Dann hier mal die ganzen Senioren auf einen Blick! Derzeit sind es 11 Seniorenhunde, die ein Zuhause suchen.
Sponsor, *1997, Cockerspaniel, völlig erblindet
Sponsor lebte viele Jahre bei einem älteren Herrn, der infolge einer Erkrankung nicht mehr in der Lage war, ihn zu pflegen und zu versorgen.
Nach einem rund zweijährigen Aufenthalt im Tierheim fand sich zunächst eine Pflegestelle für den zunehmend erblindenden Sponsor. Doch die ältere Dame, die ihn betreute, musste ihn schon nach wenigen Wochen wieder ins Tierheim zurückbringen. Der Grund: Sponsor konnte nicht alleine bleiben und quittierte jede Trennung mit anhaltendem Bellen. Zudem erwies sich Sponsor als geschickter Kletterkünstler, wenn es um Futtersuche ging.
So stieg er in einem Fall auf das Sofa, kletterte von dort aus auf die Sofalehne und holte sich kurz vor Weihnachten einen Adventskalender von der Wand und fraß ihn komplett leer.
Wieder ins Tierheim zurückgebracht, kam Sponsor im Februar als bereits völlig erblindeter Hund zu uns. Anfangs fiel die Integration schwer, denn die neue Umgebung musste schließlich in kleinen Etappen erst erkundet werden. Zudem hatten auch unsere anderen Hundesenioren Probleme, sowohl mit der Blindheit, als auch mit der Unruhe von Sponsor klar zu kommen. Der Umstand, dass ihm anfänglich die Orientierung fehlte, machte ihn auch hektisch und nervös. Doch von Tag zu Tag konnte er immer besser integriert werden. Dennoch haben wir Sponsor Ende Oktober 2011 bis auf weiteres aus der Seniorengruppe entfernt, da die anderen Vierbeiner seinem ungestümen Auftreten nach wie vor mit Unruhe begegneten. Er ist jetzt vorübergehend bei Thomas und Ina untergebracht.
Sponsor kann in der Tat nicht alleine bleiben. Diesen Umstand quittiert er mit lang anhaltendem Bellen. Da er extrem futterorientiert ist, kann es auch mal zu einem Schnappen kommen, wenn unbedacht an seine Futterration gefasst wird.
Trotzdem ist Sponsor ein ausgesprochen lieber und auch noch gesunder Senior, dem Streicheleinheiten und die Nähe zu einem Menschen sehr viel bedeuten.
Wir hoffen sehr, dass wir für Sponsor ein liebevolles Zuhause (keine Kinder) finden.
Schotte, Colliemischling, *1997
Schotte ist 1997 geboren und kommt ursprünglich als ein- bis zweijähriger Hund über eine Beschlagnahme aus dem Tierschutz. Im Tierheim litt er unter massiven Angstzuständen, die teilweise panikartig verliefen und auch zu aggressiven Attacken gegenüber anderen Hunden führte. Nach seiner Vermittlung an eine erfahrene Hundehalterin dauerte es rund 6 Monate, bis sich sein Zustand etwas stabilisierte. Das große Problem allerdings, damals wie heute, Schotte kann nicht alleine bleiben. Die Symptome sind Zwangsverhalten, Wundlecken, Dauerbellen und Zerstörungsdrang.
Da seine Besitzerin eine Rund-Um-Die-Uhr-Betreuung nicht mehr gewährleisten konnte, kam es zu mehreren, leider gescheiterten, Vermittlungsversuchen.
Im Mai 2011 schließlich haben wir Schotte in unser Hundealtersheim aufgenommen und nach einigen anstrengenden Tagen für Schotte und für uns selbst, stabilisierte sich sein Verhalten zunehmend. Schotte ist mittlerweile schon recht gut integriert, wobei ihm auch die bereits bei uns lebenden Hundesenioren mehr oder weniger behilflich waren und auch noch sind. Wir sind derzeit mit der Verhaltensentwicklung von Schotte sehr zufrieden. Er wirkt Tag für Tag zunehmend ruhiger und zufriedener.
