dilute Farben beim Hund

Hannes221

Da in der letzten Zeit viel darüber geschrieben wurde, wollte ich mal einen Thread darüber öffnen, wie denn der aktuelle Erkenntnisstand zu dem Thema ist.

Bei manchen Rassen führt es zum häufigeren Auftreten von Krankheiten und bei manchen sind
dilute Farben sogar gewünscht?!
 
  • 29. März 2024
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Hi Hannes221 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Dilute Farben werden beim Hund hauptsächlich auf dem MLPH (Maelanophilin) Gen vererbt. Allerdings ist dilute eher ein Komplex als eine spezifische Mutation.

Der Erbgang und insbesondere welche Formen von dilute Probleme machen und welche nicht ist meines Wissens noch nicht 100% geklärt. Es gibt aber einige bekannte Mutationen auf dem MLPH Gen. Bei Hunden die anfälliger sind für Alopezie und Immunschwächen, wie z.B. dem blauen Dobermann, kommen vermutlich noch andere Faktoren zu den bekannten Mutationen hinzu.
Das klassische MLPH dilute wirkt auf Eumelanin und Phaeomelanin (schwarz und rot), aber stärker auf schwarzes Pigment.

Es gibt noch einen weiteren dilute Erbgang, der nur Phaeomelanin ("rot") verdünnt. Dieses Allel macht z.B. rote Hunde zu apricot und cremefarben. Das schwarze Pigment bleibt erhalten. Über die genetische Basis davon ist aber noch weniger bekannt.
 
Gab eine Studie dazu von Prof. Dr. Tosso Leeb.... er führte dazu DNA Analysen durch. Aber leider habe ich mich dann nicht weiter damit beschäftigt, sry
 
Laut des Freundes über den Tanner zu uns gekommen ist, sollte Tanner ursprünglich ja in die Zucht und ist auch auf das Dilute Gen getestet worden. Er trägt dieses Gen.
Mittlerweile ist das irrelevant, da er ja nicht zur Zucht eingesetzt wird. Aber mir ist auch nicht klar, warum das ein Nachteil für einen JackbRussell Zuchtrüden wäre.
Es ist allgemein nicht üblich bei meiner Rasse überhaupt darauf zu testen.
 
Aber mir ist auch nicht klar, warum das ein Nachteil für einen JackbRussell Zuchtrüden wäre.

Es ist eigentlich bei jedem Zuchtrüden aller Rassen (bis auf Rassen, die ausdrücklich dillute Farben wünschen z.B. Weimaraner, Thai Ridgeback) ein Problem, weil sie eben nicht uneingeschränkt zur Zucht eingesetzt werden können/sollten.
Ist bei "schwierigen" Farbschlägen ja auch nicht anders, so sind z.B. braune Dobermannrüden/hündinnen in der Zucht auch eher problematisch, weil damit die Auswahl der Zuchtpartner stark eingeschränkt ist - braunxbraun Verbindungen bringen beim Dobermann nur braune Welpen, was nicht nur ein optisches Problem sein kann, sondern auch Probleme in der Fellqualität bringt. So steht bei einigen Hunden im ZTP-Bericht "nicht zur Braunzucht empfohlen".

Die Dilutezucht ist ja nicht nur wegen der Hautkrankheiten ein Problem, sondern man weiß heute, dass es eben auch andere Nachteile haben kann - z.B. eine allgemeine Immunschwäche oder auch Wesensmerkmale.
Man muss einfach davon ausgehen, dass die Fellfarbe nur ein optischer Indikator für ein genetisches Potenzial ist (Ganßloser ist/war an dem Thema ja auch schon dran) - wenn also beim Dilute 2 eigentlich "stumme" Gensequenzen hervortreten ist stark damit zu rechnen, dass auch andere unerwünschte Eigenschaften auftreten und sich schlimmstenfalls manifestieren. Allein wegen dieser Unbekannten, sollte auf den Zuchteinsatz von diluten Tieren und - im Rahmen der Möglichkeiten - auch von den Trägern abgesehen werden.
Wobei es sich nur die wenigsten Rassen einen Ausschluss von Trägern leisten können, weil man sich sonst an anderer Stelle Baustellen aufreißt.

