VPG / Abt. C

Giladu

KSG-Kirkitadse™
20 Jahre Mitglied
Neiiiiiiin, ich will nicht diskutieren, ich möchte mir nur informieren.

Ich habe weder etwas für noch gegen VPG, weiß aber auch so gut wie gar nichts darüber, was im Schutzdienst überhaupt gemacht wird.

Angeregt durch einen Beitrag von Amy in den letzten Tagen, wo von Pfosten- oder Pfahlarbeit (?) die Rede war, möchte ich jetzt einfach mal mehr wissen.

Habt ihr vielleicht eine Linkempfehlung, wo ich kurz und knapp nachlesen kann? Wenn ich nur Prüfungsordnungen lese, kann ich mir darunter wahrscheinlich nicht viel vorstellen.

Ihr könnt euch natürlich auch gern die Mühe machen, selbst zu schreiben. :)

Ich weiß, daß die VPGler hier aus nachvollziehbaren Gründen schnell mißtrauisch werden ;) , aber ich möchte keinesfalls eine neue Diskussion anzetteln und bitte insbesondere die VPG-Gegner, es in diesem Thread bei bloßen Informationen zu belassen und nicht über das Für und Wider zu diskutieren.

Ich möchte auch nicht über Ausbildungsmethoden diskutieren, sondern schlicht wissen, welche Übungen beim Schutzdienst gemacht werden.

Wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen würde!
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Hi Giladu ... hast du hier schon mal geguckt?
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zu faul zum googlen?;)

gib mal Pfahlarbeit ein und Du wirst schnell fündig.
 
Nach PO läuft der Schutzdienst folgendermaßen ab:

1. Revieren:
Der HF geht mit seinem freifolgenden Hund auf einer gedachten Mittellinie bis zum Ende des HuPla-es. Er schickt den Hund von Versteck zu Versteck (auf jeder Seite des Platzes stehen 3). Dabei muß immer die Seite gewechselt werden, also von links nach rechts, wieder zum linken Versteck, dann rüber zum rechten.... , der HF bleibt immer auf der gedachten Mittellinie, bewegt sich nur mit dem Hund nach vorn. Der Hund umläuft eng die 6 Verstecke, im letzten steht der Helfer.

2. stellen und verbellen:
Der Hund bleibt am letzten Versteck und verbellt, den im Versteck ruhig stehenden Helfer, durchgängig. Dabei bleibt der HF an der Stelle stehen, vor der aus er den Hund zum letzten Versteck geschickt hat.

3. abrufen und Transport zur Ablagestelle:
Der HF stellt sich ca. 4m hinter den bellenden Hund und ruft ihn vom Helfer ab "Hier", "Fuß". Sitzt der Hund neben dem HF, tritt der Helfer aus dem Versteck, geht um dieses herum und stellt sich einige Meter vor dem Versteck mit dem Rücken zum HF auf.
Hund und HF gehen (nach Stillstand des Helfers) hinterher, bleiben einige Meter hinter ihm stehen, der Hund wird ins "Platz" gelegt. Dann entfernt sich der HF vom Hund und geht ins Verbellversteck.

4. Verhinderung eines Fluchtversuchs
Ist der HF verschwunden, rennt der Helfer plötzlich vor dem Hund weg. Der Hund muß sofort nachsetzen und den Helfer durch Biß in den Ärmel am schnellen Weiterlaufen hindern. Hier muß der Hund den Helfer während einer bestimmten Meterzahl zu fassen gekriegt haben. Nach Stillstand des Helfers läßt der Hund ab und bewacht ihn.

5. "Überfall" auf den Hund
Wenige Sekunden nach der letzten Übung überfällt der Helfer den Hund, d.h. er bewegt sich auf den, dicht vor ihm bewachenden, Hund zu. Der Hund greift sich wieder den Ärmel und wird an diesem vom Helfer bedrängt, der Helfer läuft also mit Hund nach vorn. Dabei erhält der Hund 2 Schläge mit dem Softstock auf den Widerrist. Nach Stillstand des Helfers läßt der Hund ab.
Jetzt tritt der HF zu seinem Hund und bringt ihn ins "Sitz".

6. Rückentransport mit Überfall:
Nach Anweisung des HF dreht sich der Helfer um und bewegt sich weg. Hund und HF folgen in kleiner Entfernung mit "Fuß". Idealerweise geht der Helfer während des Transportes einmal nach links und einmal nach rechts weg, Hund und HF folgen natürlich.
Während des Transportes dreht sich der Helfer plötzlich um und "überfällt" HF und Hund. Der Hund verhindert dies durch den Anbiß im Ärmel und trennt nach Stillstand des Helfers.