Selbstverständlich kann der offensichtlich kerngesunde Rüde nur an sehr erfahrene Hundehalter vermittelt werden. Allerdings steht nach wie vor die Option, dass er die Nähe von Menschen nahezu rund um die Uhr braucht.
Andy, Pudel *1994 - 17 Jahre alt!!!
Andy ist 1994 geboren. Nachdem Andys Frauchen verstorben war, sollte er zunächst an deren Tocher weitergegeben werden. Doch diese sah sich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, Andy aufzunehmen.
In der Folge wurde Andy in eine Hundepension verbracht, wo er bereits nach wenigen Wochen über das persönliche Engagement seiner ehemaligen Tierärztin zu uns fand.
Andy ist altersentsprechend recht fit, wenngleich er aufgrund eines Rückenleidens täglich Medikamente gegen Schmerzen erhält. Dadurch wird aber seine Schmerzfreiheit im Alltag garantiert.
Andy zeigt sich bei uns als sehr braver, ruhiger aber auch zurückhaltender und unsicherer Einzelgänger. Er schließt sich unserer Seniorengruppe zwar an, bleibt aber dennoch sowohl gegenüber Hunden als auch gegenüber Menschen stets auf Distanz (2 bis 3 Meter).
Wir hoffen, dass er sich im Laufe der Zeit noch etwas mehr annähert, würden uns aber bei ihm besonders freuen, wenn er zeitnah vermittelt werden könnte.
Hugo, Schäferhund, *07.12.1998
Aufgrund einer sehr schweren Erkrankung eines Familienmitgliedes konnte Hugo nicht mehr in der Familie gehalten werden.
Hugo ist ein ganz besonderer "Sonnenschein" unseres Seniorenheimes. Er möchte am liebsten und immer dabei sein. Hugo ist aber dennoch sehr ruhig, gut erzogen und unvergleichlich gutmütig und lieb.
Trotz seiner Anhänglichkeit an Menschen, kann er auch alleine bleiben und findet sein Leben mit und auch ohne andere Hunde schön.
Zu Jahresbeginn hatte Hugo einen - so vermutet - leichten Schlaganfall. Seitdem hat er eine minimale Lähmung in der rechten Gesichtshälfte, wodurch der Speichelfluss nicht mehr optimal kontrolliert werden kann.
Zudem ist Hugo augenkrank und muss dreimal täglich mit einer Salbe und zusätzlich mit Augentropfen behandelt werden. Durch die Augenerkrankung ist auch sein Sehvermögen stark eingeschränkt. Zur Anregung des Stoffwechsels bekommt Hugo täglich eine Tablette Karsivan.
Wer Hugo kennt, schließt ihn auch sofort ins Herz. Hugo empfindet sein Leben im Seniorenheim als sehr angenehm. Da er ausgesprochen sympatisch und lieb ist, hat er hier viele Herzen erobert und genießt dabei jede Form der Zuwendung in vollen Zügen.
Hugos Welt ist am schönsten, wenn möglichst viele Menschen um ihn herum ist. Egal wie eng es wird, Hugo genießt.
Tinka, Golden Retriever, *27.03.1999
Tinka ist am 27.03.1999 geboren und kommt aus einer privaten Notvermittlung. Ihr Besitzer war noch sehr jung an einer schweren Erkrankung verstorben.
Zunächst kümmerten sich Angehörige um Tinka, die sie aber mittel- und langfristig nicht behalten konnten. Nachdem mehrere Vermittlungsversuche gescheitert waren, haben wir Tinka in das Seniorenheim der Dogworld-Stiftung aufgenommen.
Die Hündin ist altersentsprechend sehr gesund und hat ein ausgeglichenes Temperament. Sie orientiert sich allerdings lieber an Menschen als an Hunden, obgleich sie sich mit Artgenossen insgesamt gut verträgt. Zickig gegenüber anderen Hunden wird sie allerdings dann, wenn sie gerade von einem Zweibeiner gestreichelt wird und ein anderer Vierbeiner in die Nähe kommt. Ein Umstand, der aber ganz offensichtlich erzieherisch gut reguliert werden kann.
