Erfahrungen mit Senior-TH-Langzeitinsassen?

Miramar

15 Jahre Mitglied
Hallo,

ich wüsste gern mal eure Erfahrungen und Meinungen zu folgender Situation:

Ein Hund sitzt fast sein gesamtes Leben im TH und ist inzwischen ein Senior mit allerlei Zipperlein und beginnendem Altersstarrsinn.... er kennt eigentlich nur das Leben im TH.
TH ist für einen steifbeinigen, nicht mehr ganz gesunden 12 jährigen Oppa aber natürlich nicht gerade komfortabel, vor allem im Winter.
Andererseits sagen ja viele, einen alten Baum solle man nicht verpflanzen.

Was meint ihr:
- Wäre die Eingewöhnung in ein eigenes Zuhause zu viel Stress, wenn Oppa nur das Leben im TH kennt?
- Welche Erfahrungen habt ihr mit Senioren gemacht?
- Wie haben eure Senioren sich entwickelt, sind die nochmal aufgeblüht oder waren die überfordert?

Da mein bei Einzug ältester TH Hund 7 war, als er kam (und vor allem nur 2 Jahre TH), kann ich da überhaupt nicht mitreden, null Erfahrungswerte.:verwirrt:

Jetzt bin ich gespannt....auf verschiedene Meinungen.

LG Mira
 
  • 28. März 2024
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Hi Miramar ... hast du hier schon mal geguckt?
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Bei uns ist im letzten Jahr ein 14-jähriger Oppa zu unserer jungen Hündin und zu der Zeit vier Katzen eingezogen. Er saß 10 Jahre im Tierheim und ich hatte schon das Gefühl, dass all das Neue stressig für ihn war aber gleichzeitig fühlte er sich doch sofort zuhause.

Wir hatten leider nur ein Jahr zusammen aber ich würde behaupten, dass er noch mal aufgeblüht ist und alles mitgenommen hat, was sich ihm geboten hat. Zumindest so lange, bis er krankheitsbedingt eher seine Ruhe wollte.

Dadurch, dass er wirklich lange im Tierheim saß, war die ganze Umstellung schon mit Stress verbunden aber wir haben versucht, alles so ruhig und normal wie möglich zu machen.

Wir wussten z.B. nicht, dass er alle ein bis zwei Stunden raus musste, damit kein Unglück passiert und haben dann halt alles darauf eingestellt. Das kann natürlich auch mit einem jungen Hund passieren aber ich denke schon, dass man einplanen sollte, dass solche Sachen passieren können.

Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. Vielleicht magst du dir ein paar Bilder angucken, die eh besser beschreiben, wie es mit den beiden Hunden und auch Katzen lief. :) Auf Seite 4 geht es direkt mit seiner Ankunft los.

 
@ Tanja: Wow, diese Bilder...........in viele wäre ich am Liebsten zum Knuddeln rein gekrabbelt.....schöööön!
Magst Du noch verraten, wie ihr zu eurem Senior gekommen seid? Habt ihr ihn bewusst gesucht, oder war es eher Zufall, dass ihr ihn entdeckt habt? Hattet ihr vorher Bedenken?
Würdet ihr wieder einen Senior nehmen, obgleich es so hart ist, wenn man ihn nur noch kurze Zeit begleiten darf?

Ich hoffe, ich darf das fragen..

LG Mira:hallo:
 
Mein "Rekord" liegt bei einem 13 Jahre alten Hund, der über 11 davon im Tierheim gesessen hat. Danach kommen 8 Jahre Kettenhaltung + 2 Jahre Tierheim. Dann noch einige Jahre Kettenhaltung (lt. Aussage OA - Zeitraum nicht genau bekannt) dafür nur kurze Zeit Tierheim - aber ein 17 Jahre alter Hund. Geht alles - warum auch nicht? Immer ran! :)
 
Ich denke auch ,alles ist besser als hinter Gittern zu sterben,da können sich die TH-Mitarbeiter noch so kümmern,ich höre immer wieder,wie Deacon es schon beschrieben hat,das diese Hunde ganz besonders noch mal so richtig aufblühen,auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
Kennst du den Film : Zeit des Erwachens ,da geht es zwar um Menschen,aber so ein wenig könnte man mit in die Hundewelt interpretieren.
Lieben Gruß Bea & Timmy
 
Grundsätzlich sehe ich kein Problem einen alten Hund in ein Zu Hause zu geben, warum auch nicht?

