Unterzucker trotz Traubenzucker

Ninja26

10 Jahre Mitglied
Erstmal zur Vorgeschichte:
Diva ist häufig auf Spaziergängen "durchgedreht", d.h. sie rannte, fing an zu ziehen, war nicht ansprechbar, röchelte und taumelte dann.
Nach kurzer Zeit hörte das auf und sie war wieder ganz normal.
Anfangs haben wir das auf ihren Herzfehler geschoben.

Jetzt waren wir beim TA und haben dort ihr Blut testen lassen, ihr Glucosewert lag bei 25.
Unser TA meinte dann, dass wir ihr erstmal bei diesen Anfällen Traubenzucker geben sollten und beobachten sollten, ob es sich verbessert.
Haben wir dann auch gemacht, regelmäßig vor Spaziergängen bzw. vor dem Spielen Traubenzucker gegeben.
Für uns sah es so aus, als wenn es anschlagen würde.
Dann haben wir mit dem TA vereinbart, dass wir alle zwei Stunden zum Blutabnehmen kommen sollten, um zu sehen, wann ihr Glucosewert sinkt oder steigt.

Gesagt getan:
Donnerstag um 8:00 haben wir angefangen, sie taumelte vor der Tür beim Tierarzt und er hat sie reingetragen und Blut abgenommen, anschließend haben wir ihr Traubenzucker gegeben und sie war wieder ansprechbar.
Ihr Wert lag da nur bei 20.
Um 10:00 ist ihr wert auf 42 gestiegen, ohne Traubenzucker
Um 11:40 haben wir ihr wieder Zucker gegeben, weil sie nach dem Blutabnehmen spazieren gehen sollte.
Der Wert um 12:00 war wieder schlechter.
Wir konnten beobachten, dass ihr Wert immer nach dem Traubenzucker runterging, ohne Traubenzucker war er höher, aber immer noch weit unter dem Normalwert.

Im Urin war kein Zucker enthalten, so dass man eine Nierenkrankheit ausschließen kann.
Ihr Blut ist jetzt nach England geschickt worden, weil es dort noch andere Testmethoden gibt.

Wir sind ratlos, unser TA auch, er hat noch mit TÄ aus Kliniken gesprochen und auch die wussten keinen Rat.
Irgendwo in Divas Körper verliert sich die Glucose.
Bis wir die Testergebnisse aus England haben, sollen wir erstmal das Futter umstellen, denn unser TA verspricht sich aus den Ergebnissen die Lösung für unsere Maus.

Hat irgendjemand schon Erfahrunge mit diesen Symptomen gemacht???
 
  • 18. April 2024
  • #Anzeige
Hi Ninja26 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Warte mal... im Prinzip schon.

Also, theoretisch. Ich müsste das aber nachlesen, es könnte etwas dauern, sonst bring ich es noch durcheinander und schreib hier Quatsch. Ich finde die Symptome spontan aber nicht so ungewöhnlich, bloß die Umstände krieg ich grade nicht zusammen.

Mehr später,

Lektoratte
 
So, da bin ich wieder. Ging ja im Prinzip doch recht schnell.

Also:
Um das ganze aufzudröseln, musst du wissen, wie das mit dem Zucker funktioniert.
Gelangen Kohlehydrate ins Blut, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das bindet an den Insulinrezeptor und der sorgt dann letztlich dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen transportiert werden kann. Damit sinkt der Glukosespiegel im Blut ab, und in den Zellen steigt er an.

Bei einer "Überzuckerung" ist zu wenig Insulin da oder es funktioniert nicht richtig. Im Blut herrscht Glukosestau, in den Zellen (da, wo es wichtig wäre) Mangel.

Bei einer Unterzuckerung ist zu viel Insulin oder zu wenig Zucker da. Das kann zB passieren, wenn ein Diabetiker (der Insulin nicht selbst herstellen kann) sich eine bestimmte Menge Insulin spritzt, dann aber zu wenig isst. Dann wird per Insulin alle Glukose in die Zellen "gesogen", vom Körper kommt aber nix nach und gleichzeitig läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Durch den niedrigen Blutzuckerspiegel kriegt der Körper "Unterversorgung" signalisiert und schaltet auf standby.

