Ist Tierschutz und Jagd vereinbar?

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Danke Frankie für diese Links, werde mir das in Ruhe durchlesen :)
 
  • 29. März 2024
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Hi Katzenschutz ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wildfütterung im WInter - Sinn oder Unsinn?


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Rehe im Winter mit stark eiweißhaltigem Kraftfutter zu füttern, ist nicht tier-schutzgerecht! Rehe können hohe Eiweißgehalte nicht verwerten. Um Stoffwechselstörungen zu vermeiden, benötigen sie bei eiweißhaltiger Diät Stoffe, welche Eiweiße binden. Das sind zum Beispiel Gerbstoffe (Tannine), die zum Beispiel in Nadelbäumen vorkommen. Jeder mag sich seine Gedanken dazu machen.
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...Somit ist das, was viele Jäger machen, eigentlich unnötig, nämlich bei hohen Schneelagen und bei tiefen Temperaturen regelmäßig mit ausgetüftelten Futtermischungen zu füttern. Die Behauptung, das Wild brauche es, weil die Tröge nach wenigen Tagen leer sind, geht ins Leere. Die Rehe fressen das vorgelegte Futter zwar, können es aber wegen ihrer Stoffwechselumstellung gar nicht verwerten.
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Glauben die eifrigen Verfechter einer unkritischen Winterfütterung wirklich, Rehwild müsse jämmerlich verhungern, wenn es nicht vom Jäger gefüttert würde?

Ich glaube der Grund für die Anteilnahme am Rehwild liegt woanders: Es ist immer noch verbreitet, in der Rehwildfütterung eine Möglichkeit zu sehen, starke Trophäen heranzuzüchten. Manche vehementen Verteidiger einer intensiven Fütterung sagen „Tierschutz“ und meinen „Trophäenzucht“. Wenn in einer Mittelgebirgslage auf rund 500 Hektar 1,5 Tonnen Hafer von Dezember bis März verfüttert werden, weil der Revierpächter „gerne starke Trophäen schießt“, dann hat dies mit dem Sichern des Überlebens oder mit Tierschutzgedanken gar nichts zu tun.
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Jens Walther, Jäger und erster Vorsitzender des ÖJV Sachsen


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Aber eine Ethik und Moral muss es doch noch geben. Was hat z.B. die Tour de France und die deutsche Jagd gemeinsam? Beides sind kriminelle Veranstaltungen und irgendwann werden die verantwortlichen, ob nun Sportler oder Staatsregierung dafür gerade stehen müssen, für ihre teilweisen paradoxen Entscheidungen.
Wie ich darauf komme? Die Antwort stand eigentlich schon in der ÖKO-JAGD. Der „traurige Sebastian“ hatte das bereits geschrieben, wie es sich verhält, mit demjenigen der die Wahrheit kennt und nicht danach handelt...
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Und das traditionelle waidmännische oder die Jagdkultur, als Alibi zu benutzen, um bei seinen Mitmenschen den Eindruck zu erwecken, wir Jäger sind glaubwürdig und vertrauenswürdig, stützend auf dem wackligen Gerüst, der Unwissenheit, Ignoranz und den Emotionen (Fütterung) der nichtjagenden Bevölkerung. Nicht zu vergessen, die ständig an den Gerüsthalterungen „sägenden“ Tierschützer, Naturschützer, Umweltschützer und Jagdgegner. (Sind diese Leute etwa „außerirdische“ Spinner – die vom Großteil der Jägerschaft permanent ignoriert werden)
Wie sieht es aus mit Ethik und Moral bei der Jagdausübung? Der Wald als Schiessbude mit lebendigen Zielen? Gibt es „Doping“ in der Jagd?- Die den Eindruck eines Edelhobbys hinterlassen? Das Doping bei der Jagd, und damit die Unglaubwürdigkeit inkl. Vertrauensentzug fängt mit der Ausbildung an, über die Fütterung bzw. Kirrung und endet mit der Pflichttrophäenschau! Weil hier unnatürliche, nicht ökologische Standards eingebracht werden, nur um irgendwelche privaten – persönlicher Ideale am Leben zu erhalten. Nämlich für sich, so viel Wild wie möglich in seinem eigenen Jagdrevierteil zu züchten. Zur kurzzeitigen emotionaler Befriedigung einiger wenigen Menschen, der Darstellung - der Macht des Stärkeren, der Entscheidung über Leben und Tot. Jedoch zum langwährenden und gravierenden Schaden für das Jagdimage, der Natur und der Umwelt.
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Und das traditionelle waidmännische oder die Jagdkultur, als Alibi zu benutzen, um bei seinen Mitmenschen den Eindruck zu erwecken, wir Jäger sind glaubwürdig und vertrauenswürdig, stützend auf dem wackligen Gerüst, der Unwissenheit, Ignoranz und den Emotionen (Fütterung) der nichtjagenden Bevölkerung. Nicht zu vergessen, die ständig an den Gerüsthalterungen „sägenden“ Tierschützer, Naturschützer, Umweltschützer und Jagdgegner. (Sind diese Leute etwa „außerirdische“ Spinner – die vom Großteil der Jägerschaft permanent ignoriert werden)
Wie sieht es aus mit Ethik und Moral bei der Jagdausübung? Der Wald als Schiessbude mit lebendigen Zielen? Gibt es „Doping“ in der Jagd?- Die den Eindruck eines Edelhobbys hinterlassen? Das Doping bei der Jagd, und damit die Unglaubwürdigkeit inkl. Vertrauensentzug fängt mit der Ausbildung an, über die Fütterung bzw. Kirrung und endet mit der Pflichttrophäenschau! Weil hier unnatürliche, nicht ökologische Standards eingebracht werden, nur um irgendwelche privaten – persönlicher Ideale am Leben zu erhalten. Nämlich für sich, so viel Wild wie möglich in seinem eigenen Jagdrevierteil zu züchten. Zur kurzzeitigen emotionaler Befriedigung einiger wenigen Menschen, der Darstellung - der Macht des Stärkeren, der Entscheidung über Leben und Tot. Jedoch zum langwährenden und gravierenden Schaden für das Jagdimage, der Natur und der Umwelt.
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Positionen zur Jagd, ÖTV Sachsen

