Meine Nerven!! - unkastrierte Katzen

  • 19. April 2024
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Hi felis ... hast du hier schon mal geguckt?
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Katzenklappe mit Mauserkennung! Suuuuperschick!

...dann hätte ich mich nicht so in Grund und Boden schämen müssen, als vor zwei Wochen die alte Küche ausgebaut wurde... Und auch der Ekelfaktor beim Saubermachen (2 x mumifizierte und teilskelettierte Maus, 1x mumifizierte Ratte (wo ist der Kotz-Smilie???) + Nagerexkremente und -lebensäußerungen aus 20 Jahren :motz: ) wäre deutlich geringer gewesen.

Ich möchte betonen, dass ich erst seit knapp 5 Jahren in dieser Wohnung wohne! Dummerweise hatte auch der Vormieter einen Freigänger-Kater... Wobei, zumindest eine Maus geht auf die Rechnung meiner Katzen. Aber die Ratte garaniert nicht!!!!!!!

Kann diese Klappe auch wechselwarme Lebewesen erkennen? Ich habe im Sommer ein gewisses Problem mit zwangsverschleppten Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen...

Gibts dazu auch einen Preis?
 
Aus diesem Grund (tote Mäuse) möchte ich keine Katzenklappe!
Von meinen drei Katzen ist nur eine einzige eine Freigängerin. Sie kann von außen nur in den Heizungkeller.Es reicht mir schon, wenn ich von dort die angefressenen Tierleichen entfernen muß!

Katzenklappen mit Sensor, aber ohne Mauserkennung, gibt es "schon" für ca. 90 Euro.
 
Aus diesem Grund (tote Mäuse) möchte ich keine Katzenklappe!
Von meinen drei Katzen ist nur eine einzige eine Freigängerin. Sie kann von außen nur in den Heizungkeller.Es reicht mir schon, wenn ich von dort die angefressenen Tierleichen entfernen muß!

...das ist alles eine Frage der Gewöhnung...

Heizungskeller wäre nebenan. Selbst wenn der ein Fenster hätte, müsste ich Katz(en) durch drei Türen in die Wohung schleusen. Da kann ich auch gleich die Terrassentür nehmen. Aber als Türsteherin komme/kam ich mir zunehmend blöd vor. Vor allem nachts... Nö, da doch lieber Katzenklappe und gelegentliche Mitbringsel ertragen. Man ist dann wenigstens ausgeschlafen und kann sie voll genießen. Immerhin ist die neue Küche mäusesicher. ...hoffe ich... Zumindest sind die Schwachstellen nach Menschenmöglichkeit verstopft. (Bei Katzen und Mäusen soll man nie nie sagen)

Katzenklappen mit Sensor, aber ohne Mauserkennung, gibt es "schon" für ca. 90 Euro.

Das bringt mir nix. Fremdkatzen sind nicht das Problem. Und auch Igel sind bisher nur durch die Terrassentür gekommen, nicht durch die Klappe.
 
Das hat sich ja mit der Zeit zum Thread rund um meine Katzenviecher entwickelt. Deshalb:

Immerhin ist die neue Küche mäusesicher. ...hoffe ich... Zumindest sind die Schwachstellen nach Menschenmöglichkeit verstopft. (Bei Katzen und Mäusen soll man nie nie sagen)

Nein, Mäuse hatte ich hinter der "neuen" (ist ja auch schon 4 Jahre alt) Küchenzeile nicht mehr, aaaber:

Eines schönen Septemberabends, es war ein Samstag (ich weiss das deshalb so genau, weil ich am nächsten Nachmittag geflucht habe, dass WE ist und kein Kammerjäger erreichbar), hörte ich alarmierende Geräusche hinter der Küchenzeile. *hmpfff* BITTE NICHT!!!! Ich hatte noch die gaaanz leise Hoffnung, ich könnte es mir eingebildet haben, denn irgendwann war Ruhe. Warum auch immer. Mausefalle habe ich trotzdem vor dem einzigen kleinen Zugang aufgestellt.

