Hund greift andere Hunde an wenn die was vom Boden fressen

Hallo zusammen,

kurz zu mir und meinem Hund: Patch Border Collie 3 Jahre alt seit August 2016 bei mir. Er kam nur drei mal am Tag für 10 Minuten an der Leine raus. Sitz und Platz oder auf seinen Namen hören war ihm Fremd. Natürlich hatte er auch einige Fehlverhalten mit der Zeit entwickelt u.a. Autos, sowie Fahhradfahrer hüten, Aggression gegen Kinder, Leinengepöpel und von dem Leinengezerre und die Schmerzen in meiner Schulter von denen möchte ich garnicht erst sprechen
Mittlerweile hat sich alles sehr gebessert und wir können an einer stark befahrenen Straße ohne Leinengezerre entspannt laufen. Das Leinengepöbel haben wir bis auf wenige Ausnahmen auch sehr gut in den Griff bekommen. Mit Hunden versteht er sich im Freilauf bestens, entweder schnüffelt er kurz und ignoriert dann oder es wird eine Spielrunde eingelegt. Jetzt kommt das ABER. Wenn wir mit unserer "Gassi-Freunden" unterwegs sind und ein anderer Hund was vom Boden aufnimmt, z.B Gras, Pferdeäpel oder seien es nur Hasenköttel dann flippt mein Hund aus und rennt auf den anderen Hund drauf und maßregelt / greift an. Das Gleiche gilt bei Stöcken. Sobald ich einen Brüller los lasse hört er auf und geht von dem anderen Hund weg und klebt dann im Fuß an meinem Bein wie als hätter er ein "schlechtes Gewissen" also ich bin mir sicher er weiß, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist. Ich kann ihm alles problemlos weg nehmen , auf das Kommando " aus" lässt er alles fallen was er im Maul hat ohne Theater zu machen. Bisher hat noch kein Hund versucht ihm irgendwas weg zu nehmen aber ich würde fast meine Hand dafür ins Feuer dafür legen das er es verteidigen würde.
Das könnte ich aber wenigstens noch "verstehen" was nicht heißt, das ich es für gut heiße. Ich kann auch Leckerlies verteilen und mein Hund bleibt absolut entspannt und greift keinen an. Dieses Problem besteht nur wenn ein Hund irgendwas, was definitiv nicht meinem Hund gehört, aufnimmt. Was kann ich tun um dieses Verhalten abzustellen? Bisher hatte er immer "Glück" und die anderen Hunde haben sich das "bieten" lassen. Kennt jemand dieses Verhalten?

Danke im Voraus

Hey @Lina120, klingt nach Futterneid bzw. Neid um Spielzeug.
Das kannst du kontrolliert üben, an der Leine bzw Schleppleine und einem festen Abbruchkommando, sobald er auch nur Anstalten macht wieder Sachen zu verteidigen.
Es heißt nicht, dass er es nie wieder macht und komplett sein lässt, aber kann sich bestimmt bessern.
Spielzeug würde ich in dem Fall grundsätzlich im Freilauf meiden.
Mein Hund hat sich mal mit einem anderen um einen Ball gestritten, leider kam es dabei zu einer kleinen Verletzung. Weil ich aber nie weiß wie der andere Hund reagiert, gibt es bei uns mit anderen Hunden kein Spielzeug mehr, das ist mir einfach zu riskant.

@MadlenBella Danke für die Antwort. Spielzeug gibt es beim Gassi gehen mit anderen Hunden grundsätzlich sowieso nicht. Es ist halt nur total nervig das ich immer schauen muss ob ein anderer Hund einen Stock vom Boden aufnimmt oder grade an einem Grashalm kaut. Denn schon alleine das bringt ihn zum explodieren es langt schon wenn ein anderer Hund verdächtig kaut und evtl was ganz tolles grade isst z.B Hasenköttel. Wenn ich oder aber einer meiner Freunde leckerlies einem Hund gibt und mein Hund sieht das ist das in Ordnung und alles ist super.. bloß wenn jemand was vom Boden aufnimmt was so zu sagen "niemandem" gehört..

@Lina120 Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Hündin hat das auch sehr ausgeprägt. Demletzt erst ist sie mit nem Rüden gelaufen und hat gespielt. Wir haben uns deutlich vor dem Parkplatz getrennt, weil der Rüde zu ner Familie mit Kleinkindern und Labbi hinrannte. Ich hatte sein Interesse für den anderen Hund falsch eingeschätzt und er war leider plötzlich vor unserem Auto, was ihm eine lautstarke Attacke wegen "Autohausfriedensbruch" von meiner Hündin verschaffte. Sie ist auch sehr gut abrufbar. Ich muss gestehen, dass wir in Gruppen nur so lange mitlaufen wie keiner seinen Ball zückt. Wenn ein anderer Hund einen Stock aufnimmt und intensiv damit rumspielt, verabschieden wir uns ebenfalls. Wenn unverhofft ein uns begleitender HH ein Leckerchen für seinen Hund rausholt, rufe ich meine freundlich zu mir und wir entfernen uns einige Meter dort bekommt sie ihr Leckerchen von mir und wird dann wieder losgeschickt. Alles andere hat bei uns keinen Sinn. Sie hat bis auf eine Situation, wo sie eine Beisserei mit einer Balljunkiehündin angefangen hat, noch nie eins auf den Deckel bekommen vom anderen Hund. Die wissen genau, wer es ernst meint und überlegen es sich dreimal, ob sie wirklich Bock auf Streß haben.

