Ich glaube, Barbara hat Recht, das spielt sich ein - bestimmte Dinge kann man auch erst wissen, wenn man ortskundig ist, vorher nicht.
Meine Schwiegermutter war fast 30 Jahre bei der Post als Zustellerin, und dass sie, oder auch ihre Kollegen, wenn sie einen "neuen" Bezirk bekamen, am Anfang ein paar Abo-Zeitschriften übrig hatten, war eigentlich der Normalfall.
Da fragt man dann nochmal bei Kollegen, oder klemmt sich selbst dahinter, und nach zwei, drei, vier Tagen hatte sie's dann alles soweit drauf, dass alles wieder nach Plan lief.
Hier in unserer Straße würdest du vermutlich beim ersten Mal denken, du müsstest 50% der Zeitungen mit zurücknehmen... - Gerade Hausnummern sind auf der einen Seite der Straße, ungerade auf der anderen... Nun gehören aber auf der Dorfseite alle Häuser auf der "geraden" Seite zu Querstraßen, d.h., es gibt nur ungerade Hausnummern - alles von 1 - 39.
Dafür ist auf dieser Seite dann irgendwann ein Acker, und gegenüber Garagen und ein Kindergarten (der aber auch an einer anderen Straße liegt) - und DANACH, also 200 m weiter, wenn man als Ortsunkundiger denkt, die Welt ist zuende, kommt ein Teil, wo die Straße nur
gerade Hausnummern hat.
2 bis 42, oder so (die 41 gibt es halt dann nicht).
Wo ich früher gewohnt habe, gab es zwar Straßennamen, aber bis auf wenige Ausnahmen keine Straßenschilder - und die Häuser waren nach Reihenfolge der Erbauung im Dorf nummeriert, nicht etwa nach Reihenfolge an der Straße. Als Kind wurden wir regelmäßig von verzweifelten LKW-Fahrern oder Handwerkern angesprochen, die ein ganz bestimmtes Haus in einer ganz bestimmen Straße suchten. Wir haben dann immer zurückgerfragt: "Wo die Straße ist, wissen wir nicht, aber zu wem wollen Sie denn?" (Und damit konnten wir die Leute dann allermeistens auch richtig schicken
)
Ich denke, spätestens in ein, zwei Tagen sieht die Welt viel besser aus. Notfalls suchst du die fehlenden Adressen mal auf google maps oder im Stadtplandienst oder so - geht ja heute alles!