Am nächsten Tag war klar, da treibt ein Schädling hinter der Küchenzeile sein Unwesen: Tippel, tippel, tippel, knabber, knabber, knurps. *heul* Mausefalle war ausgelöst, aber leider nix drin. Meinen Partner angerufen (Fernbeziehung) und gefragt, wie ich Fußblende lösen kann. Mit guten Tipps und Taschenlampe bewaffnet die Blende gelöst und auf dem Bauch liegend unter die Schränke geleuchtet. Nix zu sehen. Tippel, tippel, knabber, knurps, knabber. *arrrggggh* Mausefalle wieder scharf, die löste wieder aus - wieder nix drin. Mist.

Mit wachsender Verzweiflung schärfen sich die Sinne: Tippel, tippel, tippel Richtung Spülschrank. Ok. Schranktür aufmachen, Abstand wahren und abwarten. Und dann sah ich sie: EINE RATTE!!!!! Aber nicht irgend eine dahergelaufene braune Haus-, Wander- oder sonstige -ratte. Nein! Eine weiße Laborratte mit roten Augen und mit-ohne große Scheu! Oh, neee, die Nachbarn oben (alleinerziehende Mutter mit frisch volljährig gewordenem Sohn) sind gerade (nach 3 Monaten hier im Haus) ausgezogen...

Wie krieg ich den Ratz aus der Wohnung? Ok, Panik eindämmen und logisch denken. Ratte = Mausefalle bringt nix. Sonntag = Kammerjäger nicht vor morgen erreichbar. Ein weiterer Tag mit Ratte in Küche = undenkbar. Ratte mit Hand einfangen wollen = potentiell schmerzhafter Schwachsinn. Ratte seit 24 Std hinter Küchenzeile und keine Nahrung (die Küchenschränke sind solide) = hungriger Ratz. Also habe ich eine der Katzenboxen mit Fernauslöser (Schnur, deren Ende in meiner Hand war ;) ) und Köder (Salami) präpariert, vor die offene Spülschranktür gestellt und mich auf die Lauer gelegt.

Ich gebe zu, es war ein Akt der Verzweiflung. :unsicher:

Wider Erwarten hätte dieser Hinterhalt fast Erfolg gehabt, wenn ich nervlich nicht so am Ende gewesen wäre. Ich wurde zu hektisch, habe zu früh an der Schnur gezogen, die Ratte konnte entkommen. :heul:

Um den letzten Akt des Dramas verstehen zu können, muss ich kurz was zur Küche sagen. Sämtliche Korpen sind hermetisch dicht, bis auf zwei Ausnahmen: logischerweise der Spülschrank - und der Schrank daneben, der auf geniale Weise mittels zweier ausschwenkbarer Böden den toten Raum in der Ecke einer L-Küche nutzt. Dieser hat bei mir deshalb oben an der Seitenwand zum Spülschrank eine Aussparung (= Loch!), weil das Ablaufbecken der Spüle darüber liegt. In diesem "Schwenk-Schrank" habe ich meine Töpfe und Pfannen untergebracht.

Also, zurück zur Geschichte: Hinterhalt gescheitert, Petra ratlos. Dann erschien über meinen Kopf: :idee: Ich hab im Haus doch einen Nachbarn/Freund, der tierlieb und diesbezüglich frei von jeder Berührungsangst ist und einen sehr guten Draht zu Vierbeinern aller Arten hat. -> gaaanz lauter Hilferuf! Dieser Mensch mag auch Zweibeiner und war daher schnell zur Stelle. :love:

...und dann ging alles ganz schnell... Freund macht die Tür zum Schwenk-Schrank auf, Ratte sitzt in einer meiner Pfannen. *Bääähhh! Ekel* Freund schwenkt den Boden behutsam raus, füttert den Ratz mit Salami und stülpt im hinterrücks ein kleines Eimerchen über. Somit konnte er die Pfanne samt Ratte aus meiner Wohnung tragen. Ich hab vor Erleichterung angefangen zu heulen!

