Kommen wir nun zu dem wichtigsten Teil eines Fotoapperates, dem Film oder heute dem Chip und den Objektiven.
Dazu empfehle ich die Lektüre auf Wikipedia, insbesondere den Teil der Chipgrößen:
Dem früher am meisten verbreitetem Bildformat, sei es als Negativfilm oder Diafilm, dem Kleinbild mit 24x36mm steht heute der Bildchip mit gleicher Größe gegenüber und ist nur bei Kameras der gehobenen Preisklasse zu finden.
Aber warum ist ein solcher Chip besser?
Nun, das wird etwas klarer, wenn man statt der reinen Längen/Breiten-Maße, das Flächenmaß betrachtet.
Wenn wir nun den 1"-Chip z.B. der Sony RX-100-V oder den Nikon J oder V-Modellen ansehen und die Fläche betrachten haben wir rund 115qmm zu rund 850qmm bei einem Kleinbildchip. Handy oder günstige Kompaktknipsen haben Chips, die in der Fläche deutlich kleiner sind!!
Und es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich das gleiche Bild auf einen winzigen Chip mit weniger als 100qmm oder sogar weniger als 50qmm belichte oder einem Kleinbildchip mit über 850qmm.
Die verwendbare Lichtmenge ist um den gleichen Faktor größer, wie es auch die Fläche ist!!
Und dann kommen noch die "lichtstarken" für das Kleinbild gerechnete Objektive ins Spiel
Jetzt möge der Einwand kommen, mein Handy hat aber auch eine Linse mit offener Blende f2,8, also "Lichtstark".
Dazu vielleicht ein wenig technisches Grundwissen: Blende bezeichnet die Öffnung des Objektives, Je größer die Blende (kleiner die Blendenzahl) desto mehr Licht kommt auf den Sensor.
Das ist soweit korrekt, wenn man nur die Zahl nimmt.
Leider ist es keine absolute Zahl, sondern lediglich eine Verhältniszahl. Und jetzt wird ein Schuh daraus.
Jetzt muss ich ein wenig ausholen oder vereinfachen....
Nehmen wir mal ein Kleinbildobjektiv mit 50mm Brennweite (das Standart-Objektiv in der Kleinbildfotografie), so rechnet man 50mm geteilt durch f2,8, entspricht einer tatsächlichen Öffnung von knapp 18mm!!
Und jetzt nehmen wir ein übliches 24mm Objektiv an einer günstigen Kompaktknipse oder einem Handy und jetzt wirds kompliziert.
Diese Teile haben nämlich kein 24mm-Objektiv sondern ein Ojektiv, das einen ähnlichen Bildwinkel/Bildeindruck hat, wie ein Kleinbildobjektivmit 24mm. Tatsächlich hat das Objektiv nur 9mm Brennweite, im besten Falle!
Teile ich jetzt 9mm durch die Lichtstärke-Verhältniszahl von 2,8 bleiben gerade mal 3mm tatsächlicher Öffnung übrig.
Und das ist nur der Durchmesser!
Um die Menge des Lichtes zu ermessen, die durch das Objektiv kann, müssen wir die Fläche der Öffnung wissen.
Also stellen wir fest, r² x pi! D.h. 18mm ergeben 9² x pi = 254qmm und 1,5² x pi = 7qmm!!!
Die Handykamera kann also nur den 36stel Teil der Lichtmenge erfassen wie ein einfaches 50mm/f2,8 Objektiv für Kleinbild.
Die Fotoindustrie, speziell die Handyhersteller wollen uns also weiß machen, unser neues Handy mit einer Kamera mit einer Lichtstärke von 2,8 oder besser wäre in irgendeiner Weise vergleichbar mit einer Kleinbild oder besser!?? Zumindest lässt er den Verbraucher in dem Glauben....
Weit gefehlt!!