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Nadine
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AmStaffhündin noch immer Opfer des Vorurteils
Laichingen/B.-W., 11.3.02
Die Laichinger Hundedame Xena darf weiterhin auf einen Maulkorb verzichten: der American-Staffordshire-Terrier hat vor wenigen Tagen auch die vorgeschriebene zweite Verhaltenprüfung für Kampfhunde problemlos bestanden.
Wohlig räkelt sich Hundedame Xena auf der Decke vor dem Kaminofen im Wohnzimmer, streckt kurz alle viere von sich - und schläft ebenso wohlig weiter. "He, Dicke, jetzt steh schon auf, da ist Besuch da. Oder willst du mich blamieren?" Xena reagiert auf diese Aufforderung lediglich mit einem Schnarchen. Nun kann auch Frauchen Monika Müller kann nicht mehr an sich halten und lacht los. "Können Sie sich vorstellen, dass vor diesem verschlafenen Etwas irgendjemand Angst haben muss?"
Dabei kann Xena gar nichts dafür, dass sich manche Menschen vor ihr fürchten. Aber die haben weniger vor dem Angst, wie sie, sondern was sie ist: eine American-Staffordshire-Terrier-Hündin nämlich und per Gesetz seit Mitte 2000 zum potentiell gefährlichen "Kampfhund" abgestempelt. Um zu zeigen, dass sie dies nicht ist, musste Xena inzwischen zwei Verhaltensprüfungen ablegen - die letzte erst vor einigen Tagen - und hat beide problemlos bestanden. Doch der Frust sitzt noch tief in Monika Müller - auch wenn der Rummel um die Kampfhunde in letzter Zeit spürbar nachgelassen hat. "Da werden Tiere pauschal verteufelt, anstatt tiefer in die Materie einzudringen. Kein Hund ist von Natur aus böse oder gefährlich, erst die Menschen machen ihn dazu", erzählt sie aufgewühlt.
Eine Aussage, die inzwischen sogar wissenschaftlich unterlegt ist. In einem Artikel weist zum Beispiel die Wiener Professorin Irene Stur darauf hin, dass 99 Prozent wohlgemerkt aller Hunde niemals in ihrem Leben auffällig werden. Und beim Rest spiele eine Rolle, dass entweder die Halter ihrem Tier nicht gewachsen sind sprich es nicht richtig erziehen können oder aber bewusst ihren Hund aggressiv machen. Ohnehin ist der Begriff "Kampfhund", wie er heute verstanden wird, völlig daneben gegriffen: Kampfhunde - so ist in der einschlägigen Fachliteratur nachzulesen - waren in der Antike wie die Molosser Alexander des Großen massige, kräftige Hunde, die den Feind einerseits durch ihre Statur beeindrucken sollten und andererseits nicht durch den Kampflärm verängstigt sein durften. Deshalb hatten diese Kampfhunde eine extrem hohe Reizschwelle - ein Merkmal, das sich bei ihren Nachfahren wie dem Bullmastiff, der Bordeauxdogge oder dem Boxer bis heute erhalten hat. Die Tiere gelten als extrem gutmütig. Auch in vielen heute geächteten Kampfhund-Rassen fließt solches Molosser-Blut.
"Das Problem bei den Kampfhunden ist doch, dass eben bestimmte Milieus Tiere von Rassen wie Pitbull oder eben Staffordshire-Terrier bevorzugen. Die könnten aber genauso gut einen Schäferhund nehmen und ihn abrichten", sagt Monika Müller. Ihr Fazit: "Nicht der Hund, sondern sein Halter braucht ein Verhaltensprüfung."
Liebe Grüße
Nadine
AmStaffhündin noch immer Opfer des Vorurteils
Laichingen/B.-W., 11.3.02
Die Laichinger Hundedame Xena darf weiterhin auf einen Maulkorb verzichten: der American-Staffordshire-Terrier hat vor wenigen Tagen auch die vorgeschriebene zweite Verhaltenprüfung für Kampfhunde problemlos bestanden.
Wohlig räkelt sich Hundedame Xena auf der Decke vor dem Kaminofen im Wohnzimmer, streckt kurz alle viere von sich - und schläft ebenso wohlig weiter. "He, Dicke, jetzt steh schon auf, da ist Besuch da. Oder willst du mich blamieren?" Xena reagiert auf diese Aufforderung lediglich mit einem Schnarchen. Nun kann auch Frauchen Monika Müller kann nicht mehr an sich halten und lacht los. "Können Sie sich vorstellen, dass vor diesem verschlafenen Etwas irgendjemand Angst haben muss?"
Dabei kann Xena gar nichts dafür, dass sich manche Menschen vor ihr fürchten. Aber die haben weniger vor dem Angst, wie sie, sondern was sie ist: eine American-Staffordshire-Terrier-Hündin nämlich und per Gesetz seit Mitte 2000 zum potentiell gefährlichen "Kampfhund" abgestempelt. Um zu zeigen, dass sie dies nicht ist, musste Xena inzwischen zwei Verhaltensprüfungen ablegen - die letzte erst vor einigen Tagen - und hat beide problemlos bestanden. Doch der Frust sitzt noch tief in Monika Müller - auch wenn der Rummel um die Kampfhunde in letzter Zeit spürbar nachgelassen hat. "Da werden Tiere pauschal verteufelt, anstatt tiefer in die Materie einzudringen. Kein Hund ist von Natur aus böse oder gefährlich, erst die Menschen machen ihn dazu", erzählt sie aufgewühlt.
Eine Aussage, die inzwischen sogar wissenschaftlich unterlegt ist. In einem Artikel weist zum Beispiel die Wiener Professorin Irene Stur darauf hin, dass 99 Prozent wohlgemerkt aller Hunde niemals in ihrem Leben auffällig werden. Und beim Rest spiele eine Rolle, dass entweder die Halter ihrem Tier nicht gewachsen sind sprich es nicht richtig erziehen können oder aber bewusst ihren Hund aggressiv machen. Ohnehin ist der Begriff "Kampfhund", wie er heute verstanden wird, völlig daneben gegriffen: Kampfhunde - so ist in der einschlägigen Fachliteratur nachzulesen - waren in der Antike wie die Molosser Alexander des Großen massige, kräftige Hunde, die den Feind einerseits durch ihre Statur beeindrucken sollten und andererseits nicht durch den Kampflärm verängstigt sein durften. Deshalb hatten diese Kampfhunde eine extrem hohe Reizschwelle - ein Merkmal, das sich bei ihren Nachfahren wie dem Bullmastiff, der Bordeauxdogge oder dem Boxer bis heute erhalten hat. Die Tiere gelten als extrem gutmütig. Auch in vielen heute geächteten Kampfhund-Rassen fließt solches Molosser-Blut.
"Das Problem bei den Kampfhunden ist doch, dass eben bestimmte Milieus Tiere von Rassen wie Pitbull oder eben Staffordshire-Terrier bevorzugen. Die könnten aber genauso gut einen Schäferhund nehmen und ihn abrichten", sagt Monika Müller. Ihr Fazit: "Nicht der Hund, sondern sein Halter braucht ein Verhaltensprüfung."
Liebe Grüße
Nadine