Der Rest war stundenlanges Putzen, Schrubben und Desinfizieren.

Was aus der Ratte wurde? Ich kann den Viechern einfach nix abgewinnen. Wäre es nach mir gegangen, wäre sie in der "Wildnis" ausgesetzt worden. Das war mit dem Freund nicht zu machen, nachdem ich ihm gesagt habe, dass eine Albino-Ratte in freier Wildbahn keine realistische Überlebenschance hat. Sie lebt seither in einem Käfig in der Wohnung schräg über mir lässt sich aus der Hand füttern und anfassen (so man das will...). Wie sie in die Wohnung gekommen ist? Vermutlich durch das gekippte Küchenfenster, das auf Bodenniveau liegt (sie war ja zahm). Wie sie hinter die Küchenzeile gekommen ist? :unsicher: Wenn ich das mal wüsste... Evtl. über die Hängeschränke und dann den schmalen Spalt zwischen Kühlschrank und Wand runter, klettern können sie ja.

Viele Grüße
Petra
 
Abgabekater?
16 Jahre???? :sauer:

Möchte ich? :gruebel:
Klar, möchte ich. :crazy:
Aber: Möchte auch mein Geldbeutel? :nein:
Und vor allem: Möchten auch meine echt-deutschen Zicken? :motz::box::kindergarten:

...ich bin dann mal völlig unverbindlich ins TH gefahren und habe mir den Kandidaten angeschaut...

Ich schwöre, er wusste, worum es geht! Sowas von schmusig, sowas von Charme!! :love:

Trotzdem, man muss ja Haltung bewahren. Und außerdem hatte ich eine Zwangs-Überlegungsfrist von zwei Wochen bis zum Urlaub.

Ich habe schwer mit mir gerungen, aber dann kam er, sah ... und siegte. :D

TomTom (der ursprünglich einfach Tom hieß, aber wie, bitte, soll man Emotionen, Wünsche, Forderungen und Befehle in eine einzige Silbe packen?) war ein toller Griff. Er ist anhänglich, schmusig, sanft, geduldig, unaufdringlich, kommt mit den Zicken klar (und sie mit ihm) und war vorher schon ein geübter Freigänger. Zu allem Überfluß ist er auch noch kerngesund. Und springt wie ein junger Gott.

Ach ja, der alte Sack. :love:

Der zitierte Eintrag ist über vier Jahre alt. Im letzten September ist Tomtom 20 geworden. Und was soll ich Euch sagen? Er lebt immer noch! Damals dachte ich, ich würde ihn ein, zwei, wenn's hoch kommt drei Jahren haben, aber er ist wie ein Pflaster. :love:

Es hat sich damals rausgestellt, dass die Anschuldigungen, er sei nicht stubenrein, nicht ganz aus der Luft gegriffen waren. Meistens war er sauber (mittlerweile ist er's komplett), aber manchmal eben nicht. Dann hat er neben das saubere Katzenklo gepinkelt. Es hat ein Jahr gedauert, bis ich begriffen hatte, wogegen er protestiert hat: Schlechtes Wetter! :wand::wand: ...Macht mal was dagegen... :unsicher: Andererseits lassen sich Badfliesen gut sauberhalten. ;)

Mittlerweile ist ihm das mit draußen nicht mehr so wichtig, da führt auch feucht-kaltes Wetter nicht mehr zu Protesten.