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Das Auslegen von Futter ist im Grundsatz abzulehnen.
Insbesondere beim Rehwild ist eine Fütterung in jeder Hinsicht kontraproduktiv: Aufgrund seiner Verdauungsstruktur verhindert Fütterung den Verbiss nicht, sondern fördert ihn.
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Der Fasan ist eine faunenfremde Art bei uns, zu deren Erhaltung man keine unendlichen Anstrengungen (zu viele wichtige andere Aufgaben hat der Jäger) unternehmen sollte. Dort, wo er sich hält, wo also der Lebensraum stimmt, „darf“ er selbstverständlich bleiben, an anderen eben nicht. Eine Auswilderung von Fasanen, aber auch von anderem Wild, zum Zwecke der Bejagung lehnen wir generell ab. Mit einem modernen Verständnis der Jagd dürfte dies wenig zu tun haben.
Eine Bejagung der Rabenvögel lehnen wir mit Ausnahme begründeter Einzelfälle ab. Es gibt bislang keine ernstzunehmende Untersuchung, die belegt, dass Rabenvögel andere Arten in ihrem Bestand gefährden.
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Fallenjagd

Die Regulierung von Prädatoren mit der Falle lehnen wir ab (Siehe „Jagd auf Beutegreifer“.
Von ihr geht kein ökologischer Sinn aus, zudem hat sie zwei entscheidende Nachteile:
Tierschutzgerechte Fallen gibt es nicht! Es gibt weder solche, die garantiert sofort töten, noch solche, die unversehrt fangen (ein starker psychischer Stress ist nicht zu vermeiden).
Fallen können nicht selektieren! Die selteneren Arten Iltis, Baummarder oder gar Fischotter und Wildkatze können sich in ihnen fangen.
.
 
Zum Thema Fasanenjagd - gerade diesen Link gefunden, ein Jagdreiseveranstalter aus Deutschland preist seine Angebote an :



Auszug :

Neben groß angelegten Jagden auf getriebene Fasane, bei denen Tagesstrecken von über 1000 Stück möglich sind, kann auch allein mit dem Hund gejagt werden, was für den passionierten Führer eines Verstehhundes besonders reizvoll ist. Ein Jäger, der allein einen Tag lang mit seinem Hund jagt, kann durchaus 50 Hähne schießen. In Tschechien kommt auch der Königsfasan vor, der einen besonders langen Stoß hat und begehrte Beute ist. Die Abschussgebühr ist in der Regel doppelt so hoch wie beim normalen Jagdfasan. Für Exemplare mit einer Stoßlänge von über einem Meter wird auch schon mal ein noch höherer Preis gefordert.