Allerdings dauert der ganze Aufnahmeprozess ein bisschen. Beim Test auf Diabetes mellitus ( ) wird zwei Stunden nach Glukosegabe gemessen. Es ist also immer ein bisschen Zeitverzögerung einzukalkulieren. Wie die genau aussieht, damit bin ich überfragt. Dafür komme ich zu sehr von der biochemischen Seite her... Es mag sein, dass das direkte Messen der Werte nach Glukosegabe nicht sinnvoll ist, aber vielleicht auch doch.

Die Symptome, die Diva zeigt, wären aber eigentlich typisch für folgende Stoffwechselausgangslage:

Ihr gebt Traubenzucker. Dadurch wird Insulin ausgeschüttet, und die gegebene Glukose "verschwindet" in den Zellen. Dem Hund geht es erstmal besser, weil der "Brennstoffmangel" in den Zellen verschwindet. Aber - es kommt kein Zucker nach, bzw. es wurde zu viel Insulin ausgeschüttet. Dadurch kommt es nach der Glukosegabe im Blut zu einem Mangel - es wird mehr Zucker abtransportiert, als gut wäre.

Das nennt man " " - also "Unterzuckerung nach einer Mahlzeit".


Eine Ursache könnte ein sog. sein. Dieser entsteht manchmal zu Beginn eines Autoimmun bedingten Diabetes dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse nur noch zeitweilig Insulin produziert, und dann, wenn es grad mal geht, quasi in überschießender Art und Weise.

Eine weitere Ursache (die auch durch einen latenten Diabetes verursacht sein kann) ist folgende:

Normalerweise werden Schwankungen im Blutzuckerspiegel (etwa nach einer Mahlzeit) durch den Körper ausgeglichen, indem er bei Unterzuckerung Glykogen aus der Leber (das ist die Speicherform der Glukose) in mobile Glukose umwandelt. Ist ein Überangebot an Nahrung da, wird wieder Glukose in Glykogen umgewandelt.

Bei Diabetes ist jetzt das Problem, dass die Leberzellen keine Glukose mehr nachbekommen. Sie brauchen wie alle anderen Zellen die Stimulation durch das Insulin dafür, und die kriegen sie nicht mehr, oder längere Zeit nicht. Der Glykogenspeicher ist also irgendwann leer, und dann können eben auch solche an sich ganz normalen Schwankungen nach einer Mahlzeit nicht mehr ausgeglichen werden.

In diesem Fall funktioniert auch die "Soforthilfe" durch Glukosegabe nicht richtig, weil die ja nur das "Glukosetief" ausgleichen soll, bis von der Leber welche nachgeliefert wird. Bloß kommt da eben nix!

Oder: Die Mobilisation von Glykogen funktioniert nicht richtig, auch wenn welches vorhanden ist. Daran ist eine ganze Enzymkette beteiligt, und die arbeitet nicht, oder viel langsamer als normal, und kann bei großer Beanspruchung, zB unter Stress, einfach nicht mithalten.

Dann hättest du bei extremer Ausprägung dieselben Symptome, als wenn gar kein Glykogen mehr da wäre. Es liegt in der Leber und kommt nicht raus. Oder eben nur langsam (Eventuell wäre in dem Fall die Leber durch Glykogeneinlagerungen vergrößert, das muss aber wohl nicht sein.)

Nu frag mich mal. Ich hab das auch, ich weiß aber nemmer, wie das korrekt heißt - komm ich unter Stress oder muss viel denken, unterzuckere ich und muss dringend was essen, sonst gehen im Hirn die Lichter aus oder ich klapp zusammen. Ich find den Artikel dazu aber jetzt nicht mehr.

Auf jeden Fall würde ich euren Hund einem Tierarzt vorstellen (nicht drauf verlassen, dass deiner "einen Kollegen fragt"), der auf Diabetes beim Hund spezialisiert ist. Ich glaube, der kann da eher etwas zu sagen, und würde vermutlich die Symptome eher deuten können.