Wie ist Tomtom heute? Ein schmieriges, fettiges, ungepflegtes, mottenzerfressenes Knochengestell mit einem schwarzen, viel zu großen Flockati drumrum, das sämtliche Egoismen (Spezialfutter, Spezialstreicheleinheiten, Spezialliegeplatz, alle Arten von Extrawürsten) mit lauter Altmännerstimme nachdrücklich einfordert. Darüber hinaus tangiert ihn nichts mehr wirklich. Zwischenwelt, wie Xenia. Kurz und gut: Extrem liebenswert! :love::love::love: Ich habe einen Faible für alte Säcke. ;)

Letzten Juli war ich mit Tomtom beim TA, weil er rotzte und das Auge nicht gut aussah. Die TÄ sagte schon vor der Untersuchung, dass sie bei so alten Katzen immer üble Befürchtungen habe bzgl. Krebs. Und so fiel leider auch die Diagnose aus: Osteosarkom in der Nasenhöhle. Schnell fortschreitend, gerne streuend. Miserable Prognose: Eher Wochen denn Monate. Bei einem so alten Tier macht man/mache ich keine große Diagnostik mehr: Kein Blutbild, kein Röntgen. Der Tastbefund und Abhören (o.B.) muss reichen. Antibiotika hatte er bekommen, wg des bakteriellen Infekts, der sich draufgesetzt hatte. Besserung. Sonst keine Medikation: Kein Cortison, keine Schmerzmittel.

Anfang Oktober war ich wieder bei der TÄ. Mittlerweile gab es keinen Zweifel mehr an der Diagnose (so man den jemals gehabt hätte:( Das Gesicht war defomiert, der Tumor deutlich zu sehen. Reaktion TÄ: Er hat ja sein Auge noch! Wieder Antibiotika wg Rotz und Niesen. Besserung.

Das nächste Mal wird sie uns sehen, wenn ich Tomtom auf seinem letzten Gang begleite. Mittlerweile ist das Auge vom Tumor komplett verdrängt, der leichte Knaas an Auge und Nasenloch ist blutig. Das Gesicht ist nur noch auf der rechten Seite das einer Katze, auf der anderen Seite wölbt sich der Tumor so weit vor, dass die Nase das 4-fache ihrer ursprünglichen Breite hat. Für Aussenstehende wirklich erschreckend.

Warum ich ihn nicht einfach einschläfern lasse? Weil er das noch nicht will. Weil die Zeit noch nicht gekommen ist. Er bekommt keinerlei Medikamente, die seinen Zustand künstlich verbessern. Er frisst, er trinkt, er verdaut gut, er nimmt - wenn auch reduziert durch extrem lage Schlafphasen - Anteil am Leben, er lässt sich streicheln (auch am Kopf), er springt auf Tische, er geht sogar noch raus. Sein Alter und sein erbärmliches, so manchen Menschen erschreckendes Aussehen sind kein Grund.

Ich mache mir nichts vor: Sein Restleben bemisst sich eher in Tagen, denn in Wochen. Sein Lebenswille ist erstaunlich! Ich werde ihn sicher nicht leiden lassen - spätestens am zweiten Tag ohne Futteraufnahme werde ich bei der TÄ sein. Aber ich werde ihm auch nicht einen für ihn lebenswerten Tag stehlen, nur, weil das so schwer zu ertragen ist.

Und wenn er geht, wird mir das Männlein unendlich fehlen! Die Alten haben ihren ganz besonderen Charme!

Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,
mit welcher Begründung gibt deine TA kein Kortison? Die "Nebenwirkungen" können es ja nun wirklich nicht sein. Kortison ist in der Lage einen Tumor wenigstens ein wenig zurückzudrängen und verschafft Lebensqualität. Bei meiner Gini war für mich an dem Tag der Tag gekommen, als sie anfing aus der Nase zu bluten. Aussage meines TA: Sie wäre sonst erstickt.
Aber du wirst ein waches Auge auf den alten Herrn haben.
LG,
Carli
 
mit welcher Begründung gibt deine TA kein Kortison?

