@Sonnenschein , Grisu ist von Anfang an frei mit gelaufen. Sie schaut nach dem Rest der Bande und läuft mit. Man muß etwas aufpassen, weil sie alles interessant findet und dann stehen bleibt.
Alle tragen die gleichen Halsbänder. Grisu hat Kittys Halsband bekommen. Kitty läuft schon lange ohne Halsband und geht auch nur noch in den Garten. Anziehen geht ganz schnell. Sie wissen ganz genau wann es raus geht und stehen dann schon bereit zum Halsband anziehen.
Eine solche Gruppe zu halten ist ganz viel Übungssache und ich glaube auch eine Persönlichkeitsfrage. Ich bin ein, in wichtigen Dingen, konsequenter Halter und eine gelassene Person. Das sind notwendige Vorraussetzungen um mit den Russelln klar zu kommen. Sie notieren Unsicherheit oder Stimmungsschwankungen sofort und reagieren sehr empfindlich darauf.
Mir ist zum Beispiel Sitz und Platz schnurz, aber Hier und Bleib muß unbedingt funktionieren und wird täglich geübt und durch gesetzt.
Eine Hundegruppe wie meine benötigt auch noch eine andere Vorausschau als ein Einzelhund. Die Bande ist sich ruck zuck einig, egal ob es ums Jagen geht oder darum einen vermeintlichen Gegner nieder zu machen und sie sind dabei nicht zimperlich.
Wenn du sie nicht frühzeitig und nachhaltig stoppst, hast du verloren.
Wovon ich wenig halte ist eine gemischte Gruppe, wenn man einen solchen Grad an zusammen leben erreichen möchte wie bei uns. Oft sehe oder lese ich von Leuten mit mehreren Hunden unterschiedlicher Rasse.
Das funktioniert, bei mir war es einige Jahre ja auch so, aber es wird nie so sein wie die Haltung von Hunden gleicher Rasse. Ich hab es mit Pflegehunden oder eigenen Hunden wie Annlis erlebt.
Annlis, Malteser, hat friedlich und durchaus akzeptiert mit den Russelln gelebt, aber in vielen täglichen Dingen nicht die gleiche Sprache gesprochen und auch andere Bedürfnisse gehabt.
Außerdem braucht man auch Fingerspitzengefühl um die richtigen Russell zusammen zu stellen. Jeder ist seine ganz eigene Persönlichkeit und bringt sein ganz eigenes genetisches Erbe mit und seine ganz eigene Vorgeschichte.
Verschiedene Zuchten, verschiedene Abstammungslinien, das macht Unterschiede aus.
Meine Outlaws sind in einigen Punkten anders als die East Essex. Unterschiedliche Züchter, die ihre eigenen Zuchtziele verfolgen. Beides Züchter, die seit Jahrzehnten züchten oder gezüchtet haben und Zeit und Verstand hatten ihre Hunde zu formen.
Darauf muß im täglichen Leben geachtet werden. Wenn ich Quixsy anpfeife, dann mache ich das ganz anders als bei Star. Star reagiert auf einen Schuss vor den Bug. Das dauert bis es sitzt, aber dann sitzt es auch.
Quixsy reagiert sofort und entwickelt gleichzeitig Plan B um doch noch ihren Kopf durch zu setzen.
Es sieht, wenn man von außen drauf schaut, einfach aus, aber das ist es nicht. Ich will nicht sagen, das es mir einfach vor kommt, aber wenn man es Jahre lang macht, fällt einem nicht mehr so auf oder man reflektiert auch nicht mehr so, was alles an Arbeit und Zeit dahinter steckt.
Der Lohn der Mühe ist es allemal wert und jeden Tag eine große Freude.