Ob das wohl alles so richtig war? Gedanken zum schwierigen Hund

persilia

10 Jahre Mitglied
dieser Abriß über einen Hund - meinen Hund – soll provozierend fragen, ob man Hunden, die von Menschenhand mental gebrochen wurden, eine Gefallen tut, indem man versucht, sie an ein normales Leben zu gewöhnen oder ob man ihnen neues Leid zufügt. Diese Frage habe ich für mich selbst längst beantwortet, doch mag jeder hierbei zu seinem eigenen Urteil kommen.
Darüber hinaus soll es eine Warnung sein an Unbedarfte, die glauben, dass man einen schwierigen Hund nur mit Liebe auf den richtigen Weg bringen könne und dann entnervt aufgeben, wenn es nicht klappt.




Vor etwa 2,5 Jahren sah ich zufällig einen Hund in einem norddeutschen Tierheim, welchem ich anläßlich eines Verwandtenbesuches einfach so aus Neugier eine Besuch abstattete – und dieser Hund blieb dann vorne in meinem Kopf hängen und ließ alles andere unwichtig erscheinen. Warum das so war, weiß ich nicht. Ich nenne ihn hier A und obwohl ich von dem Hund spreche, ist es eine „Sie“. A. gefiel mir – klar, er war sehr sehr scheu, unsicher, unstet, vorsichtig, aufbrausend, aber ich war mir ganz sicher, dass viel in ihm steckte, was noch gar nicht
Ich konnte gar keinen weiteren Hund gebrauchen, da ich schon 3 davon zuhause hatte, um die ich mich alleine kümmerte und ich mußte auch viele Zugeständnisse machen, dass ich A. mit viel Vorbehalten seitens meines Lebensgefährten, aufnehmen durfte. Es war mir klar, dass ich mein Leben mit diesem Hund in meinem Zuhause komplett würde umkrempeln müssen. Es ging n nicht an, A. überhaupt alleine zuhause zu lassen, ich würde ihn überall hin mitnehmen müssen und aufgrund seiner Angst vor Menschen und vor unbekannter Umgebung würde das wenig an außer-haus Besuchen sein.
Als erstes habe ich damit begonnen, Abschied von vielerlei Gewohnheiten zu nehmen, die ich in Zukunft würde ablegen müssen. Das fing an mit dem langjährigen Besuch des Schwimmbades am freien Mittwochnachmittag an und endete mit dem Verkauf meines Autos, mit dem ich bereits über 20 Jahre zusammen war, zugunsten eines solchen, in dem A. den großen Teil des Tages würde verbringen können, wenn ich ihn mit zur Arbeit nahm.
Noch zweimal fuhr ich ins knapp 600 km entfernte Tierheim, um A. zu besuchen, beim dritten mal nahm ich ihn mit. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass es mit uns klappen könnte, nein, es mußte klappen, wie auch immer, denn bislang hatte sich kein Interessent gezeigt und es war klar abzusehen, dass sein Aufenthalt im Tierheim nicht mehr lange von den öffentlichen Stellen würde unterhalten werden.
Es war ein herrlicher Hund, mit klaren Augen, schönem Fell, guter Haut, perfekt geformten Gliedmaßen (Kommentar meiner Mutter, als sie ihn zum ersten mal sah: was hat der Hund für elegante Pfoten!) und ganz beeindruckender Bemuskelung, obwohl kein Sport betrieben worden war und A. während seines ganzen Lebens noch nie viel weiter als über die TH-Schwelle gekommen war – A.weigerte sich, mit Gassigehern mit zu gehen, hatte zu viel Furcht vor Menschen, die ihm begegneten, vor Häusern, Autos, vor Allem, jenseits der kleinen Tierheimwelt.