Deswegen sollten eigentlich alle Zuchttiere auf den Dilutefaktor getestet werden, auch wenn dies im Verband oder für die Rasse nicht vorgeschrieben wird.
 
Danke für die Info, Coony!

Wie gesagt ist es nicht üblich Jack Russell Zuchtrüden testen zu lassen. Ich kann mir auch nicht vorstellen das das in naher Zukunft üblich sein wird. Da gibt es mit Pll zum Beispiel größere Baustellen bei den Russelln.
Vor kurzem habe ich mit einem Engländer, der mit seinen Terriern auf die Baujagd geht, über die heute üblichen Tests gesprochen.
Er meinte das das früher keinen bei den Arbeitsrusselln groß interessiert hat.
Wenn die Hunde hart ran genommen werden, sind sie mit 5-6 Jahren verschlissen. Dann wurden sie verschenkt oder manchmal.....
Die Zeiten ändern sich, früher war Pll einfach nicht relevant.
 
or kurzem habe ich mit einem Engländer, der mit seinen Terriern auf die Baujagd geht, über die heute üblichen Tests gesprochen.
Er meinte das das früher keinen bei den Arbeitsrusselln groß interessiert hat.
Wenn die Hunde hart ran genommen werden, sind sie mit 5-6 Jahren verschlissen. Dann wurden sie verschenkt oder manchmal.....
Die Zeiten ändern sich, früher war Pll einfach nicht relevant.
Ich glaube das ist ein Punkt der gerne übersehen wird wenn es darum geht dass "die Rassen früher ALLE viel gesünder waren".
Erbkrankheiten die erst im Alter relevant werden sind bei Arbeitshunden gar nicht unbedingt ein Problem.
 
Ich glaube das ist ein Punkt der gerne übersehen wird wenn es darum geht dass "die Rassen früher ALLE viel gesünder waren".
Erbkrankheiten die erst im Alter relevant werden sind bei Arbeitshunden gar nicht unbedingt ein Problem.

Irgendwie fehlt mir bei dieser Aussage ein Zwinkersmilie, bzw. eine Erläuterung - kann man nämlich so und so lesen.
 
Meinte damit dass Hunde, die eh mit 8 Jahren verschlissen waren durch ihren ganz normalen Einsatz in Jagd, hüten oder Schutz manche Krankheiten mit sich herumtragen konnten ohne dass es das Selektionsziel, also die Arbeit, beeinflusst hat. Ein Hund mit leichter oder mittlerer HD der die ersten paar Jahre gut gearbeitet hat ist eben nicht ausselektiert worden, auch kein Hund der im Alter Probleme mit den Augen bekommen hat/hätte oder Herzprobleme... Bei manchen Rassen stimmt es sicher dass sie früher gesünder waren, weil ihr heutiger Körperbau ihre Arbeitsfähigkeit von vorneherein behindern würde. Aber ich glaube nicht dass man das für alle Rassen verallgemeinern kann.
 
Ja, das denke ich auch. Darüber hab ich erst seit meinem Gespräch mit dem Terrierman nach gedacht. Er ist noch einmal 17 Jahre älter als ich und blickt gerade in Jagd und Zucht auf ganz andere Erfahrungen zurück.
Er ist zum Beispiel der Meinung das ein Test auf Ataxie Sinn macht, aber bei Pll zweifelt er, ob das immer Sinn macht.
Beispiel Nopper: Nopper ist jetzt 6 Jahre. Wäre er eingesetzt worden wie ursprünglich gedacht, wäre er jetzt je nach "Verbrauch" so weit aussortiert zu werden.
Sicher es gibt auch Hunde die mit 10 noch zur Jagd ein gesetzt worden sind wie Noppers Großvater, aber das ist meist nicht so.
Noppers Linsen sind Gott sei Dank bis jetzt nicht luxiert und wir hoffen weiter. Wäre er zur Jagd eingesetzt worden, wäre PLL also nicht relevant gewesen.
Ich kenne auch nur 1 Russell dessen Linse vor dem 5. Lebensjahr luxiert ist.

