PRESSEINFORMATION
Trophäengier bedroht Überleben des Grizzly
Jagd-Saison in Kanada: Bären erneut im Visier Deutscher Jäger
- Pro Wildlife fordert sofortiges Importverbot für Trophäen
München, den 22. Oktober 2001 - Trotz eines im Frühjahr verkündeten
Jagdverbotes können deutsche Hobbyjäger seit Beginn der Herbstsaison wieder
Grizzlies, die nordamerikanischen Braunbären, erlegen. Die kanadische
Provinz British Columbia (BC), die in der Vergangenheit Bestandszahlen
manipulierte und kritische Studien unterschlug, um weiterhin erhöhte
Jagdquoten zu rechtfertigen, hat den Abschuss wieder freigegeben. Die
offiziellen Quoten sind ökologisch mehr als bedenklich und werden zudem
nicht eingehalten. Die Münchner Artenschutzorganisation Pro Wildlife fordert
deshalb ein umgehendes Importverbot für Grizzly-Trophäen: "Deutsche Jäger
haben bei der Bärenjagd in Kanada nach den USA eine traurige
Spitzenposition - und tragen damit erheblich zu einer weiteren Gefährdung
der Grizzlies bei", so Biologin Daniela Freyer.
Über 12.000 Grizzlies gab die Provinzregierung in den letzten 36 Jahren zum
Abschuss frei - ein Aderlass, den die Bestände nach Expertenmeinung nicht
verkraften können. Betuchte Hobbyjäger, überwiegend aus den USA und
Deutschland, bezahlen rund 10.000 US Dollar für eine "Pauschalreise"
inklusive Erlegung der in Kanada gefährdeten Tierart. Die Einfuhr der streng
geschützten Art in die EU zu "kommerziellen Zwecken" ist verboten - für
Trophäenjäger werden jedoch großzügige Ausnahmen gewährt.
Staatlich bestellte Gutachter warnen seit langem vor dem Rückgang der
Grizzlies und fordern gemeinsam mit weit über 100 Naturschutzorganisationen
ein Verbot der Jagd, zumal auch andere Todesursachen (Wilderei, Unfälle,
natürlicher Tod) und der Verlust an Lebensraum die Populationen belasten.
"Die Grizzly-Bestände in BC werden jährlich um bis zu 20 Prozent dezimiert -
offiziellen Angaben zufolge sollen dagegen maximal 4 Prozent vertretbar
sein. Doch kritische Studien wurden von der Provinzregierung aus dem Verkehr
gezogen", berichtet die Pro Wildlife-Expertin. Stattdessen wird auf
hypothetische Bestandsschätzungen zurückgegriffen, die frühere niedrige
Zahlen auf wundersame Weise verdoppelten. Nachdem das Fehlen genauer
Bestandszahlen nicht länger zu leugnen war, verhängte der Umweltminister
Britisch Kolumbiens im Februar diesen Jahres ein mindestens dreijähriges
Jagdmoratorium, das die neu gewählte Provinzregierung BCs kürzlich als eine
ihrer ersten Amtshandlungen allerdings wieder aufhob.
Die Trophäenjagd ist aus ökologischer Sicht ohnehin äußerst fragwürdig: Sie
zielt auf die stärksten, erfahrensten und für die Arterhaltung besonders
wichtigen Tiere ab und steht damit im krassen Gegensatz zu den
Selektionsmechanismen der Natur, die kranke und schwache Tiere tötet. Diese
widernatürliche Auslese kann zusätzlich fatale Auswirkungen für das
Überleben einer Art haben.
"In Deutschland wurde der letzte Braunbär 1835 erlegt, in weiten Teilen
ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes ist die Art bereits ausgerottet.
Es ist völlig inakzeptabel, dass skrupellose Trophäenjäger aus dem Ausland
nun das Überleben kanadischer Grizzlies aufs Spiel setzen", kritisiert
Freyer. Deutsche Bärentöter konnten bislang ungehindert ihre Jagdtrophäen
aus Kanada einführen, obwohl dies nach Ansicht der Naturschützer nicht mit
internationalem Artenschutzrecht vereinbar ist. Die Pro Wildlife-Expertin
fordert deshalb die Bundesregierung auf, umgehend die Einfuhr von
Grizzly-Trophäen aus Kanada zu unterbinden und ein Importverbot auf EU-Ebene
durchzusetzen.
Video- und Fotomaterial vorhanden -
Zusendung eines Belegexemplars erbeten!
------------------------------------------------
Pro Wildlife e.V.