Und er muss sich den Hund dazu ansehen. Und vielleicht selbst einen oder mehrere Tests machen, und zwar unter ganz bestimmten Bedingungen.

Dein TA scheint zumindest vom Zuckerstoffwechsel nicht so viel Ahnung zu haben, wenn er nicht weiß, dass es durchaus normal ist, dass nach den Mahlzeiten der Zuckerspiegel etwas sinkt.

Darum übrigens wird am Ende eines Menüs immer ein süßer Nachtisch gereicht - der soll nämlich dieses (durch das üppige Essen = viel Insulinausschüttung) u.U. auch bei normalen Menschen entstehende Zuckerloch und die resultierende Müdigkeit abmildern. ;)

Vielleicht könntet ihr auch nach Gießen in die Uni-Klinik fahren? Da sollte es zumindest Leute geben, die noch wissen, wie der Zuckerstoffwechsel im Detail funktioniert, bei mir ist das ja auch schon etwas (hust) länger her.

Hoffe, es hilft dir trotzdem irgendwie weiter.

Liebe Grüße und gute Besserung für Diva,

Lektoratte
 
Ach ja, eines ist mir noch eingefallen:

Es gibt auf jeden Fall Humanmediziner, die sich auf Diabetes usw. spezialisiert haben.

Eine Liste findest du zB

Wenn du keinen darauf spezialisierten Tierarzt findest, könntest du vielleicht einen Termin bei einem solchen für Menschen abmachen (wobei du allerdings von vorneherein sagen solltest, wofür du diesen brauchst - nicht, dass er dann sagt, er macht es nicht), und die Ergebnisse mit ihm besprechen. Der Zuckerstoffwechsel ist bei Mensch und Hund nicht so verschieden.

War jetzt nur so eine Idee.

Liebe Grüße und gute Nacht,

Lektoratte
 
Hallo Lektoratte,

vielen Dank erstmal für die super Informationen :)
Bei dem Insulintagestest wurde ja festgestellt, dass egal ob Traubenzucker oder Mahlzeit ständig Unterzucker herrscht, der Wert ist nie über 45 gestiegen (obwohl sie an dem Tag mehr als sonst gefressen hat).

Unser TA hat einige Diabetestiere und meinte, dass er so einen Fall wie Diva nur aus Lehrbüchern kennt und das die ganze Symptomatik sehr selten ist.
Er hat uns auch sehr viel erzählt über irgendwelche Werte, die halt in England getestet werden müssen, aber ich war irgendwie völlig durch den Wind und hab das meiste sofort wieder vergessen.

Wir werden jetzt erstmal die Testergebnisse aus England abwarten und hoffen, dass es keine Hinweise auf einen Bauchspeicheldrüsentumor gibt oder das die Lösung durch die Tests gefunden wird.

Divchen wurde übrigens im Tierheim mit Enzymen behandelt, da die Werte der Bauchspeicheldrüse viel zu hoch waren.
Diese Werte sind jetzt wieder im Normalbereich und wir hoffen, dass es tatsächlich "nur" Diabetes ist.

Wenn ich mehr weiß, werde ich mal Laut geben.
Danke!
 
Hallo Lektoratte,

vielen Dank erstmal für die super Informationen :)

Bitte, gern geschehen!

Bei dem Insulintagestest wurde ja festgestellt, dass egal ob Traubenzucker oder Mahlzeit ständig Unterzucker herrscht, der Wert ist nie über 45 gestiegen (obwohl sie an dem Tag mehr als sonst gefressen hat).

Verstehe. Ich vermute mal, dass euer Eindruck, der Traubenzucker habe ihr geholfen, trotzdem nicht ganz falsch ist - der Organismus stellt sich, wenn die Unterzuckerung schleichend beginnt, bis zu einem gewissen Grad darauf ein und kann dann erheblich stärkere Mangelzustände tolerieren, als ein Gesunder das könnte, den derselbe Zustand ganz plötzlich trifft.