:(:(:(



Auszug :

In Brandenburg ist eine Vielzahl von Wildarten anzutreffen: Rotwild, Rehwild, Schwarzwild, Muffelwild, Damwild sind wohl für deutsche Jäger am interessantesten. Jedoch erfreuen sich auch die gut organisierten Hochwildtreibjagden und Niederwildjagden immer größer werdender Beliebtheit.



Auszug :

In den letzten Jahren hatten wir sehr gute Ergebnisse zu verzeichnen. Es kamen kapitale Böcke bis weit über 600 gr. Gehörngewicht zur Strecke. Die durchschnittliche Trophäenstärke liegt zwischen 350 - 450 gr. Gejagt wird auf einer Fläche von 25 000 ha.
 
na sowas? da sind ja durchaus einige lesenswerte infos drin?! frankie, was los mit dir? du wirst doch jetzt nicht abbauen?
und wie ich bereits mehrfach anmerkte, es gibt durchaus dinge, die in bezug auf die jagd zu verändern wären......
die anmerkung des öjv zum thema fallenjagd lässt mich allerdings ziemlich kalt...solange die einen vernichtungskrieg ,mit allen mittel gegen jedes tier führen, das ein blatt fressen könnte, solange brauchen die mir nichts von tierqual oder stress oder ethik erzählen....
 
Wölfe, Jagd und Wald in der Oberlausitz

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Waldwildschäden sind oft mit Störungen der Nahrungsaufnahme verbunden. In der verbreitetenScheu des Rotwildes, nahrungsreiches Offenland wie Felder oder Grünland noch bei Tageslicht aufzusuchen („Nachtaktivität“), sehen viele einen Grund für eine Zunahme der Waldschäden: Je mehr Zeit das Wild im Wald verbringen muss, desto höher sei zwangsläufig die Belastung der Waldvegetation. Diese Scheu ist in erster Linie auf die Bejagung zurückzuführen.
Ein Zusammenhang mit der Anwesenheit von Wölfen lässt sich weder beweisen noch widerlegen, doch ist er, wie im vorangegangenen Kapitel bereits erörtert, eher
unwahrscheinlich.
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Wohl aber stellt sich Schalenwild auf die Gegenwart von Beutegreifern ein. Unbestritten ist, dass sich Rotwild bei hohem Jagddruck vermehrt in dichten Waldbeständen aufhält und das Offenland bei Tageslicht meidet; es wird „nachtaktiv“. Gegenüber dem menschlichen Jäger ist diese Strategie erfolgreich. Gegenüber Wölfen wäre sie jedoch kontraproduktiv: Rotwild fühlt sich vor Wölfen vermutlich in einer offenen Landschaft sicherer als im Wald; denn es verfügt über ein hervorragendes Sehvermögen und gute Fluchteigenschaften. Das könnte in Wolfsgebieten sogar in einer stärkeren Nutzung offener Habitattypen durch Rotwild resultieren. Vice versa würde der Wald in geringerem Maße genutzt.
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Zoogeografisch ist das Mufflon jedoch ohne Zweifel eine fremde Art. Muffelwild kam nach der Eiszeit in Deutschland nicht vor. Die heutigen Populationen im Bundesgebiet verdanken ihre Existenz ausschließlich der Einbürgerung durch Jäger oder Privatleute, nicht aber einer natürlichen Ausbreitung oder Einwanderung.
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Verständlicher Weise macht sich die Jägerschaft Sorgen um die Mufflonkolonien. Der Landesjagdverband fordert vom Staatsministerium „wirkungsvolle Maßnahmen“ zum Schutz der Mufflonbestände vor den Wölfen (Beschlussvorlage Nr. 5, 22.04.2006). Was man sich darunter vorstellt, wird nicht ausgeführt, doch sind in der freien Wildbahn kaum andere Maßnahmen denkbar als Eingriffe in die Wolfspopulation.
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mufflon ist bereits erledigt, das mit den waldwildschäden sehen die privaten waldbesitzer eben etwas anders, als die forst.
 
ach so...sorry, soll heissen, bestand in der muskauer heide wurde durch die wölfe restlos ausgelöscht.
 