Warum allerdings der Winter für einen alten Hund ein Problem im TH sein sollte erschließt sich mir nicht ganz , ich denke die meisten Tierheime haben beheizte Innenräume.

Ansonsten finde ich es persönlich immer schön wenn einer unsere Senioren einen Platz finden mit verständnisvollen Menschen
 
Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass adoptierte Rentner aufblühen, wenn man ihnen wieder ein Zuhause gibt ... selbst Todgeweihte legten da noch eine Ehrenrunde ein ;)

Und wenn auch die verbleibende Zeit kurz ist, ist sie doch um so emotionaler (vielleicht, weil man sich dessen bewusst ist) und um so eher schaffen wir es zumindest, sie mit einem Lächeln gehen zu lassen :)
 
Hallo Miramar,

vor 5 Jahren kam ein Australian Shephard zu uns ins TH. Er war ein Fundhund, also wahrscheinlich ausgesetzt oder er ist abhanden gekommen und niemand hat nach ihm gesucht. Er war halb blind und stank zum Himmel nach Schweinestall. Hatte schlimmen Durchfall, die TA Untersuchung ergab, er hatte Parvo. Sein geschaetztes Alter gab man als 8-10 Jahre an. Die 2 Leute, die bei uns im TH alles meinen entscheiden zu muessen, dachten wohl er waere dann leichter zu vermitteln. Ich habe gleich gedacht er war mindestens 12. Sie haben ihn auch noch kastrieren lassen und das obwohl er kaum noch in der Lage war mehr als 50m am Stueck zu laufen. Ist halt hier so, kein Hund kommt unkastriert aus unserem TH raus. Normalerweise o.k. aber bei so'nem Opa?

Ich habe ihn dann als Pflegehund mit nach Hause genommen. Habe gleich gemerkt, dieser Hund hat noch nie ein Haus von innen gesehen. Er wollte immer raus in den Garten und war total gestresst. Also habe ich ihn nach draussen gelassen und da wollte er auch bleiben. Er war kaum an Menschen interessiert, es sei denn es gab Futter. Wie so oft ein "Farmhund" der sein ganzes Leben mehr oder weniger sich selbst ueberlassen war. Nach ca. 2 Wochen hat er dann Vertrauen zu mir aufgebaut. Hat sich gefreut wenn er mich gesehen hat und mir die Hand geleckt. Habe ihn dann nachts im Haus gehalten und er fuehtle sich dann auch wohl. Er hatte es aber nie geschafft "stubenrein" zu werden, wie auch? Hat mir aber nichts ausgemacht, die meisten meiner Pflegehunde haben anfangs Probleme damit gehabt, so habe ich mich eben damit arrangiert. Hundeexkremente zu beseitigen gehoert zu meinem TH Job und der Opi war so nett immer nur auf die Fliesen in unserer Kueche "zu gehen".

Bear, so war sein TH Name lebte mit uns fuer 6 Monate dann starb er an Herzversagen. Ich habe es nie bereut ihn aufgenommen zu haben und habe letzten Sommer einen uralten total vernachlaessigten, verfilzten "Toy" Pudel in Pflege genommen. Er hatte ebenfalls nie ein gutes Zuhause gehabt. Auch er verstarb bei uns - letzten Februar.

Die beiden waren zwar nie TH Langzeitinsassen, aber sie hatten definitiv ein schlimmes Leben zuvor. Ich wuerde jederzeit wieder, wenn die Umstaende mitspielen, einen Seniorenhund aufnehmen. Es ist so schwer die Omas und Opas zu vermitteln.

Gruss,
Jutta
 
Vielleicht meldet sich Clarke ja noch. ;)
Sie hat ihren Kissenprinzen nach sieben Jahren Tierheim aufgenommen - da war er 10.
Und er ist soooo ein toller Hund! :love:
 
Vielleicht meldet sich Clarke ja noch. ;)
Sie hat ihren Kissenprinzen nach sieben Jahren Tierheim aufgenommen - da war er 10.
Und er ist soooo ein toller Hund! :love:
Jawoll,jaa und hat sich sogar noch "junges Gemüse" ins Körbchen geholt:p:love:
 
Unser Lisa war 9 J. als wir sie aus dem Th geholt haben galt als Einzelhund und viele haben uns belächelt als wir sie gemeinsamm mit Thysson 3 J. zu uns genommen haben.
Jetzt leben die zwei seit 8 Jahren mit uns und haben noch ein Bullibaby dazubekommen obwohl Lisa:love: am 25.08.2011
17 Jahre wird kommt sie super mit dem neuen klar.