Lies bitte noch mal. Die Entscheidung, nicht zu medikamentieren, habe ich getroffen, nicht die TÄ. Warum? Der Kater ist 20! Er war schon vor dem Tumor spindeldürr und hält Körperpflege seit geraumer Zeit für überbewertet. So oder so ist er definitiv in der letzten Phase seines Lebens angekommen. Und ich halte nichts davon, das Leben eines Methusalem noch künstlich zu verlängern, nur weil ich nicht loslassen kann. Denk doch mal nach. Woran erkenne ich, dass es Zeit ist, das Männlein einschläfern zu lassen? Lässt er sich noch das Köpfchen streicheln (Schmerz)? Nimmt er noch Anteil am Leben (Schmerz, allgemeines Systemversagen)? Klappt die Verdauung (Metastasen in den Organen)? Und vor allem: Frisst er (Schmerz, Verlust des Geruchssinns)? Cortison puscht und macht Hunger. Also wäre das wichtigste Beobachtungsmerkmal verfälscht. Es ist sowieso erstaunlich, dass er überhaupt noch lebt. Vermutlich ist das dem Umstand zu verdanken, dass der Tumor sich auf der linken Gesichtshälfte austobt und die rechte Nasenseite (noch) unbeeinträchtigt ist.

Tomtom ist nicht die erste Katze, die ich langsam dahinschwinden sehe. Bei Xenia war es auch nicht anders. Die hat geraume Zeit Cortison bekommen, bis irgendwann der Punkt kam, als mir klar wurde, es bringt nichts mehr, das Cortison schlägt immer verzögerter und immer schlechter an. Also hab ich's abgesetzt und der Natur ihren Lauf gelassen. Das ist nicht einfach, natürlich juckt's einem in den Fingern. Aber ich bin der Überzeugung, dass man diesen uralten Tieren einen größeren Gefallen damit tut, den Dingen ihren Lauf zu lassen und die Reißleine zu ziehen, wenn die Schmerzen kommen oder/und Viechlein nicht mehr will. Man muss halt mit Argusaugen beobachten und darf sich die Dinge nicht schönreden. Mit Xenia bin ich nachts um 2 zum Einschläfern gefahren...

Viele Grüße
Petra
 
Deine Entscheidung und wie gesagt, dein Kater den du am besten kennst. In unserem Falle ging es nicht ums "puschen" sondern darum, dass damit der Tumor etwas geschrumpft ist und sie besser atmen konnte. Es ging nicht im Leben verlängern sondern wie ich schrieb, um Lebensqualität. Mir persönlich ist wichtig, dass TA und ich zu einem Konsens kommen, dass geht nur mit dem TA meines Vertrauens und weil ich die Dinge durchaus hinterfrage. :hallo:
 
Mir persönlich ist wichtig, dass TA und ich zu einem Konsens kommen, dass geht nur mit dem TA meines Vertrauens und weil ich die Dinge durchaus hinterfrage. :hallo:

An der Stelle sind wir uns absolut einig. Und ich glaube, ich habe - nach sehr langem Suchen, hier auf dem Land - endlich eine TÄ gefunden, die Wissen, Tierliebe, Empathie und Augenmass vereint.

Ich hatte mal eine, im Rheinland, die war der Hammer! Sie hatte nicht nur die o.g. Eigenschaften, sondern hat mir im Lauf der Zeit beigebracht, von der Tierseite zu denken. Dass nicht alles, was wir für gut und richtig erachten, für das Tier gut und richtig sein muss. Dass in besonderen Situationen weniger manchmal mehr sein kann.

Ein Beispiel: Uwe (an den sich der eine oder andere hier noch erinnern wird) und ich hatten aufgrund eines Notrufs kurzfristig drei Polen-Welpen in Pflege genommen. Etwa 8 Wochen alt. Das Mädel erkrankte an Parvo. Die beiden Jungs konnten wir sehr kurzfristig anderswo unterbringen (einer erkrankte nicht, einer wurde nur ein wenig kränklich), und das war auch gut so. Ich hätte mich in dieser Intensität nicht um zwei oder drei schwerstkranke Welpen kümmern können.