Was heißt denn mufflon ist bereits erledigt?
Wie erledigt?

Mufflons gibts im Wolfsgebiet nicht mehr. Fürs Einzeltier sicher schlecht, für die Natur aber kein Verlust, denn Mufflons gehören da nicht hin und sind alleine auch nicht überlebensfähig, sie haben weder der hiesigen Umwelt noch den Wölfen etwas entgegen zu setzen, steht auch in dem Bericht. Sind vielfach krank und mehr wie leichte Beute, da sie hier einfach nicht zurecht kommen.

Wie alle Wildschafe, so ist auch das Mufflon eine Tierart arider oder semiarider Lebensräume.Unter (semi-)humiden Bedingungen gedeihen Wildschafe nur schlecht. Die ungenügende Anpassung äußert sich u. a. in Erkrankungen der Hufe (Moderhinke, Auswachsen
der Schalen). Das gelegentliche Einwachsen der Schnecken in die Halspartie könnte auf
frühere Einkreuzungen anderer Schafe (z. B. Zackelschaf) zurückzuführen sein.
Mufflons lebten in ihrer ursprünglichen Heimat (Mittelmeerinseln) über einen sehr langen
Zeitraum ohne natürliche Feinde. Deshalb haben sie kaum Verhaltensweisen entwickelt, um sich vor Wölfen in Sicherheit zu bringen. Wo felsreiches, unzugängliches Gelände erreichbar ist, flüchten sie dort hin, ähnlich wie Stein- oder Gamswild. Felsiges Gelände entspricht ihrem eigentlichen Lebensraum. Es fehlt jedoch im Flachland.
Für den Wolf stehen Mufflons als Beuteobjekt zwischen einheimischem Schalenwild und
Hausschafen. Rot-, Reh- und Schwarzwild können sich durch Flucht, Verstecken oder Gegenwehr erfolgreich vor Wölfen in Sicherheit bringen. Hausschafe sind dagegen eine leichte, wehrlose Beute und müssen deshalb geschützt werden. Mufflons verhalten sich nicht viel anders als Hausschafe, werden aber nicht geschützt. Deshalb können Wölfe einer
Mufflonkolonie große Verluste beibringen, ja sie sogar eliminieren. Der Fall Nochten ist ein
treffendes Beispiel dafür.
...

Aus der Sicht des Naturschutzes gebührt dem Wolf als heimischer Art ohne Zweifel Vorrang gegenüber dem nicht heimischen Mufflon. Dies wird deutlich im Status des Wolfes als „streng zu schützende Tierart“ lt. Anhang IV des Bundesnaturschutzgesetzes.

Wölfe und Mufflons sollten ihre naturgegebene Auseinandersetzung selbst austragen. Das
Ergebnis kann bedauerlich sein, muss aber hingenommen werden
..

Das ist Natur ... so reguliert sich alles wieder aufs richtige Maß ein, auch wenn dabei eine Tierart wieder aus der Umwelt genommen wird, die da aber eh nicht hingehört und auch nicht dauerhaft überleben kann.
Dann muss man nen Zaun drum ziehen, wenn man die schützen will, genauso wie bei Hausschafen - käme ja auch kein Mensch drauf, die in einem Wolfsgebiet völlig schutzlos rumlaufen zu lassen. ;)
 
ach so...sorry, soll heissen, bestand in der muskauer heide wurde durch die wölfe restlos ausgelöscht.

Das hat den Wölfen wohl nicht nur Sympathie eingebracht oder wie kommt es, dass alle bekannten inzwischen heimischen Wölfe in der Oberlausitz auf Truppenübungsplätzen leben? Auf Plätzen, die voll genutzt werden und daher für Jäger wohl nicht zugelassen sind!

matty
 
Auf Plätzen, die voll genutzt werden und daher für Jäger wohl nicht zugelassen sind!

Das ist ja interessant. Ich habe mich immer schon gewundert, warum die Wölfe auf Truppenübungsplätzen zu leben scheinen und nicht in den ruhigeren Wald abtauchen...
 
Meines Wissens wird auf Truppenübungsplätzen auch gejagt, allerdings kontrolliert, da das Militär immer Vorrang hat. Abschüsse werden oft nur von den Forstämtern selbst geregelt oder vergeben, Jagden abgesprohen. Die Tiere haben also überwiegend Ruhe und müssen nur kurzzeitige Eingriffe hinnehmen.