Also ich würde jederzeit wieder einen älteren oder alten Hund zu uns nehmen:)
 
Es gibt auch einen tollen Blog von einem Hund in den USA: Sarge wurde mit 14 Jahren von einem Tierquäler gerettet und dann adoptiert:
 
Auch ich bin pro "Rentner-Aufnahme": Unser Mogli saß sieben Jahre (vielleicht auch acht, ich weiss es selbst nicht so genau), und wir haben ihn im Alter von elf Jahren zu uns genommen. Auch trotz gesundheitlicher Probleme (Spondylose, Arthrose) war es wirklich überhaupt kein Problem, wobei bei ihm sicherlich auch sein Will to Please einen positiven Einfluss hatte. Er hat sich sofort bei uns eingelebt und ich würde ihn als meinen zweiten Bollerkopp (Tim war auch aus dem TH, wir haben ihn mit acht Jahren genommen und er ist bei uns 14 geworden) sogar im Vergleich als den unkomplizierteren Hund der beiden bezeichnen. Würde mich freuen, wenn das bei Euch auch klappen würde. :hallo:
 
ich hab im Jahr 2003, als ich noch relativ "frisch" im aktiven TS und voller Illusionen war, in einer Zeitschrift die Vorstellung eines Patenhundes eines TH's gesehen, der nicht mehr vermittelt werden sollte - alt, schon ewig und drei Tage im TH .....

Bild gesehen und :love: :love: :love: :love:, also mit der Dame gesprochen, die im Verein (für den ich mich engagierte) die Ansage hatte und nach dem Hund gefragt, denn die Frau wusste von fast jedem Hund dieser Rassen in einem TH was, Gedächtnis besser wie jeder Elefant :D ...

die sagte mir, kann ich vergessen, sie hätte in den vergangenen Jahren schon mehrfach probiert, an den Hund zu kommen, das TH würde den nicht rausgeben :(

die Zeitschrift habe ich bei mir auf dem Schreibtisch liegen lassen, aufgeschlagen auf der Seite mit der Hündin und immer, wenn es Kontakt nach "Vereinsoben" gab, an das Mädel erinnert .....

ein halbes Jahr später stand ich an der Station des Vereins um diverse Damen in Augenschein zu nehmen, von denen sich mein Rüde eine als Pflegling aussuchen sollte - alle im Vorfeld angedachten Damen waren nüscht, aber so ein älteres, erkennbar sehbehindertes und insgesamt eher unterbemuskeltes (und daher wackeliges) Mädel erregte unsere Aufmerksamkeit

und ich hätte schwören können, ich kenn den Hund irgendwoher ....

und Tatsache: SIE war es :love: :love: :love: :love: :love:
ich weiß nicht, wie die damalige Vorsitzende sie aus dem TH bekommen hatte - aber gelohnt hat sich das auf alle Fälle: dieser Hund war ein Traum, ein absolutes Gedicht, nie zuvor hat sich ein Hund hier so einfach eingefügt und so prima mit meinem Rüden harmoniert ...

der Hit: die Hündin wurde ein halbes Jahr später dann zu einem ebenfalls älteren, schon etwas gehbehinderten Rüden vermittelt, so richtig in Haus mit großem Garten und allem Gedönse, was Hund sich nur vorstellen kann

dieser Hund hat fast ein Leben im TH verbracht, da sie sich dort "so wohl fühlt" :unsicher: - ich könnte heute noch kreischen, wenn ich an die Begründung für die jahrelange Nichtvermittlung denke
 
@ Tanja: Wow, diese Bilder...........in viele wäre ich am Liebsten zum Knuddeln rein gekrabbelt.....schöööön!
Magst Du noch verraten, wie ihr zu eurem Senior gekommen seid? Habt ihr ihn bewusst gesucht, oder war es eher Zufall, dass ihr ihn entdeckt habt? Hattet ihr vorher Bedenken?
Würdet ihr wieder einen Senior nehmen, obgleich es so hart ist, wenn man ihn nur noch kurze Zeit begleiten darf?

Ich hoffe, ich darf das fragen..

LG Mira:hallo:

Klar darfst du das fragen. :) Wir haben bewusst gesucht und die Entscheidung war auch bewusst für einen Hund, der vielleicht nicht mehr so viel Zeit hat. Wir hatten hier dann erst einen anderen Senior entdeckt, bevor uns Festus ans Herz gelegt wurde.