A. stieg tatsächlich bei der Abholung in mein Auto ein, zwar nicht in die Hundebox, doch blieb er im Kofferraum. Meine Grand Dame Käthe, die unverzichtbar bei der Sozialisation eines neuen Rudelmitgliedes ist und das Mitglied auch prüft, war bei allen Besuchen dabei, ebenso bei der Abholung. Der Hund ging während der Besuche auf Käthe ein, spielte gar mit ihr, doch bemerkte ich bereits beim zweiten mal, dass er damit begann, sie aus dem Hinterhalt zu attackieren. Ein merkwürdiges Verhalten, weil es grundlos erschien, doch ein Hund macht nichts grundlos. Für mich war es eine Warnung, dass die Eingliederung nicht leicht fallen würde und ich traf Vorsorge, indem ich das wilde Schneewittchen, unser letzter Zugang ein gutes Jahr zuvor, ausquartierte. Sie gehört eh´meinem Sohn und sie sollte die nächsten Wochen überhaupt nicht auftauchen. Gleichaltrig mit der A, gleichen Geschlechts und von völlig autistisch-extrovertiertem Wesen, weil taub, war das die stärkste Gefahrenquelle. Außerdem war sie stets gerne auf Krawall gebürstet, im wahrsten sinne des Wortes, derweil dann ihre Mini-Bürste hoch stand und sie sich so richtig aufschaukelte.
Ich hatte zu jener Zeit 2 Mädchen (11 und 2 Jahre alt) und einen Rüden (11 Jahre alt), in Zukunft würde das Verhältnis 3Mädchen zu einem Rüden sein.
Während der langen Heimfahrt trank A. nicht und wollte keinesfalls das Auto verlassen. An einer Tankstelle, an der wir anhalten mußten, erlitt A. Qualen aufgrund der für sie furchteinflößenden Dinge, die um das Auto vorgingen, und sie versuchte, sich hinter die Innenverkleidung des Radkastens zu drücken. Nachdem ich 2 Decken über sie geworfen hatte, blieb sie wie erstarrt auf dem Boden liegen und war dankbar.
Zu Hause angekommen ließ ich ihr Zeit mit dem Aussteigen. Nach einer halben Stunde kam sie ängstlich in den Hof und dann gleich zu mir in die Wohnung, die sie zuerst mal nach Rückzugsmöglichkeiten überblickte. Als Käthe erschien, fackelte sie nicht lange, sondern stürzte ihr entgegen und begann eine ernstgemeinte Beißerei. Alleine gelang es mir nicht, sie zu trennen, da ich nicht gleich mit den stärksten Gegenmaßnahmen aufwarten wollte. Kurze zeit Später erschien der Rüde und es wiederholte sich das gleiche Spiel, obwohl sie ihn im auto und im Hof bereits gesehen hatte und auch an ihm vorbeigegangen war, ohne eine Reaktion zu zeigen. Der Rüde war so verdutzt darüber, weil er normalerweise so etwas bei fremden Hunden immer macht, dass er fortan die Pfoten von ihr ließ und völlig davon absah, sein übliches Spiel: „mal schau`n, wie lange Du es hier aushältst“ … mit ihr zu spielen.
Für den ersten Tag und die erste Nacht separierte ich die Hunde. In der Nacht blieb ich neben ihrem neuen Schlafplatz und sie schlief tatsächlich ein. Sobald sie das kleinste Geräusch wahrnahm, rannte sie in die Küche und versteckte sich dort hinter einem Schrank, hinter dem sie stundenlang ausharrte. Kam ein Mensch, geriet sie völlig in Panik und wollte einmal einen ganzen Tag samt Nacht nicht hervor kommen. Da sie nicht damit aufhörte, sich auf die beiden anderen zu stürzen und Beißereien zu beginnen, mußte ich etwas tun.
Das oberste Gebot für die Hunde in meinem zuhause ist, dass sie sich vertragen müssen. Das darf seine Zeit dauern, doch dann muß es klappen. A. War gerade zwei Jahre alt geworden und stand prächtig in ihrer jugendlichen Kraft. Der Rüde ist ein starker Hund, sowohl körperlich als auch mental und beansprucht die Führungsposition, Käthe ist ein Hund, der überaus friedfertig ist, jedoch keiner Rauferei, die ein anderer Hund beginnt, abgeneigt ist und bei Beißereien immer gerne noch aushilft, ob es sie etwas angeht oder nicht. Soweit ist es klar, dass man solche Hunde nicht sich selbst überlassen konnte.
Wir begannen also mit der üblichen Eingewöhnungstherapie, die alle etwas einschränkt, doch nach 3 Wochen war es soweit, dass die Hunde zusammen auf dem Teppich lagen, auf der Hundecouch und auch in einem Raum ihr Futter vertilgten. A. hatte das Prinzip verstanden und befolgt, jetzt mußte es nach und nach in allem Situationen für sie zur Selbstverständlichkeit werden. Es gab mir großen Auftrieb, dass es so gut geklappt hatte, zeigte es doch, dass A. lernwillig und lernfähig war und das Vertrauen zu den von ihm so gefürchteten Menschen noch nicht völlig verloren hatte.