Als Beispiel aus einer anderen Ecke: Wir hatten mal eine Mukoviszidose-Patientin aus einem Kriegsgebiet im Labor und in der Klinik zur Behandlung, die von frühester Jugend an kaum behandelt wordenb war. Die war 14 Jahre alt und hatte eine Lungenfunktion von 18 (!) %. Ein "normaler Mensch" wäre damit vermutlich beatmungspflichtig und müsste eventuell in Rollstuhl gefahren werden. Dieses Mädchen lief aber ganz normal herum und zog sogar seinen Koffer selbst. Allerdings war's halt so, dass sie, sowie sie eine Auszeit hatte (Wartezeit, Essen), oft spontan in Tiefschlaf versank, um diese Anstrengung wettzumachen. - Sowas geht aber wie gesagt nicht nur bei Sauerstoff-Unterversorgung, sondern auch bei manchen anderen Mangelzuständen.

Unser TA hat einige Diabetestiere und meinte, dass er so einen Fall wie Diva nur aus Lehrbüchern kennt und das die ganze Symptomatik sehr selten ist.
Er hat uns auch sehr viel erzählt über irgendwelche Werte, die halt in England getestet werden müssen, aber ich war irgendwie völlig durch den Wind und hab das meiste sofort wieder vergessen.

Okay. Ja, das verstehe ich... das war auch sicher insgesamt recht stressig für euch alle, oder? Und man macht sich ja auch Sorgen.

Wir werden jetzt erstmal die Testergebnisse aus England abwarten und hoffen, dass es keine Hinweise auf einen Bauchspeicheldrüsentumor gibt oder das die Lösung durch die Tests gefunden wird.

Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen. Es gibt, finde ich, nichts schlimmeres, als nur zu wissen: "Es stimmt was nicht", aber nicht herauszufinden, was!

Divchen wurde übrigens im Tierheim mit Enzymen behandelt, da die Werte der Bauchspeicheldrüse viel zu hoch waren.
Diese Werte sind jetzt wieder im Normalbereich und wir hoffen, dass es tatsächlich "nur" Diabetes ist.

Die Werte waren zu hoch und sie bekam Enzyme?
Ist sie denn wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung behandelt worden?

Weißt du zufällig, was dort untersucht wurde, TLI oder Lipase/Amylase?

Wenn ich mehr weiß, werde ich mal Laut geben.

Ja, danke, das ist nett. Interessiert mich ja jetzt auch, was es denn genau gewesen ist. :) Ich hoffe, die englischen Tests helfen euch weiter!

LG,

Lektoratte
 
Verstehe. Ich vermute mal, dass euer Eindruck, der Traubenzucker habe ihr geholfen, trotzdem nicht ganz falsch ist - der Organismus stellt sich, wenn die Unterzuckerung schleichend beginnt, bis zu einem gewissen Grad darauf ein und kann dann erheblich stärkere Mangelzustände tolerieren, als ein Gesunder das könnte, den derselbe Zustand ganz plötzlich trifft.

Grundsätzlich bekommt sie jetzt auch wieder Traubenzucker, wenn sie "drüber" ist.
Dann geht es nach einer Zeit auch wieder und die Maus ist ansprechbar.
Ich mache mir allerdings Gedanken ob es gut für sie ist, da der Insulintest ja ausgesagt hat, dass der Zucker dann erstmal wieder runter geht.



Okay. Ja, das verstehe ich... das war auch sicher insgesamt recht stressig für euch alle, oder? Und man macht sich ja auch Sorgen

Das kannste laut sagen.
Diva ist beim Tierarzt so oder so schon unruhig und dann gleich noch 6 Mal am Tag hin war sehr belastend für die Maus.
Man weiß ja auch gar nicht, was sie in ihrem früheren Leben mitgemacht hat.



Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen. Es gibt, finde ich, nichts schlimmeres, als nur zu wissen: "Es stimmt was nicht", aber nicht herauszufinden, was!
Ja, es wäre ja auch noch alles einfacher, wenn man wenigstens einen Anhaltspunkt hätte, so dass man den Unterzucker direkt vermeiden könnte.
Momentan sind wir sehr vorsichtig mit Spielen und rumtoben, und sofort wenn sie auch nur anders zuckt, schrillen bei uns die Alarmglocken.




