Ich weiss nicht, ob sein Wesen ihn für die Ausbildung ungeeignet machen würde, also er zu quirlig dafür ist. DA kann ich keinen Tip geben.
Ich würde bei so einer Überlegung aber eher pragmatisch an die Sache herangehen.
Du schreibst, Du bist Erzieher und arbeitest in der Jungendhilfe. Wenn Du das extra schreibst, gehe ich davon aus, dass die Ausbildung zum Therapiehund in direktem Zusammenhang mit Deiner Arbeit zu sehen ist, was an sich völlig in Ordnung ist.
Problematisch KÖNNTE das aber durch die Kombination Therapiehund in Zusammenhang mit einem SOKA werden. Nicht weil ICH der Meinung bin, dass das nicht passt, sondern weil es nach wie vor gewisse Vorstellungen bezüglich dieser Hunde, in den Köpfen diverser Menschen gibt.
Und mit Sicherheit umso mehr, je größer die Verantwortung dieser Menschen auch anderen "Schutzbefohlenen" gegenüber ist. Wenn darüber hinaus noch die Möglichkeit gegeben ist, durch eine Fehlentscheidung seinen Arbeitsplatz, also seine Existenz zu verlieren, gehen dann auch vielleicht vorhandene Toleranzgrenzen, sehr schnell gegen Null.
Oder anders ausgedrückt: Wie hoch glaubst Du, ist die Chance, einen SOKA im Umfeld der Jugendhilfe oder ähnlicher pädagogischer Umfelder als Therapiehund einzusetzen, ohne dass das in kürzester Zeit zu einer sehr unschönen Diskussion mit Eltern, bzw. der Öffentlichkeit führt? Ganz abgesehen davon, ob die jeweils Verantwortlichen das überhaupt zulassen würden?
Bevor Du also Geld und Zeit investierst, solltest Du vielleicht erst mal recherchieren, wie z.B. Dein Arbeitgeber zu dieser Idee steht (Es sei denn du machst das einfach aus Spaß).
Natürlich eignet sich so ein Umfeld und vor allem eine solche Arbeit unter günstigen Umständen hervorragend, um Menschen zu zeigen, dass ihr Denken über diese Hunde falsch ist. Aus Erfahrung weiß ich aber leider, dass schon der kleinste Fehler eines Sokas und sei es nur ein berechtigtes Knurren gegenüber einem Kind oder Jugendlichen (und so was wird nach Murphy passieren), alles kaputt machen kann, was man in Jahren aufgebaut hat.
Spätestens wenn der erste Jugendliche, seinen Eltern, dem Amt oder auch Kumpels erzählt: "Wir ham da so'n Erzieher, der hat nen Kampfhund. Und den bringt der immer mit zur Arbeit", geht's los. Für solche Situationen braucht man das entsprechende Standing.
Nur zur Vorsicht: Ich sage NICHT dass das nicht geht, ich sage NICHT dass ich SOKAS ein erhöhtes Gefährdungspotential andichte. Ich sage nur, dass man sich in so einem Fall wie diesem darüber im klaren sein sollte, ob man sich der Sache insgesamt gewachsen fühlt und das man das bedenken sollte.