Bereits vor seinem Einzug hatte ich A. im Hundeverein angemeldet, da es mein Ziel war, sie zur BH-Prüfung zu führen, damit sie einmal die Chance erhalten sollte, den Maulkorb ab zu legen und gegen ein Halti zu tauschen. Es war natürlich völlig illusorisch, mit ihm dorthin zu gehen, solange A. Nicht wußte, wie man sich in der Welt draußen zu verhalten hatte und dass man überhauupt dort überleben kann
Meine Erfahrungen waren folgende: im Auto fühlte A. sich wohl und geborgen, solange wie keiner hineinschaute und auch möglichst keiner daran vorbei ging. Geschah das, so mußte er sich verkriechen. Häufig genügte ihm sein Deckenberg dazu ganz offenbar nicht und er kroch unter den Autositz. Diesen mußte ich gar einmal ausbauen lassen, weil er sich darunter so eingequetscht hatte, dass er nicht mehr hervorkommen konnte. Er stieg nicht auf einem Parkplatz (z. Bsp. dem Firmenparkplatz) aus dem Auto aus, um Gassi zu gehen. Nein, er stieg nur am Waldrand, auf freiem Feld oder in einer völlig unbelebten Gegend aus, die er aber zuvor noch mehrere Minuten aus dem geöffneten Kofferraum in Augenschein nehmen mußte, bis er sich entschloß, es zu tun. Draußen ging es dann los: rennen, um jeden Preis, egal wohin, möglichst schnell und möglichst weit. Ich ließ ihn laufen, ohne Leine, nur mit Maulkorb. Zwar war es gefährlich für den Hund, da er sich nicht zuverlässig zurückrufen ließ, doch war es in meinen Augen seine einzige Freude am Tag, alles andere war mit Angst besetzt. Um auftauchende Menschen machte er einen so großen Bogen, dass niemand ihn jemals sah. Doch gab es andere Gefahren: zweimal kehrte er ohne Maulkorb zurück, einmal hing er noch um den Hals, einmal kam er mit einer langen Schnittwunde am Körper und einmal mit blutüberströmtem Kopf und Gehirnerschütterung– ganz offenbar war er einer Wildsau in die Quere gekommen. Diese unerschrockenen und äußerst wehrhaften Waldkönige gibt es bei uns überaus zahlreich. Wenn er sich müde gerannt hatte und zurück kam, so war er , noch adrenalindurchflutet, zugänglicher als sonst und man merkte, dass sich das äußerst kümmerliche Pflänzlein Selbstbewußtsein zaghaft zu entwickeln begann. Den Rüden schickte ich stets als Begleithund mit, was aber nicht hieß, dass sie auch zusammen blieben. Er hatte schließlich andere Vorlieben als A. Und mit der Zeit erkannte A. leider, dass man bei Karl Hugo etwas abschauen konnte, was viel Spaß machte. Karl Hugo war Berufsjäger, Vollgebrauchshund, äußerst passioniert und lebte dafür. Auf ihn konnte man sich verlassen, denn er ließ sich immer sicher zurückpfeifen und das war allerspätestens, wenn der Fährtenlaut ertönte. A. Sah, wie man eine Spur ausarbeitete, welchen Spaß es machte, dieser zu folgen … Was nach einiger Zeit kam, läßt sich leicht erahnen – ein ausgeprägter Jagdtrieb hatte sich Bahn gebrochen - und leider war es dann vorbei mit der Freiheit auf dem Flur. Das machte ihm sehr zu schaffen, zumal es kaum möglich war, seinen Bewegungsdrang zu befriedigen. Es war nicht möglich, ihn neben dem Fahrrad laufen zu lassen, denn ein sich bewegendes Fahrrad war eine Höllenmaschine, der man auf keinen Fall nahe kommen durfte. Von diesen höllischen Gerätschaften gab es ihrem Leben viele: es waren Regenschirme, Spazierstöcke, Walkingstöcke, Rollatoren, Rollstühle, Hüte, Einkaufstüten, Kinder, voluminöse (übergewichtige) Menschen, Koffer und vieles mehr. Ausgedehnte Spaziergänge mußten in