Auch die Lausitzer Wälfe leben in Jagdgebieten.
Sowohl die Truppenübungsplätze als auch die Tagebauflächen werden durch ein großräumiges Mosaik aus geschlossenen Waldgebieten und Offenland geprägt, das dem Schalenwild gute Lebensbedingungen bietet. Die Wilddichte der Schalenwildarten wurde durch die "Wildtiererfassung" des Landesjagdverbandes ermittelt:
Reh (Capreolus capreolus) 5,2 / 100 ha,
Wildschwein (Sus scrofa) 2,9 / 100 ha und
Rothirsch (Cervus elaphus) 2,5 / 100 ha.
Etwa 80 Jagdbezirke liegen im Streifgebiet der Wölfe. Mit insgesamt knapp 250 km² befindet sich ein großer Teil des Wolfgebietes im Besitz der vier großen Eigenjagden: Bundesforstamt Muskauer Heide, Sächsisches Forstamt Weißwasser, Bergbauunternehmen Vattenfall AG und LMBV. Die Größe dieser Eigenjagden beträgt jeweils mehrere 1000 ha. Darum herum gruppieren sich genossenschaftliche Jagdreviere und Eigenjagdbezirke, die durchschnittlich 350 ha groß sind, wobei die einzelnen Reviergrößen zwischen 46 ha bis 400 ha variieren.

Wie intensiv da aber tatsächlich auch gejagt wird, kann ich nicht beurteilen, sind ja auch aktive Truppenübungsplätze. Die Manöver stören die Tiere scheinbar überhaupt nicht. ;)
 
Ein generelles Fütterungsverbot für Wild fordern die Grünen im Landtag
Baden-Württemberg. Der jagdpolitische Sprecher Reinhold Pix forderte zudem eine drastische Begrenzung der Möglichkeiten, Wild mit geringen Mengen anzufüttern, zu "kirren". Damit schließen sich die Grünen den Forderungen des NABU Baden-Württemberg an, der zahlreiche illegale Fütterungen und Kirrungen sogar in Naturschutzgebieten nachgewiesen hatte.
Als "völlig antiquiert und unzeitgemäß" bezeichnet Pix zahlreiche Regelungen im Landesjagdgesetz und der Landesjagdverordnung Baden-Württembergs und fordert das "Abschneiden uralter Zöpfe". Die Wildfütterung sei neben der Klimaerwärmung, der Ausdehnung von Maisäckern und der Anpassungsfähigkeit der Wildschweine eine der Hauptursachen für den massiven Anstieg der Population. "Moderne Jäger setzen
sich für selbst für ein Fütterungsverbot ein", so Pix. Er appelliert an die
Verantwortung der Jäger selbst, auch ohne gesetzliche Regelungen auf Fütterungen zu verzichten und Kirrungen nur im geringem Umfang zu tätigen - das wäre ein wichtiger Beitrag, auch den Umfang der Wildschäden zu begrenzen.

Auswahl jagdlicher Missbräuche im Jahr 2007:
 
sind ja auch aktive Truppenübungsplätze. Die Manöver stören die Tiere scheinbar überhaupt nicht. ;)

Zumindest scheint es das kleinere Übel zu sein.
Zumindest gibt es gesicherte Beobachtungen über die ungestörte Aufzucht von Welpen wohl nur auf aktiven Truppenübungsplätzen.
matty
 
Das ist ja widerlich. :sauer:

Die Tiere schön anlocken in unmittelbare Nähe vom Hochsitz und dann bequem abknallen - klasse...
 
Rösler: "Doping in unseren Wäldern muss aufhören!"

Stuttgart - Der Naturschutzbund NABU fordert die Landesregierung auf, die Bestimmungen zu Fütterung, Ablenkungsfütterung und Kirrung im Landesjagdgesetz zu verschärfen. "Die Fütterung von Rehen und Wildschweinen muss verboten und die Kirrung dringend strenger geregelt werden", fordert der NABU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Rösler. Unter Kirrung verstehen Jäger die Anlock-Fütterung von Wildschweinen. Sie ist bislang ganzjährig erlaubt. "Wir brauchen an die Natur angepasste und nicht mit dem Futtereimer künstlich hochgehaltene Wildbestände. Nur so können unsere Wälder im Klimawandel bestehen", sagt Rösler.

