Am Wegesrand lauert der Tod

Ulla

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Am Wegesrand lauert der Tod



Giftleger treibt weiter sein Unwesen - Inzwischen rund ein Dutzend Hunde qualvoll verendet

Eschenbach. (gpa/cd) "Bis wir nach Pressath zum Tierarzt gekommen sind, war er schon tot. Es hat keine Stunde gedauert." Alfred Keck aus Oberbibrach musste hilflos mit ansehen, wie ein schnell wirkendes Gift seinem "Axel" ein qualvolles Ende bereitete. Der Boxer-Schäferhundemischling war nicht der einzige Vierbeiner, den dieses Schicksal traf. Die Polizeiinspektion Eschenbach ermittelt in rund einem Dutzend weiterer Fälle.

Sieben Jahre war "Axel" alt, als er mit "Herrchen" und "Frauchen" vom Wohnhaus der Familie in der Schlammersdorfer Straße zu einem Spaziergang in Richtung Hammermühle aufbrach. Unterwegs fraß er einen mit Gift präparierten Köder. Bald konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Als Alfred Keck sah, dass der Hund eine schaumige Schnauze hatte und zitterte, schickte er seine Frau sofort heim, das Auto holen. Obwohl sie das Tier umgehend zum Tierarzt fuhren, war es nicht mehr zu retten.

Serie geht weiter

Seit Monaten treibt ein unbekannter Giftleger im westlichen Landkreis sein Unwesen. In Kirchenthumbach, Metzenhof, Burggrub, Wölkersdorf und Sassenreuth fielen ihm die ersten Tiere zum Opfer. "Diagnose: Vergiftungssymptome. Mindestens sechs Hunde im Raum Kirchenthumbach qualvoll verendet", berichtete "Der Neue Tag" am 25. Januar 2003. Bei der Polizei meldeten sich daraufhin weitere Hundebesitzer, deren Tiere ebenfalls Giftköder gefressen hatten. Und die unheimliche Serie geht weiter.

Die wenigsten haben überlebt. "Arco" dagegen hatte Glück. Der Schäferhund der Familie Groß zeigte beim Spaziergang dieselben Symptome wie "Axel". Auf dem schnellsten Wege brachten ihn die Besitzer zum Tierarzt, der ihm den Magen auspumpte. Wie sich zeigte, hatte der Rüde Innereien gefressen. "Wegen der schnellen Wirkung vermutete der Tierarzt, dass sie mit einem Pflanzenschutzmittel vergiftet waren", berichtet Gertraud Groß. Ihr sind allein in Oberbibrach zwei weitere Fälle bekannt. Auch diese Hunde konnten gerettet werden.

Am 16. März erwischte es auf einem Feldweg nahe Speinshart einen Collie-Hoverward-Mischling. René Novak erinnert sich: Sein Vater machte sich wie an jedem Sonntagmorgen mit "Ringo" auf den Weg. Er radelte mit dem Hund die gewohnte Strecke in Richtung Seitenthal und Tremmersdorf. Bei der Rückkehr begann das vierjährige Tier stark zu hecheln, bald stellten sich Krämpfe ein. Die Spritze beim Tierarzt brachte nur vorübergehend Linderung. Am späten Nachmittag war "Ringo" tot.

Drei Wochen später führten in Barbaraberg die Eltern des Speinsharter Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Werner Dobmeier ihre kleinen Vierbeiner, einen Dackel- und einen Pudel-Terrier-Mischling aus. Auf der Mirga in der Nähe des Hochspeichers sah die Frau, dass die Hunde etwas fraßen. Zehn Minuten später konnte einer schon nicht mehr laufen und musste heimgetragen werden, auch der andere begann zu zittern. Auf dem Weg zum Tierarzt nach Kemnath erbrach ein Hund den Köder: ein fein säuberlich zugeschnittenes Stück Fleisch. "Wahrscheinlich Vergiftung durch E 605", lautete nach Angaben von Werner Dobmann die Diagnose des Tierarztes. Dank seiner Hilfe geht es beiden Vierbeinern inzwischen wieder gut.

Rattengift in der Wurst

Der bisher letzte Vorfall wurde am Samstag aus Eschenbach gemeldet. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit ging eine am Weinberg wohnende Familie noch einmal in den Garten und sah, dass eine Katzen "Beute" gemacht hatte. Die vermeintliche Maus entpuppte sich bei näherem Hinsehen als ein von Holzstäbchen zusammengehaltenes Stück Fleischwurst, das zunächst in der Mülltonne landete. Erst als sich der Familienhund, ein Labrador-Mischling, in der Nacht mehrmals erbrach, schöpften die Besitzer Verdacht, holten die Wurst aus dem Abfall und brachten sie zu Apotheker Hubert Schug. Der bestätigte: Bei der Haferflocken-Füllung handelte es sich um Ratten- und Mäusegift.

Hauptkommissar Anton Fichtl, der Diensthundeführer der PI Eschenbach, glaubt allerdings nicht an einen Zusammenhang, sondern vermutet die Urheber hier eher in der Nachbarschaft. In den anderen Fällen wurde stets ein viel stärkeres und sehr schnell wirkendes Gift verwendet.

Ermittlungen schwierig

Fichtl hält es für möglich, dass die präparierten Köder vom Auto aus an Straßen- und Wegesränder geworfen wurden. Den Täter, der sie ausgelegt hat, zu finden, sei äußerst schwierig: "Das ist wie ein Sechser im Lotto". Die Polizei hofft auf die Mithilfe der Bevölkerung. Sachdienliche Hinweise nimmt die Inspektion Eschenbach (Telefon 09645/92040) entgegen.
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  • 19. April 2024
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