der Dunkelheit stattfinden oder dort, wo sich kein Mensch hin verirren würde. Kam einer, so reagierte A. mit Hektik, dann mit Panik, riß wie wild an der Leine und mußte sich verstecken. War das aber nicht möglich, so legte sie sich platt auf den Boden und erstarrte in Stupor, war keinerlei Ansprache mehr zugänglich. So verharrte sie dann manchmal 15 Minuten lang und mehr. Diese Folgeerscheinung von echten Traumata bei Hunden heißen „learned helplessness“ und versetzen den Hund immer wieder in die Verhaltensweise, die er bei dem ersten mal der Traumatisierung und der auftretenden Todesangst erlebte. Es geschah oft, einmal im Warteraum des Tierarztes und selbiger meinte, dass es ein armer Hund sei, aber eigentlich gar nicht lebenstauglich und auch gar nichts von seinem Leben habe, außer die Angst. Nun, dieser Meinung war ich gar nicht, da der Hund es genoß, zu rennen, zu schwimmen und neuerdings auch begonnen hatte, täglich immer nach der Fütterung mit Käthe zu spielen. Das war ein sicheres Anzeichen für mich, dass er sich in seinem Zuhause wohl und sicher fühlte. Vielleicht würde es eines Tages ja auch so we4rden, dass er die Welt außerhalb nicht ausschließlich als Bedrohung sah. Er bekam jahrelang (bereits im Tierheim) stabilisierende Medikamente, doch ich sah auch nach langer Zeit keinen Nutzen darin und setzte sie ab. Es ergab sich keinerlei Veränderung.
Die Tierarztbesuche, die ich aufs allernotwendigste beschränkte, weil sie ein besonders schlimmes Erlebnis für den Hund A. waren, verliefen immer unerfreulich. A. wollte sich auf keinen Fall berühren lassen und gebärdete sich wie ein Wolf in der Falle. Vier Personen an ihm herum hantierend, um überhaupt die Beruhigungsspritze setzen zu können, die nicht ausreichte – in der Regel folgte noch eine Narkose. Später dann sollte ich stets vor dem Arztbesuch Sedalin verabreichen, welches die Muskeln völlig erschlaffen läßt, dem Angsterlebnis allerdings keine Dämpfung verschafft. Meine TÄin wollte den Hund nicht mehr behandeln, weil er sich so anstelle. Als er einst mit einer tiefen Augenverletzung kam und Schneewittchen eh´einen Termin beim Augenspezialisten hatte, nahm ich A. mit. Angesichts der extravaganten Praxis in Bad Godesberg mit reservierten Einzelterminen kamen mir Zweifel, ob eine Behandlung oder allein eine Diagnosestellung hier zweckmäßig sei. Aber der smarte Arzt zeigte sich völlig unbeeindruckt von A.s Gehabe,. verlor kein Wort darüber, und wandte die richtigen Griffe an, schaffte es sogar, ihr Augeninneres zu fotografieren, um eine zuverlässige Diagnose stellen zu können. Es kommt ganz auf den Arzt an, aber leider gibt es nur wenige, die so unerschrocken sind und nur im Sinne des Hundes handeln.
Der Jagdtrieb war jetzt erwacht und leitete sich auf ganz andere Objekte um, da er am Wild nicht mehr ausprobiert werden konnte. Zuvorderst waren es Fahrradfahrer, die bejagt wurden, da stand sogar die Angst vor dem Höllengerät im Hintergrund. Zu diesem Zwecke sprang A. einmal sogar aus dem geöffneten Schiebedach des Autos, zerriß mehrere Langleinen und schleifte mich auf dem Bauch in unwegsamem Gelände über die Distanz von ca. 12m hinter sich her, weil er eines vorbeifahrendes Fahrrades angesichtig wurde. Gleichzeitig wurden die Kaninchen des Nachbarn interessant. Dazu mußte man über einen Maschendrahtzaun klettern und von einer Brücke über das Geländer in einen Bachlauf springen, um auf dessen Grundstück zu gelangen. Es gelang aber, ihm den Wunsch nach den Kaninchen nach drei Besuchen dort aus zu treiben. Kraft, spring- und Laufvermögen des A. waren beträchtlich, das mußte unbedingt kanalisiert werden.


