starb fast
Benzodiazepin für einen Rottweiler in
Grafenstein sorgt für Angst unter
Hundehaltern.
Beinahe hätte Lee weder Weihnachten noch
Silvester erlebt. Denn Mitte Dezember kam die
Besitzerin des Rottweilers in Grafenstein von der
Arbeit nach Hause, ohne von ihrem Hund
begrüßt zu werden. Das Tier lag wie tot in seiner
Hütte. In Panik rief sie Tierschützerin Heidi
Lepuschitz an, die Fiebermessen empfahl.
Resultat: lebensgefährliche Untertemperatur. Der
Hund muss zum Arzt.
Die Klagenfurter Veterinärmedizinerin Marina
Zuzzi-Krebitz: "Der Hund wurde vergiftet. Ein
schwächeres Tier wäre bereits auf dem Weg zu
mir verendet." Das Herz raste, in den Augen sah
man nur das Weiße. Dauerinfusionen spülten
das Gift aus dem Körper, künstliche Ernährung
hielt Lee am Leben. Sein Zustand besserte sich
täglich. Erst bewegte er den Kopf, später konnte
er - wenn auch recht wacklig - wieder aufstehen.
Inwischen kehrte der Hund nach Hause zurück -
doch die Angst der Besitzer bleibt. Denn es
stellte sich heraus, dass das Tier mit einer
großen Dosis Benzodiazepin vergiftet wurde, ein
Wirkstoff, der auch in Rohypnol vorkommt. "Das
ist verschreibungspflichtig", weiß Lepuschitz, "so
eine Dosis gibt es nicht im normalen Haushalt."
Lees Besitzerin und benachbarte Hundehalter
können nur hoffen, dass der Täter - oder die
Täterin - keine weiteren Vergiftungsaktionen
startet.
Jochen Bendele