„Sorbas“, Schäferhund-Podenco-Husky, 2 Jahre, 55 cm

mailein1989

10 Jahre Mitglied
Hallo Ihr Leute dort draußen, hinter den Gitterstäben! Ich kann Euch gar nicht richtig sehen mit diesem störenden Eisen vor meinen Augen! Könnt Ihr Euch vorstellen, wie lästig sowas ist? Ich würde so gern die Welt kennenlernen, Neues sehen, schnüffeln und etwas erleben! Hier ist es so unendlich langweilig!

Fast mein ganzes Leben verbringe ich nun schon in so einem Käfig! Früher war es ja sogar noch schlimmer. In meinem Heimatland Spanien habe ich nämlich schon über ein Jahr Tierheimleben hinter mir. Eingepfercht in enge Gehege, ohne Spaziergänge, Spiel und Anregung, die Zuwendung der wenigen Helfer mit 250 (!!!) anderen Hunden teilen zu müssen – glaubt mir, das ist kein Zuckerschlecken! Und dennoch war dieses Leben immer noch tausend Mal besser im Vergleich zu dem, was mich als herrenloser, ausgesetzter Hund auf der Straße erwartet hätte. Daher hatte ich trotz allem noch großes Glück, denn die Menschen im Tierheim Granada, aus dem ich stamme, sind wirklich sehr lieb zu uns, sehr engagiert und versuchen stets das Beste für uns zu erreichen. Aber sie sind so wenig im Kampf gegen soooo viel Tierleid….

Da das Tierheim Granada zur Zeit aus allen Nähten platzt und ich dort keinerlei Chance hatte, jemals adoptiert zu werden, durfte ich nun vor kurzem ins Partner-Tierheim nach Kronach umziehen. Was für ein Unterschied! Hier sind viel weniger Hunde und viel mehr ehrenamtliche Helfer, wir werden jeden Nachmittag spazierengeführt, gestreichelt und bekommen sogar Leckerlis! Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, wirklich jemandem etwas wert zu sein und geliebt zu werden.
Aber dennoch: die Gitterstäbe sind immer noch da…. Irgendwie fühle ich es: da muss es doch noch etwas anderes geben, ein anderes Leben, an der Seite einer eigenen Familie…. Obwohl ich so etwas noch nie wirklich selbst erlebt habe, sehne ich mich mit jeder Faser meines Herzens danach.

ch möchte jemandem wirklich etwas bedeuten, möchte das Gefühl haben, um meiner selbst willen geliebt zu werden und einfach fest dazugehören. Geborgenheit und die Sicherheit, nie wieder abgeschoben und im Stich gelassen zu werden – mein Gott, wie schön muss das doch sein!

Und in meinen Träumen kommt sogar noch mehr vor: Ich möchte spazierengehen (dass sowas super Spaß macht, habe ich nun schon erfahren), spielen, herumtollen, Unternehmungen und Ausflüge mitmachen, meine neugierige Nase überall hineinstecken (und glaubt mir: die ist seeeehr neugierig!
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), Neues entdecken und – nicht zu vergessen, denn das ist ganz wichtig – viel gestreichelt und geknuddelt werden. Auch muss ich wohl noch einiges lernen, denn bisher hat mir niemand beigebracht, wie man sich als wohl erzogener Familienhund so zu benehmen hat. Aber ich verspreche Euch, mir Mühe zu geben und Euch alles recht zu machen, wenn Ihr nur Geduld mit mir habt und nicht gleich vom ersten Tag an denkt, dass ich perfekt sein muss

Ob meine Wünsche und Erwartungen vielleicht doch etwas zu hoch gegriffen sind? Vielleicht sind meine Träume ja nur Schäume… Vielleicht erwarte ich ja zu viel und sollte mit meinem „Hinter-Gitter-Leben“ zufrieden sein? Immerhin geht es vielen meiner Leidensgenossen in Spanien weitaus schlechter.

Aber ich kann es mir nicht verkneifen: Ich hoffe trotzdem auf ein richtig tolles Leben an der Seite einer richtig tollen Familie! Ich bin ein junger Hund, fröhlich, trotz meiner Schicksalsschläge stets optimistisch eingestellt und gut gelaunt, ein richtiger Sonnenschein eben. Ich bin freundlich zu jedermann, durch und durch lieb, gutmütig, friedlich, kinderlieb, verträglich mit allen anderen Hunden und völlig unkompliziert. Ich will einfach nicht mein ganzes Leben hinter Gittern verbringen! Bitte helft mir!!!!


Kontakt:

Katrin Meserth
Tierschutzverein Kronach
Ottenhof 2
96317 Kronach
Tel.: 09261/20111
e-mail:

 

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