- Fortsetzung folgt -
 
  • 29. März 2024
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Hi persilia ... hast du hier schon mal geguckt?
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Mache bitte absaetzen, es ist sehr ermuedend zum lesen, fuer mich jedenfalls.
 
  • 29. März 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Wenn das alles so stattgefunden hat, dann gruselt es mich an vielen Stellen ob der Fahrlässigkeit des Halters im Umgang mit dem Hund!
 
Sehr interessant zu lesen, besonders da ich mir die Frage einschläfern, ja oder nein? auch einmal in Zusammenhang mit einem irreparabel geschädigten Hund gestellt habe.
Bei Beißereien hätte ich die Notbremse gezogen. Das ist für mich ein no go.

Das freie Laufen hätte ich nicht gestattet. Unsere Fee hat das auch gezeigt. Aber die Sicherheit des Hundes war für mich vorrangig. Wir sind zu einer Hundewiese gefahren. Dazu muß man sagen, das Fee voll verträglich ist, also der Besuch einer Hundewiese möglich war, was bei dem geschilderten Hund ja nicht so ist.
 
Dem Hund dann im Umkehrschluus Freilauf in der Öffentlichkeit zu gewähren, zwar mit Maulkorb, ist absolut keine Lösung. Stattdessen hätte ich nach einem eingezäunten Grundstück gesucht.
Nebenher hätte ich den Hund auf mögliche Hormonelle Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion untersucht. Auch ein CT des Kopfes um dort evtl. Veränderungen auszuschließen oder zu finden.
Und gleichzeitig hätte ich diesen Hund erstmal mit Beta-Blocker und Angstlöser zugeballert damit vorerst ein Training mit diesem Tier überhaupt möglich und machbar ist. Dieser Hund hat ein Deprivationsyndrom. Und bei besonders schweren Formen kommt man ohne Psychopharmaka nicht aus. Und wenn die Tabletten aus dem Tierheim nicht halfen, warens die falschen oder einfach falsch dosiert.
Ob der Hund ein Lebenswertes Leben führt ist schwer zu beantworten. Mitteilen kann er sich nicht.
 
  • 29. März 2024
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Nicht auszudenken was alles hätte passieren können bei den unkontrollierten Ausläufen... :(

Unabhängig davon bin ich sehr interessiert am weiteren Verlauf Deines Erfahrungsberichtes da wir in der HuSchu einen ähnlich gelagerten Fall haben und dort auch kontrovers über Sinn oder Unsinn im Hinblick auf die Lebensqualität des Vierbeiners diskutiert wird.
 
ich bin ziemlich entsetzt über diese schildererungen, zumal man ja von anfang an die "vor"geschichte der maus kannte, genau wußte, das genau diese verhaltensweisen entstehen können und mir mittlerweile völlig klar ist, warum es sich nicht bessert.
wie ein hund von vieleicht 27 kg mich auf dem bauch durchs gelände schleifen kann, das muss ich nicht verstehen - da fällt mir nur eines ein - vieleicht hätte man aufpassen sollen.