Lina120 schrieb:

@MadlenBella Danke für die Antwort. Spielzeug gibt es beim Gassi gehen mit anderen Hunden grundsätzlich sowieso nicht. Es ist halt nur total nervig das ich immer schauen muss ob ein anderer Hund einen Stock vom Boden aufnimmt oder grade an einem Grashalm kaut. Denn schon alleine das bringt ihn zum explodieren es langt schon wenn ein anderer Hund verdächtig kaut und evtl was ganz tolles grade isst z.B Hasenköttel. Wenn ich oder aber einer meiner Freunde leckerlies einem Hund gibt und mein Hund sieht das ist das in Ordnung und alles ist super.. bloß wenn jemand was vom Boden aufnimmt was so zu sagen "niemandem" gehört..

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Mit Spielzeug meinte ich auch Stöcker
Wird halt sofort entfernt.
Wenn er sich nicht benimmt, muss halt eine Schleppleine dran.
Er tut anscheinend so, als wäre alles sein, was nicht von euch kommt.
Da musst du ab jetzt per Leine eingreifen und ihm deutlich machen, dass andere das fressen/haben dürfen.
Dass du so etwas entscheidest und nicht er.
Das wäre zumindest meine Herangehensweise.
Ein Hund, der andere Hunde, sie sich halt typisch Hund benehmen, anpöbelt, gehört an die Leine. Zur Sicherheit von allen.
Machst du irgendeine Art von Sport mit ihm?

chiquita schrieb:

@Lina120 Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Hündin hat das auch sehr ausgeprägt. Demletzt erst ist sie mit nem Rüden gelaufen und hat gespielt. Wir haben uns deutlich vor dem Parkplatz getrennt, weil der Rüde zu ner Familie mit Kleinkindern und Labbi hinrannte. Ich hatte sein Interesse für den anderen Hund falsch eingeschätzt und er war leider plötzlich vor unserem Auto, was ihm eine lautstarke Attacke wegen "Autohausfriedensbruch" von meiner Hündin verschaffte. Sie ist auch sehr gut abrufbar. Ich muss gestehen, dass wir in Gruppen nur so lange mitlaufen wie keiner seinen Ball zückt. Wenn ein anderer Hund einen Stock aufnimmt und intensiv damit rumspielt, verabschieden wir uns ebenfalls. Wenn unverhofft ein uns begleitender HH ein Leckerchen für seinen Hund rausholt, rufe ich meine freundlich zu mir und wir entfernen uns einige Meter dort bekommt sie ihr Leckerchen von mir und wird dann wieder losgeschickt. Alles andere hat bei uns keinen Sinn. Sie hat bis auf eine Situation, wo sie eine Beisserei mit einer Balljunkiehündin angefangen hat, noch nie eins auf den Deckel bekommen vom anderen Hund. Die wissen genau, wer es ernst meint und überlegen es sich dreimal, ob sie wirklich Bock auf Streß haben.

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Genau so mein ich das. Stress vermeiden. Bzw seine reizschwelle für sowas heraufsetzen, sofern das funktioniert.
Manchmal ist es ja in Gruppen nicht vermeidbar, wenn man das Spielzeug schon weg lässt, gibt es Stöcker oder kaninchenpoop.
Nicht er entscheidet wer Kaninchenpoop essen darf, sondern der Halter.

Das funktioniert bei uns nicht. Wenn sie an der Leine ist, müsste die entsprechend kurz sein, was dann wieder ihre Bewegungsmöglichkeiten so sehr einschränkt, dass andere Schwierigkeiten auftreten würden. Die Leine bedeutet bei uns kein Kontakt und/oder sicheres Vorbeigeführt werden an potenziellen Gefahren. Sie hätte dann nichts von einem Begleiter oder gar einer Gruppe.

chiquita schrieb:

Das funktioniert bei uns nicht. Wenn sie an der Leine ist, müsste die entsprechend kurz sein, was dann wieder ihre Bewegungsmöglichkeiten so sehr einschränkt, dass andere Schwierigkeiten auftreten würden. Die Leine bedeutet bei uns kein Kontakt und/oder sicheres Vorbeigeführt werden an potenziellen Gefahren. Sie hätte dann nichts von einem Begleiter oder gar einer Gruppe.

