Herzklopfen

Rauchschwalbe

Neulich bin ich mit meiner Hündin (6 Monate alt ) spazieren gegangen. Sie flizt über die Felder, freut sich rießig über die Pfützen in denen man so gut rumtollen kann. Sie ist etwa 40 m von mir entfernt am Waldesrand als ich sie abstoppen sehe und wie wild vor einer Hecke hin und her springt, jault und wie irre bellt. Ich rufe "hier". Sie dreht um, kommt ein paar m auf mich zu, wendet ab und wieder hin. Ich bin zum Laufschritt übergegangen. Male mir schon in Gedanken den Kampf mit einer Wildsau aus... hätte vermutlich verloren... oder ziehe ihr die Igelstacheln irgendwo raus... wie informiere ich den Tierarztnotdienst. Alles Gedanken, welche mir jetzt durch den Kopf schießen. "Platz" rufe ich. "Platz". Ah, sie legt sich. Aber nur so widerwillig. Ihr kennt dies ja. So halb in Lauerstellung. Nicht so richtig runter. Nach dem Motto: "Ich hab ja gemacht, was die Alte will, aber bin gleich wieder zum sprung bereit". Mit Herzklopfen nehme ich ein Stück Holz, welches am Wegesrand liegt auf, obwohl es mir wahrscheinlich auch nix nützt. Als ich den Ort des Geschehens erreiche. Sehe ich ein Huhn, welches sich in einem alten Schafelektrozaun verhäddert hat. Ich denke sofort ans freilassen. Aber dann wär das Huhn vermutlich weg. Denn der Nachhauseweg mit meiner Hündin und Huhn würde sich als sehr schwierig gestalten. Es gibt hier nur einen Bauern, der Hühner hält.
Also, hinfahren und Bescheid sagen. Ich klingele ... Bauer nicht da. Es fällt mir ein, dass ich noch irgendwo im Keller einen Katzenkäfig habe. Hündin muss zuhause bleiben. Ich schnappe den Katzenkäfig und wieder los ins Feld. Bewaffent mit Scheere und Decke. Das Huhn flattert immer noch im Zaun. Ich lege ihm die Decke über, schneide den Zaun auf und verfrachte es in den Katzenkorb. Als ich den Hof des Bauern erreiche, ist immer noch niemand da. Ich überlege ob ich es zu den andern Hühnen lassen soll. "Aber wo es einmal raukommt, kommt es vielleicht auch das zweite mal raus. Oder es ist vielleicht gar nicht sein Huhn" , denke ich. Also bleibt "Legehenne Erna" (Name ist von mir) vorerst im Katzenkorb. Ich stelle den Korb vor die Haustür mit einem Zettel.

"Entschuldigung, hier ist deine Legehenne Erna. Ich bin abgehauen. Zur Strafe hat man ich eingesperrt. Der Katzengefängnis wird mittags wieder abgeholt".

Grüße Rauchschwalbe
 
  • 19. April 2024
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Gut für das Huhn. ;)

Hoffentlich achtest Du jetzt besser auf Deinen Hund.
 
Na ja, ich hatte sie erst 3 Wochen. Mittlerweile gehört zu ihrem Beutespecktrum große Holzzweige. Die werden vollerAnmut nach Hause geschleppt. Gut für meinen Holzofen.

Und man sollte bedenken,dass Huhn wäre vermutlich einem Fuchs oder einem Greifvogel zum Opfer gefallen,wenn sie nicht gewesen wäre.

Grüsse Rauchschwalbe
 
Du, keine Frage, ich find es toll, wie Deine Hündin das gemacht hast und dass Du das Huhn gerettet hast. Aber der Thread heisst "Herzklopfen" und ich dachte, das bezog sich darauf, als Dein Hund nicht hörte und Du nicht wusstest, was da im Busch ist. Denn, es KÖNNTE das nächste mal auch ein Wildschwein sein oder eine andere Gefahr für Deinen Hund. Ich denke dieses "Herzklopfen" sollte man sich auch aus Liebe zum Hund ersparen. ;)
 
wobei ich jetzt 40 m nich weit finde. wie soll man denn da achten? oder auf was?
der hund hat angezeigt, idt aber nich ins gebüsch und hat sich ins platz rufen lassen. also wie wäre denn die "auf den hund achten"-option?
 
Ich finde die Reaktion von Rauchschwalbe's Hund auch klasse. Nur "anzeigen" und sich dann auch noch recht brav auf Distanz ins Platz legen lassen, finde ich für eine sechs Monate alte schon recht beeindruckend.
Wer rechnet denn schon mit einem im Zaun verhedderten Huhn und 40m Distanz zwischen Hund und Halter sind doch nun wirklich normal.

Bei Polly hätte "Erna" nämlich leider keine Überlebenschance gehabt....:unsicher:
 
wobei ich da nicht "für eine sechs monate alte" sagen würde...mit sechs monaten hat das grete auch noch gemacht. eine pubertät später ist das nicht mehr so einfach ;)

dennoch wüsste ich nicht, was man da "achten" sollte.
 
Also man sollte bedenken, dass ich den Hund erst kurz in meinem Besitz hatte. Von einem Schäferhundezüchter und wie ich nicht wußte von einem "Hundehändler"!!! Irgendwelche Ausbildung war nicht gegeben. Sie kannte nichts. Das erste was ich ihr beigebracht habe, verbunden mit der Leinenführigeit war "Platz", damit ich in jeder Situation eine Kontrolle habe. Wovon - und da bin ich auch glücklich drüber - sie hat keinen ausgeprägten Jagdinstinkt. Der Hase, welcher in 100 m Entfernung derher hoppelt, interessiert sie nicht. Es sei denn, direkt vor ihrer Nase und dann funktioniert "Platz". Alles andere haben wir später nachgeholt. Hier hies es erst einmal dieses "Energiebündel" unter Kontrolle zu halten.

Sie steht übrigens morgens mit der Hundeleine vor dem Bett. "Hey Alte steh auf - ich will raus!" Habe ich ihr nicht bei gebracht. Vermutlich hat sie sich gemerkt, wenn Frauchen die Leine in der Hand hat - gehts raus.

Grüße Rauchschwalbe
 
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