und wie ich einen hund, der von mir nicht kontrollierbar ist, völlig unbedarft frei durch die gegend laufen lassen kann, das war ja auch unser streitpunkt. ich erinnere mich noch sehr gut daran - so nach dem motto " sie hat ja einen MK drauf " :sauer:

aber jetzt ist der hund schwierig - nee, ist klar.. jeder definiert schwierig anders.

großes kino wieder mal.. :unsicher:
 
Dem Hund dann im Umkehrschluus Freilauf in der Öffentlichkeit zu gewähren, zwar mit Maulkorb, ist absolut keine Lösung. Stattdessen hätte ich nach einem eingezäunten Grundstück gesucht.
Nebenher hätte ich den Hund auf mögliche Hormonelle Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion untersucht. Auch ein CT des Kopfes um dort evtl. Veränderungen auszuschließen oder zu finden.
Und gleichzeitig hätte ich diesen Hund erstmal mit Beta-Blocker und Angstlöser zugeballert damit vorerst ein Training mit diesem Tier überhaupt möglich und machbar ist. Dieser Hund hat ein Deprivationsyndrom. Und bei besonders schweren Formen kommt man ohne Psychopharmaka nicht aus. Und wenn die Tabletten aus dem Tierheim nicht halfen, warens die falschen oder einfach falsch dosiert.
Ob der Hund ein Lebenswertes Leben führt ist schwer zu beantworten. Mitteilen kann er sich nicht.

Sehe ich auch so.

Betablocker und Angstlöser, das kommt auf den Hund an ob oder was das überhaupt bringt.
Es gibt auch Fälle, wo Hopfen und Malz verloren ist.
Aber ich gebe dir Recht, hellraiser, in dem geschilderten Fall hätte ich diese Medikamente auch eingesetzt.

Lebenswertes Leben - auch das ist eine Einzefallentscheidung. Womit ich nicht nur das Leben des Hundes meine, sondern auch wie sich dieses Leben auf sein Umfeld auswirkt.
 
Oh oh - da wirst Du Dir aber die Wut aller Hundeexperten hier im Forum an Land ziehen, mit dieser Geschichte. Ich orakel mal: Alle anderen hätten es besser gewusst, alle anderen hätten absolut geniale Lösungsstrategien gehabt, mindestens die Hälfte der Experten hatte bereits einen Hund mit diesen Problemen und hat ihn erfolgreich therapiert, Du hast natürlich alles falsch gemacht, was man nur falsch hätte machen können. Wetten? :D
 
Ich habe zum Glück nie einen Hund mit Deprivationssyndrom und derartig vielen Ängsten besessen. Allerdings hatte unsere erste Hündin massive Angst vor Knallgeräuschen und Gewitter. Sie reagierte dann mit Flucht. Da bekam dieser kleine Amstaff mit 21 kg eine unvorstellbare Kraft. Aber sie hat es angeleint nie geschafft sich unserer Kontrolle zu entziehen. Und auch meine jetzige Hündin hat diverse Umweltängste. Hauptsächliche die Geräusche von Baustellen und Baumaschinen machen ihr riesige Angst. Sie reagiert dann auch panisch und entwickelt Bärenkräfte. Aber nie würde sie es mit ihren 24 kg schaffen mich bäuchlings wegzuziehen. Auch leine ich keinen meiner Hunde ab wenn ich weiß dass er keinesfalls abrufbar ist.
Mir sträuben sich die Nackenhaare wenn ich lese dass dieser Hund abgeleint wurde. Und das nur weil man nicht in der Lage ist dem Hund anderweitig Bewegung zu verschaffen, bzw fachmännisch an die Probleme des Hundes heranzugehen.
Die Bemühungen in allen Ehren, aber manchmal muss man sich auch zum Wohle des Hundes eingestehen dass man überfordert ist.
 