Milde Winter und das immer besser werdende Nahrungsangebot lassen die Wildbestände anwachsen. Wildschweine und Rehe in dieser Situation zu füttern, verschärft die Situation weiter - und genau das passiert momentan im Land: "Immer mehr Kraftfutter für immer mehr Wildschweine. So bekommen wir die hohen Wildbestände nie in den Griff, sondern fördern aktiv die Verbiss- und Wildschäden im Wald und auf den Feldern", sagt Rösler. Dabei werden auch Naturschutz- und NATURA 2000-Gebiete massiv geschädigt. "Das Tafelsilber des Naturschutzes wird zurzeit auf dem Altar des privaten Jagdvergnügens geopfert", kritisiert Rösler.

Die Probleme müssen der Landesregierung bekannt sein: Die Landesforstverwaltung verzeichnet seit Jahren hohe Verbissschäden an Tanne, Buche und Eiche. Die Wildforschungsstelle des Landes hat bereits im Jahr 2000 nachgewiesen, dass "in den meisten Jagdrevieren eine Winterfütterung von Rehen weder biologisch notwenig noch sinnvoll ist." Trotzdem erlaubt das Jagdgesetz die Fütterung von Rehen und Wildschweinen von Dezember bis März, selbst wenn das Thermometer 20 Grad Celsius plus anzeigt. Diese freizügige Regelung, die nur dazu dient, Wild an das eigene Revier zu binden, muss aus Sicht des NABU unbedingt geändert werden, um den Teufelskreis "immer mehr Kraftfutter für immer mehr Wildschweine" endlich zu durchbrechen.
...
Quelle und weiterlesen:
 
Fallenjagd noch Zeitgemäß?


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Die Arbeitsgemeinschaft Naturnahe Jagd/Schleswig- Holstein lehnt, gestützt auf den gegenwärtigen fachlichen Wissensstand, den Einsatz von Fallen, der das Ziel hat, Bestände von Raubsäugern zu reduzieren, ab.
Auch die derzeit zugelassenen Fallen und die angewendeten Fangmethoden geben nicht durchgehend die Gewähr, dass Raubsäuger "human" und tierschutzgerecht gefangen werden.

Ungewollte Beifänge und technische Grenzen

Es ist nahezu ausgeschlossen, selektiv nur ganz bestimmte Arten zu fangen. Der Anteil ungewollter Beifänge, auch solcher von geschützten Arten, kann u.U. hoch sein. Außerdem ist eine zuverlässige externe Kontrolle der verwendeten Fallen, der Fangmethoden und der Fänge in der Praxis nicht zu gewährleisten. Auch hier ist, wie leider so oft, Missbrauch nicht auszuschließen. Trotz Schulungen verfügen nur wenige Fänger über gründliche Kenntnisse und Handfertigkeiten und nicht zuletzt über die erforderliche Zeit für optimalen Einsatz und Beaufsichtigung von Fallen. Auch Fanggeräte und -methoden sind, wie erwähnt, keinesfalls so ausgereift, dass sie mit hoher Sicherheit einsetzbar sind.

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Mäusebussard Opfer von Schlagfalle



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Das Szenario am Fundort - einer offenen Wiesenfläche - mutete dem Finder einiges zu. In einer Schlagfalle ein zappelnder Mäusebussard, dem beim Zuschnappen der Fallenbügel beide Füße zertrümmert wurden. In einer zweiten Falle die abgetrennten Füße einer Krähe. Beide Fallen offen ohne den nach der Fangjagdverordnung vorgeschriebenen Fangbunker, jeweils mit einer toten Bisamratte beködert. Glück für den NABU Helfer aus Thüringen, dass er sich nicht bei früheren Gängen selbst verletzte, denn auch das vorgeschriebene Schild „Vorsicht Falle - Verletzungsgefahr“ verbunden mit einem zur Warnung dienendem Piktogramm fehlte gänzlich.
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Bereits Ende Mai 1996 fanden Naturschützer im Speicherkoog in einem Tellereisen im Ostteil des NSG Wöhrdener Loch ein Rohrweihen-Männchen. Das eingeleitete Verfahren gegen den Jäger, der sich gemeldet hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft Itzehoe gegen ein Bußgeld von 500 DM eingestellt.