Ja, wir hatten schon Bedenken. Wahrscheinlich die ganz normalen Gedanken, die man sich so macht. Kommt er mit unserer Hündin klar und wie sieht es mit den Katzen aus? In der ersten Zeit hatte er ein paar mal eine Katze in der Schnute (ist nix passiert ;) ) aber er hat schnell kapiert, dass er das zu lassen hat. Amy hat sich hin und wieder einen Anranzer eingefangen aber das war total okay und Amy eh wurscht. ;)

Ich würde wieder einen Senior nehmen. Festus hatte so eine Ausstrahlung, die ich von jüngeren Hunden gar nicht kannte. Er ruhte irgendwie in sich (klingt komisch) und man hatte das Gefühl, dass er schon alles gesehen hat und ihn so leicht nichts aus der Bahn wirft.

Ich hatte gedacht, dass es vielleicht etwas hilft, wenn man sich vorher schon immer sagt, dass die Zeit evtl. nicht gerade lang ist, die man miteinander hat - aber es hilft nicht. Wenn der Zeitpunkt da ist, ist es genau wie immer aber man hatte dafür ja auch die schönen Momente. :)
 
Guten Morgen!

Da komme ich gerade mit den Hunden rein und entdecke: SO viele Antworten, danke!

Das hört sich ja alles durchweg positiv an, wie schön!

Meine Horrorvorstellung wäre halt, einen Senior aufzunehmen, der dann durch den Stress der Umstellung plötzlich rapide abbaut und kurz darauf stirbt......gut gemeint iat ja nicht immer gut gemacht....:unsicher:
Aber da kommt es sicherlich auch immer auf die Umstände an, in die der Hund kommt und wie er sonst so drauf ist - das muss man sicherlich prüfen.
Meine Belgierin z.B. war im Alter extrem stressanfällig was Veränderungen an ging. (In jüngeren Jahren hatte sie das nicht, da war sie eine sehr souveräne, wenn auch temperamentvolle, Hündin. Die letzten Jahre sind wir ihretwegen auch nicht mehr in Urlaub gefahren - mitfahren wäre der Horror für sie gewesen und Fremdbetreuung mache ich grundsätzlich nicht. Auf andere Hunde hatte sie im Alter auch überhaupt keinen Bock mehr (schon gar nicht jüngere) und reagierte bei unfreiwilligen Begegnungen entsprechend zickig. Wir haben dann einfach alles von ihr fern gerhalten, was sie stresst, damit sie noch einen schönen Lebensabend hat. Sie war aber auch ab dem Alter von 3 bei uns (und auch da die ersten Wochen Dauerstress, Durchfall usw.) - einen Umzug hätte sie im Alter psychisch definitiv nicht gepackt.

Eine andere meiner Hündinnen mischte zwar im Alter auch nicht mehr aktiv mit, liebte aber trotzdem Trubel und Action als Zuschauerin bzw. mischte auf ruhige Art mit.:D

Zurück zum Thema: Die Aussage "baut jeden Winter mehr ab" kam von einem TH MA, eventuell ist es dort im Winter doch zugiger als in einem Privathaushalt? Keine Ahnung

Zum konkreten Anlass meiner Frage zurück:
- Der Oppa hatte leider auch in jungen Jahren nie Interessenten und war also auch nie vermittelt, als junger Hund von den Behörden eingezogen.
- Laut TH baut er in letzter Zeit merklich ab, ist natürlich muskelmäßig auch nicht mehr so fit - da jahrelang wenig Bewegung (im Vergleich zu Hunden, die ein Zuhause haben).
- Mit Hündinnen verträglich (sogar begeistert über Damenkontakt), Rüden ignoriert er bei entsprechender Führung
- Souveräner, freundlicher Typ - wird als lieb und unkompliziert beschrieben
- Interessanterweise wirkt er also sehr gut erzogen und gentlemanlike, gleichzeitig nimmt er aber von sich aus wenig Kontakt zum Menschen auf und ignoriert einen......schwer zu beschreiben (hört sich ja nach Widerspruch an), er ist sozusagen freundlich - distanziert - uninteressiert, funktioniert aber an der Leine von sich aus super. Schwer zu beschreiben.
Durch das keinen-Kontakt-aufnehmen kann ich nicht einschätzen, wie er reagieren würde, wenn er doch mal korrigiert werden müsste. Einen derartig erhaben wirkenden Hund habe ich noch nie kennen gelernt - ein erstaunlicher Opi!
Der Körper bereits gebrechlich, der Blick sowas von klar und weise....
Durch andere Rüden, die pöbelnd am Auslauf vorbei geführt wurden, wurde sich null beirren gelassen, die Mädels waren jedoch so interessant, dass er dann zu Hochtouren auflief und vor Charme nur so sprühte.
Jedenfalls hatte er gestern einen tollen Tag, Gassi und danach Auslauf mit meinen Mädels, den er sichtlich genoss. Zwischen den Hunden flogen allerseits die Herzchen, wir Menschen wurden ignoriert, dabei aber dauerbrav. Mann, ich kann diesen letzten Punkt nicht beschreiben. Auf Ansprache wurde der Mensch kurz angesehen, dann ging er wieder seinen Beschäftigungen (Hündinnen) nach...witzigerweise fand er die jüngste, wuseligste am Tollsten.
Wisst ihr, was ich meine?
Wie er auf Kinder reagiert, muss noch ausgetestet werden - im TH sehen die aber wegen seiner Gelassenheit und Nervenstärke null Probleme. Mein Eindruck von ihm war ebenfalls, dass er selbst `ne neben ihm explodierende Bombe ignorieren würde..