Die Werte waren zu hoch und sie bekam Enzyme?
Ist sie denn wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung behandelt worden?

Weißt du zufällig, was dort untersucht wurde, TLI oder Lipase/Amylase?
Wenn ich mehr weiß, werde ich mal Laut geben.

Ja, sie ist da behandelt worden, weil sie ständig erbrochen hat (allerdings hatte sie da gerade einen Schmerzmittelwechsel hinter sich und nach dem wieder auf ihr altes Schmerzmittel gewechselt wurde hat das aufgehört).
Ihre Lipasewerte waren überhöht.


Ja, danke, das ist nett. Interessiert mich ja jetzt auch, was es denn genau gewesen ist. :) Ich hoffe, die englischen Tests helfen euch weiter!

LG,

Lektoratte

Das hoffen wir auch, denn wir haben die kleine alte Maus ja jetzt erst etwas über 5 Monate.
In den letzten beiden Monaten fing sie dann an, nicht mehr so belastbar zu sein, was wir aber immer auf ihren Herzfehler geschoben haben.

Danke :)
 
So, Dienstag mittag haben wir einen Termin zum Ultraschall in Giessen in der Uni.
Die Zeichen stehen schlecht, das Labor auf England vermutet ein Insulinom :(

Wir hoffen sehr, dass sich dieser Verdacht nicht bestätigt.
 
@ Lektorratte: ganzdollBeifallklatsch! sehr gut geschrieben!
Ich hätte spontan auch auf Hyperinsulinismus getippt und wenn die Engländer auf ein Insulinom tippen, hätte sich das ja leíder bestätigt.
@ Ninja:Ich wünsche euch viel Kraft und hoffe mit, daß sich noch eine andere Erklärung mit einer günstigeren Prognose findet.
L.G.
Simone
 
Der Ultraschall hat keine Auffälligkeiten gezeigt.
Jedoch ist die einzige Erklärung für die ganzen Symptome ein Insulinom.

Divchen bekommt jetzt med. Welpenfutter (Hills p/d).
Momentan ist sie weitgehend anfallsfrei.

Wenn das Futter nicht mehr anschlägt werden wir auf Cortison umsteigen.
Die Lebenserwartung unserer süßen Maus ist ungewiss.

Mittlerweile denke ich, dass wir nun den Grund gefunden haben, warum so eine süße Maus ausgesetzt wurde.

Ich bin so wütend auf die vorherigen Besitzer, einen todkranken Hund einfach auszusetzen ohne einen Hinweis auf die Krankheiten zu geben.
Feiger geht es wohl kaum
 
Ich bin so wütend auf die vorherigen Besitzer, einen todkranken Hund einfach auszusetzen ohne einen Hinweis auf die Krankheiten zu geben.
Feiger geht es wohl kaum

Naja - seien wir mal fair, so weit es geht: Rauszufinden, was dahinter steckt, war nicht ganz einfach und erforderte eine Menge Engagement und Aufwand - da kenn ich (leider) einige Tierärzte, die damit absolut überfordert wären. (Und so traurig es ist, vielleicht nicht mal ein Blutbild empfehlen würden, kostet ja Geld...)

Es mag also gut sein, dass die Besitzer nicht wussten, dass der Hund überhaupt "krank" und nicht bloß einfach "komisch im Kopf" ist. Oder sie wussten nur, er ist krank, aber "keiner weiß, was es ist" (und wir haben weder Zeit noch Lust noch Geld, um es herauszufinden.)

Das macht die Sache an sich aber nicht besser.

Ich finde es wirklich erschreckend, wie gedankenlos manche Leute sind.

