Ich glaube, da hast Du grad einen ganz wichtigen Punkt angesprochen (zumindest für mich
), das wurde mir bei Deinen Worten so ganz klar:
Ich war überwältigt, welche Ehre man ihm noch gegeben hat
und es tat mir gut.
Genau das empfand ich auch als absolut überwältigend ... dass Menschen, die meine Tiere meist nur virtuell kannten, ihrer gedachten.
Es ist garnicht der Punkt, dass mir Trost gespendet werden soll, überwältigend ist der kollektive Abschied für das Tier
Ja, wenn es denn so läuft, kann ich das nachvollziehen. Aber wenn man sich die Rubrik so ansieht, dann ist die Anteilnahme (aus unterschiedlichen Gründen) doch auch nicht immer überall gleich.
Kurtis Tod habe ich in seinem Thread bekannt gegeben, weil er einen eigenen hatte und doch auch einige User an seinem Schicksal teilgenommen haben. Er hat deshalb auch, (im Gegensatz zu Hugo und Afra, die seit meiner Anmeldung auch verstorben sind) einen Gedenkstein auf dem virtuellen Friedhof bekommen. Liest sich vielleicht blöd, aber er wurde wahrgenommen, bis zum letzten Atemzug, obwohl er vorher viel zu lange im Tierheim übersehen wurde und das hat mich bewegt. Aber auch über seinen Tod wollte und konnte ich nicht in einem Thread "diskutieren", die stille Anteilnahme passte besser zu ihm.
Mit der Trauer um Hugo und Afra wollte ich allein umgehen, habe bei Hugo nur ein paar persönliche Worte mit Mandy per mail ausgetauscht, weil ihr Aaron zur gleichen Zeit verstorben ist und wir wegen einer anderen Sache Kontakt hatten. Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich sehr traurig gewesen wäre, wenn nach der Verkündung wenig oder eher unpersönliche Anteilnahme gekommen wäre- auch wenn das aus meiner Sichtweise unfair gewesen wäre. Denn die Beiden hatten keinen Thread, kaum jemand kannte sie und wie sollte da jemand persönliche Worte finden? Für jemanden, den man gar nicht kennt? Ein RiP hätte
ich unangemessen gefunden, denn sie waren beide so wundervoll und es hätte mich in der dann ohnehin sehr emotional angeschlagenen Situation wohl sogar verletzt, wenn jemandem nicht mehr zu diesen einzigartigen Geschöpfen eingefallen wäre. Und da betone ich nochmal, das sind
meine Empfindungen und
meine Gedanken. Für
sie hätte es mir leid getan, wenn sie nur "oberflächliche" Anteilnahme bekommen hätten, obwohl ich selbstverständlich auch nachvollziehen kann und konnte, dass etwas anderes gar nicht möglich gewesen wäre.
Es hat eben jeder seine eigenen Gedanken und Vorstellungen zu dem Thema. Als meine Mutter starb, konnte ich mit dem Pfarrer kein Vorgespräch für die Beerdigung führen, weil ich im 6. Monat schwanger mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus lag. Ich weiss nicht, was mein Bruder mit ihm besprochen hat, aber noch sehr genau, wie wütend und verzweifelt ich über die Trauerrede war, die aus meiner Sicht so überhaupt nicht zu meiner Mutter gepasst hat. Vielleicht empfinde ich es deshalb selbst als passender, in stiller Anteilnahme zu schweigen, als Emotionen hervorzurufen, die man möglicherweise gar nicht beabsichtigt hat.