WHeimann
Gift in Mett versteckt
Schon vier Hunde am Eckernkamp vergiftet
VON INGA BEUTLER (TEXT) UND HANS-DIETER STÖSS (FOTO)
Kirchlengern. "Wir müssen etwas unternehmen", sagt Kristin Stüber energisch: "Damit nicht noch ein Hund stirbt." Am vergangenen Sonntag starb Familienhund Angie. Nach einer Vergiftung, wie der Tierarzt feststellte. Noch am Nachmittag waren die Stübers mit Angie spazieren gegangen: auf dem Eckernkamp. "Da muss sie das Gift gefressen haben", vermutet die Besitzerin. Wie wohl auch die anderen drei Hunde, die in den letzten Monaten in der Nachb*****aft starben.
"Da muss ein absoluter Hundehasser am Werk sein", sagt Axel Bode. Rund um den Eckernkamp seien Mettstückchen gefunden worden - präpariert mit Rattengift. "Wer so etwas tut, geht gezielt vor".
Besorgt streicht der Jäger Rauhaardackel Anno über den Kopf. Betroffen sei er über die Vorgänge in seiner Nachb*****aft - und will zusammen mit seinen Kollegen jetzt verstärkt Streife gehen, um die Hundehalter auf die Gefahr aufmerksam zu machen: "Im Eckernkamp sollte man seinen Hund nicht mehr von der Leine lassen", rät er.
Aber schwierig sei es natürlich trotzdem, mit der Situation umzugehen. "Man lässt sein Tier ja auch an der langen Leine, kann nicht jeden Schritt überprüfen", sagt Kristin Stüber. Ihrer dreijährigen Tochter Jana hat sie immer noch erzählt, dass die geliebte Hündin nicht mehr da ist. "So ein Tier gehört zur Familie", sagt die junge Frau traurig, "das macht sich der Täter wohl nicht klar."
Werner Arning nickt. Auch sein Hund lebt nicht mehr. "Direkt in meinem Garten muss der Köder gelegen haben", mutmaßt er.
Anfang Januar sei das gewesen. In den letzten vier Wochen wurden drei weitere Hunde in Kirchlengern vergiftet. "Besonders ärgert mich, dass wir Jäger verdächtigt werden, dass wir das Gift auslegen - weil in der Brut- und Setzzeit ja kein Hund ohne Leine durchs Revier laufen darf." - "Aber wir würden dann ja auch unsere eigenen Hunde vergiften", ergänzt Axel Bode.
Dass der oder die Täter auf frischer Tat ertappt werden, hält auch die Polizei für unwahrscheinlich - trotz allem Engagement der Bürger in Kirchlengern und des Ordnungsamtes, dessen Mitarbeiter regelmäßig kontrollieren wollen. "Aber die Anwohner sollten schon wachsam sein und auf jeden Fall die Tat sofort anzeigen", rät Wolfgang Seifried von der Kreispolizeibehörde Herford.
Nicht nur in Kirchlengern seien die Tierhasser unterwegs, weiß Seifried: In Vlotho und im Kreis Minden seien ebenfalls Hunde vergiftet worden. Axel Bode weiß außerdem von Fällen in Bad Oeynhausen und Löhne. In jedem Fall sollten die Hundehalter aufmerksam sein, meint Seifried: "Wer unsicher ist, sollte auch anleinen, wo keine Leinenpflicht besteht."
WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.
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