Im TH, wo Garri ursprünglich herkam, wurde mal ein Hund (Berner Sennen oder so die Größe) abgegeben, weil er erst den Besitzer und dann das Kind (oder umgekehrt) gebissen hatte. Er hat auch bei der Erstuntersuchung eine Pflegerin gebissen, denn der arme Möpp hatte einen fußballgroßen Tumor im Bauchraum und demzufolge Schmerzen wie verrückt.

Die Besitzer waren vor der Abgabe nicht ein einziges Mal mit ihm beim Tierarzt gewesen, keiner hat sich gefragt, warum der Hund nach 8 Jahren "mit einem Mal" bissig wurde. :sauer: Der war halt "gefährlich geworden" und musste weg, angeblich hatte auch der TA am Telefon dazu geraten. (Oder auch nicht.)

Der Tumor war operabel, der Hund kam tatsächlich durch und ist auf seine alten Tage noch gut vermittelt worden - ohne weitere Beißvorfälle. - Aber meist gehen diese Geschichten leider nicht so gut aus.

Ich wünsche euch und eurer Maus, dass ihr noch eine ebenso lange wie schöne Zeit miteinander habt.

LG,

Lektoratte
 
Ich bin so wütend auf die vorherigen Besitzer, einen todkranken Hund einfach auszusetzen ohne einen Hinweis auf die Krankheiten zu geben.
Feiger geht es wohl kaum

Wie lektoratte schon schrieb - es kann durchaus auch möglich sein, dass die früheren Besitzer sich zwar mühten, der Sache mit Hilfe von Tierärzten auf den Grund zu kommen, aber irgendwann verzweifelten, weil eben nichts bei raus kam (nichts im Sinne von nichts hilfreiches, was dann das Verhalten verbessert hätte)

der Gedanke ist so abwegig nicht, denn wenn ich an den Obi denke oder an lektorattes Garri - beide Stammkunden beim TA, Halter wirklich wegen jedem Furz sofort in "Hab-acht-Stellung" (nix für ungut lektoratte, weißt ja, ist net böse gemeint) und trotzdem ist das gesundheitliche echt schwierig in der Abklärung gewesen bzw. bei Garri ja immer noch in der "Mache"

aus dem Tierschutz weiß ich, dass Leute teilweise schon nach ein paar Monaten wegen vergleichsweise harmloser Dinge wie wiederholter Giardieninfektionen und sich daraus ergebenden hartnäckigen Magen-Darm-Problemen das "Handtuch werfen" - sind leider nicht alle so solidarisch (und auch innerlich stark genug) wie Du und Lektoratte
 
So, da bin ich wieder. Ging ja im Prinzip doch recht schnell.

Also:
Um das ganze aufzudröseln, musst du wissen, wie das mit dem Zucker funktioniert.
Gelangen Kohlehydrate ins Blut, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das bindet an den Insulinrezeptor und der sorgt dann letztlich dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen transportiert werden kann. Damit sinkt der Glukosespiegel im Blut ab, und in den Zellen steigt er an.

Bei einer "Überzuckerung" ist zu wenig Insulin da oder es funktioniert nicht richtig. Im Blut herrscht Glukosestau, in den Zellen (da, wo es wichtig wäre) Mangel.

Bei einer Unterzuckerung ist zu viel Insulin oder zu wenig Zucker da. Das kann zB passieren, wenn ein Diabetiker (der Insulin nicht selbst herstellen kann) sich eine bestimmte Menge Insulin spritzt, dann aber zu wenig isst. Dann wird per Insulin alle Glukose in die Zellen "gesogen", vom Körper kommt aber nix nach und gleichzeitig läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Durch den niedrigen Blutzuckerspiegel kriegt der Körper "Unterversorgung" signalisiert und schaltet auf standby.

Allerdings dauert der ganze Aufnahmeprozess ein bisschen. Beim Test auf Diabetes mellitus ( ) wird zwei Stunden nach Glukosegabe gemessen. Es ist also immer ein bisschen Zeitverzögerung einzukalkulieren. Wie die genau aussieht, damit bin ich überfragt. Dafür komme ich zu sehr von der biochemischen Seite her... Es mag sein, dass das direkte Messen der Werte nach Glukosegabe nicht sinnvoll ist, aber vielleicht auch doch.