Wir haben mit Hilfe der TÄ zwei Wochen lang um das Leben des Welpis gekämpft. Haben alles an Medis reingestopft, was ging. Die TÄ hatte einen Venenzugang gelegt und wir haben sie selber mehrmals täglich i.v. mit NaCl-Lösung versorgt. Auf Anraten der TÄ keine Tierklinik. O-Ton: Dort wird sie sterben, da bekommt sie nicht die Nähe, die sie in ihrem Alter braucht. Wir haben Körperkontakt hergestellt, das Welpi auf den nackten Bauch gelegt wie ein Frühchen; dort hat sie Uwe mit vergammeltem Blut vollgekotzt. Wir haben sie in einem Höhlen-Weidenkorb für Katzen überall in der Wohnung mit hingetragen, damit sie niemals alleine ist. Sie lag nachts mit im Bett, damit sie die nötige Nähe und Wärme bekommt, auf einem Moltex, damit sie die Matratze nicht verschmutzt.

Irgendwann, in den ganz schlimmen Tagen, warnte mich die TÄ vor: Es könne der Tag kommen, an dem sie eine Weiterbehandlung verweigern würde. Weil das dann nicht mehr Hilfe sei, sondern nur noch Verlängerung von Qual. Dann würde sie nicht mehr mitspielen.

Dieser Tag kam GsD nie. Die Kleine wurde wieder gesund, nach drei Wochen konnte sie erstmals wieder nach draußen. Letztendlich wurde sie gut vermittelt. Ich kann mich eigentlich gut abgrenzen, aber sie abzugeben, fiel mir unendlich schwer. Aber unsere Arche war schon mehr als gut gefüllt. Besser so. Für den Hund. Und ich hatte wieder was gelernt. In mehr als einer Hinsicht.

Viele Grüße
Petra
 
Deine Entscheidung und wie gesagt, dein Kater den du am besten kennst.

Vielleicht noch etwas zu "meinem" Kater (gehören Katzen einem jemals?), dass zumindest ein wenig die Mundwinkel nach oben treibt. Der alte Sack hat ja nun seit geraumer Zeit so seine Macken. Bspw. verlässt er nur dann die "mittlere Ebene", wenn es sein muss. Hauptschlafplatz in Winter: Fensterbank (da wird man von unten gut durchgegart). Hauptfutterplatz: Stuhl (da können ihm die beiden anderen das Spezial-Trockenfutter nicht so einfach weginhalieren, während er zwischendrin mal Wasserfassen geht). Wasser steht weiter auf dem Boden, genauso wie das Klo. ...aber irgendwas ist ja immer... :rolleyes: Btw: Todgeweihte dürfen bei mir deutlich mehr als andere.

Der übliche Weg, wenn irgendwas ansteht: Fensterbank - Schreibtisch - Schreibtischstuhl - Esstisch - (Futter-)Stuhl - Boden vor dem Wasser. Rückweg identisch, nur andersrum. Gelegentlich Abstecher zum Katzenklo ins Bad, wenn man sowieso schon auf dem Boden ist. ...Frauchen ist ja soooo unflexibel... :D

Nun hatten wir ja bis vor Kurzem Weihnachtszeit. Komischerweise bestand Frauchen auf einem Adventskranz. Und aus unerfindlichen Gründen stand dieser Kranz auf dem Esstisch. Genau auf der üblichen Route von Tomtom. Als neues Hindernis. Doof, ganz doof!:rot: Davon lässt ich ein alter Sack aber keinesfalls aus der Ruhe bringen!