7. Seitentransport zum Leistungsrichter:
Nach Ablassen des Hundes tritt der HF an ihn heran, geht mit dem Hund ("Fuß") um den Helfer, stellt sich an dessen rechte Seite (so ist der Hund zwischen den Beiden) und nimmt dem Helfer dabei den Softstock ab.
Anschließend gehen sie zum LR und übergeben diesem den Softstock.
Bei dieser Übung geht der Hund "Fuß", bewacht dabei aber den Helfer, schaut also nach links hoch.

8. langer "Gang"
Der HF geht mit seinem Hund ("Fuß") auf der gedachten Mittellinie bis knapp in die Ausgangsposition der ganzen Abteilung, dreht sich mit Hund um und stellt sich mit dem sitzenden Hund auf. Dabei kann der Hund frei sitzen oder am Halsband gehalten werden.
Ein anderer Helfer rennt aus dem Verbellversteck quer über den Platz, dreht auf der gedachten Mittellinie Richtung Hund und HF und rennt diesen entgegen.
Der HF schickt seinen Hund dem Helfer entgegen, der Hund greift in den Ärmel.
Nach Stillstand des Helfers erfolgt wieder eine kurze Bewachungsphase.

9. "Überfall" auf den Hund
s. Punkt 5

10. Seitentransport zum LR
s. Punkt 7

Während des gesamten Schutzdienstes muß der Hund immer in der Hand des HF stehen. Die Griffe sollten ruhig und fest sein, die Bewachungsphasen aktiv, d.h. der Hund "fordert" den Helfer heraus, ohne ihn dabei zu belästigen.

Ich bevorzuge die Arbeit ohne Stachelhalsband. Lieber ist der Hund mal an der Leine, um ihm die nötige Sicherheit von hinten zu geben, obwohl mir auch hier der selbstsichere, frei arbeitende Hund besser gefällt;).
Auch bei den Revierübungen lasse ich den Hund gern allein arbeiten. Ein guter Helfer aktiviert den Hund, ohne ihn nach vorn zu ziehen o.ä. ;). Will der Hund dabei einbeißen, sperrt ihn der Helfer. Dadurch fordert der Hund noch mehr.
Was mir wichtig ist, viel Ruhe sollte der Schutzdienst enthalten, abgewechselt mit Aktionen für den Hund.
Idealerweise glaubt der Hund, er bestimmt den Ablauf ;)

watson
 
Wo wohnst Du denn?
Vielleicht kann Dir hier einer nen guten Tip geben, wo Du Dir in Deiner Nähe mal einen schönen Schutzdienst anschauen könntest, bzw. vielleicht gibt´s auch mal ne gute Veranstaltung in Deiner Nähe...? :hallo:
 
Vielen Dank, Watson. Genau sowas habe ich gesucht.

@scully
Ich dachte, es wäre rübergekommen, daß das Thema "Pfahl" lediglich der Anlaß für meine allgemeine Frage war und ich nichts spezielles darüber wissen wollte. Aber danke für Deine Hilfe.

@Christy
Daran habe ich auch schon gedacht. Wenn ich ein bißchen besser Bescheid weiß, werde ich mir sicher auch mal etwas anschauen. Aber jetzt, ohne einen blassen Schimmer, worauf es überhaupt ankommt, hat das vermutlich wenig Sinn.
 
@Giladu: Am 22/23. April findet in Meerbusch-Kaarst die Sichtungsprüfung des DSV statt. Vermutlich werde ich dort mit Enya die VPG2 führen. Bei Interesse hättest Du da einen geduldigen Kommentator und Fragen-Beantworter (soweit ich das kann). Ist ja quasi bei Dir um die Ecke :) .

LG
Mareike
 
@bones
Ui, das würde sich anbieten, ist ja wirklich nebenan. Das ist ein sehr nettes Angebot von Dir. Wo genau findet es statt? Auch wenn Du dann keine Zeit für mich haben solltest, zuschauen würde ich gerne mal.
 
Laut DSV-Website (ich kenne den Verein glaube ich gar nicht:(

HSV Meerbusch/Kaarst
Broichweg 10
40667 Meerbusch

LG
Mareike
 
Wenn Du einen Schutzdienst-Video sehen möchtest, dann kannst Du auf und dann dort auf Videogalerie.
Dort hats ein Schutzdienstvideo von der IPO 3 im Nov. 2005. Nur der "Abtransport" fehlt, da muss ich nochmal nachbearbeiten, hab ich versehentlich rausgeschnitten. Ansonsten ists der komplette Schutzdienst.
 
