genau das meine ich, aus angst das ich als mutterhuendin auf ihm los gehe, wenn er die kinder iwie zu nahe kommt.
 
Auf den normalen Ausstellungen wird beim Wesen eines Bull and Terriers eigentlich nur darauf geachtet, wie der Hund mit dem ganzen Drumherum klar kommt (möglichst sicher und unbefangen) und wie er auf den Richter reagiert. Es wird erwartet, dass der Hund dem Richter freundlich und aufgeschlossen begegnen und an sich rumfummeln lässt. Anzeichen von Angst, Scheu oder Aggression können zur Disqualifikation führen.

Zusätzlich gibt es spezielle Wesenstest (teilweise für die Zuchtzulassung vorgeschrieben). Die sind dann schon etwas anspruchsvoller als das, was bei einer normalen Ausstellung abläuft, also mit knallenden Geräuschen, Spalierlaufen durch eine Menschengruppe etc.

Warum beim AmStaff nur der "sprichwörtliche Mut" im Standard steht, weiß ich nicht. Was "Mut" bei einem Hund bedeutet, ist ja ohnehin fraglich bzw. Auslegungssache. Persönlich wäre mir ein Hinweis auf eine hohe Reizschwelle auch lieber als so ein Quatsch wie "kinderfreundlich". Aber Wesensbeschreibungungen im Standard haben manchmal mehr mit Marketing zu tun, als mit sachlicher Information.
 
Ich gebe toubab recht!

Ich habe zwei Kinder und zwei Hunde die mit den Jungs zusammen aufgewachsen sind. Die Eine von beiden hat Kinder immer nur gedultet, ist ihnen nur aus dem Weg gegangen und für sie habe ich auch nie die Hand ins Feuer gelegt. Sie mag einfach keine Kinder!
Die Andere liebt sie abgöttisch....
 
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