Natürlich machen diese Tests Sinn um die Krankheit aus der Rasse an sich raus zu bekommen.
Meine Freundin züchtet jetzt seit etwa 25 Jahren. Sie hat in all den Jahren selber nur Einzelfälle gehabt, die in hohem Alter blind geworden sind.
Da das alles vor dem jetzt möglichen Test auf PLL gewesen ist, muß sie zumindest Träger und vermutlich auch den einen oder anderen affected in der Zucht gehabt haben.
Träger hat sie übrigens immer noch in der Zucht, was sie auch auf ihrer Homepage ausweist und bei Verpaarung mit clear ja kein Problem ist. Sie würde sonst wertvolle Blutlinien verlieren und so viele Arbeitsrussell aus Altblutlinien gibt es nicht mehr.

Ich möchte nicht missverstanden werden. Es ist gut das es den Test auf PLL gibt um zumindest zu versuchen diese Erbkrankheit aus zu merzen und den Hunden dieses Leid zu ersparen.
Ich habe mir nur die Frage gestellt wie relevant der Pll Test für Arbeitshunde bezogen auf ihren Arbeitseinsatz tatsächich ist.
 
Ich möchte nicht missverstanden werden. Es ist gut das es den Test auf PLL gibt um zumindest zu versuchen diese Erbkrankheit aus zu merzen und den Hunden dieses Leid zu ersparen.
Auf jeden Fall, zumal ja heutzutage auch arbeitende Hunde ein schönes und möglichst langes Rentnerdasein genießen können sollten. Den Hund nachdem er zu alt geworden ist zum arbeiten mit der Flinte in den Wald zu bringen gehört (hier) meist GSD der Vergangenheit an.
 
Meinte damit dass Hunde, die eh mit 8 Jahren verschlissen waren durch ihren ganz normalen Einsatz in Jagd, hüten oder Schutz manche Krankheiten mit sich herumtragen konnten ohne dass es das Selektionsziel, also die Arbeit, beeinflusst hat. Ein Hund mit leichter oder mittlerer HD der die ersten paar Jahre gut gearbeitet hat ist eben nicht ausselektiert worden, auch kein Hund der im Alter Probleme mit den Augen bekommen hat/hätte oder Herzprobleme... Bei manchen Rassen stimmt es sicher dass sie früher gesünder waren, weil ihr heutiger Körperbau ihre Arbeitsfähigkeit von vorneherein behindern würde. Aber ich glaube nicht dass man das für alle Rassen verallgemeinern kann.

Okay, so unterschreibe ich das natürlich - ist es doch auch meine Ansicht/Beobachtung.
Ich konnte mich nur nicht damit anfreunden, wenn man sagt, die Hunde hätten mit diesen Krankheiten kein Problem - es hat keine, bis kaum Auswirkung auf die Arbeitsleistung (bei manchen Rassen sage ich sogar, dass die "Probleme" sogar förderlich für die Leistung waren), aber Probleme/Schmerzen hat der Hund ja trotzdem.
 
Noppers Linsen sind Gott sei Dank bis jetzt nicht luxiert und wir hoffen weiter. Wäre er zur Jagd eingesetzt worden, wäre PLL also nicht relevant gewesen.
Hmmm...dabei muss man aber auch bedenken das PLL bei großen körperlichen Belastungen früher zu schlägt, weil es die Fädchen die die Linse halten durch hohen Blutdruck, Schläge und Verletzungen am Kopf, usw früher durchfetzt.
 
Ich bin mir da immer etwas unsicher. Körperlich ist die Jagd sicher eine große Belastung, aber ob das so einen Unterschied zu unserer Mehrhundehaltung macht, weiß ich nicht.