...seither hat Frauchen eine neue Redewendung: "Tomtom bricht wieder durchs Gebüsch!" Er hat es sogar geschafft, eine der Kerzen von ihrem Halter (mit dickem Stachel in der Kerze) runterzubrechen ... Muss ich erwähnen, dass ich die Kerzen sehr selten und nur unter Intensivstbeobachtung angezündet hatte?

Gut, dass er auf Tischdekorationen keinerlei Rücksicht mehr nimmt, und Wasser aus Blumenvasen schon immer leckerererer findet, weiss ich nicht erst seit gestern. Dass er es aber schafft, sinnierend mit einer Pfote in einem Wasserglas (leer, niedrig) zu stehen, ohne es umzuwerfen oder auch nur selber zu merken, das hat echt eine neue Qualität. Was interessiert mich die Welt der anderen? Und dann kommt er daher wie gerade: Uääähhhh, vom Boden auf den Tisch springen, Kopf an Stuhllehne schubbeln, uääähhhh: Hab gefressen, getrunken, gefressen, hab noch Hunger. Gib mir! Klar, komm auf Deinen Stuhl, da gibt's. :love: Fressen, trinken, jetzt ein paar Steicheleinheiten auf dem Schoss, dann schlafen.

Wenn's nach mir ginge, könnte das noch Jahre so weitergehen! :love:

Viele Grüße
Petra
 
Neues von Tomtom: Gestern war ich mit ihm bei der TÄ.

Nein, keine Sorge, er lebt noch! Aber es war knapp. Gestern morgen dachte ich wirklich, es sei soweit. :heul: Kein morgentliches Ritual mit Entern des "Futterstuhls", statt dessen Schlaf auf der Fensterbank. Eingeschränkte Atmung durch Schleim. Hab mir das zwei Std. angeschaut (keine Änderung), dann die TÄ angerufen und für nachmittags den Termin zum Einschläfern ausgemacht. :heul: :heul:

2,5 Std vor dem TA-Termin hatte Tomtom sich freigerotzt, sass auf seinem Futterstuhl, verlangte nachdrücklich nach Futter, verputzte eine - für seine Verhältnisse - große Einzelportion und putzte sich mit der Pfote demonstrativ die Tumorseite seines Gesichts.

Deutlicher konnte er nicht sagen: "Nö, Frauchen, jetzt noch nicht!"

...trotzdem brauchte Frauchen dringend Beistand und fachlichen Rat...

Also habe ich den Termin nicht abgesagt, sondern hab den alten Herrn in die Box gestopft (er kann sich ja nicht mehr sonderlich gut wehren, versucht hat er's aber) und bin zur TÄ gefahren: 15 min laute Alt-Herren-Tirade über die unangemessene Behandlung. :unsicher:

In der Praxis angekommen, hatten wir im Behandlungsraum noch ein paar Minuten Wartezeit. Ich hab die Tür von der Box aufgemacht, um das Männlein kraulen zu können. Der witterte Morgenluft und versuchte mit wenig Kraft, aber um so mehr Willen, an meiner Hand vorbeizudiffundieren und Freiheitsluft zu schnuppern. :love:

Letztendlich standen TÄ und ich relativ ratlos vor dem alten Mann, der sein Tumorgesicht an meiner Hand schubbelte. Einschläfern hatte sich ja nun komplett erledigt. In Absprache mit der TÄ bin ich meinen Vorsätzen untreu geworden und hab Tomtom doch noch mal ein Antibiotikum spritzen lassen. Das hat schon zweimal gegen den Rotz geholfen.

Wir haben gemeinsam die Krankengeschichte noch mal Revue passieren lassen: Osteosarkom diagnostiziert im Juli - Überlebensprognose ein paar Wochen: Er erlebt seinen 20. Geburtstag im September nicht. Neuer TA-Besuch im Oktober - Tumor ist langsamer gewachsen, als gedacht, aber Jahresende erlebt er nicht. Jetzt haben wir Ende Januar. TÄ: "Wir sehen uns in Juli wieder." - Frauchen: "Dann wird er aber in einer Fachzeitschrift vorgestellt!"