Die Symptome, die Diva zeigt, wären aber eigentlich typisch für folgende Stoffwechselausgangslage:

Ihr gebt Traubenzucker. Dadurch wird Insulin ausgeschüttet, und die gegebene Glukose "verschwindet" in den Zellen. Dem Hund geht es erstmal besser, weil der "Brennstoffmangel" in den Zellen verschwindet. Aber - es kommt kein Zucker nach, bzw. es wurde zu viel Insulin ausgeschüttet. Dadurch kommt es nach der Glukosegabe im Blut zu einem Mangel - es wird mehr Zucker abtransportiert, als gut wäre.

Das nennt man " " - also "Unterzuckerung nach einer Mahlzeit".


Eine Ursache könnte ein sog. sein. Dieser entsteht manchmal zu Beginn eines Autoimmun bedingten Diabetes dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse nur noch zeitweilig Insulin produziert, und dann, wenn es grad mal geht, quasi in überschießender Art und Weise.

Eine weitere Ursache (die auch durch einen latenten Diabetes verursacht sein kann) ist folgende:

Normalerweise werden Schwankungen im Blutzuckerspiegel (etwa nach einer Mahlzeit) durch den Körper ausgeglichen, indem er bei Unterzuckerung Glykogen aus der Leber (das ist die Speicherform der Glukose) in mobile Glukose umwandelt. Ist ein Überangebot an Nahrung da, wird wieder Glukose in Glykogen umgewandelt.

Bei Diabetes ist jetzt das Problem, dass die Leberzellen keine Glukose mehr nachbekommen. Sie brauchen wie alle anderen Zellen die Stimulation durch das Insulin dafür, und die kriegen sie nicht mehr, oder längere Zeit nicht. Der Glykogenspeicher ist also irgendwann leer, und dann können eben auch solche an sich ganz normalen Schwankungen nach einer Mahlzeit nicht mehr ausgeglichen werden.

In diesem Fall funktioniert auch die "Soforthilfe" durch Glukosegabe nicht richtig, weil die ja nur das "Glukosetief" ausgleichen soll, bis von der Leber welche nachgeliefert wird. Bloß kommt da eben nix!

Oder: Die Mobilisation von Glykogen funktioniert nicht richtig, auch wenn welches vorhanden ist. Daran ist eine ganze Enzymkette beteiligt, und die arbeitet nicht, oder viel langsamer als normal, und kann bei großer Beanspruchung, zB unter Stress, einfach nicht mithalten.

Dann hättest du bei extremer Ausprägung dieselben Symptome, als wenn gar kein Glykogen mehr da wäre. Es liegt in der Leber und kommt nicht raus. Oder eben nur langsam (Eventuell wäre in dem Fall die Leber durch Glykogeneinlagerungen vergrößert, das muss aber wohl nicht sein.)

Nu frag mich mal. Ich hab das auch, ich weiß aber nemmer, wie das korrekt heißt - komm ich unter Stress oder muss viel denken, unterzuckere ich und muss dringend was essen, sonst gehen im Hirn die Lichter aus oder ich klapp zusammen. Ich find den Artikel dazu aber jetzt nicht mehr.

Auf jeden Fall würde ich euren Hund einem Tierarzt vorstellen (nicht drauf verlassen, dass deiner "einen Kollegen fragt"), der auf Diabetes beim Hund spezialisiert ist. Ich glaube, der kann da eher etwas zu sagen, und würde vermutlich die Symptome eher deuten können.

Und er muss sich den Hund dazu ansehen. Und vielleicht selbst einen oder mehrere Tests machen, und zwar unter ganz bestimmten Bedingungen.

Dein TA scheint zumindest vom Zuckerstoffwechsel nicht so viel Ahnung zu haben, wenn er nicht weiß, dass es durchaus normal ist, dass nach den Mahlzeiten der Zuckerspiegel etwas sinkt.