Um aber ihrer bevorzugten Liebe Menschen gegenüber Rechnung zu tragen, würden wir bei einer Vermittlung die sogenannte Einzelhundvariante vorziehen. Bei weiteren Hunden im Haushalt können soziale Spannungen nicht ausgeschlossen werden.
Asta, Terrier-Mischling, *1994
Asta ist 1994 geboren und lebte den Großteil ihres Lebens bei einer älteren Dame, die dann jedoch so schwer krank wurde, dass Asta nicht mehr von ihr versorgt werden konnte.
Bereits kurze Zeit nach Aufnahme im Tierheim wurde Asta aufgrund ihres hohen Alters in unser Seniorenheim gebracht.
Die kleine Asta braucht einen festen beziehungsweise geregelten Tagesablauf, andem sie sich orientieren kann. Ansonsten kann sie schnell überfordert sein und nervös werden. Vormittags möchte Asta viel schlafen und nachmittags aber viel lieber "tyrannisieren". Wenn Hugo gerade in der Nähe ist, hüpft sie verspielt auf ihm herum und wenn Hugo nicht da ist, wird der nächste Mensch so lange "angegrunzt", bis er sich endlich um sie kümmert.
Astas Herzleistung wird täglich durch eine zweimalige Medikamentenvergabe erfolgreich unterstützt. Zusätzlich erhält sie eine halbe Tablette Karsivan zur Anregung des Stoffwechsels.
Will jemand die schlafende Asta ansprechen, muss sie sehr vorsichtig geweckt werden, da sie dabei schnell erschrecken kann und spontane Körperbewegung vorübergehende Rückenschmerzen bekommen kann.
Asta braucht einen ruhigen Rückzugsort, an dem sie ihren Vormittag verschlafen kann. Alleine zu bleiben ist für Asta kein Problem. Auch mit den anderen Hunden kommt sie klar, wenngleich sie sich auch mal schnell ärgert (vor allem wenn es um Futter geht) und lautstark gegenüber den anderen Senioren "zickig" (nie bissig) wird.
Wenn Asta einen Menschen lieb gewonnen hat, dann zeigt sie das auch sehr deutlich auf ihre individuelle Art und Weise mit Schmusen und Bedrängen.
Für Asta würden wir uns sehr freuen, wenn sie nochmal in eine leibevolle und behütete Obhut kommen könnte.
Tango, Kuvasz-Mischling, *1998
Als wir Ende des Jahres 2009 in das neue Domizil der Dogworld-Stiftung einzogen, lebte Tango bereits hier. Auch die Vorbesitzer hatten Tango bereits beim Kauf des Objektes von den Erstbesitzern übernommen.
Tango hatte wohl nicht immer gute Zeiten in ihrem Leben erlebt. Sie war bei einem ersten Kennenlernen sehr unsicher bis ängstlich. Hält jemand einen stockähnlichen Gegenstand in der Hand, klemmt sie ihre Rute ein und läuft weg.
Wenn Tango - auch von bekannten Personen - von ihr umbemerkt angefasst wird, erschrickt sie ebenfalls extrem. Wenn man aber ihre Schwächen kennt und diese Konflikte weitgehend vermeidet, lernt man mehr und mehr eine völlig andere Tango kennen. Dann macht sie ihrem Namen alle Ehre und "tanzt" vor Freude um einen herum, tippt immer wieder mit der Pfote den Menschen an und genießt es, gestreichelt zu werden.
Eine Leine scheint sie nie gekannt zu haben, sie fühlt sich angeleint sehr unwohl und eingegrenzt. Ein bedingungsloser Freilauf geht aber auch nicht mehr, da ihre Hörleistung immer mehr abnimmt. Dennoch reagiert sie noch immer schreckhaft auf laute Geräusche und zeigt auch deutlich Gewitterängste.
Gesundheitlich ist Tango noch vergleichsweise fit.
Problematisch ist der Umstand, dass Tango sich nicht in die Seniorengruppe eingliedern lassen will. Kleine Hunde fallen bei ihr sehr schnell in die Opferrolle und durch die Anwesenheit von großen Hunden wirkt sie sehr stark gestresst.