Oh oh - da wirst Du Dir aber die Wut aller Hundeexperten hier im Forum an Land ziehen, mit dieser Geschichte. Ich orakel mal: Alle anderen hätten es besser gewusst, alle anderen hätten absolut geniale Lösungsstrategien gehabt, mindestens die Hälfte der Experten hatte bereits einen Hund mit diesen Problemen und hat ihn erfolgreich therapiert, Du hast natürlich alles falsch gemacht, was man nur falsch hätte machen können. Wetten? :D

Ist nicht dein Ernst oder? Bisher schrieb hier keiner davon dass er es besser kann. Sondern nur dass explizit das ableinen des Hundes absolut fahrlässig war bzw. ist.
 
Oh oh - da wirst Du Dir aber die Wut aller Hundeexperten hier im Forum an Land ziehen, mit dieser Geschichte. Ich orakel mal: Alle anderen hätten es besser gewusst, alle anderen hätten absolut geniale Lösungsstrategien gehabt, mindestens die Hälfte der Experten hatte bereits einen Hund mit diesen Problemen und hat ihn erfolgreich therapiert, Du hast natürlich alles falsch gemacht, was man nur falsch hätte machen können. Wetten? :D

Ist nicht dein Ernst oder? Bisher schrieb hier keiner davon dass er es besser kann. Sondern nur dass explizit das ableinen des Hundes absolut fahrlässig war bzw. ist.

Aber gerade Du hast doch sehr ausführlich beschrieben, was Du alles anders und damit besser gemacht hättest. Das Texte nicht nur die Botschaften transportieren, welche den reinen Worten zu entnehmen ist, sondern auch zwischen den Zeilen implizieren, lernt man, wenn man sich mit Sprache beschäftigt. Aber es wird wohl so sein, dass das so natürlich nicht gemeint gewesen ist, ein Missverständnis meinerseits. Das versteht sich von selbst. Und dem werden sich mutmaßlich weitere Schreiber anschließen. :)

Mir persönlich ist das übrigens tatsächlich wurscht - ich würde nur keinem empfehlen, einen solchen Text hier im Forum zur Diskussion zu stellen. Vor allem dann nicht, wenn von "Lebensqualität ja oder nein" (impliziert eine eventuell mögliche Einschläferung bzw. zumindest den Gedanken daran) die Rede ist. Ich empfehle dem TE daher, den Fred schließen zu lassen und seine Entscheidung ausserhalb des Forums zu treffen. :hallo:
 
Mir persönlich ist das übrigens tatsächlich wurscht - ich würde nur keinem empfehlen, einen solchen Text hier im Forum zur Diskussion zu stellen. Vor allem dann nicht, wenn von "Lebensqualität ja oder nein" (impliziert eine eventuell mögliche Einschläferung bzw. zumindest den Gedanken daran) die Rede ist. Ich empfehle dem TE daher, den Fred schließen zu lassen und seine Entscheidung ausserhalb des Forums zu treffen. :hallo:

tja, mir ist es nicht wurscht, zumal ich den hund kenne und es wäre vieleicht für alle verständlicher, wenn man die lebensgeschichte des hundes mit beschrieben hätte, dann wäre zumindest allen klar, woher dieses verhalten resultiert. ;)

es geht hier auch nicht darum, ob und was man besser hätte machen können - sollen - wie auch immer, sondern darum, das hier jetzt ein ergebnis vorliegt und das evtl. doch zu lasten des tieres geht.

wir reden hier nicht über einen hund, der agro ist oder beißvorfälle hatte, sondern einen hund, der dieses verhalten von jeher gezeigt hat, gerade aufgrund seiner vorgeschichte.

ich persönlich finde ironie dann einfach nicht passend.
 
*wartet gespannt erstmal auf die Fortsetzung

Das Ableinen finde ich aber ebenfalls erstaunlich. Mal abgesehen von der Jagerei die auch mit Mk stattfindet (was Du ja wusstest), was ein NoGo ist...hattest Du keine Angst das der Hund sich *unterwegs* vor irgendetwas wahnsinnig erschreckt und nie wieder auftaucht?
 