Tömchen und ich haben dann sehr erleichtert eine sehr erleichterte TÄ verlassen. Diese hatte an diesem Tag noch einen weiteren Einschläferungstermin, der ihr wohl nicht erspart geblieben ist. Sie hasst diesen Teil ihres Berufs, das geht ihr - bei aller Einsicht in die Notwendigkeit und bei allem Augenmaß - sehr nah. Und ich darf noch ein paar Tage mit dem alten Sack verbringen.

Viele Grüße
Petra
 
In der Praxis angekommen, hatten wir im Behandlungsraum noch ein paar Minuten Wartezeit. Ich hab die Tür von der Box aufgemacht, um das Männlein kraulen zu können. Der witterte Morgenluft und versuchte mit wenig Kraft, aber um so mehr Willen, an meiner Hand vorbeizudiffundieren und Freiheitsluft zu schnuppern. :love:

:lol:

Freut mich, dass es für euch nochmal positiv ausgegangen ist und der alte Herr stur die Überlebensprognosen in seinem Sinne uminterpretiert. :)

Ich wünsche euch weiterhin eine schöne Zeit, wie lang sie auch sein mag. :love:
 
Danke für Deine gute Wünsche! Ich geb's grad mal weiter, der alte Herr sitzt gerade neben mir und verlangt nach Streicheleinheiten.

an meiner Hand vorbeizudiffundieren

"Diffundieren" war schon immer eine von Tomtoms Kernkompetenzen. Da er seit jeher extrem sanft ist und seine Krallen NIE ausfährt, egal, wie übel man ihm in seinen Augen mitspielt, bleibt halt nur das Diffundieren: Aus dem Arm raus, aus der Extrem-Kuschel-Situation raus, aus der Box raus, in die potentielle Streichelhand... Immer sanft, immer zurückhaltend, immer mit ganz viel Willen und eigenem Kopf - und vieeel Erfolg. :love:

Viele Grüße
Petra
 
So ist das: Auf und ab und ab und auf. Euch noch eine schöne gemeinsame Zeit. Mein Fritzchen ist beim TA auch sehr gut im diffundieren, dass sieht dann so aus, dass er platt wie eine Flunder im Transportkorb liegt. Besonders niedlich ist, wenn er dann noch eine Pfote über die Augen legt und hofft er wird nicht gefunden. Hat bisher aber nie geklappt :p
 
Mein Fritzchen ist beim TA auch sehr gut im diffundieren, dass sieht dann so aus, dass er platt wie eine Flunder im Transportkorb liegt. Besonders niedlich ist, wenn er dann noch eine Pfote über die Augen legt und hofft er wird nicht gefunden. Hat bisher aber nie geklappt :p

Ich kann's mir lebhaft vorstellen! Schöne Vorstellung!! :D
Tomtom hat eine andere Taktik des Diffundierens. Er ist da. Er lässt wirklich alles erstmal über sich ergehen. Keine Kralle, kein "muähh", nix. Und dann bewegt er sich zielstrebig in Zeitlupengeschwindigkeit in die Körperhaltung oder die Richtung (Flucht), in die er will: "Ich bewege mich soooo langsam, das fällt ja niemandem auf." Oder: "Ich drücke meinen Kopf mal so kräftig gegen die steichelnde Hand, dass eigentlich niemand merkt, dass ich nicht gestreichtelt werden sondern raus will." (Hat bisher aber auch selten geklappt.)

Gestern Nacht, ich wollte gerade das Licht ausmachen, kam er - seit Wochen ungewohnt - aufs Bett und wollte gesteichelt werden. Wen interessiert da noch die Nachtruhe? Der alte Herr hat Sonderstatus! :love: ...es hätte auch das letzte Mal sein können...

Liebe Grüße
Petra
 
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