Die simulieren eine Stresssituation, in der sich der gestellte Bösewicht wehrt. Damit gewöhnt sich der Hund an diesen Stress und packt weiterhin (hoffentlich) fest zu. Im Ernstfall soll er dann auch unter Schlägen den Bösewicht festhalten.
Schläge mit Softstock tun nicht weh (selbst an mir ausprobiert). Der ist aus Nylon.
 
@Martin: Wir trainieren aber doch im Sport nicht für irgendeinen Ernstfall?! Das hörte sich jetzt ein bisschen so an, als wäre der Sport ein Diensthundtraining...

@Mischlingsbande: Im Prinzip geht es um die Durchsetzungsfähigkeit und Belastbarkeit/ Härte des Hundes. Vergleichen kann man das ganz gut mit folgender Situation:
Du spielst Ball mit Deinem Hund. Der Ball landet in Brennesseln/ Disteln/ Wasser/ Gestrüpp o.Ä.
Ob Dein Hund den Ball da herausholt ist hauptsächlich von zwei Dingen abhängig: 1. dem Trieb (wie wichtig ist ihm der Ball?) und 2. der Belastbarkeit (welche "Widrigkeiten" überwindet er?).
Beides wird im Bereich Schutzdienst durch das Bedrängen des Hundes und die Stockschläge abgefragt.

LG
Mareike
 
bones schrieb:
@Martin: Wir trainieren aber doch im Sport nicht für irgendeinen Ernstfall?! Das hörte sich jetzt ein bisschen so an, als wäre der Sport ein Diensthundtraining...

@Mischlingsbande: Im Prinzip geht es um die Durchsetzungsfähigkeit und Belastbarkeit/ Härte des Hundes. Vergleichen kann man das ganz gut mit folgender Situation:
Du spielst Ball mit Deinem Hund. Der Ball landet in Brennesseln/ Disteln/ Wasser/ Gestrüpp o.Ä.
Ob Dein Hund den Ball da herausholt ist hauptsächlich von zwei Dingen abhängig: 1. dem Trieb (wie wichtig ist ihm der Ball?) und 2. der Belastbarkeit (welche "Widrigkeiten" überwindet er?).
Beides wird im Bereich Schutzdienst durch das Bedrängen des Hundes und die Stockschläge abgefragt.

LG
Mareike
Ich meinte wie du schreibst, dass der Hund unter Belastung/Stress immer noch feste zupackt.
Das mit dem Ernstfall war ungeschickt formuliert.

Ich finde VPG ,mit artgerechter qualifizierter Ausbildung aufgebaut, übrigens gut. Nur leider ist die Verlockung zur "Pokaljagd" größer als bei anderen Sportarten, glaube ich. Meiner Meinung nach tummeln sich beim VPG immer noch überproportional viele von vorgestern.
 
@Martin: Ich weiß dass Du das weißt;) . Hab's nur nochmal verdeutlichen wollen für Neulinge im VPG-Bereich. Da wird sehr schnell mal etwas falsch verstanden, gerade wenn es um den Unterschied zwischen Sport und Ernst geht;) .
"Fest zupacken" ist schon die absolute Kür, die meisten Hunde würden laufen gehen... Wobei man im VPG ja auch vieles gut kaschieren kann;) . Aussagekräftiger in Bezug auf das Grundwesen des Hundes sind da sicher Dinge wie Ringsport, KNPV, DMC-Körung usw.

LG
Mareike
 
@ bones: Auch dir danke für deine Antwort.

Aber die Stockschläge tun dem Hund wirklich nicht weh? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Und eben diese Schläge haben für mich so einen negativen Beigeschmack. Ansonsten find ich Schutzdienst interessant zum gucken.


@ Giladu: Weißt du schon, ob du am 22. oder 23.April gucken fährst?
 
Nur mal nebenbei: Ich weiß noch nicht, ob ich an beiden Tagen da sein kann, hängt vom Dienst ab.
@Mischlingsbande: Nein, die Stockschläge im VPG tun nicht weh. Man kann natürlich auch etwas fester hauen oder an die falsche Stelle, dann sind sie sicher unangenehm.
Wenn wir uns am 22/23 sehen, haue ich Dich mal, ok? Darfst auch zurückhauen:lol: .

LG
Mareike
 
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