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Ihr habt ja aber eine Lösung gefunden, mit der ihr klar kommt.
Aber @Lina120 sollte es vielleicht versuchen,irgendwann markiert ihr Hund sonst vllt bei einem Hund den dicken macker, der sich das nicht gefallen lässt. Und es scheint bei ihm ja ziemlich doll zu sein.
Wenn er sich gut abrufen lässt, reicht vorausschauend sein vielleicht aus. Aber genau darüber beschwert sie sich ja

Wenn das Abbruchsignal so klappt, wie beschrieben und du ein Auge darauf hast, mit wem der Hund spielen darf, sehe ich eher kein Problem.
Du kannst doch sehr stolz darauf sein, was ihr, also der Hund und du, geschafft habt.

Vielen Dank für die ganzen Antworten. An der Leine zeigt er so ein verhalten nicht da er weiß ich steh dann neben dran und dann weiß er sich zu benehmen sonst gibt s Ärger. Ich denke ich werde mein Abbruchkommando nochmal vertiefen und noch vorausschaueneder zu sein und evtl das Kommando davor geben. Könnte man auch ein Alternativverhalten aufbauen? So von wegen er sieht anderen Hund mit einem Stock und er kommt zu mir und erhält ein Superleckerlie? Meint ihr sowas ist möglich?
Grundsätzlich gehen wir auch mehr mit "älteren" Hunden spazieren die nicht mehr ganz so viel vom Boden aufsammeln aber die wollen halt leider nicht so viel Spielen wie meiner. Ich kennen auch viele Hunde in seinem Alter mit denen er auch total süß spielt aber die spielen noch viel zu viel mit Stöckchen und fressen was Ihnen in den Weg kommt. Er selbst muss ich sagen nimmt keine Stöcke in den Mund wenn andere Hunde dabei sind das macht er nur wenn er alleine ist
Habe auch überlegt ihn evtl. bei unseren Gassi Runden mit den Hundefreunden mit Maulkorb zu sichern, sodass er sich frei bewegen kann. Er hat zwar noch nie ernsthaft gebissen sondern mehr lauten Terz von sich gegeben aber sicher wäre ich mir nicht das er nicht doch mal beißt wenn einer dann drauf eingeht.
@MadlenBella wir machen übrigens NADAC Hoopers und Agility und wenn da ein anderer Hund ein Spielie geworfen bekommt als Belohnung ist alles gut

So ein Verhalten haben wir (bzw üben) wir, als 'giftködertraining'... Hund findet etwas im Gebüsch und anstatt es zu fressen soll sie denken Mama hat eh was tolleres.
Also abbruchkommando und wenn ich Ihre Aufmerksamkeit bekomme kriegt sie ein tolles Leckerlie.
Ub es, sobald er Ansätze macht, Kommando und wenn er reagiert toll belohnen.. ist bestimmt ein schlaues Kerlchen und kann das bald verknüpfen!

Berichtest du mal weiter, ob das dann in Situationen wie denen, um die es hier geht, klappt, denn das "Handlungsmotiv" für den Hund ist ja schon ein völlig anderes.
Würde mich echt interessieren.

Hallo,

dat gleiche haben wir auch. Sunny verteidigt bei bestimmten Hunden, gerne Rüden, auch Ressourcen. Besonders Stöcke oder Buddellöcher.
Wenn der andere akzeptiert das es sein Buddelloch ist, ist alles Tutti. Wehe wenn nicht. Daher darf er nicht buddeln wenn wir mit anderen unterwegs sind. Sobald einer ein Stöckchen aufnimmt, wird Sunny abgerufen. Denn das hat mal zu nem Kampf geführt bei uns mit ner Jack Russel Hündin, die ihm heftig angriff und seinen Stock wollte.

Also, es kommt definitiv darauf an wie Ressourcengeil der Rest der Bande ist. Wenn da mal der falsche dabei ist kann es schnell für deinen Ärger bedeuten.

Man kann das schon trainieren, meine Erfahrung bisher ist, dass wenn ein Hund Ressourcen verteidigt man diese am besten bei anderen gemeinsamen Gassigängen vermeidet. Das zu trainieren, kann sehr lang dauern hat mein Trainer gesagt und würde ich persönlich nur mit Maulkorb mit meinem machen.

Leider haben diese Angewohnheit einige aus dem Tierschutz, da in der Vergangenheit wohl einiges auf diese Hunde zukam. Meiner musste beispielsweise Hungern und ist empfindlich wenn es um Futter geht.

Und wie du schreibst, dass deiner plötzlich zu anderen hinrennt. Meiner hat manchmal so ne Macke, das er einfach da hin rennt wo ein anderer schnüffelt und ein Stück "Gras" verteidigt. Total bescheuert aber in seiner Welt macht das wohl total Sinn.

Sunny hat aber gelernt, dass die "meisten" Hunde garnix haben wollen und gerne teilen sodass es hier schon viel besser geworden ist.