Darum übrigens wird am Ende eines Menüs immer ein süßer Nachtisch gereicht - der soll nämlich dieses (durch das üppige Essen = viel Insulinausschüttung) u.U. auch bei normalen Menschen entstehende Zuckerloch und die resultierende Müdigkeit abmildern. ;)

Vielleicht könntet ihr auch nach Gießen in die Uni-Klinik fahren? Da sollte es zumindest Leute geben, die noch wissen, wie der Zuckerstoffwechsel im Detail funktioniert, bei mir ist das ja auch schon etwas (hust) länger her.

Hoffe, es hilft dir trotzdem irgendwie weiter.

Liebe Grüße und gute Besserung für Diva,

Lektoratte


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hallo, ich habe bei einer Recherche gestern diese Forum mit dem obiog für mich sehr interessanten Artikel aufgestöbert.
Kurz zu Mir, ich lebe seit etwa 6 Jahren in Vilnius / Litauen.
Wir haben zwei Yorkshire Terrier, Maziukas ( Kleiner ) 8 Jahre alt, sowie Lukutis ( Lukas ) 5 jahre alt.

Unser Sorgenkind ist Lukutis, bis anfang diesen Jahres oftmals Hypeaktiv und sehr Nervös. Im März diesen Jahres klappte er buchstäblich an einem Vormittag zusammen. Er konnte nicht mehr sehen und hatte motorische Probleme. Zuerst dachten wir an einen Schlaganfall, brachten Lukutis umgehend zu unserem Tierarzt ( einer der guten ). Er stellte eine Herzinsuffizienz ( eine Herzklappe arbeitet nur unzureichend ). , verbunden mit einer Wassereinlagerung in der Lunge fest. Er verordnete VETMEDIN 1.25 mg für das Herz, sowie zusätzlich Furosemid 40 mg. zur Entwässerung. 1-2 Wochen war in Folge alles Okay mit Lukutis, dann stellten wir fest, dass er zusehends unruhiger war, bis zu einem Morgen, als abermals leichte motirische Störungen, verbunden mit Zittern auftraten. Wieder ab zum TA. Es stellte sich bei einem Bluttest heraus, dass Lukutis nur noch einen Blutzuckerwert von etwa 1.98 hatte. In den folgenden Fagen verabreichten wir 4 x täglich zusätzlich einen Teelöffel Glukose. Folgende Untersuchungen ergaben Blutwerte von 3.5 4.2, 4,6, 3,2. Auf Empfehlung des Arztes reduzierten wir nun die Glukosezugabe auf 1 - 2 Teelöffel pro Tag. Es lief einige Wochen gut, bis er wegen einer Ohrinfektion eine Kortisonspritze bekam.
2-3 Tage Später wieder die gleichen Glukose- Mangelerscheinungen. Ein Test ergab wieder nur etwa 2,5
Seit nun etwa 2-3 Wochen geben wir wieder Regelmäßig ca5-5 x täglich einen Teelöffel Glykosepulver ( gelöst in Flüssigleit, oder auch direkt aus einer Futterschale ). Wir haben uns ein eigenes Blutzuckermessgerät zugelegt, da die Tierarztbesuche den Hund jedesmal ganz extrem belasten. Trotz der relativ großen Menge von Glukose kommt der Blutzuckerspiegel gerade einmal an einen Wert von 2,8 - 3.0 , was immer noch extrem niedrig ist.
Sie beschrieben oben u.a. , wie ich verstehe, dass es zu einem Aufschaukeln kommen kann. Gluckosezugabe erhöht Insulin, dass wiederum mehr Zucker in die Zellen verlagert. Also entsteht erneut ein höherer Bedarf an Glukose.
Der TA sagte, dass der Hund einen zu hohen Insulinspiegel hat.
Meine Frage, - gibt es irgend eine Möglichkeit, das vom Körper produzierte Insulin zu reduzieren, bzw irgendwie zu beeinflussen ? - vielleicht auch durch Ernährungsumstellung ( wir füttern sein einigen Jahren Rafus, das ist naturbelasenes Rindfleisch / Innereien und zusätzlich gekochte Gerste, etwa im Verhältnis 50 / 50 ).
 
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