Soweit meine erste Einschätzung - allerdings habe ich jetzt fest gestellt, dass ich NULL einschätzen kann (mangels Erfahrung mit so einem Hund), wie ein Hund (der von sich aus keinen Kontakt zu einem sucht, noch nichtmal anschnüffeln) reagiert, wenn es mit ihm doch mal zu einer "Meinungsverschiedenheit" kommt, einfach ausgedrückt. Dafür muss ich ihn besser kennen lernen. Mein erstes Bauchgefühl sagt, dass er bei einer solchen Situation wohl freundlich-stur wäre und man sich eine Bindung nach so vilen Jahren wechselnder Menschen im TH eine wirkliche Bindung wohl einfach liebevoll - konsequent erarbeiten müsste. Er ist eine wirkliche Persönlichkeit mit toller Ausstrahlung. Aber Bauchgefühl ohne eigene Erfahrungswerte? Was meint ihr?

Hoffe, ich habe euch jetzt nichht zu sehr mit scheinbar widersprüchlichen Aussagen verwirrt.....diese "Mischung" habe ich halt noch nie kennen gelernt. Mein erster TH Hund war ja anfangs auch ein Ignorierer, dabei aber alles andere als freundlich und daher zumindest für mich klarer einschätzbar. Und die "braven", die ich kennen lernte, waren von sich aus an Menschenkontakt interessiert..

LG
 
Auch alte Hunde bauen nach mehr oder weniger Zeit eine Bindung auf ... die Stärke richtet sich aber eher nach dem Charakter und weniger nach dem Alter *glaub*
 
Ich hab Bobby mit 9 1/2 aus dem Tierheim mitgenommen. Hab ihn ein halbes Jahr dort ausgeführt und konnte als ich umzog ihn einfach nicht da lassen. War ne Herzenssache. Davon abgesehen wollte ihn in dem gemeinsamen halben Jahr TH Niemand haben und auch Niemand ausführen!

Bobby hatte im Tierheim die Pfoten aufgeleckt, Ohren dauerentzündet, Durchfall und Streß!

Bei mir hat er Garten, verschiedene Streichler, med. Versorgung, Pflege, Training gegen Angst, Ungehorsam und Unverträglichkeit.
Er ist viel lebendiger und hat sich nach längerer Zeit auch an mich binden können!

Bobby wird im August 12
 
Ich habe dir doch gesagt, dass du gerade hier etliche finden wirst, die aus Erfahrungen berichten können. :)

Kurti wollte von mir auch nichts wissen, aber auch mal so gar nichts. Er war freundlich reserviert, aber mal so richtig durchknubbeln lassen, nö. Da hat der damals 13 jährige Meter gemacht. U-Shi war recht interessant für ihn und meine Bekannte, die uns hingefahren hatte, wenigstens wegen ihrer Leckerchen, die ich extra nicht mitgenommen hatte, weil ich ja nicht wusste, ob das beim ersten Kennenlernen nicht Stress geben würde. Also hatte ich im Prinzip gar nichts zu melden. Nun war er ja auch noch taub und auf einem Auge blind, da kommt so ein Hund natürlich auch nicht auf Zuruf. ;)

Man muss sie verstehen. Sie haben sich mit der Zeit mit dem Tagesablauf im TH arrangiert. Müssen sie ja auch, sie haben keine Wahl. An einen Menschen binden? An wen? Und warum? Der eine bringt Futter, der nächste scheucht einen aus dem Körbchen, weil die Hütte geschrubbt wird, ein anderer kommt zum rausgehen- aber alle verschwinden genauso regelmäßig wieder, wie sie gekommen sind. Bucksys Verhalten kannst du anmerken, dass er keine negativen Erfahrungen mit ihnen gemacht hat. Die Gassigänger trainieren auch mit den Hunden, das hat er dort gelernt und aufgenommen. Aber wieso sollte er von sich aus neue Kontakte zu Menschen suchen, die ihn dann auch nur wieder in seinen Zwinger bringen? Ich finde, das kann man verstehen.