Graefelfinger Str. 65
D - 81375 Muenchen
email: [email protected]
Internet:
phone: +49 (0)89 81299-507
fax: +49 (0)89 81299-706
---------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------
bis denne
dog-aid
[email protected]
Trophäengier bedroht Überleben des Grizzly
Jagd-Saison in Kanada: Bären erneut im Visier Deutscher Jäger
- Pro Wildlife fordert sofortiges Importverbot für Trophäen
München, den 22. Oktober 2001 - Trotz eines im Frühjahr verkündeten
Jagdverbotes können deutsche Hobbyjäger seit Beginn der Herbstsaison wieder
Grizzlies, die nordamerikanischen Braunbären, erlegen. Die kanadische
Provinz British Columbia (BC), die in der Vergangenheit Bestandszahlen
manipulierte und kritische Studien unterschlug, um weiterhin erhöhte
Jagdquoten zu rechtfertigen, hat den Abschuss wieder freigegeben. Die
offiziellen Quoten sind ökologisch mehr als bedenklich und werden zudem
nicht eingehalten. Die Münchner Artenschutzorganisation Pro Wildlife fordert
deshalb ein umgehendes Importverbot für Grizzly-Trophäen: "Deutsche Jäger
haben bei der Bärenjagd in Kanada nach den USA eine traurige
Spitzenposition - und tragen damit erheblich zu einer weiteren Gefährdung
der Grizzlies bei", so Biologin Daniela Freyer.
Über 12.000 Grizzlies gab die Provinzregierung in den letzten 36 Jahren zum
Abschuss frei - ein Aderlass, den die Bestände nach Expertenmeinung nicht
verkraften können. Betuchte Hobbyjäger, überwiegend aus den USA und
Deutschland, bezahlen rund 10.000 US Dollar für eine "Pauschalreise"
inklusive Erlegung der in Kanada gefährdeten Tierart. Die Einfuhr der streng
geschützten Art in die EU zu "kommerziellen Zwecken" ist verboten - für
Trophäenjäger werden jedoch großzügige Ausnahmen gewährt.
Staatlich bestellte Gutachter warnen seit langem vor dem Rückgang der
Grizzlies und fordern gemeinsam mit weit über 100 Naturschutzorganisationen
ein Verbot der Jagd, zumal auch andere Todesursachen (Wilderei, Unfälle,
natürlicher Tod) und der Verlust an Lebensraum die Populationen belasten.
"Die Grizzly-Bestände in BC werden jährlich um bis zu 20 Prozent dezimiert -
offiziellen Angaben zufolge sollen dagegen maximal 4 Prozent vertretbar
sein. Doch kritische Studien wurden von der Provinzregierung aus dem Verkehr
gezogen", berichtet die Pro Wildlife-Expertin. Stattdessen wird auf
hypothetische Bestandsschätzungen zurückgegriffen, die frühere niedrige
Zahlen auf wundersame Weise verdoppelten. Nachdem das Fehlen genauer
Bestandszahlen nicht länger zu leugnen war, verhängte der Umweltminister
Britisch Kolumbiens im Februar diesen Jahres ein mindestens dreijähriges
Jagdmoratorium, das die neu gewählte Provinzregierung BCs kürzlich als eine
ihrer ersten Amtshandlungen allerdings wieder aufhob.
Die Trophäenjagd ist aus ökologischer Sicht ohnehin äußerst fragwürdig: Sie
zielt auf die stärksten, erfahrensten und für die Arterhaltung besonders
wichtigen Tiere ab und steht damit im krassen Gegensatz zu den
Selektionsmechanismen der Natur, die kranke und schwache Tiere tötet. Diese
widernatürliche Auslese kann zusätzlich fatale Auswirkungen für das
Überleben einer Art haben.
"In Deutschland wurde der letzte Braunbär 1835 erlegt, in weiten Teilen
ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes ist die Art bereits ausgerottet.
Es ist völlig inakzeptabel, dass skrupellose Trophäenjäger aus dem Ausland
nun das Überleben kanadischer Grizzlies aufs Spiel setzen", kritisiert
Freyer. Deutsche Bärentöter konnten bislang ungehindert ihre Jagdtrophäen
aus Kanada einführen, obwohl dies nach Ansicht der Naturschützer nicht mit
internationalem Artenschutzrecht vereinbar ist. Die Pro Wildlife-Expertin
fordert deshalb die Bundesregierung auf, umgehend die Einfuhr von
Grizzly-Trophäen aus Kanada zu unterbinden und ein Importverbot auf EU-Ebene
durchzusetzen.
Video- und Fotomaterial vorhanden -
Zusendung eines Belegexemplars erbeten!
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Graefelfinger Str. 65
D - 81375 Muenchen
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fax: +49 (0)89 81299-706
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