Tango lebt deshalb dort, wo sie schon immer gelebt hat; auf ihrem großflächigen Hof. Zudem kann sie immer wieder bei Bedarf in unseren privaten Wohnbereich, wovon sie auch mehr und mehr Gebrauch macht.
Jackie, Zwergschnauzer, *22.07.1998
Jackie ist am 22. Juli 1998 geboren. Im Juli kam die schüchterne, aber sehr liebe Jackie in unser Seniorenheim. Jackies Frauchen, eine ältere Dame, muss für längere Zeit ins Krankenhaus und niemand kann sich in dieser Zeit um Jackie kümmern.
Jackie ist ausgesprochen zurückhaltend und scheu, hat sich aber innerhalb weniger Tage gut in die Seniorengruppe eingefügt. Körperkontakt zu Menschen kann sie nur wenige Augenblicke genießen, dann entzieht sie sich den körperlichen Berührungen, bleibt aber immer in der Nähe von Menschen.
Wir wünschen Jackies Frauchen eine möglichst baldige Genesung und hoffen, dass sie ihre kleine Jackie bald wieder in die Arme schließen kann.
Chantall, Golden Retriever, *2001
Chantall, geboren 2001, hat sich sofort nach Einzug in unser Seniorenheim ungefragt in die Herzen sämtlicher Zweibeiner eingeschlichen.
Sie ist extrem freundlich, körperlich extrem anhänglich sowie verschmust und noch viel mehr verfressen. Dies sieht man auch ihrem voluminös gestalteten Körper (etwas dicklich) an.
Sie sprüht vor Lebensfreude und findet alle Zwei- und Vierbeiner einfach nur nett und begehrenswert. Etwas zickig kann sie allerdings dann werden, wenn ihr jemand zu nahe an etwas Fressbares kommt. Chantall kommt aus einer Beschlagnahme von vielen Hunden und ist als Einzel- oder auch als Zweithund jederzeit vermittelbar.
Chico, Mischling, *2000, völlig erblindet, hat Diabetis
Chico, geboren im Jahr 2000, kommt zusammen mit Chantall aus einer Beschlagnahme und muss täglich zweimal mit Insulin versorgt werden. Die Insulin-Vergabe erfolgt unter die Haut gespritzt und stellt für ihn glücklicherweise nicht das geringste Problem dar.
Chico ist charakterlich ein sehr angenehmer Zeitgenosse, der sich völlig unproblematisch in unser Seniorenheim integriert hat. Er kann sehr gut mit seiner Erblindung umgehen. Vorsichtig ertastet er ihm unbekanntes Gelände und wirkt auch sonst in allen Lebenslagen ruhig und besonnen.
Probleme hat Chico unter Umständen, wenn er über eine längere Zeit allein bleiben muss (ohne Mensch und Hund). Chantall und Chico wurden aus einer "Massentierhaltung" beschlagnahmt, hatten daraus aber offensichtlich keine Folgeschäden erlitten.
Felix, Schäferhund-Mischling, *07.03.1998
Als vorübergehende Notabgabe kam vor wenigen Tagen Felix zu uns.
Der sehr lebhafte und temperamentvolle Rüde machte seiner Besitzerin das Leben schwer. Immer dann, wenn Felix mal allein bleiben sollte, quittierte er auch kürzeste zeitliche Trennungen mit heftigem Bellen. Sehr zum Ärger der anderen Mieter.
Der Besitzerin blieb letztlich nichts anderes übrig, als sich von Felix zu trennen. Allerdings sollt diese Trennung nur einen vorübergehenden Charakter haben. Frauchen hat nämlich vor, in einigen Monaten auszuziehen und eine neue Wohnung zu suchen. Dann soll alles so organisiert werden, dass die Unart von Felix nicht mehr relevant sein wird. Aus diesem Grund ist Felix auch derzeit nicht vermittelbar.
Der Rüde hat sich rasant eingelebt und man hatte von Anfang an den Eindruck, dass er schon immer bei uns gelebt hätte. Er liebt Menschen und Hunde gleichermaßen und sprüht vor Lebensfreude.