Kurti war sogar völlig empört darüber, dass er nach unserem Gassigang nicht wieder in sein Körbchen konnte. Der wollte gleich am Büro vorbei, wieder ab ins Bett. Er ist nie der große Schmuser geworden, aber er hat vom ersten Tag an an mir geklebt. Aber gerade weil es eine Besonderheit war, wenn er denn mal sein Köpfchen an mir gerieben oder seine Flanken zum kraulen an mich gedrückt hat, ist mir jedesmal ganz warm ums Herz geworden.

Ich habe ein paar Wochen nach seiner Adoption alte Handyfotos von seiner Betreuerin aus seiner Tierheimzeit bekommen und die zeigen im direkten Vergleich mit seinen Fotos danach sehr deutlich, wie sehr die Oldies noch mal aufblühen. Sowohl im Kopf, als auch körperlich. Da kann sogar ein blinder Hund wieder einen wachen Blick bekommen......
..... und während ich das schreibe merke ich gerade wieder, wie sehr mir mein Männlein fehlt. Unsere Zeit miteinander war kurz, aber wir haben im Schnelldurchlauf alles erlebt, was im Leben wichtig ist.

Ich finds gut, dass du dir vorher Gedanken machst. Natürlich wird es eine Umstellung für ihn, aber das hatte ich dir schon geschrieben, Tierheimalltag ist auch kein Zuckerschlecken. Ich hoffe sehr, dass das Treffen mit deinem Sohn genauso abläuft wie euer erstes mit den Hundemädels und dann denke ich, werden auch deine Zweifel hinfällig.
 

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Huhu,

ich denke auch, dass eine jahrelange TH Zeit den einzelnen Menschen erstmal uninteressant werden lässt - wenn die Leute doch nur kommen und gehen....
Das sind wohl eher die Jungspunde und Kurzzeitbewohner, die noch jeder potentiellen menschlichen Zuwendung freudig entgegen springen.

Der Oppa hat bei mir einen bleibenden, guten Eindruck hinterlassen - wenn Oppa also zeigt, dass er Kinder ok findet, dann hat ER entschieden;). Zwischen den Hunden war alles sofort so, als würden die sich eh schon kennen - Oppa ist ein absoluter Charmeur und die Mädels fanden´s prima. Gerade Podi legt ja beim Kennenlernen viel Wert auf respektvolle Annäherung - sonst zickt sie. Hatte den Eindruck, dass er der "ladies first" Typ ist. Gut sozialisiert ist Opi in jedem Fall - meine rudelerfahrenen Hündinnen zeigen deutlich an, wenn ein anderer Hund "komisch" bzw. ungeübt kommuniziert - bei ihm war alles super entspannt.
Witzig ist ja auch immer, das eigene Rudel zu beobachten - die Rollen bestätigen sich ja immer wieder:
Die Dicke ist die freundlich - souveräne Chefin, sehr ausgeglichen...
Podi ist die besorgte Polizistin (war durch die TH Situation sehr beunruhigt..)
MiniMaus ist der beliebte Kasper.....Opi fand sie auch am lustigsten...
Und Oppi charme-sprühend mittendrin - erkannte die "Rollen" sofort und handelte entsprechend. Weiser Mann, der weiß, was die Frauen wollen.:lol: Ich fand ihn ja auch sofort süß...:D Und kommunikative Fähigkeiten hat er durchaus - nur richtet er sie derzeit in Richtung Hunde, nicht Menschen. Podi hatte ja anfangs null Interesse, sich anfassen zu lassen und heute klebt sie in den unpassendsten Situationen zum Kuscheln an den Hacken..;) Hat also bezüglich der weiteren Entwicklung auch nicht unbedingt was zu sagen...wenn die anfangs skeptisch sind.

Ist jetzt natürlich menschlich-platt ausgedrückt, ihr wisst sicher, was ich meine.

LG
 
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