Nopper ist richtiger Brecher. So wehleidig er manchmal tun kann um zu Hause besonders verwöhnt zu werden, so hart geht er draußen beim "Arbeiten" oder Spielen zur Sache.
Wenn ich daran denke wie Nopper und Quixsy über Monate hinweg sich aneinander gerieben haben. Da hat es oft geknallt und ich hab gedacht jetzt hats die Rippen erwischt. Quixsy ist Nopper oft von der Seite angegangen und hat ihn fliegen lassen. Das hat gerumst wenn er auf dem Boden auf kam. :rolleyes: Aber er hat viel gelernt. :D

Noppers Lieblingslaufstrecke ist ein Kanal entlang dem Flüßchen Niers, der meist so 50 cm hoch voll Wasser steht. Den rennt er gut und gerne 500 m durch und dann weiter über die Wiesen.
Das kostet Kraft und treibt den Blutdruck garantiert hoch.
Nopper ist absolut Wasser verrückt. Mit Karacho von der Böschung ins Wasser und das wenns geht Stunden lang.
Wer das rauhe Spiel der Russell nicht kennt, könnte meinen das das Ernst ist und die sich an die Gurgel gehen. Na ja, tun sie ja auch und man muß diese Spiele gerade bei den jungen Hunden gut überwachen.
Da fliegt mal gerne einer ein paar Meter, es wird sich in Frisbee Scheiben verbissen und rum geschleudert oder sich gegenseitig Stöcke vor den Kopf gehauen.
Tanner hat derzeit zwei Löcher weil Fiona und Jazz ihn in die Zange genommen haben. Nopper hatte Anfang des Jahres mal eine Katsche über dem Auge.
Die Lautstärke dabei ist nicht von schlechten Eltern. Natürlich kreischt besonders unsere taube Fiona wie des Teufels.

Wir haben damals als Nopper zu uns kam überlegt ihn einzuschränken und manche Tätigkeiten nicht zu gestatten. Aber er ist ein junger, gesunder Hund und ungemein aktiv. Wenn er jetzt Einzelhund wäre, wäre das auch einfacher gewesen.
Es kommt, wie es kommen soll und wenn die Linsen tatsächlich luxieren sollten, werden wir dann weiter sehen.
 
Sicher, einschränken würde ich ihn deswegen auch nicht. Aber ein Pll- Hund der zB anständig an der Leine zieht, würde ich dann doch ein Geschirr anziehen, auch wenn ich das bei gesunden Hunden nicht mache (grade dann nicht).
Spielen und rennen ist nicht vergleichbar mit dem was die Hunde auf der Jagd abbekommen können, insbesondere die Terrier bei Schwarzwild und Baujagd. Da ist ein Katscher gar nichts, sondern läuft unter "alles gut gegangen". Grade bei der Baujagd verletzten die Hunde sich oft am Kopf, das entzündet sich, die Birne schwillt an, usw. Auch mit Weste fliegen die Hunde an Schwarzwild schonmal durch die Gegend, oder kämpfen sich durch Schlehdorn, usw. Einmal Dornen durchs Auge ziehen und das kann schon reichen zur Luxation, wenn deswegen (ganz normal) der Augeninnendruck steigt. Und das zusätzlich zum Gas geben, raufen und rennen auf den normalen Gassis, oder im Zwinger mit seiner Meute.
Ich persönlich würde einen Pll- Hund nicht auf der Jagd einsetzen, also auch nicht dafür kaufen. Wenn er eh "hin" ist, bevor er luxiert mag das nicht zum tragen kommen, aber wenn man einen wirklich guten Hund hat, wäre es umso ärgerlicher wenn so eine dumme Krankheit seine "Karriere" beenden würde, obwohl er noch gut auf der Jagd ginge.
 
Nopper hat wohl Glück gehabt. Er ist mit einem knappen Jahr als nicht jagdtauglich aussortiert worden. Dann zur Zucht importiert und dann wieder aussortiert wg. PLL affected und dann bei uns gelandet.

Er hatte übrigens gerade eine Verletzung am linken Auge und hat getan als wäre er halb tot. Wir haben ihn natürlich vom Tierarzt engmaschig überwachen lassen und Gott sei Dank war alles halb so schlimm.
Allerdings hat er wieder die Drama Queen gegeben, damit er richtig viel Aufmerksamkeit bekommt. :rolleyes:
 
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