Gerade die Tatsache, dass Totschlagfallen immer wieder nach unendlichem Leiden zum qualvollen Tod der Beute führen, wenn etwa auch Waschbären statt mit dem Genick nur mit den Pfoten gefangen sowie andere gesetzlich geschützte Arten nicht nur bei falscher Handhabung beeinträchtigt werden, macht diese Art der Jagd auch aus Tierschutzsicht inakzeptabel.
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Erste Lesung des von der Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion eingebrachten Gesetzes über den Schutz und Bejagung wildlebender Tiere im Saarland _ Saarländisches Jagdgesetz (SJG) (Drucksache 11/733).



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Bei der Neuregelung der Jagd müssen die ökologischen Erfordernisse von Natur und Landschaft im Vordergrund stehen. Für uns Grüne muß sich die Jagd den naturnahen und ökologischen Landbewirtschaftungsformen unterordnen. Es kann nicht angehen, daß der naturnahe Waldbau nicht in die Gänge kommt, gerade auch hier im Saarland nicht in die Gänge kommt, weil die natürliche Verjüngung ohne teure Zäunung in weiten Bereichen der saarländischen Wälder aufgrund der Verbißschäden durch zu hohen Wildbesatz immer noch nicht möglich ist. Diese Kosten muß die Allgemeinheit tragen. Diese Kosten tragen nicht diejenigen, die sich einer lukrativen Jagdpacht ob eines hohen Wildbestandes erfreuen. Das kann nicht sein.
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Der zu hohe Rehwildbestand in unseren Wäldern schädigt nicht nur die Eigentümer _ dies ist im Saarland sehr oft das Land selbst oder eine Kommune _, sondern er macht auch einen kostengünstigen naturnahen Waldbau fast unmöglich mit all den negativen Folgen, die dies auch für unsere nachfolgenden Generationen mit sich bringt. Natürlich wünscht sich jeder Jagdpächter einen hohen Wildbesatz. Wenn acht Rehe und acht Sauen pro hundert Hektar abgeschossen werden, hat sich die Jagdpacht bereits bezahlt gemacht. Und damit dieses Sollziel in angemessener Zeit erreicht werden kann, kann der Bestand aus jägerischer Sicht letztlich nicht hoch genug sein. Diese Bestrebungen finanzieren aber wir alle mit _ über zweifelhafte Maßnahmen zum Schutz unserer Wälder _, und das muß sich ändern.
...

...
Die Jagd, und dies müßte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, soll grundsätzlich die Interessen des Tierschutzes berücksichtigen. Dieses Gesetz soll auch dazu dienen, die Minimierung von Störungen durch die Jagd durch wirksame Jagdmethoden zu ermöglichen. Das Aussetzen von Tieren zu rein jagdlichen Zwecken _ zum Beispiel von Fasanen oder von Damwild _ wird nicht mehr möglich sein.

Die Fallenjagd wird verboten, weil die Fallenjagd, meine Damen und Herren, weder einen wirtschaftlichen noch einen ökologisch relevanten Nutzen hat, aber Grausamkeiten und Wahllosigkeit beim Fang nicht auszuschließen sind. Die früher vielleicht einmal zu Broterwerbszwecken vertretbar gewesene hehre Kunst der Fallenjagd ist zudem in der Vergangenheit zu Recht ins Gerede gekommen. Denn mittlerweile kann sie nach Absolvierung eines Sitzscheines _ so würde man an der Universität sagen _ von praktisch jedem durchgeführt werden. Sie ist mit unendlichem Leid der Tiere verbunden, oft gerade auch von Tieren, für die diese Fallen gar nicht gedacht waren und die dann elendiglich zugrunde gehen. Wir kennen sie doch alle, die Bilder von Tieren, die an einem Freitag in hinterhältige Fallen geraten, und am darauffolgenden Montag findet der Fallensteller in seiner Falle beispielsweise noch einen Fuß, den sich das gequälte Tier zur eigenen Befreiung in höchster Verzweiflung selbst abgebissen hat.
...

...Die Jagd muß sich endlich an modernen wildbiologischen und wildökologischen Erkenntnissen ausrichten.

Auch Gegenargumente kommen da zu Wort, ist mal interessant zu lesen. ;)
 
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