Meike,
der Trauerprozeß dauert nach meinen Erfahrungen unterschiedlich lange. Ich hoffe für Dich, daß Du ein verständnisvolles Umfeld hast, das Dir
Deine Zeit für die Verlustbewältigung läßt.
Es ist immer schwer, kaum (oder auch überhaupt nicht) nachvollziehbar, daß uns ein geliebter Mensch, ein geliebtes Tier verläßt.
Selbst wenn wir lange vorher wissen,
das ist die beste "Lösung", so bleiben doch immer Zweifel, die an uns nagen.
Das Wissen um die Endgültigkeit macht unseren Gedanken (glaube ich) am meisten zu schaffen. Zu begreifen, ihn/sie nie mehr sehen, fühlen, riechen, hören zu können, belastet schon sehr
Bei Tieren: Das Tapsen der Schritte, die vielen Haare
, der Geruch von nassem Fell, die Freude in den Augen beim Gang zur Tür oder dem Sprung in den See, das zufriedene Schnurren der Samtpfote, der Überschwall an Freude wenn wir zur Tür hereinkommen, die "kleine" Bettelei beim Abendbrot
, das leise (oder auch durchdringende
) Schnarchen in der Nacht, die Sorgen beim Unwohlsein oder bei Krankheit, die Gewissheit vom baldigen Ende
, all das macht aber auch
unseren gemeinsamen Weg mit unseren Tieren aus.
Ich weiß, ich habe folgendes schon oft geschrieben...
Wer Freude, Liebe oder auch Trauer empfinden kann, der lebt.
Wir verzweifeln fast, es zerreißt uns das Herz, aber wir können den Lauf der Zeit (leider) nicht aufhalten
Irgendwann zaubert eine Erinnerung ein Lächeln in unsere Augen. Irgendwann denken wir "ruhiger", also etwas entspannter und gelassener, an die gemeinsame Zeit zurück.
Der Schmerz bleibt immer, aber er verblaßt etwas. Die unzähligen schönen Momente bestimmen unsere Erinnerungen.
Ich meine, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, sind unsere Lieben endgültig hinter der RBB angekommen.
watson