Doch gab es andere Gefahren: zweimal kehrte er ohne Maulkorb zurück, einmal hing er noch um den Hals, einmal kam er mit einer langen Schnittwunde am Körper und einmal mit blutüberströmtem Kopf und Gehirnerschütterung–
... DAS ist ein NoGo... einen jagenden Hund kann und darf man eben nciht freilaufen lassen. Auch keinen Angst-Hund.. was passiert wenn es knallt und er auf eine Straße rennt??? Dem Jäger über den Weg läuft?

Nein, ich habe nicht so einen Hund, bin kein Experte und werde es auch nie.. aber wenn ein Hund verletzt wird- muss eine andere Lösung zur Auslastung gefunden werden. Einfach sich selbst überlassen anstatt gemeinsam zu üben ist mM nach der falsche Ansatz. Nenn ich jetzt mal gesunder Menschenverstand :unsicher:
 
Ganz nebenbei: Respekt dem Hund eine Chance zu geben und es überhaupt hin zubekommen, dass er such ins rudelb einfügt.
 
Oh oh - da wirst Du Dir aber die Wut aller Hundeexperten hier im Forum an Land ziehen, mit dieser Geschichte. Ich orakel mal: Alle anderen hätten es besser gewusst, alle anderen hätten absolut geniale Lösungsstrategien gehabt, mindestens die Hälfte der Experten hatte bereits einen Hund mit diesen Problemen und hat ihn erfolgreich therapiert, Du hast natürlich alles falsch gemacht, was man nur falsch hätte machen können. Wetten? :D

Ist nicht dein Ernst oder? Bisher schrieb hier keiner davon dass er es besser kann. Sondern nur dass explizit das ableinen des Hundes absolut fahrlässig war bzw. ist.

Aber gerade Du hast doch sehr ausführlich beschrieben, was Du alles anders und damit besser gemacht hättest. Das Texte nicht nur die Botschaften transportieren, welche den reinen Worten zu entnehmen ist, sondern auch zwischen den Zeilen implizieren, lernt man, wenn man sich mit Sprache beschäftigt. Aber es wird wohl so sein, dass das so natürlich nicht gemeint gewesen ist, ein Missverständnis meinerseits. Das versteht sich von selbst. Und dem werden sich mutmaßlich weitere Schreiber anschließen. :)

Mir persönlich ist das übrigens tatsächlich wurscht - ich würde nur keinem empfehlen, einen solchen Text hier im Forum zur Diskussion zu stellen. Vor allem dann nicht, wenn von "Lebensqualität ja oder nein" (impliziert eine eventuell mögliche Einschläferung bzw. zumindest den Gedanken daran) die Rede ist. Ich empfehle dem TE daher, den Fred schließen zu lassen und seine Entscheidung ausserhalb des Forums zu treffen. :hallo:

Jetzt nenne mir mal den Abschnitt wo ich behauptet habe es besser zu können oder besser gemacht zu haben. Ich habe geschrieben WAS ich ANDERS gemacht hätte, nicht besser. ANDERS.
Ob dies besser gewesen wäre weiß ich nicht. Auf alle Fälle hätte ich dieses Tier nie abgeleint und somit hätte es sich niemals schwer verletzen können oder andere gefährden können. Und das wäre in jedem Falle besser gewesen. Wer anderes behauptet der hat se nicht mehr alle beisammen.
 
Doch gab es andere Gefahren: zweimal kehrte er ohne Maulkorb zurück, einmal hing er noch um den Hals, einmal kam er mit einer langen Schnittwunde am Körper und einmal mit blutüberströmtem Kopf und Gehirnerschütterung–
... DAS ist ein NoGo... einen jagenden Hund kann und darf man eben nciht freilaufen lassen. Auch keinen Angst-Hund.. was passiert wenn es knallt und er auf eine Straße rennt??? Dem Jäger über den Weg läuft?

Nein, ich habe nicht so einen Hund, bin kein Experte und werde es auch nie.. aber wenn ein Hund verletzt wird- muss eine andere Lösung zur Auslastung gefunden werden. Einfach sich selbst überlassen anstatt gemeinsam zu üben ist mM nach der falsche Ansatz. Nenn ich jetzt mal gesunder Menschenverstand :unsicher:

Danke!
 
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